Sonntag, 30. Januar 2011

Wasabi und Gedächtnislücken

















Mit den Geburtstagsfeiern des lieben Herrn Hawk habe ich in den letzten Jahren so meine Schwierigkeiten, die ausnahmslos meinem überaus schlechten Gedächtnis geschuldet sind. Leider ist der Desktopkalender von Windows 7 nur schmückendes Beiwerk, aber selbst wenn man das Ding irgendwie nutzen könnte, ohne passenden Eintrag und trötende Alarmmeldungen wäre es mir sicher nicht anders ergangen. Denn schließlich hat mich im letzten Jahr ein funktionierender Kalender auch nicht davor bewahrt einen Tag zu früh zu erscheinen, was uns wenigstens einen gemütlichen Abend und eine kleine private Vorfeier bescherte.
Diesmal habe ich ihn dafür gleich ganz vergessen, bis mich ein später Anruf aus den Installationsarien des "neuen" Rechners riss. Ich bin mal gespannt, wann ich den endlich als Produktivsystem nutzen kann, aber trotzdem irgendwie schön wenn man vermisst wird. Glücklicherweise fand sich unter dem Stapel der letzten CD Neuerwerbungen auch noch ein passendes Geschenk, so musste ich wenigstens nicht mit leeren Händen erscheinen.

Den leichten Spott der anwesenden Herren konnte ich mit gewohnter Routine ignorieren, die späte Taxitour hat sich trotzdem noch gelohnt, war eine gediegene Party. Nur der Knabberkram war etwas einseitig, nachdem Vanille anscheinend langsam ausgereizt ist verscherbeln die Aromahersteller jetzt Wasabi in rauen Mengen. Nach Erbsen und Erdnüssen fallen inzwischen auch Macadamianüsse und Erdnusslocken der Aromatisierung mit japanischem Meerrettich zum Opfer. Bis es allen zum Hals raus hängt.

Ich bin mal gespannt was die sich als nächstes ausdenken, bei der Farbe wäre es vielleicht sogar verkaufsfördernd, würden die Dinger im Dunkeln leuchten. Essen muss man das ja nicht unbedingt.

Schreibmusik: DBWG Radio Jahrescharts 350, die besten Titel der letzten 50 Sendungen.

Freitag, 28. Januar 2011

Ikonen der Sprachpanscher
















Wollte man vor 30 Jahren etwas mehr in die Geheimnisse der Computertechnik einsteigen, dann ging man in die nächste Buchhandlung und bestellte sich Fachliteratur aus den USA. Deutsch waren nicht einmal die Programme, abgesehen von einigen meist amateurhaften Ergebnissen im Public Domain Bereich, heute Freeware genannt.
Sehr viel hat sich bis heute so gehalten, nicht nur die Freeware, es würde kaum jemand auf den Gedanken kommen sich ein Mutterbrett oder eine Zentrale Prozessoreinheit zu kaufen.
Auf englischsprachige Programme kann man derweil aber meist verzichten, dank des großen Marktes wird hier so ziemlich jede Softwarelösung in einer deutschen Sprachversion angeboten. Kommt die Software allerdings aus Deutschland kann man da nicht immer sicher sein, da wird für den internationalen Markt scheinbar fleißig zurückübersetzt, aber von Anfang an:

Die erste Vorstellung von SAP in der Firma war eine Einladung zum Kick-Off Termin. Hätten sie dort tatsächlich eine Leinwand aufgebaut und Fußball gezeigt wäre ich vielleicht sogar hingegangen, aber am fraglichen Termin gab es leider keine Spiele, ich übersetzte das dann folgerichtig mit Auftaktveranstaltung und blieb der Sache lieber fern. Da ich ohnehin relativ wenig mit SAP zu tun haben werde, ließ ich mich auch in den folgenden Wochen nicht von der großen Aufregung anstecken. Man kennt das ja inzwischen aus vielen Erzählungen, sobald irgendwo in einer Firma SAP installiert wird schreien alle Zeter und Mordio, alles viel zu unflexibel, alles viel zu umständlich, alles viel zu teuer und vor allem alles viel zu NEU. Außerdem kennt man ja das Beispiel der Firma X, die ist dadurch sogar in die Insolvenz getrieben worden.

