Samstag, 30. Dezember 2017

Espresso mit Wim






















An den Wänden in der Bar des Abaton Kinos ist kein Platz mehr frei, alles voller Fotos. Hauptsächlich von Wim Wenders. Wim solo, Wim mit Kollegen, Wim mit Schauspielern oder mit Ehefrau Donata, Wim scheint im Abaton so etwas wie der Hausgott zu sein, feiert ja auch gerne mal Premieren seiner Filme hier.

Wahrscheinlich hätte es ihm gefallen, dass wir an den Weihnachtstagen nicht unter den Massen waren, die in den 3D THX Krawallkinos 18 Euro für Laserschwertduelle ausgaben, sondern uns (für nicht einmal die Hälfte der Kohle) für den neuen Fatih Akin Film im Abaton entschieden. Aus dem Nichts, sozusagen - und weil bei Star Wars die besten Plätze ohnehin belegt waren.

Das war nicht nur aufgrund des höchstwahrscheinlich besseren Films eine gute Entscheidung, denn in der Bar bekommt man einen anständigen Gin Tonic für unter zehn Euro, was im Krawallkino gerade mal dem Gegenwert einer 0.5 Liter Flasche Wasser plus kleiner Portion Popcorn entspricht. Nebenbei ist der Espresso, den ich aus Fahrtauglichkeitsgründen dem GT leider vorziehen musste, auch nicht ganz schlecht.


Aus dem Nichts:
Er ist für einen Auslands-Oskar nominiert und wenn es jemanden gibt, für den ich mich tierisch freuen würde, dann ist das mein Lieblingsregisseur. Er wird ihn aber leider nicht bekommen, weil eine Diane Kruger im Weltklassemodus nicht reicht, denn Denis Moschitto ist halt immer noch Denis Moschitto.
Das ist nicht böse gemeint, ich mag Denis Moschitto, aber die Kruger spielt hier einfach alle komplett an die Wand. Abgesehen von Ulrich Tukur vielleicht, aber das ist halt auch nur eine Nebenrolle in der Kruger-Show, neben der Denis manchmal wirkt wie ein Schauspielschüler.
Er wird den Oskar auch nicht kriegen, weil das Thema NSU zu komplex ist für die Amis schätze ich, damit hat sich da drüben doch kaum jemand befasst. 

Der Nazi-Anwalt war mir auch etwas zu dick aufgetragen. Wie findet man dafür den richtigen Darsteller? Gibt es da irgendwelche Vorgaben beim Casting? "Ich brauche eine total unsympathische Hackfresse, einer, dem man schon vor dem ersten Satz auf's Maul hauen möchte." Ich hätte da eher einen aalglatten Jungnazi genommen, so etwas wie den kurzen Österreicher vielleicht, bei denen kommt das Grauen schleichend. Der Typ von der Griechischen Morgenröte allerdings, der war zum Fürchten krass besetzt.


Natürlich wird der Film hier neben allen anderen Filmen von Fatih Akin im Regal stehen, sobald er als BluRay erhältlich ist. Wahrscheinlich aber auch nur, weil ich bei manchen Namen ein elender Komplettist bin, denn zur vergnüglichen Abendunterhaltung taugt der Stoff nur bedingt.

Harter Tobak, unbedingt ansehen!  


Foto dazu: Samsung S5
Bier dazu: Maisel & Friends Choco Porter, 6.5%/22 IBU
Musik dazu: Frank Zappa - Halloween 77: Live at the Palladium, NYC




Donnerstag, 21. Dezember 2017

Das letzte seiner Art






















Weintrinker kennen das. Irgendwann ist sie fällig, die letzte Flasche der 84er Düdelheimer Schwipsberg Riesling Spätlese. Ende, aus, fini, rien ne va plus, die letzten Flaschen hat man schon vor Jahren direkt beim Winzer erstanden und in Supermarktregalen waren die eh nie zu finden. Kein Lieblingswein mehr, bis man vielleicht irgendwann einen neuen findet.

