Mittwoch, 30. Januar 2013

Kein Narrhallamarsch, keine Kamelle




















Von den schlimmsten Auswüchsen des rheinischen Frohsinns bleiben wir hier oben glücklicherweise verschont. Karneval in Hamburg? Findet nicht statt, abgesehen von der alljährlichen LiLaBe, der legendären Faschingsparty in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, bei der man, glaubt man den einschlägigen Presseberichten, ganz locker etliche Pornos drehen könnte. Ansonsten ist Karneval hier höchstens etwas für Kindergärten, damit die lieben Kleinen sich mal verkleiden können.

Hab ich gedacht, aber es gibt auch hier noch Erwachsene, die sich einmal jährlich in seltsame Gewänder hüllen. Wie es sich für distinguierte Hamburger gehört wird natürlich "in poetischer Noblesse und stilvoller Eleganz" dem venezianischen Karneval gehuldigt. Also kein Narrhallamarsch und auch keine Kamelle, dafür ein stilvoller und eher stiller Umzug in anspruchsvoller Maskerade, von der Weinstube "Bocksbeutel" in den Colonnaden über den Jungfernstieg und durch die Alsterarkaden.

Hätte man die Karnevalszeit nicht unsinnigerweise in den Februar gelegt wäre das eine Gelegenheit für grandiose Fotos, aber leider regnet es Bindfäden als ich mich auf den Weg mache. Trotzdem bin ich froh mal wieder an die Luft zu kommen, immerhin sind Colonnaden und Arkaden teilweise überdacht. Endlich wieder bunte Motive nach der grauen Zeit, das muss ich ausnutzen.

Ähnliches haben sich etwa einhundert andere Fotografen gedacht an diesem Tag, von denen ungefähr die Hälfte so schlau war einen Aufsteckblitz mitzunehmen, während ich leider an der ISO rumschrauben musste. Es ist halt immer noch grau in der Stadt.

Dafür wissen die Herrschaften, die diesen Maskenzauber an der Alster initiieren, durchaus zu begeistern. Für rote Pappnasen wär ich nicht auf die Straße gegangen bei dem Scheißwetter, aber dieses venezianische Kostümgedöns hat was. Ganz besonders die Damen können überzeugen, leider gelingt es mir nicht die charmante Begleiterin des Sensenmannes abzulichten, genau so wenig wie den blassen Herrn mit der Sense. Mit dem Tele muss ich einfach zu viel Abstand halten, laufend springt mir einer vor die Linse, aber ich hasse es den Leuten aus einem halben Meter Entfernung ins Gesicht zu knipsen. 

Trotzdem schraub ich später in den Alsterarkaden das Weitwinkel drauf, Abstand halten ist bei dem Gedränge an Hobbyknipsern hier kaum noch möglich. Minuten später pusten zwei entzückend schlitzohrige Damen in weißen Gewändern Feenstaub durch die Gegend, was den ebenfalls gerade mit Objektivwechsel beschäftigten Kollegen neben mir zu leicht panischen Verrenkungen zwingt.

Nach zwei Stunden hab ich die Nase voll von Wetter und Gedränge, trotz aller Widrigkeiten ist ganz brauchbares Material dabei. Vielleicht werd ich mal die venezianische Konkurrenzveranstaltung besuchen, die haben keine Lust auf schlechtes Wetter und deshalb ihren Aufmarsch einfach in den Frühsommer gelegt. Das verspricht wesentlich bessere Lichtverhältnisse, und ohne Narrhallamarsch ist so ein Karnevalsumzug gar nicht übel.

Ganz großartige Nichtfaschingsmusik aus Norwegen: Mari Boine - Goaskinviellja/Eallin
 


































Sonntag, 27. Januar 2013

Nerdware















So ein Mist, gestern hab ich noch gedacht ich hätte einen neuen Begriff erfunden, doch natürlich gibt es den schon. Nerdware hat noch keinen Eintrag auf Wikipedia, aber ich würde es umschreiben als absolut überflüssiges Zeugs, das bei echten Nerds feuchte Träume und spontane Kaufreflexe auslöst. Wie zum Beispiel der Atari Arcade Joystick für das iPad, den Hawk gestern von seinen wahrhaft nerdigen Freunden zum Geburtstag bekam, während uns wieder nichts anderes einfiel als der übliche Einkaufsgutschein.

Selbstredend musste das Teil sofort einem ausführlichen Test unterzogen werden, wodurch Hawk sich gezwungen sah mal eben die 100 größten Knaller der Spielegeschichte im Appstore käuflich zu erwerben. Da ich in den frühen 80ern stolzer Besitzer einer Atari 2600 Spielkonsole war, konnte ich mir ungefähr vorstellen was für Schrott sich darunter befinden würde.