Diese Woche hatte ich dann als einer der letzten das Vergnügen einen SAP Grundkurs besuchen zu dürfen müssen, zusammen mit einem kleinen Rest der Belegschaft. Darunter natürlich auch Kollegen, die immer erst fünf Minuten ihren Mauszeiger auf dem Bildschirm suchen, während der Dozent schon das dritte Menü aufklappt und erklärt. Immerhin wurde es dadurch nicht langweilig, da ich öfter mal gleich drei PCs bedienen durfte.

Leider blieben so auch einige Fragen offen, die ich gerne noch geklärt hätte. Dass man bei SAP kein neues Fenster öffnet, sondern einen neuen Modus, das kann ich ja noch nachvollziehen, schließlich sind wir nicht in Windows.
Wieso man beim Internetzugang die Adresse in eine Namenszeile und den Namen in die Adresszeile eingeben soll  ist mir trotz Nachfrage nicht klar geworden und, nebenbei bemerkt, es funktioniert natürlich auch nicht. Da ich auch im Schulungsraum ins Internet komme habe ich das selbstverständlich sofort versucht. Mag an der anfänglichen Nervosität des Dozenten gelegen haben, der die restliche Veranstaltung aber durchaus souverän und locker meisterte, das sind alles Nichtigkeiten.
Aber dass diese kleinen bunten Grafiken, auf die man mit der Maus klicken kann damit etwas passiert, und die jeder seit dem ersten Mac, spätestens aber seit Windows 3.0 als Icons kennt, also dass diese Dinger bei SAP Ikonen heißen, ist das nicht ein wenig albern?
Hätte man das wenigstens so fortgeführt und den ganzen Blödsinn komplett deutsch gehalten, wäre das manchmal sicherlich unfreiwillig komisch, aber immerhin konsequent gewesen. Klappen dann aber zwischendurch Performance Assistants und ähnliche Späße auf, dann wird es irgendwann ärgerlich. Das wirkte häufig wie eine nicht vollständig übersetzte Betaversion, nur dass nicht klar war, in welche Richtung die ursprünglich mal übersetzt werden sollte.

Vielleicht versteh ich aber auch nur die Workprozesse bei SAP noch nicht richtig, oder meine Anpassungsfähigkeit ist durch mangelndes Customizing nicht ausgeprägt genug.

Vielleicht helfen Mumford & Sons -  Sigh No More

Montag, 24. Januar 2011

Bundesliga Rückblick 2011
















Die vor der Saison befragten Bundesligatrainer und Sportjournalisten waren sich wieder mal fast alle einig, Meister wird der FC Bayern. So neu war der Tipp nicht, ist eine Wette auf die Münchener Meisterschaft doch eigentlich immer eine sichere Bank. Unter den Verfolgern reihten sich die üblichen Verdächtigen ein, Bremen, Leverkusen, Schalke mit dem Erfolgstrainer Magath, nur Dortmund hatte niemand so recht auf dem Zettel. Erst als der Vorsprung nahezu uneinholbar war, machte sich unter den Verfolgern langsam Resignation breit, mit Ausnahme von Uli Hoeneß natürlich. Doch die junge Truppe unter Trainer Jürgen Klopp zeigte auch in der Rückrunde keine Nerven, wie schon im ersten Halbjahr ging nur ein einziges Heimspiel verloren, ausgerechnet gegen den FC St.Pauli, der durch diese drei Punkte am Ende auf einem Relegationsplatz landete, was letztlich zum Verbleib in der ersten Liga führte.

