Sonntag, 4. Mai 2025

Unterirdisch unparteiisch

 










Man wird so alt wie eine Kuh und lernt doch immer noch dazu, sagt meine Mutter immer. Heute habe ich auch wieder etwas dazugelernt, es gibt NOCH schlechtere Schiedrichter in der Bundesliga als Zwayer und Brych. Exner heißt der Mann, der es bis zum Spielende schafft, das ganze Stadion in eine Stimmung zu versetzen, die mich fatal an dieses Spiel gegen Schalke damals erinnert. Inklusive der zwei Platzverweise, von denen zumindest der zweite völlig überflüssig war. Auch diesmal flogen Bierbecher, doch hat man das glücklicherweise vorausgesehen und Schirme gespannt, ich hab keine Lust die Saison wieder in Lübeck anzufangen.

Hätten wir Stuttgart mit einem anderen Schiedsrichter geschlagen, oder uns wenigstens einen verdienten Punkt erkämpft? Vielleicht wären die trotzdem zu stark gewesen heute, aber wer kann das wissen? Wer für ein taktisches Foul keine gelbe Karte bekommt, der hat mindestens einen zweiten Versuch frei und es sind auch die kleinen Vorteile, die so ein Spiel kippen lassen können. 

Nach ungefähr einer halben Stunde ist es dann auch so gekippt, dass man den Halbzeitpfiff herbeigesehnt hat, damit Alex sich was einfallen lassen kann für die zweite Hälfte. In Blessin we trust. 

Hat leider alles nicht viel Sinn, wenn man nur zehn Minuten nach Wiederanpfiff einen Elfmeter kassiert und den Rest des Spiels mit zehn Mann bestreiten muss. Da ich die Szene nicht mitbekommen habe, aber Exner am Bildschirm nachsehen kann, nehme ich das mal so hin. Bevor jetzt irgend etwas dramatisches passiert muss der Ball ja noch an Niko vorbei. 

Das gelingt auch dem Stuttgarter Shootingstar Woltemade nicht, weil Niko halt einfach der Killer ist, von Elfmetern sowie von Nachschüssen. 

Bleiben noch etwa dreißig Minuten plus Nachspielzeit, in der wir in Unterzahl das 0:0 verteidigen, den Schiedsrichter verfluchen und die Mannschaft anfeuern bis zur Heiserkeit und dann guckt man auf die Stadionuhr, noch zwei Minuten, nur noch zwei Minuten und dann ist es doch noch Woltemade, der die Chance zum 0:1 nutzt.  

Als ob das nicht schon beschissen genug wäre, gibt Exner kurz vor Schluss noch gelb-rot für Nikola Vasilj, der sich über Stuttgarter Zeitspiel beschwert, für das es eigentlich gelb hätte geben müssen, hätte dort kein unterirdischer Unparteiischer auf dem Rasen gestanden. Mit zehn gegen zwölf hat man auf Dauer keine Chance. 

 

Was sonst noch gut war:

Nikola Vasilj. Wir hatten in der Ahnenreihe sanktpaulianischer Torhüter schon sehr viele "kultige" und auch sehr viele gute, aber hatten wir je einen besseren? Niko ist King. Mann des Spieles, fuck Schiri.

Was sonst noch schlecht war:

Elias Saad verletzt sich vor dem Spiel beim Aufwärmen. Wenn etwas schon so schlecht anfängt...

Die zumindest in Teilen nervtötende Schauspielertruppe VauEfBe. 

Was so richtig übel ist:

Dass wir ohne Niko in Frankfurt antreten müssen. 


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor: FC St.Pauli - VfB Stuttgart, Endstand 0:1

Tore dazu: Nick Woltemade (88.) 

Links dazu: Punkte und Spieler verloren (Stefan Groenveld) Wenn 50/50 eher ein 40/60 ist (Millernton)

Musik dazu Wildes - Other Words Fail Me

 








 

Montag, 28. April 2025

Der einzig wahre Block-Buster

 










Fatih Akin sei Dank, es ist tatsächlich "erst" acht Jahre her seit meinem letzten Kinobesuch. Ein paar Gelegenheiten hätt's zwar schon noch gegeben, aber wenn man nicht alleine gucken will läuft es meistens auf einen der sogenannten "Blockbuster" raus auf den sich alle einigen können, außer mir, weil ich inzwischen allergisch bin gegen Filme die aus 90% Action und 10% hirnlosen Dialogen bestehen, während man zwei Stunden lang verzweifelt nach der Geschichte dahinter suchen muss.