Für Biertrinker war das ein bisher unbekannter Schrecken, weil die Industrieplörre ohnehin seit Jahrzehnten gleich schmeckt, Astra ist Astra, Jever ist Astra in bitter, Würgsteiner hat immer noch die tote Frau im Brunnen, wer Veltins trinkt wird nie Deutscher Meister und Holsten knallt am dollsten, falls man das wirklich über die Lippen kriegt.

Aber seit diese Craftbeerbrauer aufgetaucht sind ist nichts mehr wie früher, nicht mal das Bier. Die wollen ihr Zeug natürlich auch verkaufen, haben aber nebenbei noch Spaß daran alte Sorten neu zu erfinden oder einfach ein wenig zu experimentieren, auf überflüssigen Schnickschnack wie das Reinheitsgebot zu pfeifen und manchmal sogar echten, frischen Hopfen zu verwenden. Gerne auch in drölfzig verschiedenen Aromavarianten. Und was mit mit Malz alles anstellen kann, wenn man Spaß an der Braukunst hat, ist auch wirklich erstaunlich.

Manchmal geht das sicherlich auch in die Hose, was bei den geringen Mengen in Mikrobrauereien dann nicht ganz so tragisch ist, manchmal hat man aber auch das Pech, dass die in so einer Mikrobrauerei ein süchtig machendes Lieblingsbier brauen. Mit vorhersehbarem Ausgang, auch 500 Hektoliter sind irgendwann mal weggesoffen und dann geht es einem wie dem Düdelheimer Spätlesetrinker: nichts geht mehr.

Heute musste es weg, das letzte Ratsherrn Lazy in Red IPA, für das ich ich in diesem Jahr ein kleines Vermögen gelatzt habe. Eigentlich hätte es gestern schon weg gemusst, da ist das MHD abgelaufen. Geschmeckt hat es trotzdem noch - und garantiert besser als alles, was ich sonst gerade im Kühlschrank habe. Logisch bei einem Lieblingsbier.

Macht die Sache aber nicht einfacher, wenn man noch Durst hat.

Foto dazu: Nikon D7200
Bier dazu: Ratsherrn Lazy in Red, Red IPA, 6.7% / 75 IBU
Musik dazu: Escape With Romeo - Come Here White Light





Dienstag, 19. Dezember 2017

Der Untergang findet nicht statt


















Das kann nur ein Debakel werden, davon bin ich überzeugt. Den Kauczinski find ich ja sympathisch, der kann bestimmt auch was als Trainer, aber zaubern? Ohne kreatives Mittelfeld (wenn Buchti und Mats denn mal kreativ sind), ohne Nehrig und jetzt auch noch ohne Lasse? Und was die alles haben: Beckenkamm, Schambeinentzündung, da müsste ich erst einmal nachgucken wo das alles liegt. Haben normale Menschen doch bestimmt auch so etwas, aber nie Probleme. Ich hab noch nicht einmal gehört "Chef, ich hab Beckenkamm, ich bin ersma krank geschrieben." 
Kaputte Knie leuchtet mir ein, die hab ich schon lange, sogar ohne gegen Bälle zu treten.

Andererseits: Es ist immer noch Fußball. Vielleicht haut sich die restliche Bande ja von Anfang an richtig rein und wächst über sich hinaus. Ist ja schließlich nicht Bayern sondern Bochum. Dank der modernen Technik erfahre ich unterwegs, dass der Herr Sobiech doch im Kader ist. Eine kleine Beruhigungspille für den nervösen Magen, der ist schlicht nicht zu ersetzen, nicht einmal mit Aua am Beckenkamm.

Der Untergang findet dann auch nicht statt, unter anderem weil Lasse mal wieder fast alles macht, hinten die Bälle wegschädelt, zur Not auch die Rübe in einen satten Kracher hält. Hauptsache, es geht nichts aufs Tor - und vorne ersetzt er den etatmäßigen Mittelstürmer. Erfolgreich, denn er trifft auch, zum 1:0 und beinahe sogar zum 2:0, hätte da nicht jemand die Latte etwas zu niedrig gelegt.