Und bei diesem legendären Spiel werde ich anwesend sein und mit der ganzen Kraft meiner Stimme den magischen FC nach vorne peitschen, damit ich mich mit diesem vorgezogenen Rückblick nicht vollends blamiere.
Allez Braun-Weiß! Forza Sankt Pauli!

Musikalisch unterstützt von Slime - Alle gegen Alle

Schreibmusik:

Samstag, 22. Januar 2011

Jetzt wird es amtlich
















Meine persönliche Wahlbenachrichtigung war heute im Briefkasten, am 20. Februar darf ich wieder wählen. Bekanntlich hat man dabei auch wieder die Qual, die noch dadurch verstärkt wird, dass man jetzt ganze 20 Stimmen abgeben darf. Ein Hoch auf die Demokratie.
Aber wer soll in den nächsten Jahren mein Herzblatt sein?
Die CDU, die sich vor 10 Jahren mit gerade einmal 26% der Stimmen und der Unterstützung eines koksenden Rechtspopulisten an die Macht geschlichen hat? Deren blonder Held Ole von Beust, der erfolgreich über Jahre den Hamburger Jung gegeben hat und damit gut von der Politik abzulenken wusste, ist inzwischen Privatier und bei seiner Partei nicht mehr so wohl gelitten, denn die möchte gerne wieder konservativer werden. Das versucht man mit dem Heidelberger Christoph Ahlhaus, der vor kurzem noch seine Mitgliedschaft in der Turnerschaft Ghibellinia beendete um den alten Koalitionspartner nicht zu verschrecken, welcher kurze Zeit später doch lieber den aktuellen Meinungsumfragen den Vorzug gab und Neuwahlen einleitete. Hätte er das gewusst, wäre er vielleicht lieber Turner geblieben. 
Die GAL, die bei der letzten Wahl antrat um Kohle von Beust zu verhindern, sich dann aber sowohl für Kohle als auch für von Beust entschied?  Muss ich jetzt beunruhigt sein, weil das Wahlprogramm lautet Für Hamburg, Deine Stadt? Bei einer Partei, die sich je nach Machtgefüge gegen Castordemos ausspricht oder daran teilnimmt, muss man mit allem rechnen. Unberechenbarkeit hat ja manchmal durchaus seinen Reiz, aber in diesem speziellen Fall würde ich doch gerne darauf verzichten.
Die SPD, die dem anvisierten Koalitionspartner gleich mal zeigt was ihn erwartet, indem sie einen Atomkraftwerklaufzeitverlängerungsbefürworter in den Schattensenat beruft? Wenigstens der sieht, nach eigener Aussage, keine Gewissenskonflikte auf sich zukommen, denn auf dem Hamburger Stadtgebiet stehen ja gar keine Atomkraftwerke. So hab ich das nie betrachtet, jetzt weiß ich endlich was Politiker unter einfachen Lösungen verstehen. Passt alles auf einen Bierdeckel, selbst ein AKW.
Die FDP, die lieber Katja oder Sylvia auf ihren Wahlplakaten sieht, weil sich Charakterkopf Dirk Niebel einfach nicht von Sonnenbrille und Bundeswehrmütze trennen will? Die einzige Kernkompetenz dieser Partei liegt eindeutig im einsammeln von Parteispenden, jedoch konnte sie in Hamburg nie richtig damit glänzen. Keine Macht für niemand wirkt sich eben nicht gerade positiv aus auf die Spendenbereitschaft, weshalb sie auch diesmal wahrscheinlich die 5% Hürde nicht knacken kann.
Oder Die Linke, die keine der anderen Parteien als Koalitionspartner haben will, solange irgend jemand aus deren Ecke das andere böse K-Wort in den Mund nimmt (oder es gar nicht mehr anders geht)? Mit dieser Stimme könnte man also eigentlich nur die Opposition stärken, aber wenn zu viele so denken kriegen wir am Ende doch noch demokratischen Kommunismus Sozialismus ohne ihn je gewollt zu haben.
Und das sind auch noch die einzigen Parteien sind die man (wenigstens theoretisch) wählen könnte, ohne sich komplett von Hirn und/oder Anstand zu verabschieden.

