Sonntag, 27. Mai 2018
Plettenberger Haltepunkte
Da fährt man über die Jahre -zig mal in diese Kleinstadt im Sauerland und kennt immer noch nicht alles, weil man jeden Abend irgendwo eingeladen ist, lange feiert, lange schläft und dann zur nächsten Party latscht. Oder auf das Immecke Open Air. Für Sightseeing bleiben da vielleicht zwei Stunden zwischendurch, was in über zehn Jahren eigentlich reichen müsste für eine Kleinstadt, sollte man meinen.
Wird man allerdings nur sporadisch mit Informationen gefüttert, lässt sich das durchaus in die Länge ziehen. Daher habe ich erst jetzt erfahren, dass Plettenberg so etwas eine Skyline hat, die man sogar fotografieren kann ohne irgendwelche Bäume oder anderes Grünzeug vor der Nase zu haben und dass es ein historisches Kleinbahnhaltepunkthäuschen gibt (ohne Kleinbahn) in dem man selbst am Pfingstmontag Brötchen zum Frühstück bekommt.
Die Oestertalsperre allerdings, die kannte ich schon, ebenso den Wanderweg bis ungefähr zu der Stelle, bei der wir die Wanderung immer unterbrechen und umkehren. Also den Spaziergang, wandern kann man das nicht nennen.
Vielleicht lerne ich auch irgendwann die Versäufertalsperre kennen, die ist nicht viel weiter weg und hat dazu noch einen großen Parkplatz, der bei schönem Wetter ziemlich gut besucht ist. Das muss einen Grund haben, ich werd mal fragen bei Gelegenheit...
Fotos dazu: Haltepunkt Plettenberg, Oestertalsperre, Plettenberger Skyline - Nikon D7200
Musik dazu: Achim Reichel - A.R.Machines - Echoes
Labels:
Auf Tour,
Fotosafari,
Regenwald
Standort:
58840 Plettenberg, Deutschland
Donnerstag, 24. Mai 2018
Weltmusik im Sauerland
The same procedure as every year, Pfingsten ist Regenwald angesagt und es fällt von Jahr zu Jahr schwerer sich zu motivieren, zumindest für das Immecke Festival. Für den Pappenheimer ist das überhaupt kein Problem, der hibbelt schon seit Tagen dem Ereignis entgegen, weil:
Weltmusik Digga! Eine arabischtürkischfranzösischtunesische Band aus Marseille und die machen suuuuper Weltmusik. Dafür wäre ich normalerweise sofort zu haben, doch die Videos bei Youtube hauen mich nicht wirklich vom Sockel - und dann sind die auch noch Headliner und spielen erst ab Mitternacht. Das heißt, ich muss durch das ganze Programm der talentierten Newcomerkapellen und kann nicht zum Aufbruch drängen wenn die Allstars durch sind und der Pappenheimer seinen jährlichen Iggy gesungen hat. Das wird ein langer Abend.
Immerhin spielt das Wetter diesmal mit und man kann öfter auf der Hippiewiese einen durchziehen. Wenn das Bier zur Neige geht holt man sich unten ein neues, lauscht kurz dem Krach auf der Bühne oder sabbelt mit irgendwelchen Leuten, weil man nach zehn Jahren Immecke schon den einen oder anderen gesehen hat.
Das ist so lange chillig, bis die Dunkelheit einen Besuch auf der Wiese lebensgefährlich macht, danach bleiben nur noch zehn Bänke für die Currywurst-Esser, wenn man mal kurz sitzen will. Meistens ist auch das kein Problem, weil die Plettenberger Jugend überwiegend vor der Bühne rumtobt, jedenfalls wenn es Ska, Punk oder Skapunk gibt.
Zu meiner großen Überraschung hält sich das heute in Grenzen, die erste Band die meine Aufmerksamkeit erregt sind die Galactic Superlords aus Kölle mit ihrer haarschüttelnden Frontfrau, die einen astreinen Doppelleadgitarrenretrorock spielen, der mich in jüngeren Jahren bestimmt begeistert hätte. Aber diese Texte, mal ehrlich. The eagle flies over the mountain? Wenn darauf nicht the beagle lies dead in the fountain kommt wird das schnell langweilig.