Also genau der richtige Zeitpunkt für eine cineastische Adaption meines Lieblingsklötzchenspiels: Ein Minecraft Film! Die Verfilmung eines Computerspiels, das nicht mal ansatzweise eine Geschichte bietet, wenn man nicht genug Phantasie für eine eigene hat. Was soll da schiefgehen?

Also höchstwahrscheinlich katastrophaler Blödsinn ohne Sinn und Verstand, aber immerhin mit quadratischen Lamas, Schafen, Wölfen, Piglins und Jack Black, die hirnlosen Dialoge könnten also durchaus witzig sein, obwohl der Trailer schon einigermaßen peinlich ist und ich sehr viele Computernerds kenne und niemand von denen trägt pinke Fransenlederjacken. Allerdings sieht auch niemand von denen aus wie Jason Momoa.

Das Allerbeste an diesem Block-Buster ist aber, dass ich ihn nicht alleine sehen muss, denn seit die ganze Familie wieder Minecraft spielt, will auch die ganze Familie ins Kino. Dafür muss ich zwar nach Ratzeburg, aber da kennt mich immerhin keiner und mit Kind in der Nachmittagsvorstellung wäre es eh weniger peinlich.

Da ich bei Kinobesuchen grundsätzlich auf Loge Mitte bestehe sind die entsprechenden Plätze bereits gebucht und zur großen Überraschung handelt es sich dabei um eine richtige Loge, wie es sich für ein richtiges Theater gehört. Der Abstand zur nicht ganz so gewaltigen Leinwand ist entsprechend groß, wer sein Wohnzimmer mit 75 Zoll OLEDS bestückt hat wird davon jedenfalls nicht beeindruckt, dafür hat man da aber meist keine Popcornmaschine.

Wie nicht anders zu erwarten ist der Film zwar völliger Blödsinn, aber zumindest für achtjährige Minecraftspieler ein echter Block-Buster und immerhin so unterhaltsam, dass ich für einen zweiten Teil durchaus wieder ins Kino gehen würde. Mit Kind auf jeden Fall. 

 

Fotos dazu: Burgtheater Ratzeburg / Samsung A33

Musik dazu: Amyl and the Sniffers - Cartoon Darkness

 



 

 

 

Sonntag, 6. April 2025

Eins zu viel, zwei zu wenig


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Würde man jemandem die nackten Spielstatistiken vorlesen und ihn hinterher das Ergebnis tippen lassen, dann wäre das ein ziemlich sicherer Heimsieg, ein ungefährdetes 3:0 oder 4:1, denn die Statistiken lesen sich wie ein Klassenunterschied. 64% Ballbesitz, 26:5 Torschüsse, 28:6 Flanken, 11:2 Ecken, 549:321 gespielte Pässe von denen auch noch 86% ankommen (was bei den Flanken leider nicht der Fall ist).

Das liest sich nicht nur gut, das sieht phasenweise auch auf dem Platz so aus, von der Überlegenheit eines Champignonligaaspiranten ist jedenfalls nichts zu sehen. Jedenfalls bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte, in der ich gerade eine Runde Bier hole. Da Gegentore nur von einem kleinen Teil des Stadions bejubelt werden kann man das schon verpassen, entsprechend entsetzt bin ich über diese schockierende Nachricht. Das ist dem Spielverlauf alles andere als angemessen. Es ist langsam deprimierend, wenn man sieht wie die Jungs sich da unten den Arsch aufreißen und am Ende kommt nix bei rum.  

Zur Wahrheit gehört nämlich leider auch, dass von unseren 26 Torschüssen nur ein einziger trifft, der von Dapo Afolayan in der 85. Minute, was uns immerhin noch einen Punkt sichert. Der kann noch wichtig werden, so tröstet man sich dann ja immer und gegen Mönchengladbach hat man sich ja eh nicht wirklich was ausgerechnet, aber wenn man dieses Spiel sieht und dann die Statistiken liest, dann sagen die nur eins: Das Ding musst du einfach gewinnen. 

