Montag, 27. Februar 2012

Gegengerade, Gegenlicht und Gegenfußball















Vorspiel
Es gibt Investitionen, die muss man einfach mal tätigen. Gestern hab ich mir endlich eine eigene Kachel an der Fanräumewand geleistet, war lange genug geplant. Kleingeld gegen meine neue Kamera, doch auch die war nötig, denn der in diesem Jahr bevorstehende Abriss der Gegengerade hat mir klargemacht, dass ich da unbedingt mehr Bildmaterial brauche. Solange es geht werd ich jeden Quadratzentimeter dokumentieren, und wenn es nur für mich selber ist. Schlimm genug, dass ich da nicht schon dran gedacht habe als die Bäume noch standen.
Auf der Vereinshomepage werden die Besucher der Gegengerade gebeten rechtzeitig zu erscheinen, nach den Erfahrungen gegen Bochum auf dieser Baustelle hab ich nichts anderes vor. Drinnen nur alkoholfreies Bier, was ich zwar irgendwie geahnt, aber nicht hundertprozentig gewusst hab. Eigentlich sowieso eher ein Tag an dem man irgendwo die Sonne genießen sollte, statt hier in der Schlange zu stehen. Ich hab keine rechte Einstellung zu dem Spiel heute, dabei war die letzte Begegnung ein echtes Fest, das einzige zudem, das ich in der Saison damals sehen konnte. Aber ein 7: 1 wird das heute eher nicht. Liegt vielleicht am fehlenden Orakel denk ich noch, mir ist zu Braunschweig nichts eingefallen mit dem ich hätte orakeln können, außer Jägermeister, und das Zeug hab ich seit September 1974 nicht mehr angefasst.
Ich begrüße den Kontrollör freundlich mit einem "Guten Tach" und lüfte meine Kopfbedeckung, denn heute ist Hochsicherheitsspiel, da will man sogar unter die Mützen gucken. Eine Minute und eine lasche Kontrolle später schlendere ich unter den maroden alten Planken entlang und fotografiere Erinnerungsstücke was das Zeug hält. Für Selter hab ich nicht genug Durst, und wenn man nicht um ein Bier anstehen muss hat man viel Zeit, ganz besonders mit Sitzplatzkarte.
Während ich völlig in die Knipserei vertieft bin stößt mich jemand an, Tresenkurve ist da. Nach nem kurzen Klönschnack schlagen die Jungs vor, auf den Sitz zu verzichten und sie auf ihren Platz zu begleiten. Sitzen ist eh für'n Arsch denk ich mir und geh mit. In der Ecke war ich auch schon mal, vor 30 Jahren oder so, eigentlich bin ich nicht so der Eckensteher. Das bringts nämlich nur, wenn die Jungs permanent auf ein Tor spielen, und dann auch nur für eine Halbzeit.
Kein Bier hat einen Vorteil, man hat die Hände frei. Ich fotografiere wieder, meistens blind. Das große Display der neuen Kamera ist brillant, die Nordkurve spiegelt sich darin in perfekter Schärfe, nur was das Objektiv einfängt muss ich meistens raten. Gegenlicht ist für Taschenknipsen immer noch ein Problem, vor allem wenn man dabei selber in die Sonne gucken muss und sich mit den dämlichen Menüs der Kamera nicht vorher befasst hat.
Vor dem Spiel Beileidskundgebungen für die kürzlich verstorbene Sigrid "Mudder" Hartmann, wieder ein echtes Original weniger auf diesem Erdball, möge sie in Frieden ruhen und von Wolke 7 viele Heimsiege erleben. Gefolgt von einer äußerst gelungenen Choreo im Süden, wieder einmal, was würden wir nur ohne Scheiß USP machen. Danke dafür Jungs, ganz großes Kino. Wir sind ooooh Sankt Pauli.