Die Hoffnung auf das bahnbrechende Geballer von Space Invaders, Phoenix oder gar Galaga erfüllte sich natürlich nicht. Keine Spur von Pacman, Donkey Kong, Joust oder Defender, nicht einmal die Activison-Klassiker Pitfall und River Raid waren darunter, dafür natürlich der ganze Kram, den damals schon keiner gekauft hat der einigermaßen bei Verstand war. Wenigstens sind die Preise dafür in den 30 Jahren enorm gesunken, für 3D Tic-Tac-Toe würde heute wohl auch keiner mehr 80 Mark bezahlen. Aber schlappe 8 Euro für 99 Spieleklassiker, da zögert man doch nicht lange. 

Einige der alten Kamellen waren dann auch durchaus ansprechend, dummerweise besaßen Automaten wie Centipede und Missile Command einen Trackball, den man zwar auf einem iPad ganz anständig simulieren kann, was aber die Investition in so eine Daddelkiste mit Joystick wieder überflüssig macht. Als Partygag taugt das Teil jedenfalls, Herr H. war eine ganze Weile angestrengt damit beschäftigt seinen eigenen Highscore bei Centipede zu überbieten und die jungen Leute haben endlich mal eine Vorstellung davon bekommen, wie mühselig es vor 30 Jahren war so etwas wie Golf oder Eishockey auf den Konsolen der Computerfrühzeit zu spielen, als die trägen Klötzchen auf dem Bildschirm eine vernünftige Steuerung der Spielfigur nahezu unmöglich machten.

Besitzer eines schnöden PCs können sich den ganzen Quatsch in Gestalt eines Atari 2600 Emulators übrigens für Umme installieren (mit gleich allen 1834 Spielen und aus wahrscheinlich höchst illegalen Quellen), müssen allerdings ohne den schicken Bildschirmhalter mit Ballerfunktion auskommen.

So richtige Nerdware gibt es halt nur für Besitzer von  iPhones und iPads. Letzteres ist mir auch gleich durch eine installierte Datenbank für Cocktails aufgefallen, die wohl als Nothilfe in der Küche dienen sollte. Eigentlich sollte er es nach ein paar Jahren Geburtstagscocktailparty inzwischen auch ohne Datenbank draufhaben. Vielleicht hätte ich ihn mit ein paar exotischen Wünschen in Verlegenheit bringen können, aber gestern war mir mehr nach Whiskey-Cola. Hab ich im Knust auch immer am Centipede-Automaten getrunken.

Als ich noch Nerd war *g* 

iMusic: The Electric Family - Ice Cream Phoenix

Mittwoch, 23. Januar 2013

So ein Käse















"Käse ist nichts weiter als gammelige Milch, so etwas ess ich nicht" pflegte mein Lieblingsonkel immer zu sagen. Angesichts der olfaktorischen Belästigung durch Großmutters Tilsiter kam ich überhaupt nicht auf den Gedanken ihm zu widersprechen, schließlich weiß man ja aus Naturfilmen schon, dass üble Gerüche ein eindeutiges Warnzeichen für nicht genießbare Tiere oder Pflanzen sind.

Meine Großmutter hat das seltsamerweise nicht abgeschreckt, aber sicherlich haben auch Skunks irgendwelche Fressfeinde, sonst würde die Population ja ins Uferlose wachsen. Fressfeinde mit einem wahrscheinlich ähnlich schlecht ausgeprägten Geruchssinn wie meine Oma, anders konnte ich mir das nicht erklären.

So waren Scheibletten auf Hawaiitoast über Jahrzehnte hinweg der einzige Käse den ich zu mir nahm. Völlig geruch- und geschmacklos, folglich auch harmlos.

Sind wir später durch die Studentenkneipen gezogen hab ich meine Spaghetti Bolognese natürlich ohne Parmesan bestellt, der beißende Geruch nach Erbrochenem von den Nachbartischen war Warnung genug. Selbst Omas Tilsiter erschien dagegen harmlos, ein unfassbar übelriechendes Zeug.

Entweder mein Geruchssinn hat sich seither enorm verschlechtert, oder diese Parmesansorte ist inzwischen verboten worden. Was ich sehr bedauerlich fände, denn inzwischen wär ich soweit, ich würde den probieren. Inzwischen reibe ich alten Parmesan zentimeterdick auf meine Pasta und trau mich sogar an Käsesorten, die unter Glocken gelagert werden. Jedenfalls solange die Öffnung der Käseglocke einen nicht unwillkürlich einen Meter zurückweichen lässt.