Das beruhigende 2:0 macht Schneider gleich zu Anfang der zweiten Hälfte nach Zuckerpass von Sahin und dann könnte der Drops eigentlich auch gelutscht sein, aber nein, da sind ja noch diese Schwächen bei Standards, einer geht halt immer rein. Wir sind uns zwar alle einig, dass der alte Abstand schleunigst wiederhergestellt werden muss, aber den Gefallen tut uns leider keiner. Macht die Sache für zwanzig Minuten noch mal unnötig spannend.

Aber dann: Heimsieg Digga! Sich nach dem Schlusspfiff mal wieder in den Armen liegen statt dumm aus der Wäsche zu gucken, mal wieder die Welle machen statt höflichen Abschiedsbeifall zu klatschen, überall lachende statt bedröppelte Gesichter, was für ein selten schönes Gefühl.
Und 24 von 40, denn um mehr wird es diese Saison leider auch nicht gehen.

 
Was sonst noch gut war:
Bei den alten Kumpels in Block 2 gesessen und das Bier hat auch geschmeckt, trotz der Kälte. Bei Heimsiegen schmeckt sogar Astra, hatte ich ganz vergessen im Laufe der traurigen Zeit.
Support. Seit langer Zeit mal wieder Feuer in der Hütte und in Block 2 muss man nicht alleine singen.

Was sonst noch schlecht war: 
Die ersten 20 Minuten vom Spiel und die ersten 45 Minuten von Park. Dem Jungen muss jemand LSD in die Wasserflasche getan haben, sonst ist das kaum zu erklären. Völlig verwirrt und eine Ballbehandlung wie bei der U9.
Bälle auf Allagui kann man sich schenken, egal wie aussichtsreich die Position scheint, der wird im Leben kein Torjäger mehr.


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - VfL Bochum, Endstand 2:1.
Bier dazu: Mashsee TrainingsLager, 5.5%
Musik dazu: Neville Brothers - Brother's Keeper
 















Sonntag, 17. Dezember 2017

Das kleine Holland hinter Deichen
















Ebenso wie das große Holland versteckt sich das kleine hinter vielen Deichen und Flutschutztoren, damit es nicht absäuft, noch bevor die Polkappen schmelzen können. Die Gefahr des Absaufens besteht natürlich immer, wenn man sein Dorf genau zwischen zwei Flüssen baut und dann noch jede Menge Kanäle buddelt, damit man mit seinem Buddelschiff zur Arbeit fahren kann, wie es die Holländer halt zu tun pflegen.

Die Flüsse heißen Eider und Treene und das Dorf, das die Holländer so ab 1612 ungefähr bauten, heißt Friedrichstadt, weil der damalige Herzog eben Friedrich hieß, wie so viele in seiner Zeit. Der bot den in Holland verfolgten Remonstranten ein paar schicke Grundstücke und Religionsfreiheit an, was diese dankend annahmen und schwups, hatte man eine Handelsmetropole. So dachte er sich das, der Friedrich. Die Religionsfreiheit lockte natürlich auch viele andere missverstandene Weltanschauungen an, was Friedrichstadt den schönen Ruf "Stadt der Toleranz" einbrachte. Sagt Wikipedia jedenfalls.

Könnte man heute eigentlich wieder einführen den Titel, so als Wanderpokal. Sollte der irgendwann nach Sachsen gehen werd ich wahrscheinlich religiös, aber ich schweife ab. Hat jedenfalls in Friedrichstadt eine Zeit lang wunderbar funktioniert mit den diversen Religionen, bis die nationalistischen Arschlöcher wieder alles kaputt gemacht haben. Selbst aus der Geschichte einer so kleinen Stadt könnte man lernen, wenn man denn wollte.

Als Herr N. mir eines schönen Tages einen gemeinsamen fotografischen Ausflug nach Friedrichstadt vorschlägt willige ich sofort ein, klingt interessant, sieht interessant aus und ich muss ihn nicht einmal in Ottensen abholen, weil der Herr gerade in St.Peter-Ording urlaubt und damit den wesentlich kürzeren Anfahrtsweg hat, was ziemlich geschickt geplant ist von ihm.