Spiel (1)
Nach grad mal 30 Sekunden der erste Schuss aufs Tor, naja, eher ein Schüsschen, aber immerhin. Wir haben noch nicht richtig angefangen, das Aux Armes fehlt, der Süden ist wohl noch damit beschäftigt seinen Papierkram wegzuräumen, und ohne Unterstützung von Scheiß USP kommt vom Rest nur stilles Erstaunen. Das Aux Armes wird nachgeholt, der Schuss leider vorerst nicht, wir rennen uns fest in der Braunschweiger Abwehr, wenn wir überhaupt in die Nähe des 16ers kommen.
Schon kurze Zeit später bedauere ich meine Platzwahl, das Geschehen spielt sich zu oft nur in unserer Hälfte ab, im Gegenlicht sieht man fast nichts. Ich kann nur hoffen, dass unsere Abwehr auf dem Damm ist. Bei einer harmlosen Rückgabe zu Bene wird hinter mir ein Raunen laut, ich dreh mich reflexartig um und will ein paar mahnende Worte sagen, da fällt mir ein, dass ich gegen Bochum damit auf die Schnauze gefallen bin. Trotzdem seh ich mich wieder einmal in der Pflicht, ein gutes Wort für unsere momentane Nummer 1 einzulegen, auch wenn ich den geäußerten Verdacht, Mitglied im Bene-Fanclub zu sein, von mir weise. Der üblich folgende Spott wird aber deutlich wohlwollender, als er paar sichere Aktionen zeigt. Trotzdem wird der auf der Gegengerade keine Freunde mehr finden, dafür müsste er wahrscheinlich in irgendeinem Endspiel zwei Elfmeter halten.
Kurz darauf endlich eine echt sehenswerte Aktion, Max Kruse marschiert alleine auf den Torwart zu. Kann schießen. Schießt. Überhastet. "Meine Fresse", pöbel ich, "der hat alle Zeit der Welt, der kann sich die Ecke aussuchen." "Das ist das Problem" sagt mein Nachbar, "wer zu viel Zeit hat denkt zu viel."
Für mich sieht das nicht nach denken aus, Ebbe hätte den versenkt, der fehlt einfach.
Sehr viel sehenswerte Aktionen springen gerade nicht raus für uns, wenigstens scheint die Abwehr auf der Hut zu sein bei gefährlichen Braunschweiger Vorstößen, aber nach vorne geht kaum etwas. Dazu pfeift der Schiedsrichter enorm kleinlich, der geht mir langsam auf die Nerven, kann ja kein Spielfluss bei entstehen. Unsere technischen Unzulänglichkeiten tun ein weiteres, wir können einfach kein Spiel gestalten, Braunschweig lässt nichts zu, wir auch nicht. "Antifußball" murmelt jemand hinter mir, "alle langweilen sich, aber keiner will Bier holen." Als die Nord Wechselgesang einfordert schreit mein Nachbar nach Ruhe. "Es ist Sonntach Middach verdammt nochma." Und das mit ohne richtiges Bier, das war für die Gegengerade schon immer Gift, Sportzigaretten alleine helfen da nicht. So lau wie das Geschehen auf dem Rasen ist auch der Support, die Braunschweiger sind in dieser Ecke laut zu vernehmen, der Rest meckert über das Scheißspiel und ich nehme mir vor, in Zukunft verschärft nach orakelfähigem Material zu suchen. Das riecht jetzt schon verdächtig nach einem torlosen Nachmittag, denn auch die Bälle der Jägermeister landen überwiegend im zweiten Stock der Südtribüne. Kurz vor der Halbzeit hat Schindler noch eine Möglichkeit, aber es sind alles nur halbe Möglichkeiten. Trotzdem bringt der wenigstens mal was aufs Tor, oder versucht es wenigstens. Dann schlägt die Gnade des Halbzeitpfiffs zu.

Halbzeit
Ich hab nen trockenen Hals, vom Gepöbel und der Sportzigarette, und beschließe mir ne Selter zu holen. Immer noch besser als alkoholfreie Bierplörre. Meinem Nachbarn soll ich nen Kaffee mitbringen, wenns die Zeit zulässt. Als ich in der endlosen Schlange vorm Kaffeestand warte, bekomm ich eher Appetit auf einen großen Milchkaffee, und lass die Selter dafür sausen. Als Befeuchter taugt das auch, vielleicht machts sogar wach. Richtig wach werd ich auf dem Rückweg, als eine Frau unbeabsichtigt versucht, mir beide Becher aus der Hand zu schlagen. Den einen halt ich fest, den anderen fang ich in seiner Flugbahn ab, leider inzwischen ohne seinen Deckel, was mir Verbrennungen mindestens ersten Grades an der Hand einbringt, aber den Kaffee kann ich retten. Noch einmal hätte ich mich nicht angestellt. Scheiße eng auf der Gegengerade, das kommt wahrscheinlich von den ganzen Idioten, die ihren Sitzplatz aufgeben um irgendwo zu stehen.

Spiel (2)
Kaum läuft das Spiel wieder, brennts im Strafraum wie der Kaffee auf meiner Hand, aber der Ball geht glücklicherweise nur an den Pfosten. Manmanman. Bei unseren Angriffen macht sich die Wahl der Stadionecke wieder negativ bemerkbar, ich ahne mehr als das ich was sehe. Ich ahne, dass sich die Mannschaft ähnlich bemüht wie in der ersten Hälfte, dabei ähnlich erfolglos gegen den Braunschweiger Beton anläuft und die wenigen Chancen neben die falsche Seite des Torpfostens setzt. Dafür hab ich allerbeste Sicht auf Bene, der sich zwischendurch bei einem abgefälschten Schuss auszeichnet, was mir nach einem grinsenden Blick über die Schulter ein paar Klopfer auf selbige einbringt. Geht doch.
Dann Wechsel bei uns, Sliskovic für Schindler. Das soll besser werden?
Wirds nicht, wir kommen nicht richtig durch, Braunschweig ist dafür immer gefährlich. Wenigstens die Defensive steht, wenn sie nicht gerade ausrutscht. Mein Nachbar vermutet Badeschlappen an den Füßen unserer Jungs, denn der Platz ist für alle gleich schlecht. Bene kann nach einem Konter erneut durch eine schöne Flugeinlage glänzen und erntet endlich einmal Anerkennung, mir wäre bedeutend wohler wenn wir endlich vorne mal den Ball ins Gehäuse schaffen könnten, aber da ist weiterhin kein Durchkommen. Dafür sorgt der Pfeifenmann für Unterhaltung, Boll rutscht aus und fällt mit der Hand auf den Ball, das ist dem Mann tatsächlich eine gelbe Karte wert. Jeder blamiert sich heute scheinbar so gut er kann, dummerweise fällt Boll damit in München aus. Vielleicht haben wir dann ja wieder einen etatmäßigen Stürmer auf dem Platz und nicht nur auf der Bank.
Inzwischen ist auch Saglik im Spiel, sehen kann ich ihn von hier aus aber selten, darunter immerhin ein Schuss auf den Kasten der Braunschweiger, erfolglos. Natürlich. Ich hol die Knipse wieder raus und fotografier die Anzeigetafel mit dem trostlosen 0:0, etwa zehn Minuten vor Abpfiff, denn hier passiert heute nichts mehr. Damit liege ich auch richtig und freu mich auf ein richtiges Bier, wenn es sonst nichts zum freuen gibt. 