Ein Tor zu viel kassiert = zwei Punkte zu wenig sagt die Statistik leider auch.


Was sonst noch gut war:

Dapos Hammer

Morgan wieder auf dem Platz

Wetter

Was sonst noch schlecht war: 

DOM sucks

 

Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Borussia Mönchengladbach, Endstand 1:1

Tore dazu: Itakura (47.) Afolayan (85.)

Links dazu: Erlösender Punktverlust (Millernton) Danke Dapo (Stefan Groenveld)

Musik dazu Massive Attack - Blue Lines 

 









 

Sonntag, 16. März 2025

Klassenkampf vorerst gewonnen

 










Dass eine Firma wie die TSG Hoffenheim, die mal eben knappe 10 Millionen für Leute wie Bülter und Tabakovic hinblättern kann, eine unserer direkten Konkurrenten im Abstiegskampf ist, hätte ich vor der Saison nicht unbedingt erwartet. Finanziell ist das jedenfalls eine andere Liga und das als Klassenkampf zu bezeichnen mehr als berechtigt. Was mich ebenfalls ziemlich nervös macht, neben der Tatsache dass wir das unbedingt gewinnen müssen um eine gute Chance auf den Klassenerhalt zu haben, sind Spieler wie Finn Ole Becker und (Ex)Fanliebling Leo Skiri Østigård in den falschen Trikots. Obwohl das, glaube ich mich zu erinnern, längst widerlegt ist, dass ehemalige St.Paulianer besonders gerne gegen uns treffen.

Kramaric ist auch so ein Kandidat der an guten Tagen ein Spiel entscheiden kann und Oliver Baumann immerhin manchmal Nationaltorhüter und wenn man da so drüber nachdenkt riecht das eher, als wäre ein torloses Unentschieden schon ein Erfolg. 

Andererseits stehen die sicherlich nicht ohne Grund unten in der Tabelle und es wird auch schnell klar warum, die sind nicht ansatzweise so gefährlich wie vermutet. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass unsere Jungs da unten den Klassenkampf aufgerufen haben und das ist ja etwas, damit kann man das Millerntor richtig gut auf Touren bringen. Was für ein exquisiter Lärmpegel das heute wieder ist, ein fantastischer Tag zum Stimmbänder ruinieren. Es klappt zwar bei weitem nicht alles, aber der Einsatz ist furios und so etwas MUSS einfach irgendwann belohnt werden.

Wer allerdings mal wieder komplett nervt ist Schiri Brych, was der alles nicht sieht oder sehen will ist fast unglaublich. Wenn das Erregungsniveau meines Sitznachbarn ein Indikator für Schiedsrichterleistungen ist kassiert Brych heute eine glatte 6, so sehr aufgeregt hat er sich nicht mal beim letzten Spiel mit Zwayer und bei dem reicht schon der Name für erhöhten Blutdruck. Vielleicht sollten Menschen die Felix heißen einfach kein Fußballspiel pfeifen, der Name bring da einfach kein Glück.

Apropos Glück, irgend ein Trainer hat glaub ich mal gesagt, Fußball wäre ein Fehlerspiel - und wenn keiner einen Fehler macht geht das halt 0:0 aus. Zum Glück macht ausgerechnet Fastfußballnationaltorwart Oliver Baumann diesen einen Fehler und spielt einen riskanten Pass, den Philipp Treu abfangen kann, um den Ball kurz darauf geschickt über den Fastfußballnationaltorwart Baumann zu lupfen, den Ball quer auf Noah Weißhaupt zu spielen, welcher dann sich, die Mannschaft und das ganze tobende Stadion mit dem 1:0 belohnt. 

Das kam so unverhofft, war so unglaublich gut antizipiert und so geschickt und kaltblütig zu Ende gespielt, dass ich beim Torjubel völlig verblüfft sitzen bleibe und nur darauf warte, dass irgendwo eine Fahne hoch geht oder der VAR sich meldet, aber es ist tatsächlich ein Tor und das Wuhusong2 kann ich dann auch richtig genießen.

