Freitag, 29. Januar 2016

Salonsozialistisch angesoffen
















Den perlenden feinporigen Schaum in meinem Bierglas hätte ich mit einem Makro fotografieren sollen als ich es noch konnte. Nächstes Mal vielleicht, nach nur einem halben Glas fühle ich mich nämlich außerstande das Objektiv zu wechseln, oder auch nur das ganze Geraffel aufzubauen das dafür nötig wäre. Die 8.4% des 2015er Salonsozialisten, den die Jungs von Hopper Bräu mit irgendwelchen Edelhefen zusammengebraut haben, steigen jedenfalls so schnell zu Kopfe, dass einem die Noten von Banane und weißem Pfirsich (Etikett) glatt entgehen wenn man nicht aufpasst. Die ordentliche Portoin ALkohl wnigstnes is spürnar.  Aber sowasvon.
Leider fehlt mir das dazu passende Risotto mit Meeresfrüchten, aber falls ich das Schnitzel und den Blumenkohl heute wirklich noch auf den Herd kriege ist die Flasche sowieso leer. Nullkommasieben für unglaubliche zehn Euro (aber dafür mit Glas wenn man auch noch ein Sixpack der Hopper "Standardsorten" nimmt), lohnt sich so etwas überhaupt?

Jajajajajaja! Langsam frage ich mich nämlich, wieso in den -zig Jahren vor diesem Craftbeerhype überhaupt noch jemand Bier getrunken hat, das ganze filtrierte pasteurisierte standardisierte  Industriezeugs schmeckt doch nach nichts, nicht nach Hopfen und nicht nach Malz, dabei sollen das angeblich auch da die Hauptbestandteile sein. Ein Wunder dass ich im Stadion noch das Astra vertrage,  schöner wäre schon was anderes...

Der Hype geht mir allerdings ein wenig auf den Sender dabei, inzwischen gibt es sogar Biersommeliers und Weltmeister der Biersommeliers, die was von Noten von Grapefruit und weißem Pfeffer in der Nase erzählen, von Edelkaffeeröstaromen mit leichtem Anflug von Tollkirsche im Finish, Bordooh ey, hab ich schon immer für Blödsinn gehalten. Eigentlich ist es ganz einfach, genau wie beim Bordooh: schmeckt oder schmeckt nicht, und da kann man ja bekanntlich schlecht drüber streiten, weil jeder andere Geschmacksnerven hat. Mancher Mensch hat sogar gar keine und das ist nicht lustig.

yeyeyeyeye  yeye  yeyeyeyeye  yeye rollin' an' tumblin'  yeye 
Was waren Cream doch für eine endgeile Band. 1967, das muss man sich mal vorstellen. Knallt gerade rein wie das Bier. Straaange Brew, kills what inside of you...

It's getting near dawn
When lights close their tired eyes
I'll soon be with you, my love
Give you my dawn surprise
I'll be with you, darling, soon
I'll be with you when the stars start falling


und dazu dieses endgeile Riff...
dadadada dadada dadada

egal jetzt, weiter im Text:

Dem 2015er Salonsozialisten würde ich einen leicht ebbelwoiigen Geruch und Geschmack unterstellen, ohne jetze ma so direkt auf das Abbelaroma einzugehen, aber irgendwie bin ich überzeugt, dass der dem Ärmelsche ausgezeichnet schmecken würde. Mir seltsamerweise auch, obwohl ich nicht so der Ebbelwoityp bin. Muss ich unbedingt zwei bis drei Flaschen von besorgen, falls der Mann hier zufällig mal aufschlagen sollte in diesem Jahr. Dem Pappenheimer kann ich so etwas leider nicht anbieten, der mag weder Hopfen noch Malz und ganz bestimmt auch keine Edelhefen...

BP-Bier: Hopper Bräu, Salonsozialist 2015, Starkbier, 8.4%
BP-Mucke: Cream - Fresh Cream / Disraeli Gears

Donnerstag, 28. Januar 2016

Eine Hochzeit und ganz viel Todesfälle















Kaum zu glauben, aber ich habe es schon wieder getan, ich habe geheiratet. Diesmal immerhin nur virtuell, was vor unschönen Konsequenzen schützen wird. Anders schützen muss ich mich nicht, denn eigene Kinder sind nicht vorgesehen, vielleicht auch ganz gut, solange in meinen und der holden Gattin Adern noch das Blut des Werwolfs kocht. Adoptieren könnte ich zwar welche, doch momentan tu ich mich noch etwas schwer mit dem Gedanken, zugunsten eines Kinderzimmers auf das Alchemielabor oder den arkanen Verzauberer zu verzichten. Das Zeug brauche ich noch eine Weile, zu viele Gegner wollen mir an den Kragen.