Nachspiel
Am Bierstand sind wir uns einig, wer weiß wofür das Ergebnis gut war. Wir haben in der ersten Liga nichts zu suchen, keiner hat Lust auf ein Jahr Kanonenfutter. Lieber Tribüne bauen und noch ein Jahr zweite Liga spielen, Max Kruse dürften wir in seiner derzeitigen Verfassung auch dann noch behalten, so ist der auf keiner Einkaufsliste zu finden. 
Und ich befinde mich ab Dienstag wieder in der Verlosung, für die nächsten drei Heimspiele. Glücksspiel um Karten für die Gegengerade, ich muss noch mehr Fotos machen. Sollte ich erfolgreich sein, kann ich mir um ein passendes Orakel immer noch Gedanken machen, dann klappts auch wieder mit Heimsiegen.

Scheiß Spiel aber gute Musik: Ledfoot - Damned If I Do, Damned If I Don't



























Samstag, 25. Februar 2012

Wenn die wilden Trommler rufen














Vier Schlagzeuger stehen auf einer Bühne und machen Musik. Haha, kein Witz. Es gibt unendlich viel blöde Witze über Schlagzeuger, warum auch immer. Wahrscheinlich von Leuten die nur Ringo Starr und Charlie Watts kennen, von Chick Webb, Gene Krupa oder Buddy Rich aber noch nie etwas gehört haben. Oder von ElbtonalPercussion.
Die kommen aus Hamburg und hatten heute ein Heimspiel in der Fabrik. Zu meiner Überraschung in einer gut zur Hälfte bestuhlten Fabrik, es hätte sich tatsächlich gelohnt früher zu kommen. Vor der Kasse wurde ich von jemandem abgefangen, der eine Karte zu viel besaß und diese unbedingt loswerden wollte. Im Prinzip eine gute Idee, denn die Schlange an der Abendkasse war ziemlich lang, der Laden schon gut gefüllt. Dummerweise konnte er auf meinen Schein nicht herausgeben und musste so mit mir zusammen warten, was die Wartezeit durch fortwährendes gemeinsames Lästern über die unglaublich langsame Abwicklung wenigstens erträglich machte.

Spätes Erscheinen sichert zwar nicht unbedingt gute Plätze, erspart aber lange Wartezeiten vor dem Konzert. Folglich bin ich schnell auf die Galerie, um das Schlagwerkensemble einmal (in Teilen) von oben ablichten zu können und habe mich anschließend unten an einen freien Pfeiler gelehnt, fast so gut wie sitzen. Leider waren die zwei Pfeiler vor der Bühne schon von anderen Fotografen okkupiert, um näher heranzukommen hätte ich das sitzende Volk verärgern müssen und das will man ja auch nicht.
Egal, ich war hauptsächlich wegen der Musik hier, aber gut zu wissen, dass man in der Fabrik wohl keine Probleme hat mit Spiegelreflexkameras, zumindest nicht bei Konzerten von ElbtonalPercussion. Genutzt hat es ohnehin nicht viel, statt Scheinwerferbatterien und Lightshow war eher gedämpfte Wohnzimmerbeleuchtung angesagt bei den Jungs, was kurze Belichtungszeiten nahezu unmöglich machte. Bei Schlagzeugern ganz besonders schlecht.

Erwartet habe ich eigentlich einen größeren Anteil der neuen CD, ElbtonalPercussion plays Stewart Copeland, schließlich dienen Konzerte ja meistens der Promotion. Davon gab es leider nur ein Stück, der Rest waren Klassiker ihres Programms, dem Anlass angemessen: 15jähriges Jubiläum. Stand nicht auf dem Plakat, und war eine nette Überraschung, genau wie der gesamte Rest des Abends.
Denn ich hatte keinerlei Vorstellung wie die ihre Platten auf der Bühne umsetzen, so ganz ohne Elektronik, aber es funktioniert geradezu fantastisch. Mit Vibra-, Marimba- und Balafon, Drums, Gongs und Glockenspiel, Cajón, Kuhglocken, Klangschalen und weiß der Teufel was da noch alles auf der Bühne stand, bis hin zu Regentonnen, Plastikeimern und Kochlöffeln. Die natürlich nur für den Showteil herhalten mussten, meistens wurde doch recht ernsthaft musiziert. Von Debussy bis zu avantgardistischen Jazzausflügen, von minimalistischem Drum 'n' Bass bis Weltmusik. Kein wildes Gebolze sondern allerfeinster Klang in einer sehr großen stilistischen Bandbreite und Präzision, der in ruhigen Passagen sehr vorsichtige Bewegungen auf der Bühne erforderte, damit nicht ungewollt irgend etwas scheppert während der Kollege gerade leise mit der Muschelkette raschelt.
Gescheppert hat es regelmäßig nach den Stücken, ein derart enthusiastisches Publikum habe ich dort selten erlebt, schon gar nicht auf den Sitzen. Wer keine musikalischen Berührungsängste hat sollte sich die Jungs bei Gelegenheit ansehen, lohnt sich.