Ein schleichender Prozess, der mit dem Überbacken von Aufläufen begann. Dafür war Gouda ideal geeignet. Jung, geruchlos, geschmacklos, harmlos. Wie Scheibletten, aber trotzdem irgendwie richtiger Käse. Irgendwann so harmlos, dass ich mutig wurde und mittelalten Gouda nahm. Den ich heute auch nicht mehr esse, so wenig wie Scheibletten und den ganzen anderen abgepackten Mist aus den Supermarktregalen. Alles geruch- und geschmacklos.

Den letzten Fortschritt in meiner Käseevolution habe ich meiner Herzdame zu verdanken, die laufend irgendwelche seltsamen Sorten anschleppt, darunter sogar welche aus Korsika. Was trotz Raucherhaushalt übrigens nicht in einer verheerenden Explosion mündete, manche Geschichten sind wirklich etwas übertrieben. Zugegeben, den Korsen habe ich ebenso wenig probiert wie ihre exklusiven französischen Rohmilchkäsesorten, obwohl mich da eher das seltsam pelzige Aussehen oder die Konsistenz abgeschreckt hat, ich bin nicht geeignet für das Dschungelcamp, geb ich zu. Für Gorgonzola fällt mir außer einer sahnigen Sauce auch keine Verwendung ein, aber da darf es dann ruhig etwas mehr sein.

Mein Hit schlechthin ist inzwischen Allgäuer Bio-Bergkäse im Wildkräutermantel, der zwar ein wenig den Geruch von feuchter Kinderwindel verbreitet wenn ich ehrlich bin, doch man muss die Nase ja nicht zu sehr in die Nähe bringen. Der Geschmack jedenfalls ist göttlich und die Finger wäscht man sich sowieso nach dem Essen. 

Neulich hab ich tatsächlich mal Tilsiter gekauft. Der stank auch nicht mehr ganz so schlimm wie früher, möglicherweise liegt mein später Käsekonsum wirklich nur am abnehmenden Geruchssinn. Oder Tilsiter aus dem Supermarkt taugt einfach nichts.

Kein Käse: Jack White - Blunderbuss


Sonntag, 20. Januar 2013

Eisprinzessinnen und alte Schätze















Ein ruhiger Sonntag sollte das werden, ausschlafen und rumgammeln, vielleicht einen Film gucken, lesen, chillen. Doch dann ruft Herr H. an und will mich mit an die Ostsee schleppen. Bei dem Wetter! Spazierengehen am Strand wär auch bei dem Wetter nicht so schlecht meint er. Typisch Dauercamper.

Ich hab nix vor und sag das natürlich auch auf die typische Eingangsfrage. Man sollte immer mit mit "vielleicht" antworten auf solche Fragen, aber hilft das? Eigentlich hab ich nur keine Lust zwei Stunden in seiner Karre zu sitzen, zu laut und zu langsam, aber ich kann so schlecht nein sagen. Vielleicht mach ich ihm morgen den Vorschlag mit meinem zu fahren, ich kann noch eine Nacht drüber schlafen, sag aber schon mal zu, falls das Kind sich nicht doch noch melden sollte. Von dem hab ich schon Tage nichts gehört, dabei waren wir lose verabredet für dieses Wochenende.

Keine halbe Stunde später klingelt es erneut, es ist die lose Verabredung. Morgen früh Schlittschuhlaufen mit der Prinzessin. Dafür müsste ich noch zwei Stunden früher aufstehen als für die Ostseetour, aber es ist die Prinzessin. Da kann ich noch viel schlechter nein sagen als bei Freunden, also sag ich dem Camper ab.

Meine Vorfreude auf Actionfotos wird leider getrübt durch die Wahl des Ortes. Eissporthalle Farmsen, also schlechtes Licht, der Blitz muss mit. Und das Tele, also kann ich gleich den ganzen Rucksack mitnehmen. Planten un Blomen oder Wandsbek wär mir lieber gewesen, auch wenn das Tageslicht nichts taugt momentan. Dafür darf ich auch als Nichteisläufer die vollen 5.50 Euro berappen, für zweieinhalb Stunden. Beim Betreten der Halle seh ich sofort, der ganze Aufwand war für die Katz. Die gesamte Eisfläche ist von einer ziemlich hohen und völlig verkratzten Plexiglaswand umgeben, die beiden Eingänge bieten die einzigen Lücken, sind aber permanent durch Menschen blockiert. Die einzige freie Sicht auf das Eis hat man auf den oberen Zuschauerrängen, dafür brauch ich keinen Blitz, dafür brauch ich einen Flakscheinwerfer.