Ich möchte nächstes mal bitte wieder nur zwei Stimmen haben. Zwanzig mal irgendwas ankreuzen, das ist für diese gewaltige Anzahl an Hohlköpfen einfach zu viel Mühe. Ich prophezeie schon mal, dass sich das auf die Wahlbeteiligung eher negativ auswirken wird.

Schreibmusik: Ray Wylie Hubbard - Snake Farm

Donnerstag, 20. Januar 2011

Alles Super, oder was?
















Der Sprit ist in diesem Jahr so richtig teuer geworden, konnte man jedenfalls in diversen Presseerzeugnissen lesen. Eigene Erfahrungswerte hatte ich noch nicht, aber da die Warnanzeige schon seit zwei Tagen nervtötend im Blickfeld flimmerte hab ich heute doch lieber mal eine Tanksäule angesteuert.
Nach etwa 15 Litern fiel mein Blick eher zufällig auf den Preis: 155.9.
Einhundertfünfundfünfzig Cent! Sind die noch zu retten? Das ist doch garantiert wieder der Wochenendpreis, Montags ist das Zeugs jedenfalls immer billiger, außerdem tanke ich normalerweise nicht bei Aral und Co, also hab ich nach 20 Litern den Zapfhahn wieder eingehängt, ich lass mich doch nicht schröpfen von diesen Verbrechern.
Den Fehler hab ich erst beim schießen des Beweisfotos bemerkt, ich hatte einfach den falschen Hahn erwischt und diesen Fehler dann mit 10 Cent Aufpreis pro Liter bezahlt. Wer soll bei dem ganzen Angebot denn auch noch durchblicken? Jede Marke bietet ihren eigenen Schwachsinn an, Super, Super Plus, Super Racing, Super V-Power, Super Fuelsave. Einzig ein Super Öko fehlt noch, bei dem 1 generöser Cent pro Liter in Umweltschutzprojekte investiert wird, der Golf von Mexiko, das Nigerdelta oder Alaska würden sich da anbieten.
Montag werde ich erst einmal die Preise vergleichen.
Und in Zukunft lieber zweimal gucken was auf dem Zapfhahn steht.

Beruhigen lasse ich mich gerade von: Dan Auerbach - Keep It Hid

Montag, 17. Januar 2011

Nicht alle Tassen im Schrank
















Schock in früher Morgenstunde. Da will man sich einfach nur eine Tasse für den Kaffee greifen und kaum macht man den Schrank auf wird einem flau im Magen. Da El Chefe leider Fan des falschen Vereins ist stößt man zwar in seinem Büro laufend auf diese Farben, aber wenn man nicht einmal in der Küche von diesen furchtbaren Symbolen verschont wird, ist es an der Zeit gegenzusteuern. Prompt habe ich heute auch eine Tasse fallen lassen (nein, nicht die blaue, ich bin nicht lebensmüde).
Ein Besuch im Fanladen ist dringend notwendig, wir haben scheinbar nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Schreibmusik: Alison Krauss & Union Station - Live 2002

Sonntag, 16. Januar 2011

Tischgrill mit Aufpreis
















Vor etwa fünfundzwanzig Jahren gab es in der Schanze mal einen Koreaner, der sich in unserer Firma ausgesprochener Beliebtheit erfreute, man konnte an manchen Abenden die halbe Belegschaft dort antreffen. Die überwiegend chinesischen Speisen waren schon um Klassen besser als das übliche Geschnetzel der unzähligen Hamburger Chinesen, aber als mich ich dort das erste mal an das am Tisch gegrillte Bulgogi wagte war es um mich geschehen, ich hatte ein neues Leibgericht. Mein überschwängliches Lob dieses außerordentlichen und wundervollen Mahles war dann auch so ehrlich und überzeugend dargeboten, dass der Chef de Cuisine sich höchstpersönlich aus der Küche wagte um sich dafür zu bedanken, was zu einem längeren Austausch gegenseitiger Komplimente und einigen Runden Soju führte.
Dieses Erlebnis hatte zwar fortan den Vorteil der schnellen Entscheidung, denn die Karte brauchte ich nicht mehr, verhinderte aber leider eine weitergehende Beschäftigung mit der koreanischen Küche. Daher kenne ich bis heute auch nichts koreanisches außer Bulgogi und Kimchi, dem eingelegten Chinakohl, der zu beinahe jedem koreanischen Essen gereicht wird.