Daher auch immer noch, jetzt aus der Konserve: ElbtonalPercussion - Drumtronic




















Donnerstag, 23. Februar 2012

Nachbarschaftshilfe














Drei Tickets im letzten Monat, noch zwei mehr, dann kann ich auch bald einen Platz in der Tiefgarage zahlen, falls noch einer frei sein sollte. Ausgerechnet jetzt, bei den verlängerten Schichten hab ich null Chancen auf einen Parkplatz. Das war in den letzten Wochen schon schwierig genug, ich hab mich in jede Lücke gequetscht, wenn die Leute rücksichtslos auf eineinhalb Plätzen parken, dann sollen sie von mir aus durch den Kofferraum einsteigen, oder es auf der anderen Seite versuchen. Wenn möglich hab ich den halben Parkplatz am Ende genommen, der eigentlich keiner mehr ist, aber man ragt nur mit dem Heck etwas auf die Straße.
Natürlich hat man mir das nach ein paar Tagen nachgemacht, da steht jetzt oft so ein dusseliger Golf, den ich hier vorher noch nie gesehen habe.
Dann hab ich irgendwann entdeckt, dass dieses dämliche Schild gut drei Meter vor der Kurve steht, in der eh immer mindestens einer parkt, da passen auch zwei hin ohne jemanden zu behindern. Also stand ich dahinter, wenn möglich, denn auch diese Idee haben andere dankbar aufgegriffen.
Bis heute jedenfalls. Denn als ich um 10 meine Brötchen holen will komm ich gerade zur rechten Zeit, die Zettelpupe ist da und hat mir und meinem Vordermann ein Ticket verpasst. Als ich auf meine Karre zugehe und fragend auf das Ding deute steigt er wieder aus. "Sie stehen in einer Kurve, das ist verboten."
"Das ist eine scheiß Sackgasse, das interessiert hier keinen Menschen," antworte ich ihm. "Hier gibt es keine Parkplätze, nicht hier, nicht auf der anderen Hausseite, nicht an der Durchgangsstraße, nirgends. Schon gar nicht, wenn man um ein Uhr in der Nacht von der Schicht kommt. Ich bin immer der Gearschte, am laufenden Band verpasst ihr mir ein Ticket, das ist das vierte jetzt, ich kann meine Karre nicht auf den Bäumen parken. Heute Nacht ist zwei Minuten nach mir noch einer mit nem Transporter hier rein und wieder raus, weil er keinen Platz mehr fand, der ist locker durchgekommen ohne auch nur abzubremsen, ich behinder hier niemanden, also was soll das? Das verdammte Schild ist noch zwei Meter weit weg."
Das musste raus, die Sätze hatte ich seit Wochen im Kopf, komplett durchformuliert, nur die Anzahl der bis dahin kassierten Strafzettel war eine Variable. Und der Typ mit dem Transporter, den musste ich nicht mal erfinden, war direkt beruhigend, dass der gestern so locker da durch ist. Für den Müllwagen hätte es bestimmt auch noch gereicht, aber bis dahin wär ich eh weg gewesen.
"Das tut mir ehrlich leid" verblüfft mich der Zettelknecht mit dieser ernsthaft formulierten Aussage, "aber ich kann da nichts machen, sie stehen in einer Kurve und das ist nun mal verboten. Bedanken sie sich bei ihren Nachbarn, die haben uns angerufen."

Tja.
Was soll ich sagen, ich bin begeistert. Ich hätte vor Begeisterung vor die nächste Haustür kotzen können. Gottverfluchtes Denunziantenpack. Steht bei mir auf einer Stufe mit Nazis und dem Ku-Klux-Klan. Niederste Lebewesen, Regenwürmer sind wichtiger für diesen Planeten. Und ich bin, wo ich das jetzt schreibe, bedeutend ruhiger geworden seit heute morgen, da gingen mir noch ganz andere Dinge durch den Kopf.
Der größte Mist an der Sache ist allerdings, dass die Kurve jetzt auch als Parkplatz ausfällt. Gott sei Dank war der Golf heute weg, ich hab wieder die Ecke. Zumindest heute.