Nach ein paar Versuchen geb ich auf und beschränke mich auf die Beobachtung des Geschehens. Die Prinzessin trippelt auf ihren kurzen Beinen in erstaunlichem Tempo auf der Außenbahn entlang und guckt nach einer halben Runde wo ihr Vater bleibt. Der steht erst das zweite Mal auf den Dingern und ist nicht zu sehen, anscheinend hat er ähnliche Schwierigkeiten wie ich vor dreißig Jahren, bei meinem ersten und letzten Versuch auf Kufen vorwärts zu kommen. Aber entweder ist er ehrgeiziger als ich oder sportlicher, nach ein paar Runden sieht das schon ganz gut aus, er fällt jedenfalls in der Masse nicht durch irgendwelche Slapstickeinlagen auf wie ich damals.

Die Masse besteht aus Familien mit kleinen Kindern, etlichen Pärchen zwischen 18 und Ende 30 und einem Haufen spartanisch bekleideter Eisprinzessinnen in pubertärer Lebensphase, allesamt Kandidatinnen für eine Blasenentzündung. In dem Alter ist Style einfach alles, da riskiert man sogar die Eierstöcke. Ich begebe mich in den Unterrang, da gibt es Glühwein und Bockwurst, mir fehlt so langsam das Frühstück.

Nach zwei Stunden sind die Kinder kaputt und nicht nur mir knurrt der Magen. Zwei Straßen weiter ist eine Schweinskefiliale, ein Tisch ist noch frei und es duftet verführerisch aus der Küche (das ist gelogen, in keinem Schweinske duftet es verführerisch aus der Küche, aber wenn man Hunger hat kommt es einem so vor). Als wir uns die Speisekarte greifen beschließt die Prinzessin keinen Hunger zu haben, also gibt es wieder nichts zu futtern. Verdammt.

Auf dem Heimweg gibt es dafür einen Kinderfilm aus der Videothek und die zwingend nötigen Beilagen wie Popcorn und Choco Crossies. Mir wär zwar eher nach Bifteki beim Griechen, aber das Angebot wird von der Prinzessin wieder ausgeschlagen. Kein Hunger. Natürlich gibt es dann zum Film weder Popcorn noch Schokolade, denn naschen vor dem Mittag ist nicht drin. Erziehung ist echt anstrengend, was für ein Glück, dass ich das hinter mir habe. Ich gucke wieder in die Röhre und überlege, mir heimlich im Schlafzimmer eine Pizza zu bestellen, aber Filme gucken macht auch kleine Kinder endlich hungrig und wir ordern was beim Inder. Nicht bei irgendeinem Inder natürlich, der residiert in Winterhude und ich muss erst einmal nachfragen ob der die Strecke gegen Aufpreis überhaupt zurücklegen möchte. Er überprüft meine Schätzung von 15 km mit google Maps und ich liege tatsächlich nur 400 Meter daneben. Für vier Euro Aufpreis sind wir dabei, hoffentlich ist der wirklich so gut wie Junior behauptet.

Während wir auf das Essen warten verwandeln die Kinder meine Wohnung in ein mittleres Chaos. Ich hab gestern aufgeräumt und geputzt, weil ich die nächsten Wochen nicht dazu kommen werde, das hätte ich mir schenken können. Junior gräbt Schätze aus, dringt in Regionen seines alten Zimmers vor, in die seit Äonen niemand mehr reingesehen hat. Weil die Prinzessin zum Fasching als Pirat gehen will und die alte Vorderladerpistole gesucht wird, ein Degen muss da auch noch sein.

Findet sich auch alles an, dazu noch steinalte 1996er Paninibilder von alten Helden. Michel Dinzey, Carsten Pröpper, Jürgen Gronau und Yuriy Savichev sind dabei, als Krönung der ganzen Aktion fördert er auch noch ein Heimtrikot aus dieser Saison hervor, beinahe neuwertig. Schon wieder lauter Artefakte, mit denen man so recht eigentlich nichts anfangen kann, die man aber trotzdem unbedingt behalten muss. Das Trikot passt ihm wie angegossen, wäre was für ein Heimspiel im Sommer, wenn er mal wieder mitkommen würde. Bis dahin hängt es natürlich in meinem Schrank.

Zwei Zimmer sind inzwischen verwüstet, wir ziehen uns in die Küche zurück und spielen Goldgräber. Nach zwei Runden kommt der freundliche Inder aus Winterhude und bringt das sehr leckere Essen, wodurch sich die Küche endgültig den anderen Räumen anpasst. Das war es dann also mit dem chilligen Sonntag, wenigstens wird es mit Kindern nicht langweilig.