Das liebenswürdige ältere koreanische Ehepaar, bei dem er für die Küche und sie für den Service zuständig war, hat leider den Laden irgendwann aufgegeben, urplötzlich waren sie weg. Noch etliche Wochen gab es kaum ein anderes Thema in der Firma. Da es an der Qualität und der gewaltigen Anzahl an Stammgästen nicht gelegen haben kann, waren wahlweise die chinesischen Triaden, die Hells Angels oder die hohen Benzinpreise Schuld an dem Verschwinden unseres Lieblingsrestaurants, denn die beiden wohnten angeblich in Bad Segeberg, immerhin gut 50 Kilometer entfernt von der Schanze.

Ein herber Verlust, den ich seither durch (mehr oder weniger gelungene) heimische Versuche am eigens angeschafften Grill und Tests aller erreichbaren koreanischen Restaurants versucht habe zu kompensieren. Für ein knappes Jahr rettete mich ein Koreaner in Großhansdorf, der ein tatsächlich fast ebenso gutes Bulgogi auf der Karte hatte. Leider verschwand der so plötzlich wie sein Vorgänger in der Schanze, den letzten Abend dort musste ich mit einer jugoslawischen Grillplatte vorlieb nehmen.

Momentaner Favorit ist das SoNaMu in der Grindelallee, eigentlich eher besserer Imbiss denn Restaurant, aber Bulgogi und Kimchi schmecken dort ganz anständig. Leider ist für meine Herzallerliebste zu wenig Fisch auf der Karte, daher komme ich selten in den Genuss dort zu essen.

Heute stand endlich mal ein neuer Test an, in der Eiffestraße, einer hochfrequentierten Ausfallstraße in einer Gegend, in die selbst Tiere nicht freiwillig gehen würden, hätten sie die Entscheidung.  Malerisch gelegen zwischen Burger King und McDonalds, und nur einen kleinen Fußmarsch vom Straßenstrich und dem Tierheim Süderstraße entfernt, findet man dort das "Korea Koreanische Spezialitäten Restaurant", das wohl durch die alberne Doppelnennung darauf hinweisen will, dass es hier garantiert auch nichts anderes gibt.

Innen ist es auf jeden Fall sehr viel gemütlicher und edler, als es Name und Gegend vermuten lassen. Typisch asiatisch natürlich, aber viel dunkles Holz und angenehmes Licht. Die freundliche Bedienung hatte augenscheinlich die Integrationssprachkursangebote unserer Regierung noch nicht wahrgenommen, mit dem Grill konnte sie aber kompetent umgehen, in diesem Fall auch eindeutig wichtiger.
Denn natürlich hätte ich die Karte nicht benötigt, schließlich leide ich schon seit einigen Monaten an Bulgogimangel, aber als neuer Gast ist man ja höflich und guckt wenigstens mal rein.
Auf der Karte tatsächlich ausschließlich koreanische Gerichte, der Name ist Programm.
Bulgogi in zwei Preiskategorien, das ist mal was neues, denn am Tisch gegrillt wird nur noch ab zwei Personen und mit Aufpreis. Nur gut, das wir genau zu diesem Zwecke dort aufgelaufen sind, so war die Entscheidung keine Frage.
Lecker war es auch, hat sich durchaus gelohnt, zur Not könnte man den größten Schmachter dort schon mal stillen, nur das Kimchi taugt nichts.
Der nette ältere Herr aus der Schanze aber, der wird für immer in meinen Gedanken sein, als erster und einziger, der mein Leibgericht auf die einzig wahre Art und Weise zubereiten konnte. Der Gott des koreanischen Feuerfleisches.