Denen fällt es allerdings immer schwerer mir den Hals umzudrehen, denn mittlerweile besitze ich eine ziemlich taugliche Rüstung, durchschlagskräftige Waffen und genug Erfahrung um auch mit brenzligen Situationen umgehen zu können. Davon könnte so mancher ein Lied singen, hätte er noch eine intakte Kehle. Meistens kommt der Tod schnell und lautlos, wenn der Totenbeschwörerkönig nach dem fetten Gelage auf seinem Thron vor sich hin döst, dann darf er sich nicht wundern wenn er darauf festgenagelt wird. Untote Wachen sind halt nicht besonders effektiv wenn sie ihren Kopf verloren haben.

Noch etwas Training und ein paar kleine Verbesserungen an der Ausstattung, dann bin ich bereit die letzten großen Abenteuer anzugehen, das Seelengrab, das vergessene Tal, die Schwarzweite unter den Ruinen der Zwerge, die Burg der Vampire - und eventuell schaffe ich es ja auch irgendwann endlich Drachen zu reiten, was bestimmt mehr Spaß macht als sie zu töten.

Danach ist dann hoffentlich Frühling, Fußball, Wetter und genug Zeit für die reale Welt, momentan ist die virtuelle noch spannender. Sogar mit virtuellem Trauring.

Hochzeitsbilder: The Elder Scrolls V: Skyrim / Bethesda Softworks
Hochzeitsbier: Raging Bitch Belgian Style IPA, 8.3%, Flying Dog Brewery
Hochzeitsmusik: Kula Shaker - K / Strangefolk
































Sonntag, 24. Januar 2016

Sind so kleine Hände
















und ganz schrumpelig sind sie noch dazu, aber ich möchte nicht wissen wie meine aussehen würden, nach 9 Monaten in der Badewanne. Erst acht Stunden auf der Welt, aber pennt schon wie ein Großer, lässt sich weder von Besuchern noch vom Blitzlicht stören. Genau wie seine kleine große Schwester zaubert er mir ein Grinsen ins Gesicht, dass einfach nicht wieder verschwinden will.

Doppelopa! Ich freu mir n Ast ab! Darauf muss ich direkt 'nen Hopfenschampus trinken.

Doppelopaschampus: Hopper Bräu, Salonsozialist 2015, 0.7 Liter, limitierte Auflage, 8.3%
Doppelopamusik: Little Village - Little Village / Stage Job Live in Chicago

Samstag, 23. Januar 2016

Immer Ärger mit der Abrissbirne
















Skandal! Zeter! Mordio! Sie wollen das Blaue Barhaus abreißen! Ein vorherbestimmtes Schicksal, weil Investoren ja nie ein schnuckeliges kleines Barhaus mit guter Musik und guten Drinks sehen, oder wenigstens ein fast antikes Stück Ottensen, sondern eine Baulücke, die man mit mindestens fünf Stockwerken Luxusappartement füllen kann. So viel Kohle kann das beste Barhaus nicht aufbringen. Ich prangere das an! Auch wenn ich in meinem Leben erst zweimal drin gewesen bin in dem Schuppen, aber hier hätte ich dem Pappenheimer bei Gelegenheit mal Barkultur näherbringen können. Wenn nach ein paar Drinks der Heimweg nicht immer so elend lang wäre.. 

In der City Nord soll die Abrissbirne ebenfalls zuschlagen, was bei mir früher bestenfalls ein Schulterzucken hervorgerufen hätte, bis ich mir die Büroklötze einmal näher angesehen habe. Den alten Postbunker finde ich immer noch hässlich wie die Nacht, aber das Scheibenhaus würde ich schon vermissen. Nur ist jetzt einem schlauen Menschen der Gedanke gekommen, wir bräuchten eigentlich mehr Wohnungen als Büros und dagegen kann man schlecht argumentieren, würden nicht dennoch immer wieder welche gebaut. Da die Eigentümer in der City Nord sich immer vehement gegen den Denkmalschutz gewehrt haben ist es wohl jetzt problemlos möglich dort den Hammer zu schwingen - wieder fällt ein Kapitel Stadtgeschichte der Abrissbirne zum Opfer. 