Und ich hab die Aussicht doch noch anständige Fotos machen zu können, nächstes Wochenende in Planten un Blomen.

Jetzt aber endlich voll am chillen mit Feierabendkerze und Kruder & Dorfmeister - The K&D Sessions
 

   

Samstag, 19. Januar 2013

Acht Richtige














Samstags ist die Post am schönsten, acht Richtige gibt es nicht mal im Lotto. Die komplette Rückrunde ist gesichert, kein nerviges Besetztzeichen an der Hotline, kein zittriges klickern in den Onlinebestellformularen. Ich habe eine Saisonkarte! Okay, das war nicht so schwer, denn seltsamerweise hielt sich der Ansturm in Grenzen, auch auf die Stehplätze. Wo waren die 13.000, die sich letztes Jahr um eine Dauerkarte beworben haben? Natürlich ist eine Saisonkarte nicht zu vergleichen, es gibt kein Vorkaufsrecht auf die nächste Saison, man zahlt den vollen Preis, es ist keine schicke Plastikkarte zum abknipsen und die Tickets sind personalisiert. Was immer das auch für Auswirkungen haben soll, muss ich jetzt meinen Ausweis vorzeigen? Der Schwarzmarkt dürfte schon durch die frei erhältlichen Restkarten ausgetrocknet werden.   

Aber: endlich wieder Gegengerade. Kein Ausweichen mehr auf teure Plätze auf der Haupttribüne, stehen und grölen, pöbeln, singen und hoffentlich oft feiern, in der alten Heimat, wo jetzt alles anders ist. Einmal hab ich da erst gestanden, auf der neuen Tribüne, als es noch eine Bauruine war, beim ersten Spiel in den unteren Rängen freigegeben für die Glücklichen mit Dauerkarte. Nächsten Sonntag dann das erste mal mit Dach und vollen Rängen, ich bin gespannt.

Gespannt, was von der alten Atmosphäre übrig ist und dem relativen Luxus den ich da genossen habe. Ich wusste genau, wo ich in der Halbzeit mein Bier am schnellsten bekam oder wo jemand steht der eins besorgt, wenn das Spiel läuft. Ich wusste wo ich hin muss, wenn ich Freunde finden wollte, oder wo man am besten mitsingen kann. Ich kannte die Stellen an denen man mit Konfettiregen und Bierduschen rechnen musste, was beides für Fotografen nicht unwesentlich sein kann. Die neuen Toiletten sollen allerdings wirklich komfortabel sein, aber das fand ich schon immer nebensächlich, ich kann gut fünf Stunden ohne auskommen.

Einiges wird sich wieder finden, ein paar Dinge fehlen noch, wie das Fanladenschild. Kein Fußball für Faschisten, das muss so schnell wie möglich neu angebracht werden, ebenso wie das Nils in Memory, bevor jemand auf die Idee kommt die entscheidenden Stellen als Werbeträger zu missbrauchen. Die ganze Tribüne braucht mehr Farbe auf den Stufen, grau raus, Totenköpfe rein. Das muss schwarz und weiß, wie auf den Sitzplätzen. Aber erst mal muss es laut...

Ich freu mich.

Auch über Elvis Presley -  The Complete '68 Comeback Special: 40th Anniversary Edition

 

Freitag, 18. Januar 2013

Ein Fremdwörterbuch und andere Änderungen















Nach zwei Jahren musste ich die Blogrolle mal etwas umorganisieren, denn leider haben sich einige meiner Favoriten aus dem Bloggerleben verabschiedet. Dafür sind gerade im Fußballbereich einige dazugekommen, was das ganze für mich langsam etwas unübersichtlich machte, denn hauptsächlich dient das Ding dazu, mich selber über Updates meiner Lieblingsblogs zu informieren.
Folglich hab ich den Fußballbereich deutlich erweitert und abgetrennt, den Rest bereinigt, und weil sich die wenigsten Leser für Blogrollen interessieren nutze ich diese Gelegenheit, euch explizit auf ein fremdwoerterbuch von Kübra Gümüsay aufmerksam zu machen, das ich seit einigen Monaten regelmäßig lese. Die Dame ist Kolumnistin bei der taz, ihr Blog dürfte also schon bekannter sein, zumindest bei taz-Lesern. Außerdem war sie 2011 für den Grimme Online Award nominiert, müsste also auf etlichen Best-of-Internet Listen auftauchen. So etwas lese ich leider nicht, daher hab das erst vor einigen Monaten zufällig entdeckt und finde das ganz fantastisch. Völlig egal ob sie über Medien, Internet, Politik, Gesellschaft, Feminismus, Islam, Filme, Kunst, Musik oder Kultur schreibt, oder einfach nur einen gefilmten Reisebericht mit großartiger Musik unterlegt, ganz fantastisch.