Statt sich auf den (außerhalb des Ortes befindlichen) Parkplatz für den Massentourismus zu stellen fährt er natürlich noch fünfhundert Meter weiter und ist fortan einer der etwa zwanzig faulen Säcke, deren hässliche Blechkisten anständige Fotos der historischen Häuser auf dem Marktplatz verhindern. Es gibt Orte, in denen man generell nur Anliegerverkehr zulassen sollte. Wenigstens am Sonntag.


Nach einem kurzen Bummel um den Markt beschließen wir, etwas Zeit und Kleingeld in eine Kanalrundfahrt zu investieren. Zwischen Treene und Eider, vorbei an dichten Schilfgürteln und durch die schmalen Kanäle der Stadt, was sich als unverhofftes Highlight herausstellt, denn unser Schiffsführer entpuppt sich als eine Art brillanter Johann König op Platt, den ich sofort auf jede Bühne oberhalb des Weisswurstäquators stellen würde. Aber wahrscheinlich braucht der sein Schiff als Requisit.

Der anschließende Rundgang führt uns an der Remonstrantenkirche vorbei, die erstaunlicherweise nicht geschlossen ist, sonst habe ich ja eher kein Glück mit Kirchen. Das recht schlichte Holzinterieur lässt auf keine großen Reichtümer schließen und der dicke Leuchter passt in kein normales Wohnzimmer, wahrscheinlich schließt deshalb auch niemand ab. Für großen Prunk und Pomp waren Remonstranten wohl nicht bekannt, das ist immerhin schon ein Pluspunkt gegenüber manch anderen Religionen.

Am Ende des Ausflugs bleibt die Erkenntnis, dass man für einen menschenleeren Marktplatz wahrscheinlich sehr früh am Morgen hier sein muss, was eine teure Übernachtung zur Folge hätte. Aber für keine Touristen, weniger Autos und das richtige Licht will keiner von uns so wirklich bezahlen, ist am Ende auch nur ein Marktplatz.

Dafür gibt es da ganz am Rande im Markt-Café nicht nur ein ziemlich anständiges Schnitzel mit einer ziemlich anständigen Portion Bratkartoffeln, sondern auch eine gewaltige Schale fantastisch süßer und aromatischer echter nordfriesischer Erdbeeren. Mit Schlagsahne. Ich kann Euch sagen, das ist mehr als ein Trostpreis...

Das ist ein Nachtrag vom Juli 2016, den war ich jemandem schuldig. Falls sich wer über das Wetter und die Erdbeeren wundert.

Fotos dazu: Friedrichstadt/Nordfriesland - Nikon D90
Bier dazu: Von Freude, Just Pils, 5.1%
Musik dazu: Thievery Corporation - The Mirror Conspiracy/The Richest Man In Babylon


























Mittwoch, 13. Dezember 2017

Am Windkanal
















Richtungsweiser (norddeutsche Version für Binnenschiffer)


Foto dazu: Friedrichstadt/Schleswig-Holstein - Nikon D90
Bier dazu: BrewDog Hoppy Christmas IPA, 7.2%/66 IBU
Musik dazu: Porcupine Tree - Fear Of A Blank Planet

Montag, 4. Dezember 2017

Chefberater für Küchenluschen














Es gibt tatsächlich noch Menschen, die von meinen (lange nicht mehr ausgeübten) Fähigkeiten in der Küche schwärmen. Doch, wirklich. Gerade erst wieder gehört. Das sind die Leute, für die ich früher im Urlaub so grandiose Sachen wie Chili con Carne oder Spaghetti Bolognese gezaubert habe, manchmal sogar ein Gumbo aus Flusskrebsen oder, gegen einigen Widerstand, immerhin einmal Labskaus.

Alles Dinge, die jeder senile Trottel in der Küche hinbekommen sollte, weil man die Zutaten nur in der richtigen Reihenfolge in den Topf schmeißen und ordentlich umrühren muss. Solange man beim Kauf dieser Zutaten auf Qualität achtet, kann eigentlich nichts schiefgehen. Vorausgesetzt natürlich, man hat für das entsprechende Gericht auch die wirklich passenden Ingredienzen gefunden und vertraut nicht auf irgendein Dingsbums-Fix aus der Tüte.