Hoppseinheim macht dann Ernst und wechselt Bülter und Tabakovic ein, wesentlich bemerkenswerter finde ich allerdings, dass Danel Sinani ziemlich geile Ecken schlagen kann und es damit ordentlich brennen lässt im gegnerischen Strafraum. Bemerkenswert auch, dass wir uns weiterhin offensiv bemühen und nicht versuchen das 1:0 über die Zeit zu retten, ein 2:0 wäre nicht nur verdient, es wäre auch unglaublich entspannend nach den letzten leidvollen Erfahrungen. 

Mein Herzenswunsch eines Jackson Irvine Tores, welches den ohnehin schon hohen Lautstärkepegel auf ein bisher ungeahntes Niveau heben könnte, wird jedoch trotz aller Bemühungen nicht erfüllt und statt der Qual wenigstens ein pünktliches Ende zu bereiten, setzt Brych noch sechs Minuten oben drauf. Meine Stimme macht das zwar noch mit, nervenschonend ist das aber nicht gerade, zumal die Nachspielzeit nicht auf der Stadionuhr angezeigt wird, was wirklich mal eine Maßnahme wäre.

Am Ende verdient den Klassenkampf gewonnen, den Kampf um die Klasse noch nicht, aber einen wichtigen Schritt gemacht. Der Kampf muss immer weiter gehen. Forza St.Pauli!

 

Was sonst noch gut war: 

Fußballnationaltorwart Nikola Vasilj, latürnich. Auch wenn er erstaunlich wenig eingreifen musste.

Danel Sinani wird immer auffälliger, was Spielpraxis auf diesem Level doch ausmachen kann.

Der Empfang der Mannschaft soll Hammer gewesen sein, was man so sieht und hört gab das wohl noch einen schönen Schub.

Support like Bundesligaabstiegskampf. So muss das. 

Anreise per ÖPNV. Ich glaub ich lass das mit dem Auto in Zukunft bleiben, Park&Ride ist keine so schlechte Erfindung.

3 Punkte

 

Was sonst noch schlecht war.

Warum man jetzt nicht mehr jeden beliebigen Blockaufgang zu den GG Sitzern nehmen darf ist mir ein völliges Rätsel und in meinen Augen auch totaler Blödsinn. Wer denkt sich so etwas aus?

 

Fotos dazu:

Gegengerade Millerntor - FC St.Pauli - TSG Hoffenheim, Endstand 1:0

Tore dazu: Weißhaupt (51.)

Links dazu: Verdienter Dreier (Stefan Groenveld) Noah und St.Pauli (Übersteiger) Mut, Energie, Torgefahr? Alles da (Millernton)

Musik dazu: Elsapie - The Ballad Of The Runaway Girl / Brown Bird - Salt For Salt 

 










 

 

 

 

Sonntag, 2. März 2025

Nicht chancenlos, nächster Akt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn es nicht so richtig läuft mit den Ergebnissen dann muss man etwas ändern, das weiß jeder Trainer. Da ich nicht der Trainer bin kann ich das nur in sehr bescheidenem Rahmen machen und ändere mein Outfit. Hoodie mit Wappen statt TK und anderer Schal. Der hat zwar noch Glühweinflecken aus einer Saison irgendwann weit vor Corona, als ich noch Glühwein im Stadion getrunken habe, aber vielleicht bringt das ja Glück.

Die Erwartungen vor dem Spiel sind allgemein nicht sehr hoch, dabei sind die Dortmunder doch auswärts anfällig, das 6:0 gegen Union hat jedoch Spuren hinterlassen und man wäre mit einem Punkt schon sehr zufrieden, wahrscheinlich wird's aber nicht mal der. Alter Verwalter, von Optimismus keine Spur hier, da bleibt einem die Currywurst im Hals stecken. 

Dabei konnten wir doch gerade gegen die vermeintlich "großen" Vereine oder Firmen immer gut mithalten, waren nie chancenlos, nicht mal gegen Bayern und die sind doch ein ganz anderes Kaliber als Dortmund.