Außerdem unglaublich spannend, die Sichtweisen einer in Hamburg geborenen und in England lebenden praktizierenden Muslimin mit türkischen Wurzeln kennenzulernen, Islam und Feminismus hab ich ehrlich gesagt vorher nicht in einen Zusammenhang bringen können.  
Das, finde ich, sollten viel mehr Menschen lesen als es wahrscheinlich ohnehin schon tun, es könnte helfen verkrustete Denkstrukturen zu lockern. Und manchmal ist es auch nur ungemein lustig und unterhaltsam.

Ähnlich wie Richard Thompson - Live at Celtic Connections 2012

Mittwoch, 16. Januar 2013

Das Moor hat seine Schuldigkeit getan














Ab in die Tretmühle. Kaum bin ich wieder halbwegs fit, tut man alles um diesen Zustand wieder zu ändern und beglückt mich mit verlängerter Schicht. Die Software aus Polen erledigt den Rest, kaum eine Fehlermeldung, kaum ein Datenbankabsturz bleibt mir heute erspart, dazu unverhoffte neue Effekte wie ein selbstständiger Maschinenstart, für den ich kurz vor Mitternacht den Programmierer aus dem Bett klingeln darf, weil der Vorgang sich einfach nicht abschalten lässt. Wenigstens hat man mir freiwillig ein paar Telefonnummern überlassen, man traut dem Braten vernünftigerweise selber nicht so ganz.

Trotzdem, es macht irgendwie Spaß, nach vier Wochen auf der Couch kommt hier wenigstens keine Langeweile auf. Den Stress bin ich gewohnt, das wird sich irgendwann alles einspielen. Meiner verspannten Schulter geht es jedenfalls nach zwei Tagen Bewegung deutlich besser, sitzen geht auch, das Spezialkissen von Herrn H. auszuleihen war eine gute Idee.

Trotzdem gibt es ein Haar in der Suppe, denn schlagartig ändert sich hier auch das Wetter, man könnte wunderbar fotografieren gehen - nur, wann? Und wohin? Am Wochenende ist das unter Garantie wieder vorbei mit Schnee und Kälte bei meinem Glück, so wahnsinnig viel ist es eh nicht.

Ein Ort fällt mir ein als ich meine Zeitung hole, das Stellmoorer Tunneltal erstreckt sich bis nach Ahrensburg und ist über eine Brücke über die Bahnlinie leicht zu erreichen. Ich bin ohnehin zu früh dran und beschließe, mir vor der Arbeit ein wenig die Beine zu vertreten. Ich hab zwar nur die Kompaktknipse in der Tasche und auch nur eine knappe Stunde für Hin- und Rückweg, aber wenn das Motiv etwas taugt könnte man ja mit passender Ausrüstung wiederkommen.
Eine angenehme Ruhe herrscht hier, wenn nicht gerade jemand atemlos vorbei hetzt, oder ein Zug über die nahe gelegene Bahnstrecke rauscht, hört man nur Holz und Eis, wie sie bedrohlich um die Wette knirschen. Die eingesunkenen Teile des Weges sind mit dicken Brettern überbrückt, man sieht es an den Spuren im Schnee, dass sie nicht benutzt werden. Nasse Füße bekommt man bei dem Wetter hier nicht, die gefrorenen Pfützen werden von der leichten Schneedecke bedeckt. Im Sommer ist es hier schon ganz nett, mit Schnee und Eis find ich es beinahe noch schöner.

Werde ich wohl wiederholen müssen, irgendwann. Mit etwas mehr Zeit, etwas mehr Schnee und etwas weniger Hundegassigehern und Joggern ließe sich aus der Ecke noch einiges rausholen. Nach einer weißen Zugabe sieht es leider nicht aus, aber vorerst ist mir sowieso mehr nach ausschlafen, wenn man wochenlang nur rumgegammelt hat sind zwölf Stunden ackern doch enorm anstrengend.

Nicht anstrengend: The Republic Tigers -Keep Color





Samstag, 12. Januar 2013

Goldgräber und Gespenster















Alleinverantwortlicher Babysitter! Ich! Das erste Mal überhaupt, glücklicherweise nur für einen relativ begrenzten Zeitraum und ein Baby ist die Prinzessin ja Gott sei Dank nicht mehr, denn mit Entertainment für ganz kleine Kinder hatte ich schon immer Probleme. Als das große Kind noch in dem Alter war fand ich es schon begrenzt spannend, umgeworfene Bauklötze stundenlang wieder aufzutürmen.