Um dabei ganz sicher auf der richtigen Seite zu sein fragt man am besten Mutti. Die eigene, nicht Merkel. Ist Mutti nicht greifbar und die richtigen Kochbücher nicht im Schrank, hilft der Chefberater aller Küchenluschen im Netz: Chefkoch.de. Tolle Rezeptsammlung für jeden Schwierigkeitsgrad, sogar für Leute die zu doof sind hartgekochte Eier zu pellen.

Entsprechend viel abstruser Blödsinn selbsternannter Küchenkünstler wird dort natürlich auch veröffentlicht, aber wenn man alle Rezepte ignoriert in deren Zutatenliste Ketchup, Miracel Whip, Maggi, Fondor und ähnliches Zeug aufgeführt werden, kommt man einem vernünftigen Ergebnis schon recht schnell näher. So findet man bestimmt an die dreißig Rezepte für Coleslaw auf den Seiten, aber nur eins das mich wirklich überzeugt hat.

Auf der Suche nach neuen Küchenexperimenten hab ich mich dessen erinnert und mich gefragt, ob der Herr oder die Dame mit dem Nick "quargl" noch etwas taugliches beisteuern konnte und siehe da, das Nudelgericht *Wüstensonnenuntergang* klingt zwar irgendwie seltsam, aber schon die Liste der Zutaten ist recht vielversprechend. Zumal ich gereiften goldenen Tequila im Haus habe, den muss ich nicht extra kaufen.

Viel Knoblauch und ein wenig Chilischärfe mit ganz viel Koriander, Tequila, Limettensaft und ein paar Hühnerbrüste würfeln? Kann man mal machen. Lohnt sich am Ende auch, obwohl ich für den frischen Koriander nach Winterhude zu Stani musste, weil hier im Umkreis von zehn Kilometern keiner das Zeug hatte, aber ja, war lecker. Würde ich, trotz des relativ hohen Aufwandes, sogar irgendwann noch einmal machen.

Ein paar merkwürdige Ungereimtheiten sind mir trotzdem wieder einmal aufgefallen, aber die werden sich wohl nur klären lassen, falls "quargl" das hier zufällig eines Tages lesen sollte:

Arbeitszeit: ca. 25 Min.

Ernsthaft? Das brauche ich alleine für Knoblauch und den Koriander.

Die Nudeln bissfest kochen.

Ja, irgendwann. Wenn abzusehen ist, dass sich der Wüstensonnenuntergang seiner Fertigstellung  nähert. Nudeln brauchen zehn Minuten. Der Rest wesentlich länger, weil:

Vom Koriandergrün gut die Hälfte nehmen und mit dem Knoblauch und den Jalapenos in 2 EL Butter 5 Minuten anbraten. Den Hühnerfond, Tequila und Limettensaft angießen; aufkochen lassen und so lange weiterkochen, bis alles beinahe zu einer Paste wird, beiseite stellen.

Bei der angegebenen Flüssigkeitsmenge kann das eine halbe Stunde vor sich hinköcheln, ohne dass das jemals zu einer Paste wird, am Ende bleibt halt das Grünzeugs übrig. Warum man Fond, Limettensaft und Tequila vollständig verkochen sollte wird mir auch nicht ganz klar, weshalb ich das irgendwann abgebrochen habe, die Hühnerteile waren eh soweit.

Geschmeckt hat es trotzdem.

Fotos dazu: Samsung S5 Galaxy
Bier dazu: Ratsherrn Lazy in Red, Red IPA, 6.7%
Musik dazu: Shpongle -  Are You Shpongled?/ Tales Of The Inexpressible




Montag, 27. November 2017

Hundgepäck
















Gehen Hundtaschen bei Flugreisen eigentlich als Hundgepäck durch?