Die Allstars habe ich schon zu oft gesehen und zu oft fotografiert, das Thema ist langsam durch. Ähnlich wie der alte Benz, der inzwischen von einer alten Kawa als begehrtes Fotomotiv abgelöst wurde. Nach der Zugabe verziehen wir uns ein letztes Mal auf die Wiese und verpassen die nächste Band fast komplett, weil der Pappenheimer vom ans Ohr dringenden Soundbrei nicht so angetan ist. Was ein Fehler war, wie wir vor Ort bei den letzten drei Stücken merken, denn Nerd School (aus Berlin!) gehen tierisch gut ab und da der Drummer bei diesen Zweimannbands meist an exponierter Position sitzt, kann ich auch endlich mal einen Schlagzeuger fotografieren, einen ziemlich guten sogar.
Wenn galaktische Superlords schon auf dem Immecke spielen passt ein nackter Superheld prima dazu, hat sich bestimmt der Booker gedacht. Naked Superhero aus München spielen Auf-die-Fresse-Ska-Punk'n-Roll sagt der Bayrische Rundfunk und die Bayern haben da scheinbar ganz andere Vorstellungen von Auf-die-Fresse als ich. Aber netter Reggae soweit, die agile Jugend hüpft und springt, die weniger agile sitzt mit dem Rücken zum Geschehen auf dem Rand der Bühne. An bühnennahes Fotografieren ist nicht zu denken, aber es ist die Gelegenheit sich eine Currywurst mit Pommes zu holen.
Dann ist es endlich soweit und der sehnlichst erwartete Headliner spielt. Da Goum Project aus Marseille, mit Gitarre, Schlagzeug und Getrommel, Bass, Cello, Saxophon, sehr viel Können und sehr viel Spielfreude. Bis zum Schluss, das muss man ihnen lassen. Muss schon hart sein, wenn sich in nicht mal einer halben Stunde das Publikum verabschiedet. Die beiden Reggaestücke am Anfang gingen noch gut in die Ohren, aber für arabische Klagelieder sind sie in Plettenberg noch nicht bereit.
Vielleicht 120 Unverzagte sind am Ende noch vor der Bühne und beklatschen die beiden Zugaben, die man schon vom Anfang des Konzertes kannte. Wie man eine Band auf Reisen schicken kann, die gerade einmal acht Songs im Repertoire hat, erschließt sich mir nicht.
The Police hatten damals zwar auch nicht mehr, aber die haben als Zugabe einfach das ganze Album noch einmal gespielt und wurden später Weltstars. Was bei Weltmusik allerdings eher seltener vorkommt.
Fotos dazu: Galactic Superlords, Hippiewiese, Nerd School, Naked Superhero, Da Goum Project / Nikon D7200
Musik dazu: 17 Hippies - Ifni / Sirba / El Dorado
Labels:
Auf Tour,
Fotosafari,
Freunde,
Konzerte,
Regenwald
Standort:
Immecke, 58840 Plettenberg, Deutschland
Montag, 21. Mai 2018
Wildes Mädchen
Wildes Mädchen schüttel dein Haaaaaar für mich.....
Als Frontfrau einer hart rockenden Hardrockband sollte man schon anständig headbangen können, ganz besonders wenn es sich dabei um galaktische Superlords handelt.
Kann sie.
Ansonsten ist der Name zwar galaktisch bescheuert, aber der Rest war durchaus okay, nicht nur das Haareschütteln. Die doppelte Leadgitarre hätte mich vor 40 Jahren sofort zum Fan gemacht, leider bin ich ein alter Sack und hab schon alles gehört.
Fotos dazu: Galactic Superlords aus Köln auf dem Immecke Open Air / Nikon D7200
Musik dazu: Soundgarden - Superunknown
Labels:
Auf Tour,
Fotosafari,
Konzerte,
Regenwald
Donnerstag, 17. Mai 2018
Montag, 7. Mai 2018
Am Ende ist wieder alles gut
Seit Jahren schon kämpft der [hier passenden Verein eintragen] gegen den Abstieg, langsam wird es Zeit. Ganz Fußballdeutschland wünscht sich inzwischen...
Lästereien gegen den Vorstadtverein gehören in den letzten Monaten ja mehr oder weniger zum Alltag, was bei mir häufig zu Magenbeklemmungen geführt hat, denn eigentlich geht es uns seit Jahren nicht viel anders. Okay, es geht uns finanziell wesentlich besser (hätte das vor 20 Jahren jemand prophezeit, ein Platz in Ochsenzoll wäre ihm sicher gewesen), wir haben das schönere Stadion, sind nicht so peinlich großkotzig und vor allem träumen wir nicht nach zwei Auftaktsiegen gleich von Europa - uns reicht die Stadtmeisterschaft. Groß genug.