Beruhigende Musik: First Aid Kit - The Lion's Roar

Montag, 20. Februar 2012

Gigers fiese Viecher













Um sich eines von Hansruedi Gigers seltsamen Kunstwerken in die Wohnung zu stellen muss man nicht nur einen etwas bizarren Geschmack haben, auch das Bankkonto sollte einen größeren Betrag verkraften.  Dabei stehen solche Prachtexemplare wie das (lebensgroße?) Alien wahrscheinlich ohnehin nicht zum Verkauf, zumindest war auf den Skulpturen keine Preisauszeichnung zu finden.
Glücklicherweise auch keine Signatur des Künstlers, denn das hätte den Preis noch weiter in die Höhe getrieben, bei den Drucken immerhin ein Preisunterschied von 200 Euro zum nicht signierten Werk. Netter Preis für ein paar Buchstaben, und wahrscheinlich nur eine lohnende Investition, wenn Herr Giger vor dem Besitzer das Zeitliche segnet und fortan in der Hamburger Kunsthalle ausgestellt wird, statt im Haus der Künste zwischen Straßenstrich und Billekanal.
Das wollte ich mir seit ein paar Wochen schon ansehen, und habe dabei gleich den Hawk mitgeschleppt, wahrscheinlich der einzige in meinem Freundeskreis, der sich ohne zu zögern eines der fiesen Viecher in die Bude stellen würde, hätte er den nötigen Platz und das Kleingeld. Bei der Gelegenheit konnte ich mir von ihm wunderbar die Techniken erläutern lassen, mit denen die Bilder entstanden sind. So ein eigener Kunstsachverständiger ist ungemein praktisch für Kulturbanausen wie mich.

Den meisten Besuchern dürften Gigers fiese Viecher erst durch die Alienfilme bekannt geworden sein, mir ging es jedenfalls so. Dabei hätte ich, wäre ich etwas aufmerksamer gewesen, den Namen schon vorher entdecken können, denn Giger hat auch das Cover von Emerson, Lake & Palmers Brain Salad Surgery entworfen, und die LP steht seit 1973 in meinem Plattenschrank.
Sollte der Künstler noch einmal anwesend sein, bis zum Ende der Ausstellung am 4. März, wäre das vielleicht eine Gelegenheit die Platte aufzuwerten. Solange er keine 200 Euro für ein Autogramm auf dem Cover haben will natürlich.

Lieber hätte ich allerdings eins von Lucinda Williams auf dem Cover von Car Wheels On A Gravel Road







Freitag, 17. Februar 2012

Internationale Fischtage















Es gibt einen neuen Rekord zu vermelden, ganze 40 Minuten mussten wir anstehen, damit ich an meine große Portion Fisch in der Veddeler Fischgaststätte kommen konnte. Denn wenn man mit fünf Leuten da aufläuft will man zusammen sitzen und zusammen essen, was sich häufig genug schon als schwierig erweist, wenn man nur zu zweit kommt.
Dank eines lustigen Rentnertrios aus Britannia, welches kurz nach uns erschien, gestaltete sich die Wartezeit äußerst kurzweilig. Dass der Laden auch außerhalb Hamburgs bekannt ist hab ich oft genug mitbekommen, aber Engländer? wtf?
Die beiden schon etwas angeheiterten Damen entpuppten sich als Schwestern, und ihr männlicher Begleiter als Ehemann, nur hätte ich nicht zu sagen gewusst, von welchem der beiden Mädels, denn er fummelte unentwegt an beiden herum.
Das war vielleicht die Belohnung für seinen Einsatz als Fahrer und Fremdenführer, denn zu Maggie Thatchers Zeiten war er einige Jahre im Auslandseinsatz, Gästarbeidörr in Germany, hehe. Dann ging es wirtschaftlich wohl mal besser und er kehrte zurück, wollte seiner Gattin aber immer mal this wonderful city zeigen, die Stadt, die er damals mit einem Fahrschein des HVV erkundet hat, weil das billiger war als nach Feierabend alleine in der Kneipe rumzuhängen. Schließlich arbeitet man nicht im Ausland um das Geld hier zu verprassen. Dabei hat er damals diese Gaststätte entdeckt, in der es endlich so etwas ähnliches wie Fish n Chips gab, nur viel besser als in Southampton, und günstig war es auch noch.

Ein Jahr hat er das durchgehalten, dann verstand er genug Deutsch für das Fernsehprogramm und hatte Freunde, mit denen er die Kneipen unsicher gemacht hat, und zum Fußball gegangen ist. Zu Sänkt Paulee, yeh. Bevor wir das Thema vertiefen konnten wurden leider drei Plätze frei und das lustige Trio entschwand hinter dem dicken Vorhang der Eingangstür.

Leider trog die Hoffnung, in deren unmittelbarer Nähe einen Platz zu erwischen, um das Gespräch weiterführen zu können. Das ist der einzige große Nachteil dieser Lokalität, man kann sich den Platz nicht aussuchen, man nimmt den der frei wird. Gleichzeitig auch ein großer Vorteil, denn diese bunte Mischung aus Hafenarbeitern, Touristen und Einheimischen, LKW-Fahrern, Rentnern und Handelsreisenden ist ziemlich einzigartig.
Zum Fisch und zum Astra bekamen wir dann Gesellschaft von zwei Herren, die ich spontan letztgenannter Personengruppe zugeordnet habe. Dem Dialekt nach zu urteilen kamen die zwar eindeutig aus Wien, aber Touristen laufen normalerweise nicht mit Anzug und Krawatte durch die Gegend.