Schreibmusik:  xs4all im n8exzess auf DBWG Radio

Mittwoch, 12. Januar 2011

Around the World in Eighty Songs
















So etwas nennt man wohl Arbeitstitel, wenigstens bei dem ist es geblieben. Vor etlichen Wochen fiel mein Blick auf den alten Wälzer von Jules Verne, während zeitgleich Sitarklänge von Ravi Shankar an mein Ohr drangen, partout hatte ich eine passende Idee, nämlich die Reise des Phileas Fogg musikalisch aufzuarbeiten.
Wie immer habe ich mich bei den Planungen heillos verzettelt, zuerst gefiel mir die Reiseroute nicht, es waren einfach zu wenig Länder. Außerdem habe ich mit niemandem um irgend etwas gewettet, muss mich also nicht abhetzen. Dann ergriff mich der Ehrgeiz und ich eine Weltkarte, wenn schon eine Weltreise, dann möglichst durch viele Nationen, da bekommt man doch locker 80 passende Stücke zusammen.
Locker, ja. Fünfzehn hatte ich schon, da war ich noch nicht aus Skandinavien raus. Der hohe Norden ist halt ein wenig musikalisches Hobby, ähnlich wie Afrika, aber um dort überhaupt hinzukommen musste ich ja erst einmal das westliche Europa durchqueren.

Langer Rede kurzer Sinn: Es sind am Ende 75 Länder geworden und über 240 Songs mit einer Nettospielzeit von etwas über 16 Stunden. Dabei habe ich versucht ein wenig die (pop)kulturelle Vielfalt der Länder abzubilden, ohne zu sehr in Weltmusikgefilde abzuschweifen. Die ausgesuchten Stücke werden fast ausschließlich in der jeweiligen Landessprache gesungen und alle möglichen Stilrichtungen abdecken, es gibt also keinesfalls nur folkloristisches, es soll ja auch unterhalten.

Denn das schöne dabei ist, ihr könnt meiner Reise, mit dem Finger auf der Landkarte und mit den Ohren am Radio, an voraussichtlich 6 Abenden folgen.  Freut euch auf Rock, Blues, Reggae, Folk, Metal, Chansons, Hiphop, Country u.v.m.

Die erste Folge startet am kommenden Sonntag, 16.Januar 2011 um 20:30 Uhr, die zweite folgt den Sonntag darauf um die gleiche Zeit, weitere Termine werden hier und im Radioforum rechtzeitig bekannt gegeben. Dort findet ihr auch Links zu den mp3 und ogg Streams sowie das aktuelle Programm.

Beginnen werde ich in Schweden, um dann durch Europa zu reisen, die afrikanische Westküste herunter und den amerikanischen Kontinent hinauf  und so weiter und so fort, bis ich nach etwa sechs oder sieben Sendungen am Endpunkt Finnland angekommen bin. Dabei wird es sicher auch mal ungewohnte Klänge zu hören geben, um so mehr freue ich mich auf neugierige Hörer. 

Apropos hören:
Heartless Bastards - Live at Austin City Limits Music Festival 2007

Ein herzliches Dankeschön an Hawk für die Grafik zur Sendung.