Später dann die aufregenden Kinderspiele. Memory könnte ich nur gewinnen wenn Autos, Motorräder oder Rockmusiker auf den Kärtchen wären, Frösche, Butterblumen und Lebkuchen kann ich mir einfach nicht merken. Gute Kinderspiele, die auch Erwachsene nicht völlig anöden, musste man mit der Lupe suchen. Meistens stand darauf dann die Altersempfehlung "ab 8 Jahre" und man hat leise geseufzt, nur noch 3 Jahre Memory und Mensch ärgere Dich nicht.

Die Hoffnung auf spätere gemeinsame Schlachten am Computer erfüllten sich auch anders als gedacht, ich war hoffnungslos unterlegen, egal um welche Spiele es sich handelte. Fußball auf dem Nintendo macht keinen Spaß, wenn man den Ball nur bei den 20 Anstößen berührt. Im Teenageralter gab es wenigstens Spiele, die wir zusammen auf dem PC daddeln konnten, gegen den Computergegner oder im Netzwerk. Ohne das Kind hätte ich Diablo 2 niemals durchspielen können, schon gar nicht im Internet, wo er mich regelmäßig aus üblen Situationen befreien musste. Als Gegner im eins gegen eins war er aber nie zu gebrauchen, egal ob Computer- oder Brettspiel. Verlieren juckt mich nicht, aber wenn man von vornherein keine Gewinnchancen hat wird so ein Spiel irgendwie sinnlos.

Auf die Altersempfehlung bei den Brettspielen muss man aber nicht unbedingt achten. Neulich haben wir festgestellt, dass die Prinzessin schon ganz vorzüglich Goldgräber spielen kann, das Spielverständnis hat sie wohl von ihrem Vater.  Hätte der nicht mitgespielt, sie hätte durchaus gewinnen können. Steinaltes Spiel, aber immer noch recht kurzweilig.

Gestern hab ich zum ersten Mal entdeckt, dass es das Spiel des Jahres inzwischen auch in der Kategorie Kinderspiele gibt, schon seit über 10 Jahren. Eine Auszeichnung mit diesem Preis war eigentlich immer eine sichere Bank, ein Garant für gute Unterhaltung bei unseren Dänemarkfahrten, auf denen ziemlich regelmäßig der neueste Preisträger getestet wurde.

Bei Kinderspielen ist das ähnlich, der letzte Gewinner kommt aus dem Ravensburger Verlag und macht richtig Spaß, endlich hat mal jemand ein Spiel entwickelt, dass man zusammen spielen muss, nur gemeinsam kann man gewinnen - oder verlieren. Schnappt Hubi! ist eine dringende Empfehlung an alle Eltern von Kindern ab 5, oder was immer sie ihrem Nachwuchs zutrauen, geht bestimmt auch schon mit viereinhalb. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil, anders als Goldgräber, man kann das auch zu zweit schon spielen.

Dass wir es gestern nicht einmal geschafft haben eine Partie zu gewinnen lag dabei nicht an der gewählten (höchsten!) Schwierigkeitsstufe, und ausnahmsweise auch nicht an mir. Die Prinzessin fand es spannender auf meinem Rücken herumzuturnen, statt sich auf das Spiel zu konzentrieren. Aber das ist völlig egal. Hauptsache das Entertainment funktioniert.

Ich wüsste nur zu gern wie man das gewinnt, ich glaub ich kauf mir das. Kann nie schaden so etwas im Haus zu haben.

Kein Kinderspiel: Robert Plant - Live at Rio de Janeiro 2012




Mittwoch, 9. Januar 2013

Scheinwelten














Gestern hab ich schon wieder einen "gelben Schein" abgeschickt, ich glaub Nummer 4 oder 5, ich hab nicht gezählt. Es soll ja Menschen geben, bei denen die Dinger sehr begehrt sind. Urlaub auf Krankenschein. Haha. Urlaub ist was anderes, das ist allenfalls was für Leute die ihren Job abgrundtief hassen.

Stinklangweilig. Nix kann man wirklich machen, nicht einmal die verordnete Bewegung macht Spaß bei der Witterung. Mit Chuck bin ich durch, zum zweiten Mal. Ich mag nicht mehr in die Glotze gucken, die letzten Tatorte hab ich auch alle durch, der Mediathek sei Dank. Wenigstens nutze ich so die 55 Euro, die mir die GEZ neulich vom Konto abgebucht hat. Nächste Woche geh ich wieder arbeiten, egal was der Arzt sagt, mir fällt die Decke auf den Kopf.

