Montag, 28. April 2025

Der einzig wahre Block-Buster

 










Fatih Akin sei Dank, es ist tatsächlich "erst" acht Jahre her seit meinem letzten Kinobesuch. Ein paar Gelegenheiten hätt's zwar schon noch gegeben, aber wenn man nicht alleine gucken will läuft es meistens auf einen der sogenannten "Blockbuster" raus auf den sich alle einigen können, außer mir, weil ich inzwischen allergisch bin gegen Filme die aus 90% Action und 10% hirnlosen Dialogen bestehen, während man zwei Stunden lang verzweifelt nach der Geschichte dahinter suchen muss.

Also genau der richtige Zeitpunkt für eine cineastische Adaption meines Lieblingsklötzchenspiels: Ein Minecraft Film! Die Verfilmung eines Computerspiels, das nicht mal ansatzweise eine Geschichte bietet, wenn man nicht genug Phantasie für eine eigene hat. Was soll da schiefgehen?

Also höchstwahrscheinlich katastrophaler Blödsinn ohne Sinn und Verstand, aber immerhin mit quadratischen Lamas, Schafen, Wölfen, Piglins und Jack Black, die hirnlosen Dialoge könnten also durchaus witzig sein, obwohl der Trailer schon einigermaßen peinlich ist und ich sehr viele Computernerds kenne und niemand von denen trägt pinke Fransenlederjacken. Allerdings sieht auch niemand von denen aus wie Jason Momoa.

Das Allerbeste an diesem Block-Buster ist aber, dass ich ihn nicht alleine sehen muss, denn seit die ganze Familie wieder Minecraft spielt, will auch die ganze Familie ins Kino. Dafür muss ich zwar nach Ratzeburg, aber da kennt mich immerhin keiner und mit Kind in der Nachmittagsvorstellung wäre es eh weniger peinlich.

Da ich bei Kinobesuchen grundsätzlich auf Loge Mitte bestehe sind die entsprechenden Plätze bereits gebucht und zur großen Überraschung handelt es sich dabei um eine richtige Loge, wie es sich für ein richtiges Theater gehört. Der Abstand zur nicht ganz so gewaltigen Leinwand ist entsprechend groß, wer sein Wohnzimmer mit 75 Zoll OLEDS bestückt hat wird davon jedenfalls nicht beeindruckt, dafür hat man da aber meist keine Popcornmaschine.

Wie nicht anders zu erwarten ist der Film zwar völliger Blödsinn, aber zumindest für achtjährige Minecraftspieler ein echter Block-Buster und immerhin so unterhaltsam, dass ich für einen zweiten Teil durchaus wieder ins Kino gehen würde. Mit Kind auf jeden Fall. 

 

Fotos dazu: Burgtheater Ratzeburg / Samsung A33

Musik dazu: Amyl and the Sniffers - Cartoon Darkness

 



 

 

 

Sonntag, 6. April 2025

Eins zu viel, zwei zu wenig


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Würde man jemandem die nackten Spielstatistiken vorlesen und ihn hinterher das Ergebnis tippen lassen, dann wäre das ein ziemlich sicherer Heimsieg, ein ungefährdetes 3:0 oder 4:1, denn die Statistiken lesen sich wie ein Klassenunterschied. 64% Ballbesitz, 26:5 Torschüsse, 28:6 Flanken, 11:2 Ecken, 549:321 gespielte Pässe von denen auch noch 86% ankommen (was bei den Flanken leider nicht der Fall ist).

Das liest sich nicht nur gut, das sieht phasenweise auch auf dem Platz so aus, von der Überlegenheit eines Champignonligaaspiranten ist jedenfalls nichts zu sehen. Jedenfalls bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte, in der ich gerade eine Runde Bier hole. Da Gegentore nur von einem kleinen Teil des Stadions bejubelt werden kann man das schon verpassen, entsprechend entsetzt bin ich über diese schockierende Nachricht. Das ist dem Spielverlauf alles andere als angemessen. Es ist langsam deprimierend, wenn man sieht wie die Jungs sich da unten den Arsch aufreißen und am Ende kommt nix bei rum.  

Zur Wahrheit gehört nämlich leider auch, dass von unseren 26 Torschüssen nur ein einziger trifft, der von Dapo Afolayan in der 85. Minute, was uns immerhin noch einen Punkt sichert. Der kann noch wichtig werden, so tröstet man sich dann ja immer und gegen Mönchengladbach hat man sich ja eh nicht wirklich was ausgerechnet, aber wenn man dieses Spiel sieht und dann die Statistiken liest, dann sagen die nur eins: Das Ding musst du einfach gewinnen. 

Ein Tor zu viel kassiert = zwei Punkte zu wenig sagt die Statistik leider auch.


Was sonst noch gut war:

Dapos Hammer

Morgan wieder auf dem Platz

Wetter

Was sonst noch schlecht war: 

DOM sucks

 

Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Borussia Mönchengladbach, Endstand 1:1

Tore dazu: Itakura (47.) Afolayan (85.)

Links dazu: Erlösender Punktverlust (Millernton) Danke Dapo (Stefan Groenveld)

Musik dazu Massive Attack - Blue Lines