Freitag, 13. Januar 2012

Bloß nicht anfangen zu zählen














Ich sollte mir angewöhnen, bei jeder meiner Kalkulationen am Ende noch 30 Minuten draufzuschlagen, dann könnten meine Berechnungen stimmen.  Dabei war meine to-do-Liste bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, 8 Uhr aufstehen, Kaffee, Kippe, Arzt, Apotheke, Bank, Kaffee kaufen, Flughafen. Bis zum Arzt hat das noch geklappt, ich hab nur nicht damit gerechnet auf ein telefonisch angefordertes Rezept ganze 10 Minuten warten zu müssen. Kurz darauf fiel mir ein, dass bei Inlandsflügen wohl keine großartigen Zollkontrollen stattfinden werden, und dass man mit Handgepäck nicht auf seinen Koffer warten muss. Damit lösten sich weitere 10 Minuten Sicherheitspolster in Luft auf.
Also mal wieder fluchend durch den Verkehr gewühlt, ohne Rücksicht auf Verluste, ich lern das wohl nicht mehr. Ahja, jetzt wo ichs schreibe fällt mir auf, warum ich das wohl nicht lerne. Ich schaff es irgendwie doch immer. 20 Minuten bis zum Flughafen sind glaub ich auch neue Bestleistung.
Und alles für nix, Flugzeuge sind inzwischen ähnlich zuverlässig wie die Deutsche Bahn, glatte 90 Minuten Verspätung. Zu wenig um wieder zu fahren, aber man könnte den Rest des Programms im Flughafen erledigen. Erst mal zum Geldautomaten, den gabs auch gleich von der richtigen Bank. Apotheke gabs auch, leider nicht das Zeugs auf meinem Rezept, aber das geht auch morgen noch. Dafür immerhin noch eine Kippe und nen großen Kaffee zur Zeitung, Verspätungen haben auch ihre Vorteile.

Bei der ganzen Hetzerei habe ich bestimmt ein paar Kalorien verbraten fällt mir grad ein, die kann ich zu den Kalorien addieren, die beim nachmittäglichen Marsch von der Außenalster zum Rathaus und zurück draufgegangen sind. Ich muss die zählen um mein Gewissen zu beruhigen, denn das war schon Hardcore heute, aber wenn ich anfange das gegeneinander aufzurechnen, nee, das geht nicht gut.
Die liebe Cisne wollte unbedingt DEN Kuchenladen besuchen, und aus Erfahrung weiß ich, da sind die Augen immer größer als das Fassungsvermögen. Eigentlich darf man den gar nicht betreten, das ist schon der erste Fehler. Ergebnis der längeren Beratung, jeweils drei Stück Torte für uns beide, zwei Gläser Lemon Curd für meinen Kühlschrank und als verspätetes kleines Frühstück für jeden einen Cookie auf die Hand. Und was für einen Cookie, mächtig Double Chocolate und mächtig Nüsse. Hätte ich geahnt wie die Dinger schmecken...
Was für ein Glück, dass ich es nicht geahnt hab. Sonst hätte ich die große Portion Fisch auf der Veddel nicht geschafft, der als fester Plan zum Mittag vorgesehen war, den Kartoffelsalat musste ich schon großenteils liegen lassen. Opfer des Cookies.
Die Torte gab es dann Stunden später zum Dessert. Da die Augen immer größer sind, nur jeweils zwei Stücke, mehr war einfach nicht zu schaffen. Folglich fängt der morgige Tag mit Torte zum Frühstück an, danach gehts zum Schlemmermarkt in die Fabrik, den restlichen Tag hab ich noch nicht ausgearbeitet, da wird improvisiert. Wahrscheinlich erhöhter Kalorienverbrauch im Treppenviertel und anschließend eher exotische Genüsse, die liegen nicht so schwer im Magen. Dann könnte man später endlich eine dieser gigantischen portugiesischen Direktimporte verspeisen, die man dort unten als "Orange" kennt. In Deutschland sind die garantiert verboten, weil sie der europäischen Norm für Orangen nicht entsprechen. In den Kisten der hiesigen Obsthändler findet man in der Größe höchstens Pampelmusen.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob sich dieses Wochenende zum Traum oder zum Alptraum entwickelt, nur eins weiß ich ganz bestimmt. Auf die Waage steig ich erst in zwei Wochen wieder.


Schwere Musik für schwere Mägen: Maya Beiser - Provenance

3 Kommentare:

  1. dieses posting hätte ich mir wohl lieber für morgen früh aufgehoben....so hat sich beim lesen der magen gemeldet und ich muss jetzt nochmal in die küche~~~~~~~~

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  2. Traumhaftes Schlemmen in netter Gesellschaft, das verspricht ein schönes Wochenende.
    Viele Grüße an dich Cisne, eine schöne Zeit und muntere unseren Zaphod ein wenig auf, ja?

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  3. Ich komm grad aus dem Schlemmen nicht raus. Auf Dauer ist das ganz schön anstrengend, aber auch ablenkend und aufmunternd :)

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