Kein Wunder, dass man schlecht Plätze findet, wenn jetzt schon halb Europa in diesem kleinen Schuppen auftaucht, es gibt einfach zu viele Geheimtipps, die diesen Status nicht verdienen. Geheim ist da nix mehr. Glücklicherweise ist dieses Blog zu unbedeutend, als das es die Situation noch verschärfen könnte.

Auch kein Geheimtipp mehr, immer noch in Dauerrotation: Kettcar - Zwischen den Runden

Mittwoch, 15. Februar 2012

Alles ist erleuchtet















Eigentlich hatte ich die Hoffnung, schwarze Tastaturen wären etwas unempfindlicher gegen Schmutz, aber da sah ich mich getäuscht. Die Cherry Infinity sah nach wenigen Wochen nicht nur abgenutzt und schäbig aus, sie erwies sich auch als wenig widerstandsfähig gegen herabfallende Glut, wenn man nicht schnellstens reagierte gab es Löcher in den Tasten. Die gefielen mir auch ohne Löcher nicht besonders, ich hab mich auf keiner Tastatur so oft vertippt, daher sieht die Löschtaste natürlich am schlimmsten aus. Bei den alten Cherry GS Klappertippsen hat man die Tasten einmal im Jahr in die Waschmaschine gesteckt, die Oberfläche mit Alkohol gereinigt, und schon war die wie neu. Die Tasten der Infinity laufen wahrscheinlich dabei ein, wenn man sie überhaupt entfernen kann, aber ich wollte halt unbedingt eine mit Multimediafunktionen. Musik lauter machen.
Nach der großen Müllentfernung war der Schreibtisch fast leer und unglaublich aufgeräumt, das ganze Zimmer glänzte. Fast. Da fällt so eine gammelige Tastatur enorm auf, daher hab ich etwas tiefer in die Tasche gegriffen, wenn das Zimmer glänzt, muss die Tastatur mindestens leuchten. Das Logitech Illuminated Keyboard leuchtet und die Musik kann man damit auch lauter machen, wunderbar.
Da ich Tastaturen nicht mehr kaufe, ohne wenigstens drei imaginäre Sätze getippt zu haben, bin ich auf zum MurksMarkt, das Leuchtmittel mal testen. Dabei hab ich festgestellt, dass man nur den günstigeren Amazonen-Preis nennen muss, um zu gleichen Konditionen einkaufen zu können. Leider hatten die Idioten bei Amazon den zwischenzeitlich um 3 auf 62 Euro angehoben, aber immer noch 7 Euro günstiger als der MurksMarkt. Muss ich mir für die Zukunft merken, da finde ich doch ganz andere Preise.

Was soll ich sagen, ich vertipp mich kaum noch, das Ding ist der Hammer. So etwas hab ich immer gesucht. Ideale Tasten, perfekter Druckpunkt, leicht abgeschrägt, und völlig lautlos.
Man könnte daher die Musik auch leiser machen, aber lauter ist besser: Kettcar - Zwischen den  Runden (immer noch in Dauerrotation)

Sonntag, 12. Februar 2012

Konfetti Deluxe














Vorspiel
Den erwarteten Temperaturen trotze ich mit einem T-Shirt unter dem Kapu und einem paar Norwegersocken aus Bochum. Zwei Tore müssen reichen, mehr bekomme ich eh nicht in die Stiefel. Außerdem hab ich schon wesentlich kältere Spiele erlebt, man muss ja noch Reserven in der Hinterhand haben. Vorm Bierstand an der Gegengerade, wie fast erwartet, kein Mensch zu sehen, die Herrschaften kommen bei Minusgraden gerne sehr pünktlich. Ich lass mir einen Glühwein zapfen und stelle fest, das Zeug schmeckt schrecklich, aber wärmt halbwegs. Da lässt sich der erste kurz blicken, ist aber auf der Suche nach dem Rest schnell wieder verschwunden. Ich hol mir noch einen Glühwein und notiere innerlich, bei Minusgraden ebenfalls nur noch pünktlich zu erscheinen, alleine frieren nervt.
Der Glühwein ist grad leer, da läuft mir der Don über den Weg, der endlich mal wieder zwei Heimspiele hintereinander besuchen darf, aber keine Zeit mehr für nen Klönschnack. Dabei hätte mich interessiert ob es an der Kartenproblematik oder an der Gattin liegt, mit den seltenen Millerntorbesuchen. Die Schlangen vorm Eingang sind abenteuerlich. Von einem Sicherheitsspiel hab ich nichts gehört, es stellt sich dann heraus, der zuständige Ordner ist Preisträger in Zeitlupenkontrolle. Als er endlich bei meinen Beinen ankommt bin ich schon sanft entschlummert. Die Glocken der Hölle wecken mich wieder, jetzt aber zackig zum Platz, mit Glühwein bin ich eh fertig für heute.
Schnell ein paar Bilder knipsen fürs Blog, ich brauch freie Hände. Aufwärmen durch rhythmisches Klatschen und Sportzigarette entzünden. Kaum hab ich die Ixus in die Hosentasche gleiten lassen schmeißt der Süden mit Konfetti, aber sowas von. War das Alufolie? Ich zerr die Knipse wieder raus und bekomme noch die Restausläufer mit, das hätte ich filmen sollen, wenn das Ding schon keine vernünftigen Fotos macht, aber egal. Endlich wieder Konfetti Deluxe, endlich wieder Fußball.