Genau so sieht es auch die erste Halbzeit aus, wir können nicht nur gut mithalten, wir sind über weite Strecken das aktivere Team, gutes Tempo nach vorne, giftig und engagiert gegen den Ball, genau so muss das. Schneid abkaufen und dann *zack* wie Muhammad Ali aber der war leider treffsicherer als unsere Jungs und da ist es wieder, das alte Leid, die Treffsicherheit.

Es ist ja ohnehin nicht so, dass wir uns hundertprozentige Chancen in Serie erarbeiten würden, aber wenn man dann mal zufällig die Gelegenheit hat, dann sollte der Ball wenigstens AUFS Tor gehen und nicht daneben oder drüber. Ähnlich übel sieht's inzwischen bei den Standards aus, der einzige Standard der vielleicht helfen würde wäre ein Elfmeter, den bekommen wir jedoch nicht, weil man inzwischen Gegner im Strafraum einfach festhalten darf. Muss so sein, wenn auch der VAR das voll in Ordnung findet.

Mein Sitznachbar unkt in der Halbzeitpause, das würde ihn an das letzte Spiel erinnern, alles super außer Tore und in der 80. dann das 0:1 kassieren. So lange müssen wir diesmal nicht warten, nach nur fünf Minuten kriegen wir den Ball nicht aus der Gefahrenzone und wenn in solchen Gefahrenzonen ein Guirassy steht hat das Folgen. Für solche Folgen haben die 25 Mios hingelegt.

Keine zehn Minuten später spielt dieser ekelhaft agile Adeyemi erst Nemeth und dann Smith Knoten in die Beine und da biste als Torwart dann auch einfach machtlos wenn so einer blank vor dir steht.

Noch eine halbe Stunde zu spielen, das ist echt anstrengend wenn man nicht Bayer Leverkusen ist, denn die können aus so etwas noch ein 3:2 machen, wir eher nicht. Denn natürlich bekommen wir nicht mal im Ansatz die Chancen, die wir in der ersten Hälfte vergeben haben. 

Der Schal bleibt für immer im Schrank, so viel steht fest. Dann lieber gar keinen.

 

Was sonst noch gut war:

Oldschool Kassenrollenchoreo in Farbe (und bunt)

Noah. Wir müssen mal in die Lage kommen solche Spieler nicht nur auszuleihen.

Was sonst noch schlecht war:

Parken auf dem HGF kostet jetzt 1 Euro mehr. Da dass niemand wissen kann muss circa die Hälfte der Fahrer nach dem fehlenden Euro suchen, was nicht nur zu erhöhter Wartezeit führt, im Preis inkludiert ist anscheinend auch die erhöhte Patzigkeit des Gelbwestenpersonals. 


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St. Pauli - Borussia Dortmund, Endstand 0:2

Tore dazu: Guirassy (50.) Adeyemi (58.)

Links dazu: Einfach nur Frust (Übersteiger) Keine Chance gegen den BVB (Stefan Groenveld) und täglich grüßt das Murmeltier (Millernton)

Musik dazu: Guru Guru - Live 1978 (Remastered 2024) 

 















 


 


Sonntag, 16. Februar 2025

Dieser eine Fehler zuviel

 










Heute ist wieder einer dieser Tage, an denen ich besser im Bett geblieben wäre. Zu wenig Schlaf, zu wenig Energie eigentlich für Fußball und das ganze drumherum und kalt ist es außerdem noch draußen, aber nutzt ja alles nix. Die Trägheit siegt immerhin über das ökologische Gewissen, ich nehme das Auto. Bevor der nächste Dom eröffnet einfach mal ausnutzen. 

Dadurch (und durch den abermals entspannten und schnellen Einlass) bin ich ziemlich früh dran, hol mir ein bierähnliches Getränk und bekomme gleich darauf ein zweites spendiert, weil ein Lieblingsmensch feiert, dass er seit nunmehr 10 Jahren keine bierähnlichen Getränke mehr zu sich nimmt. Reife Leistung.

Weil es nichts hymnisches zu singen gibt quatschen wir im Umlauf  noch darüber, ob das nun doof  ist oder unabänderlich, irgendwie ist es beides. Dadurch bekommen wir die Rede von Oke zu dem Thema leider nicht mit, aber was man so hört soll die Reaktion auf den Rängen ähnlich gewesen sein. Die einen fanden's doof, die anderen unabänderlich und weil Social Media allgemein sehr überschätzt wird, hat wahrscheinlich die Hälfte nicht mal gewusst worum es überhaupt geht.