Wobei ich mit dem Verlust von Industriearchitektur eher leben kann als mit dem Verlust von Saufkultur, aber ich bin ja auch ein Kulturbanause.

Abrissfotos: Blaues Barhaus, Ottensen / Scheibenhaus und Postbunker, Winterhude
Abrissbier: Anchor Steam Beer, 4.9%, Anchor Brewing San Francisco 
Abrissmusik: Steven Wilson - Hand.Cannot.Erase.


 

Sonntag, 17. Januar 2016

Zwischen Melancholie und Hörsturz


















Zu den in Dauerschleife laufenden ersten Takten von First Regret flimmern minutenlang hässliche nackte Wohnsilos der schlimmeren Art über die Leinwand, als von der Band noch niemand auf der Bühne steht. Graues Wetter, graue Stadt, graue Menschen, nur unterbrochen von den blauen Lichtbahnen der Scheinwerfer. Was für ein Elend. "Ist das noch Mümmelmannsberg oder schon Tschernobyl?" frag ich den Exilwestfalen. Wahrscheinlich ist es London, denn in der ersten Hälfte des Konzertes gibt es Steven Wilsons neues Album Hand.Cannot.Erase. am Stück, ein Konzeptalbum, inspiriert von der Geschichte einer jungen Frau, die mehr als zwei Jahre lang tot in ihrer Londoner Wohnung lag, ohne von Verwandten, Freunden, Nachbarn oder Arbeitskollegen vermisst zu werden.

Ein Album, zu dem ich bislang wenig Zugang gefunden habe, aber live klappt das auf einmal ganz hervorragend. Konzeptalben sind einfach nichts, was man so nebenbei hören kann, da muss man sich mit beschäftigen (wollen). Das macht Wilson uns leicht, die Band und der Sound sind ganz fantastisch und die Bilder auf der Leinwand die perfekte Ergänzung dazu. Ein Gesamtkunstwerk - und einfach nur schön. Eine melodieverliebte melancholische Schönheit, die nicht einmal durch metalbrutale Hörsturzattacken und ausufernde Keyboardorgien zerstört werden kann. Dafür gibt es zwischendurch stehende Ovationen vom Publikum, was für ein geiles Konzert, schon im ersten Teil.

Hätte der Exilwestfale nicht vor ein paar Wochen gefragt wer Lust auf Steven Wilson hat, ich wäre nie auf den Gedanken gekommen mir eine Karte zu besorgen, Prog ist normal überhaupt nix für mich, das konnte ich schon in den 70ern selten vertragen. Eine der wenigen Ausnahmen sind Porcupine Tree, die sind zwar auch manchmal anstrengend, aber der überwiegende Teil entschädigt für die Anstrengungen. Abgesehen davon kann man schon froh sein wenn es überhaupt mal Konzerte an einem Wochenende gibt, da denk ich nicht zweimal nach.

Etwas Porcupine Tree gibt es dann auch, wie vorher vom Künstler versprochen, nach der Pause. Open Car und Lazarus, letzteres als Hommage an David Bowie, in dessen Œuvre ja ein gleich lautendes Stück zu finden ist. Dazu ein paar Stücke aus einem demnächst erscheinenden Album und etwas von hier und etwas von da... der Mann ist ja sehr umtriebig und hat außer Musik keine weiteren Interessen, da kann man außer Soloplatten auch noch ein paar andere Projekte betreiben.

"Besser als Kraftwerk" meint ein sehr zufriedener Exilwestfale nach gut zweieinhalb Stunden inklusive Zugaben und auch wenn ich das nie vergleichen wollen würde, Steven Wilson gucke ich mir ganz sicher nochmal an. Am besten mit Porcupine Tree und nicht unbedingt im CCH, obwohl nicht einmal diese hässliche Kongresshalle heute die Atmosphäre trüben konnte.