Foto dazu: Gesehen in Valldemossa/Mallorca
Bier dazu: Firestone Walker Revolving Hop Series 006, Luponic Distortion, 5.9%/59 IBU
Musik dazu: Grace Jones - Nightclubbing (Remastered Deluxe Edition)

Sonntag, 19. November 2017

Unterhaltungswert hat das streckenweise schon

















Ich würde ja wegbleiben. Wenn das irgendwie der Mannschaft einen Heimsieg garantiert, ich würde wegbleiben. Sofa am Sonntag ist auch ganz schön und so wahnsinnig viel Spaß macht das ohnehin gerade nicht am Millerntor. Aber als ich das letzte Mal weggeblieben bin gab es eine 0:4 Klatsche gegen Ingolstadt, an mir kann es also nicht liegen.

Was ist es dann? Der Rasen? Hat da jemand Chlorophyll mit Chloroform verwechselt? Dünstet der irgendwas aus, das die Mannschaft bei jedem Spiel für eine halbe Stunde lähmt? Oder ist es die atemberaubende Stimmung am Millerntor, die unsere Spieler so aus der Fassung bringt? Das kann ja heute nicht so doll gewesen sein eigentlich, das Aux Armes klang selbst auswärts schon mal besser.

Wollten wir nicht eigentlich den Gegner früh anlaufen und so zu Fehlern zwingen, weil das gegen Union so gut geklappt hat? Macht in den ersten halben Stunde nur Regensburg. Haben wir nicht das Abwehrverhalten bei Standards geübt, weil das gegen Union nicht so gut geklappt hat und wir deshalb trotzdem verloren haben? Hat nicht geholfen, wir kassieren wieder ein Tor nach Standard. Und noch eins wegen Blödheit gleich hinterher.

Grauenhaft ist wahrscheinlich eines meiner meistgenutzten Adjektive in diesem Jahr, sorry dafür, aber es ist einfach grau-en-haft. Rumstehen wie Falschgeld, keiner weiß was der andere macht, immer einen Schritt zu spät und der Ball ist der Feind. Mit Fußball hat das nix zu tun, beim Fußball spielt man mit dem Ding und tritt den nicht blind in irgendeine Richtung, in der vagen Hoffnung er möge nicht gleich wieder zurückkommen.

Die erfüllt sich halt nicht immer und dann steht es schnell mal 0:2. Gegen Jahn Regensburg. Da werden Erinnerungen wach, an das wahrscheinlich grauenhafteste (sorry) Auswärtsspiel ever, dabei hatte ich das bis auf den Biergarten fast schon verdrängt. Doch, das sieht heute ähnlich beschissen aus wie damals.

Bis Lasse dieses "ich hab langsam keinen Bock mehr auf den Scheiß" Ding in den Winkel nagelt und dann sind alle wach. Auf einmal geht das, man kann wieder was mit dem Ball anfangen, weil einer vormacht wie es geht. Sogar nachlegen geht, Ausgleich zur Pause geht, die (fast) komplette zweite Hälfte geht, nur ins Tor geht nicht mehr. Unterhaltungswert hat das streckenweise schon, man kann häufig von seinem Sitz aufspringen , "Aaaah" und "Ooooh" rufen, wenn wieder eine gute Chance versemmelt wird, kann sich fünf Minuten abregen bevor man sich erneut aufregen muss, aber wenn am Ende keine drei Punkte bei rumkommen ist der Spaßfaktor trotzdem nur so lala. 

Weil: Ich muss Muddern morgen anrufen, zum 86. gratulieren. Lässt sich nicht vermeiden. Und am Ende wird sie wieder tröstend sagen "Naja, wenigstens haben sie nicht verloren."
ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN!


Was sonst noch gut war:
Nicht das Schiedsrichtergespann, außer in einer Szene vielleicht, in der sie zwar auch nicht gut waren, aber ohne die wir höchstwahrscheinlich verkackt hätten.

Was sonst noch schlecht war:
Die Friteusenwurst mit Ketchup in dem Laden mit den "Champignongs", ein Merkmal das ich im Kopf behalten kann.

Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Jahn Regensburg, Endstand 2:2
Bier dazu: Distelhäuser Distel Blond, 5.1%
Musik dazu: Nils Petter Molvær - Khmer / Solid Ether