Heute ist auch wieder einer dieser Tage an denen man selbst im Stadion merkt, dass es wichtigere Dinge gibt als Fußball. Obwohl Bernd, Andy und Jan, die da auf den Rängen betrauert werden, das vielleicht ganz anders gesehen haben. Zumindest der magische FC dürfte bei den Jungs einen sehr hohen Stellenwert gehabt haben. Der Schweigeminute folgt ein donnernd lautes "Sankt Pauli" und so laut wird das Stadion heute auch nur noch selten werden.

Denn fußballerisch ist das eher Magerkost was da auf dem Rasen geboten wird. Zwei Mannschaften die sich weitestgehend neutralisieren und versuchen, möglichst keine Chancen des Gegners zuzulassen. Chancenarme Spiele sind zwar relativ langweilig, aber wenn heute ein 0:0 dabei herausspringt kann ich damit leben. Ein Punkt ist ein Punkt und kaum hab ich das gedacht zeigt der Schiedsrichter auf eben jenen, Elfmeter für Freiburg. Kein Plan wieso weshalb der jetzt eine Minute vor Halbzeitpfiff was auch immer gesehen haben will, aber isso und Lautsprecherdurchsagen gibbet heute nicht..

Dass mich dieser völlig unnötige Elfmeter zu diesem eigentlich völlig beschissenen Zeitpunkt trotzdem nur so halb beunruhigt liegt ganz einfach an Nikola, der hat neulich schon einen gehalten, der kann das bestimmt öfter. Trotzdem ist der Jubel nach dem gehaltenen Elfer ähnlich befreiend wie nach einem Führungstreffer. Sah ganz danach aus als wollte Grifo ihn lässig überlupfen, aber wenn der Torwart sich nicht verarschen lässt sieht das ziemlich dumm aus.

Die zweite Hälfte ist ähnlich unspektakulär, Freiburg hat mehr Spielanteile und eindeutg mehr Ballbesitz, aber die gefährlichste Situation ist ein direkter Freistoß von Grifo, den Niko sensationell zur Ecke lenkt. Gefährliche Situationen vor dem Freiburger Tor bleiben leider Mangelware, dafür spielen wir zu ungenau, aber wenn wir hinten dicht bleiben... ein Punkt ist ein Punkt.

Mein Sitznachbar sieht ihn dann schon frühzeitig kommen, diesen einen Fehler zuviel, der zwar der Auslöser war für das dämliche Last Minute Tor, das man trotzdem noch hätte verhindern können, was Philipp Treu dann auch mit letzten Mitteln versucht hat, aber leider ins eigene Tor. 

Shit happens. Kopf hoch und weitermachen, wenn Bochum den BVB schlagen kann kriegen auch wir noch unsere Chancen.

 

Was sonst noch gut war: 

Niko. Ich liebe ihn einfach. Nicht zuletzt er wird uns in der Liga halten.

Tatsächlich die Anreise trotz Blockadedrohungen, von denen ich erst später gelesen habe.

Was nicht so gut war:

Tatsächlich die Abreise, weil der Auffahrunfall ausgerechnet in meiner Schlange passieren musste. Wie man es schafft auf einem Parkplatz vier Autos zusammenzuschieben muss mir auch mal jemand erklären. 

Der Schiedsrichter. Nicht Schuld am Ergebnis, aber inkonsistentes Gepfeife sollte in Liga 1 nicht vorkommen.

Was so richtig beschissen ist außer Trump und Vance und Elom und Alice und Vlad:

Die Verletzung von James Sands. Jetzt verletzen sich schon die Jungs, die unsere Verletzten ersetzen sollten und das erinnert mich fatal an unsere letzte Rückrunde in der Bundesliga.

 

Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - SC Freiburg, Endstand 0:1

Links dazu: Wieder ein spätes Tor (Stefan Groenveld) Auf klassisches 0:0 folgt Horrorende (Millernton)

Musik dazu: Kendrick Lamar - To Pimp A Butterfly/GNX