Melancholiefotos: Steven Wilson, Hand.Cannot.Erase.Tour, Congress Centrum Hamburg Saal 1, CanonSX280 Kompaktknipse
Melancholiebier: Braukatz No.1 Pale Ale, 5.4%, Brau-Manufactur Allgäu
Melancholiemusik: Steven Wilson - Hand.Cannot.Erase. / Porcupine Tree - Deadwing





Mittwoch, 13. Januar 2016

Grillzilla vs. Joey Cheese















Die Liebhaber amerikanischer Bulettenbrötchen können aufatmen, endlich muss man bei Heißhunger auf Burger nicht mehr in die Klamotten springen und zum nächsten Burgerbrater fahren. Zumindest in weiten Teilen Hamburgs reicht inzwischen ein Telefonanruf bei Joey's oder Hallo Pizza, die ihr Fastfoodsortiment um Burger und korrespondierende Beilagen erweitert haben. Zeit für einen Vergleichstest.

Das Topmodell Grillzilla von Hallo Pizza kommt für stolze 8.50 Euro in einem stabilen Pappkarton, durch einen Holzspieß gut gesichert. Für den einen Euro Aufpreis zum Cheeseburger (mit Heumilchkäse, Rindfleisch, Salat, Tomaten und roten Zwiebeln) bekommt man zusätzlich Jalapenos und Röstzwiebeln sowie Barbecue- statt Burgersauce. Ungefähr drei Jalapenoschnipsel und drei bis vier Röstzwiebeln, wenn mich meine Geschmacksnerven nicht getäuscht haben. Das Fleisch ist leider etwas zu trocken, aber die Sauce okay und das restliche Gemüse reichhaltig genug das Gesamtergebnis etwas saftiger zu gestalten. Das Brötchen ist eine Klasse besser als die Macpappe und hält den Inhalt problemlos bis zum Schluss zusammen. Nicht ganz so gewaltig wie der Name vermuten lässt und ungefähr einen Euro zu teuer, macht aber satt. Eine Alternative für Jalapenohasser wäre der Parmerano mit Serranoschinken und Parmesan, wenn man nicht gerade Rucolahasser ist. Für einen eventuellen zweiten Testlauf sollte der Cheeseburger reichen.

Joey's Cheeseburger macht dagegen auf den ersten Blick einen relativ kläglichen Eindruck, was nicht zuletzt an den halben Cherrytomaten liegt, die sich in die Ecken der Pappschachtel verdrückt haben, weil halbe Cherrytomaten nun mal kein vernünftiger Ersatz sind wenn einem die Scheibentomaten ausgehen. Abgesehen davon erwecken spektakuläre Produktfotos auf der Webseite auch eine gewisse Erwartungshaltung, die in der Regel aber nur von Restaurants mit mindestens zwei Sternen eingehalten werden kann.
Dafür kostet die Scheibe Cheddar aber auch nur 50 Cent Aufpreis zum Hamburger. Für 6.49 Euro bekommt man außer Rindfleisch und Käse noch rote Zwiebeln, Römersalat, eingelegte Gurken, Mayo, Ketchup und Steakpfeffer. Alles nicht sonderlich sensationell, wären da nicht die sehr lecker eingelegten, dick geschnittenen knackigen Gurken - und wäre das Fleisch nicht sehr viel saftiger als es der erste Blick vermuten ließ. Mit Scheibentomate wäre er wahrscheinlich auch noch sehr viel einfacher zu essen, trotzdem ist das Teil unerwartet schmackhaft und nicht nur preislich eine Alternative zur abendlichen Fahrt ins nächste Drive-In. Klarer Testsieger jedenfalls im ersten Durchlauf.

Burgertestbier: Frischer Traum, Wet Hop Pale Ale, Kreativbrauerei Kehrwieder/Riedenburger Brauhaus, 5.7%
Burgertestmusik: David Bowie - Diamond Dogs (weil es meine erste Platte von Bowie war) und Station To Station (weil ich ihn da live gesehen habe) 

Freitag, 8. Januar 2016

Schnee von gestern
















"Überraschung" ruft Petrus, "ich kann doch noch Winter!" Das kommt davon, wenn man vier Stunden vor Feierabend die Jalousien runterfährt. Man kriegt nix mit, aber es muss kurz darauf angefangen haben zu schneien und es fällt immer noch in dicken Flocken vom Himmel. Der heftige Wind hat den Rest erledigt, der Parkplatz ist eine weiße Dünenlandschaft, meine Karre der letzte farbige Fleck, jedenfalls das, was noch unter dem Schneemantel herausguckt. Mindestens vier Zentimeter Schnee überall, nur an den flachen Stellen, die Dünen weit höher und alles ist völlig unberührt, keine Fuß- oder Reifenspuren weit und breit. Ich würde mich glatt darüber freuen, hätte ich Kamera und Stativ dabei, so überwiegt leider der negative Aspekt: ich hab immer noch Sommerreifen drauf.