Montag, 10. Januar 2011

Immer wieder Montags
















Seit ich hier in den Abendstunden noch Unterstützung durch einen fleißigen Industriemechaniker hatte verlor die Spätschicht ein wenig den Schrecken. Meistens waren es ohnehin nur Kleinigkeiten wie geplatzte Pneumatikschläuche, ernsthafte Störungen gab es schon längere Zeit nicht mehr, aber es war immer sehr beruhigend einen richtig guten Schraubenschlüsselrocker in der Hinterhand zu wissen.
Saublöde nur, dass der gute Mann bei einem seiner Einsätze letzte Woche von der Leiter fiel und im Krankenhaus landete, prompt fliegt mir heute nach längerer Zeit mal wieder eine Pumpe um die Ohren, dreißig Minuten nachdem der letzte Handwerker den Laden verlassen hat. Also erstmal den Schrauberchef anrufen, der mit Grippe im Bett liegt und sein heiseres Gekrächze von der Gattin übersetzen lässt. Sein Tipp mit dem Kollegen J. erweist sich als wenig hilfreich, denn der ist gerade auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier und folgerichtig wenig erbaut von der Aussicht, zwischendurch noch eine Pumpe auswechseln zu dürfen. Ein zweiter Anruf bei der Grippedolmetscherin ist erfolgreicher, eine halbe Stunde später kümmern sich zwei Mann um die dämliche Pumpe, wodurch ich endlich Zeit habe zu bemerken, dass eine andere Anlage komplett aus dem Ruder gelaufen ist, da geht seit einer Stunde auch nicht mehr wirklich was. Wenigstens kann ich einige der Probleme vom PC aus lösen, die anderen mit etwas Geduld und Fummelei vor Ort.
Kaum hab ich das Ding wieder im Griff stell ich fest, da steht noch eine Anlage, weil ein Messgerät wohl im Eimer ist. Elektriker bekomm ich aber jetzt nicht mehr, also bleibt die stehen, soll sich am nächsten Tag jemand anders drum kümmern, die ist glücklicherweise nicht so eminent wichtig.
Wenigstens droht keine Langeweile, denn die lieben Kollegen haben während meines letzten Urlaubs ein paar Lücken in einer Datenbank hinterlassen. Nicht weiter verwunderlich, dass die gerade jetzt entdeckt wurden, wo ich doch den ganzen Abend Zeit habe das auszubessern.

Murphy meint es wieder richtig gut mit mir heute, schließlich ist Montag. Ich mag keine Montage. Nur gut, dass ich kein durchgeknallter Waffennarr bin, sonst hätte Bob Geldof irgendwann doch noch die Chance auf einen zweiten Welthit.
Boomtown Rats, das muss nicht sein, ich höre sowieso lieber:

The Pretenders - Live in London

Samstag, 8. Januar 2011

Meine lieben Hippies aus Vermont



Schon seit langem bin ich ja bekennender Fan Eurer Eissorten, auch wenn mir manchmal nicht klar war ob ihr wirklich Eis verkauft, oder nur geschickt Plätzchen, Schokoladenstücke, Kuchenteig und ähnliches Gedöns mit etwas Eiscreme aufwertet. Manchmal versprach auch die Wahl des Namens mehr, als der Inhalt halten konnte. So war ich zum Beispiel von Cherry Garcia immer ein wenig enttäuscht. Mir ist aber auch bewusst, dass die aktuelle Gesetzgebung es nicht zulässt den Namen durch die Zugabe von Creamy Marijuana Fudge oder Crispy Hash Clusters entsprechend zu würdigen, auch wenn der Namenspate das sicher begrüßt hätte.

Trotzdem kann ich einem Becher New York Super Fudge Chunk selten widerstehen, aber damit komm ich auch zum Knackpunkt. Nüsse! Denn seit ihr The Vermonster aus dem Programm genommen habt, dieses leckere Zeugs mit den gerösteten Pecannüssen, ist eine Sorte mit ordentlich Nüssen leider Mangelware.
Chocolate Macadamia war allenfalls ein netter Versuch und meine Aversion gegen Bananen hat bisher verhindert, mir die Walnüsse in Chunky Monkey einzuverleiben.
Und jetzt kommt  ihr ausgerechnet mit einem Produkt daher, das genau dieses verspricht: Ordentlich Nüsse. Fairly Nuts. Dass Caramel Ice Cream with Caramel Swirls nicht gerade geschmackliche Abwechslung verspricht habe ich schon in Kauf genommen, aber was bitte sollen Praline Almond Clusters sein? Das sind keine Nüsse, das ist allenfalls ein Nussersatz. Selten war der Satz Kann Spuren von Nüssen enthalten in der Zutatenliste so zutreffend.