Dennoch hat man viele vor der Saison zu gewagten Träumen verführt, schließlich wollte man angreifen, mit der so erfolgreichen Rückrundenabstiegskampftruppe, die man zusammenhalten konnte. Zumindest wollte man "oben mitspielen", was machbar gewesen wäre, denn mit dem nächsten Sieg wären wir wieder "oben dran" gewesen, nur hat es denn nächsten Sieg leider nicht gegeben und den übernächsten dann auch nicht mehr und auf einmal winkt (mindestens) die Relegation, es sei denn man gewinnt die letzten beiden Heimspiele.
Was wir glücklicherweise ja gemacht haben, weshalb jetzt eine ganze Menge Leute ganz entspannt nach Duisburg fahren können am nächsten Wochenende. Volle Gönnung! Die fabelhafte Rückrundenabstiegskampftruppe hat das in der letzten Saison erst am letzten Spieltag in Darmstadt klargemacht, da ist das sogar ein kleiner Fortschritt.
Aber ehrlich, so langsam nervt das. Denkt denn niemand an die alten Menschen? Schwaches Herz und so? Bei fast jedem Heimspiel kurz vor dem Nervenzusammenbruch? An Spieltagen mit einem 20 Kilo schweren Stein im Magen aufwachen weil, wenn wir das heute verlieren, dann... FICK DICH 3.LIGA!
Können wir uns vielleicht darauf einigen, die nächste Saison so anzufangen wie die letzten beiden Heimspiele? Nicht nur auf dem Rasen, ganz besonders auch auf den Rängen. Das sind alle zwei Wochen mal 90 Minuten in denen man richtig laut sein kann, ohne dass der Nachbar die Polizei ruft. Das geht doch, konnte man sehen und hören. Das muss auch möglich sein, wenn es nicht um Kopf und Kragen geht, ging früher™ auch. Mehr Extase, mehr Heimsiege und scheißegal ob am Ende "oben dran", nur nicht wieder unten drin bitte, selbst wenn es die Stadtmeisterschaft kosten sollte.
Jaaa, genug gemeckert, natürlich war's geil. Nicht ganz so geil wie gegen Fürth, aber dass Bielefeld ein anderes Kaliber ist wussten wir vorher. Vielleicht nur 90% vom Millernroar gegen Fürth, aber laut an den richtigen Stellen und gepusht bis zum Schluss, weil man sich halt nur bei einem 3:0 bequem zurücklehnen kann. Supergeiles Tor vom richtigen Mann, die 39 trifft in der 39.Minute, als ich immer noch auf den entscheidenden Pass warte, einfach mal selber. Park parkt ein und das Dach fliegt weg. Seinen Torjubel könnte ich in Dauerschleife sehen, da war aber einer glücklich! Und ich erst!
Ohne Stein im Magen aufwachen nächsten Sonntag!
Was sonst noch gut war:
Klasse gehalten.
Lasse leider nicht gehalten, aber vielleicht ja Mats.
Die Aktion der Jungs für Ryo.
Blockfahne auf der Haupttribüne! Choreo! Das Werk eines einzelnen Mannes! Stellt Euch vor, was viele bewerkstelligen können!
Wetter! Viel warm!
Dartpiratenglückshemden und Heimsiegtieshörts (aus der Wäschetonne gefischt und dem Männerschnüffeltest unterzogen, Ergebnis: geht noch).
Es gibt noch Leute, die die Fabulous Furry Freak Brothers kennen, es ist nicht alles verloren.
Man kann sich vor der Gegengerade einfach an den Zaun setzen, einen mittelprächtigen Kreislaufkollaps erleiden, sich dabei kurz das letzte Bier nochmal durch den Kopf gehen lassen und *zack* stehen ein paar Leute um dich herum, fächeln dir Luft zu, reichen dir ein Kaugummi gegen den schlechten Geschmack und holen einen Becher kaltes Wasser vom nächsten Bierstand.
Und ich weiß, warum ich hier stehe. Ähh..meistens jedenfalls.
Was sonst noch schlecht war:
Dass ich die Choreo auf der Nord völlig übersehen habe. Fotos davon kann man aber bei KleinerTod finden.
Links:
Groeni - In die zweite Liga eingeparkt
Übersteiger
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Arminia Bielefeld 1:0
Musik dazu: Insane Clown Posse - The Great Milenko
Labels:
Fußball
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