Spiel (1)
Oha, die Jungs wollen es wissen. Wiedergutmachung für Aachen? Jedenfalls wollen sie, das merkt man, da wird direkt mal bissig nachgesetzt wenn der Ball verloren geht. Nur etwas glücklos in der Offensive, die letzte Konsequenz fehlt. Ebbers fehlt. Was auf das Bochumer Tor kommt ist zu harmlos, die stehen zudem sehr kompakt, aber so wie das aussieht wird die Mauer schon irgendwann fallen, da bin ich ganz zuversichtlich. Chancen gab es einige, muss man nur besser nutzen.
 Deswegen ist das 0:1 auch ein ziemlicher Schock. Bochum kommt das erste mal über die Mittellinie und aus dem Nichts fällt das Tor. Azaouagh marschiert einfach mal quer vorm Strafraum rum und zieht aus der Drehung ab, drin ist das Ding. Ich bin nicht sicher ob Bene den hätte halten können, aber fortan wird Spott und Unmut lauter geäußert, bei harmlosen Rückgaben gerne mal "Vorsicht" gebrüllt.
Das halte ich für übertrieben und beschwere mich, man möchte doch bitte der eigenen Nummer 1 ein wenig mehr Vertrauen entgegen bringen. Mich hat der auch schon oft geschockt mit seinen Aktionen, aber das ist länger her, man soll nicht so nachtragend sein.
Während der kurzen Diskussion mit meinen kritischen Nachbarn zeigt Bene gleich dreimal hintereinander, dass er den Strafraum beherrscht durch den Strafraum irren kann wie kein anderer. Mir gehen sehr schnell die Argumente aus, was meine ansonsten sehr nette Sitznachbarin süffisant anmerkt. Muss ich zugeben, wenngleich eine etwas schwungvollere Offensive uns in dieser Phase helfen würde. Die folgt sogleich, nachdem der erste Versuch scheitert gibts Ecke und dann steht da Sebastian Schachteeeeeeeeen, der die Pille einschädelt. Woohoo, das wurde Zeit. Super, ich freu mich, den mag ich schon seit dem Auftaktspiel in Lübeck. Meine Nachbarin auch, und schon haben wir was Gemeinsames.
Gemeinsam schlagen wir die Hände vor den Kopf, als Saglik kurz darauf auf der Linie rettet, weil Bene wieder nicht im Bilde ist. Mehr Offensive Jungs, hier hilft nur mehr Offensive. Am besten den Gegner nicht in die Nähe des 16ers kommen lassen, der beste Bene ist ein beschäftigungsloser Bene.

Halbzeit
Glühwein mag ich mir nicht mehr antun, meine Stimme fordert ein Astra ein. Danach schnell noch auf ein kurzes Gespräch in Block2 und dann wirds auf einmal emotional. Ralle Gunesch, der jetzt leider für Ingolstadt spielt, wird verabschiedet und bekommt sein wohlverdientes You'll never walk alone, auch aus meiner Kehle mit vollstem Herzen. Danke für alles, viel Glück bei Audi. Bei der Zeremonie abwesend ist allein der Großteil der Haupttribüne, die essen noch Schnittchen. Ich überlege kurz ob ich meinen Sitzplatz aufgebe und mich unter die Steher mische, da oben unterm Dach muss ich zu oft alleine supporten, aber unten ist es brechend voll wie immer und ich gehe auf meinen Platz zurück.
Wenn man zu häufig Sitzplätze bekommt verweichlicht man, glaube ich. Könnte aber möglich sein, dass man für ein Spiel demnächst ausschließlich Sitzplätze bekommt, weil die Presse schon ähnliches voraus ahnt, als Strafe für den bösen Kassenrollenwerfer. Ich will nur hoffen, dass diese selten dämliche Idee nicht wirklich aus Frankfurt kommt, sicher bin ich bei dem Verein dort allerdings nicht. Die Tapete in der Süd ist vielleicht etwas voreilig, berechtigt ist sie auf jeden Fall.  