Vielleicht hättet ihr den Laden doch lieber nicht an Unilever verkaufen sollen, so etwas geht selten gut.

Schreibmusik:
Gigi with Material - Mesgana Ethiopia

Freitag, 7. Januar 2011

Spam - jetzt auch in Farbe und laut
















Den Sinn von Twitter habe ich nach fast einem Jahr immer noch nicht so recht gefunden, aber angesichts anderer Errungenschaften des Web 2.0 wie F*c*book und Co. erschien mir das vergleichsweise als harmloser Spaß, auch wenn ich es selten nutze.
Man sollte aber auch bei Twitter, wie eigentlich überall im Web, nicht vorschnell auf jeden Link klicken, vor allem wenn der neue Follower schon durch seinen seltsamen Namen als voraussichtlicher Spammer erkennbar ist. Körperliche Schädigungen liegen da durchaus im Bereich des Möglichen.
Unerschrocken und abgehärtet wie ich bin (ich lese täglich die Mopo) habe ich mir die Seite von SternCD trotzdem mal angesehen, auf der man sich eine personalisierte Version des DJ Ötzi  Hits "Ein Stern der Deinen Namen trägt" bestellen kann. Gesungen von Tommy Fresh, der nicht etwa bekannt ist durch Funk und Fernsehen wie so viele, nein, er ist der Star aus dem Vorprogramm von DJ Bobo!
Ein Mann aus dem Umfeld von DJ Ötzi und DJ Bobo, da hat man doch was in der Hand. Etwas ganz persönliches noch dazu, fast so gut wie ein Jodeldiplom. Wenn der mal ganz groß rauskommt, vielleicht sogar eine Wertanlage.

Bisher wird schon eine ganze Reihe an gesungenen Vornamen angeboten, wie etwa Andrea oder Cornelia, doch da es an essentiellen Kreationen wie Schantall-Schakkeline (wohl wegen der problematischen Länge) noch mangelt, dürfte ein großer Teil der anvisierten Zielgruppe nicht erreicht werden.

Die Tonbeispiele auf der Seite habe ich mir lieber nicht angehört, man muss es ja nicht gleich übertreiben. Wesentlich angenehmer klingt sowieso gerade:

Little Axe - Bought For A Dollar, Sold For A Dime

Dienstag, 4. Januar 2011

Tristesse
















Laut Wikipedia bezeichnet Tristesse einen ästhetischen Eindruck der Traurigkeit, der Trübseligkeit, des Jammers oder der Ödnis. Trübselige Ödnis fällt mir täglich ins Auge, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit an diesem maroden Schuppen vorbei fahre, der schon seit ewigen Zeiten auf einen Nachmieter wartet, bisher vergeblich. Bierlokale sind in Zeiten des Rauchverbotes wohl nicht mehr gefragt bei Existenzgründern.

Ob der ästhetische Eindruck ausreicht um damit einen Fotowettbewerb zum Thema Tristesse gewinnen zu können ist ebenfalls fraglich, aber momentan fällt mir leider nichts anderes ein. Aufgefallen ist mir dabei heute morgen wenigstens eine etwas interessantere Perspektive, für die ich allerdings weit mehr Schärfentiefe benötige.
Morgen früh also das ganze noch einmal mit Stativ, bis dahin wird sich hoffentlich kein neuer Mieter gefunden haben. Falls jemand zu dem Thema eine bessere Idee hat, ich bin für Anregungen immer offen.

Schreibmusik: Balkandji - Zmei

Samstag, 1. Januar 2011

Frohes neues Jahr


Polnischer Wodka birgt übrigens ähnliche Gefahren wie polnische Böller, man verliert zwar nicht unbedingt seine Gliedmaßen, unter Umständen aber die Kontrolle darüber.