Der Vorteil sehr großer und sehr leerer Parkplätze liegt allerdings auf der Hand, man kann prima Parkplatzrallye fahren und mal gucken, wie sich die Sommerreifen so verhalten auf dem Untergrund. Sobald ABS und Traktionskontrolle ausgeschaltet sind funzt auch die 180° Wende mit angezogener Handbremse wunderbar, ich komm mir vor wie Walter Röhrl. Trotzdem ist so eine Traktionskontrolle nicht übel, wenn man in einer Schneewehe feststeckt zum Beispiel. Schneewehen! Winter! Morgen geh ich raus, Winter fotografieren!

Doch Petrus, der alte Scherzkeks, macht mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Nur noch Schnee von gestern und der ist, sieht man etwas genauer hin, sogar im Kern ganz schön verdreckt. Mal ganz abgesehen davon, dass die innere Struktur eines schmelzenden Schneeballs nicht annähernd die feine kristalline Struktur echten Gletschereises besitzt, weshalb ich unbedingt mal wieder nach Norwegen muss, aber das ist ein anderes Thema..


Schneefotos: Schnee von gestern, Tokina 100mm Makro
Schneebier: Ratsherrn Lumberjack Winter Ale, 5.5%
Schneemusik: Townes Van Zandt - The Nashville Sesions




Freitag, 1. Januar 2016

Peng! Schon wieder ein neues Jahr!
















Jedes Jahr dasselbe, ein riesiges Bohei, nur weil sich die Jahreszahl ändert. Schon Tage vorher üben sich die Sprengstoffexperten im Böllerweitwurf, um Mitternacht dürfen sich dann ganz offiziell alle austoben an ihren Aldi-Flakbatterien. Das ist inzwischen so stinklangweilig, dass es mir um Mitternacht nicht einmal einen Blick aus dem Fenster wert ist, zumal ich gerade mittendrin bin in der zweiten Folge der fünften Staffel von Ihr wisst schon was... die ist zwar schon seit Monaten auf der Festplatte, aber man kommt ja zu nix.

Außer Silvester, da hab ich gerne meine Ruhe. Seltsamerweise ausgerechnet an dem Tag, an dem (fast) alle anderen einen unglaublichen Lärm veranstalten müssen. Dagegen kommen meine Boxen allerdings mühelos an, sollen sie ihre Scheine ruhig verpulvern...

Endlich einmal NICHTS tun, Nordseekrabbensandwich basteln, Beine hochlegen, Glotze gucken, durch Skyrim streifen und Drachen jagen, eine der letzten vier Flaschen des leckeren Bordeaux aus dem letzten Jahr und ein paar andere Dinge genießen und vor allen Dingen.. chillen. Sehr viel chillen. Keine Verpflichtungen, keine Besucher und keine Besuche, außer vielleicht zwischendurch mit der Prinzessin ein paar Knallerbsen werfen und Züge überfallen (Django hat übrigens gewonnen, ohne einen einzigen Schuss abzugeben) - mehr muss nicht.

Silvesterparty? Mit Prickelwässerchen um Mitternacht? Lieber nicht. Von dreißig Silvesterpartys waren ungefähr zehn Prozent legendär und die anderen der verzweifelte Versuch, eine der legendären Partys zu wiederholen. Mit Freunden ordentlich einen saufen und gleich zwei Tage etwas davon haben? Joa, wäre eine Idee, wenn ich das nicht schon so exzessiv über diese... anderen.. Feiertage gemacht hätte, genau davon muss ich mich ja erholen. 

Das werde ich auch gleich weiter in Angriff nehmen und mich daher hier mit einem kurzen Neujahrsgruß verabschieden. Frohes neues Jahr! So. Tyrion Lannister wartet auf mich, vielleicht geh ich auch noch etwas Drachen jagen und sonst wären da noch die mit dunkler Schokolade umhüllten und mit Champagnertrüffel gefüllten Feigen. Bis die Tage...

Neujahrsbier: Propeller Nachtflug, Imperial Stout, 9.1%
Neujahrsmusik: Bob Marley & The Wailers - Catch A Fire/Natty Dread