Spiel (2)
Es geht weiter, es wird weiter gekämpft, und es gibt wieder Konfetti. Dieses mal natürliches, klein, weiß und kalt, es fängt an zu schneien. Das Spiel wärmt, zu wenig Einsatz kann man den Boys in Brown heute nicht vorwerfen, so schaffen sie es zwar die meiste Zeit, den Ball von unserer Gefahrenzone fernzuhalten, nur ins Bochumer Gehäuse will er auch nicht. Naki ist inzwischen für den etwas glücklosen Saglik gekommen, der uns aber immerhin vor einem weiteren Rückstand in der ersten Hälfte bewahrt hat. Das Spiel müssen wir einfach gewinnen, das muss belohnt werden. Der Meinung sind auch meine Nachbarn, die langsam etwas weniger schüchtern agieren. Bartels zielt vorbei, Torre schafft es irgendwann einen aussichtsreichen Ball über die Bochumer Latte zu lenken, irgendwann muss doch mal was Zählbares dabei rumkommen, verdammte Hacke.
Das kommt dann in Gestalt einer Ampelkarte für Paul Freier, als er Funk ganz unsensibel von den Beinen holt. Meine Nachbarin bemerkt noch kurz, dass wir gegen 10 Spieler eigentlich immer schlechter spielen, ich tröste sie mit einem möglichen genialen Moment von Florian Bruns, der inzwischen ins Spiel gekommen ist.
Den genialen Moment erwischt aber wieder Sebastian Schachten, der Mann entpuppt sich als klassischer Strafraumstürmer, ist gedanklich und körperlich nach einem Freistoß schneller als der versammelte Rest im Bochumer Strafraum, 2:1, woohoo.
Danach gibts noch Möglichkeiten, aber reicht doch, drei Punkte und ein durchaus unterhaltsames Spiel, ich bin vom Abpfiff ebenso überrascht wie meine Nachbarin. Das wars schon? Neunzig Minuten vorbei? Ich hätt noch zehn Minuten vertragen können. Hätte ich zwei Paar Bochumer Socken angezogen, dann wären auch noch zwei Tore gefallen, Chancen genug waren da.

Nachspiel
Grundsätzlich bleib ich im Stadion, solange die Mannschaft auf dem Platz ist. Sieht die Haupttribüne anders, okay, aber die Sitzplätze auf der Gegengerade leeren sich inzwischen ebenso schnell. Sitzplätze verweichlichen wahrscheinlich, so kalt ist es jetzt nicht find ich. Die Mannschaft ist auf dem Weg zur Kabine, da geht Carlos noch einmal in Richtung Gegengerade und zeigt, dass er sein letztes Hemd gibt für die Fans. Ich hab mal gehört, das wird den Jungs vom Lohn abgezogen. Ich hab aber auch die Karre von Deniz Naki vorm Stadion gesehen, ich glaub auch die Profis beim FC St.Pauli können sich das inzwischen mal leisten, mit dem letzten Hemd.
Bevor ich den Bierstand erreiche werde ich zur Seite gezerrt, die Tresenkurve hat noch ein Bier für mich übrig, einer aus der Runde ist dafür zu spät. "Scheiß Spiel, aber drei Punkte" höre ich. Hab ich ein anderes Spiel gesehen? Oder wodurch sind die so verwöhnt? Der Vermisste erscheint dann doch noch und bekommt den Rest meines Astras, während mir das aktuelle Machwerk der Tresenkurve in Form von drei Aufklebern überreicht wird, die ich hier leider nicht abbilden kann, weil sie derbe rassistisch, ähm, also zumindest latent rassistisch, auf jeden Fall aber politisch vollkommen unkorrekt sind. Vollkommen unkorrekt.
Trotzdem hab ich mich einige Minuten lang nicht einkriegen können, lange nicht so gelacht. Wenn ich mal Mladen Petrics Auto sehe kleb ich ihm einen an den Rückspiegel.

Und jetzt widme ich mich weiter dem netten Päckchen, das meine Nachbarin unverhofft für mich angenommen hat. Kettcar - Zwischen den Runden.

Nachtrag: Die sensationelle Konfettichoreo der Süd hat natürlich jemand auf Video festgehalten, und wie erhofft gibt es mehr Konfetti auf  KleinerTods FC St.Pauli Blog.











Samstag, 11. Februar 2012

Stadtansichten: Hafen im Eis














Ein menschenleerer Hafen, bei Sonnenschein und Eisgang auf der Elbe, so ungefähr hatte ich mir das vorgestellt. Wenig Touristen und Flaneure, da sich alles auf dem Alstereisfest herumtreibt. Damit lag ich auch nicht verkehrt, zwischen Landungsbrücken und Fischmarkt war tatsächlich erstaunlich wenig los.
Leider auch auf dem Wasser. Der öffentliche Nahverkehr funktionierte zwar, aber außer den paar Hafenfähren waren  nur noch zwei größere Touristenschaukeln unterwegs, die Barkassen an den Landungsbrücken dürften sich schon seit einigen Tagen nicht mehr bewegt haben, alles eingefroren. Wer seinen Kahn noch nicht da liegen hatte, der musste mit Anlegeversuchen zwangsläufig scheitern, was auch der Schipper auf der Nordsee II irgendwann erkannt hat. Nachdem er seinen Kahn auf der rechten Seite mit einiger Mühe frei bekam hat er es dann links versucht, ist dort vollends stecken geblieben und fing an hektisch zu telefonieren.
Keine Ahnung was eine Schlepperstunde kostet, aber ganz billig wird das nicht sein. Die lagen auch alle fein säuberlich vertäut an ihren Plätzen, kein Schiffsverkehr auf der Elbe.
Beinahe bedauerlich, dass es ab Montag tauen soll.

Tauwettermusik: Willy DeVille- Loup Garou