Immerhin hat das Kind gestern mal seinen Resturlaub für einen Besuch genutzt und wir sind mit den Urlaubsplanungen einen Schritt weiter. Nachdem ich jede mögliche Minute damit verbracht habe unter den Millionen Hotels auf Mallorca ein paar vernünftige zu suchen fällt die Entscheidung jetzt wohl doch zwischen Portugal und der Türkei. Nur weil ich zufällig über diesen Komplex mit monströser Poollandschaft gestolpert bin. Dass ein Hotel mit 20 Wasserrutschen bei der Prinzessin für Begeisterung sorgen würde ist mir zwar völlig klar, aber ich schätze die 12 Rutschen für Erwachsene waren auch nicht ganz unwichtig für die plötzliche Sinnesänderung. Für Portugal gibt es andere gewichtige Gründe, einen davon hab ich dem Kind noch gar nicht mitgeteilt fällt mir gerade ein. Und Wasserrutschen gibt es da unten auch.

Vielleicht setz ich mich auch einfach ganz diktatorisch durch, falls die argumentative Schiene versagt.

Urlaubsplanungsmusik: Heartless Bastards - Arrow

Samstag, 5. Januar 2013

Strategien zur Alltagsbewältigung















Liegen. Ich kann nicht mehr liegen, seit Wochen befinde ich mich in der Horizontalen und das nervt. Ich bin ja nicht bettlägerig, folglich lieg ich meistens auf der Couch vor der Glotze, denn am Computer ist nach einer Stunde Feierabend, viel länger kann ich nicht sitzen. Bücher sind auf Dauer zu schwer, ich hätte mir so einen E-Book Reader kaufen sollen, umblättern ist da auch einfacher. Meine ganze Schulterpartie ist durch die Couchgammelei völlig verspannt, ich bräuchte dringend eine Massage.
Über die Feiertage war ich kaum alleine, was viel erleichtert hat, aber inzwischen sind alle wieder ackern, jetzt wird es richtig langweilig.

Also Glotze. Einen Film nach dem anderen kann ich mir nicht reinziehen, und das Tagesprogramm ist auch bei den öffentlich-rechtlichen grausam, bei den Gurkensendern unerträglich. Was bleibt?

Chuck.
Das sind 64 Stunden, damit kann ich großartig die Zeit totschlagen. Noch einmal komplett von Anfang an auf dem neuen Heimkino, mit anständigem Sound. Dabei fallen mir immer öfter Songs aus dem Soundtrack auf, die ich unbedingt haben müsste, neben den vielen Stücken die ich ohnehin schon habe. Wahre Perlen lassen sich da finden, zwischen den üblichen Verdächtigen wie Iggy Pop, Billy Idol, Dandy Warhols und Franz Ferdinand, den ollen Kamellen von Otis Redding, Creedence Clearwater Revival, Rush und The Clash, tummelt sich ein ganzer Haufen mir vollkommen unbekannter Bands. Dazu gnadenlos gute melancholische Liedchen, ganz besonders natürlich bei den Szenen, bei denen sie sich mal wieder (nicht) kriegen. Das geht mir als altem Romantiker sofort zu Herzen. Die Szenen und die Songs. MUSS ich haben.

Google ist mein Freund, es gibt eine komplette Liste im Netz, auf der stehen Bands wie The Pains Of Being Pure At Heart. Den Namen alleine find ich ja schon ziemlich großartig. Oder Frightened Rabbit, In-Flight Safety, Your Vegas, Slow Club, Republic Tigers, Cassettes Won't Listen, Love Grenades. Weiß der Teufel wo die alle herkommen, aber einige davon bräuchten definitiv mehr Airplay. Ein großartiger Song wie "In My Sleep"  darf einfach nicht in der Versenkung verschwinden, nur weil sich niemand den Namen Austin Hartley-Leonard merken kann. 

Das Problem bei solchen Bands ist nur, dass man häufig in die Kloschüssel greift, wenn man sich von einem Lied überwältigen lässt und eine ganze CD bestellt. Denn leider ist der für den Soundtrack einer erfolgreichen Serie ausgewählte Song meist der einzige Lichtblick, die Erfahrung hab ich zu oft gemacht.

Aber ganze CDs kaufen muss man ja heutzutage nicht mehr. Obwohl ich eigentlich seit Vinylzeiten ein Verfechter der man-hört-die-ganze-Platte-am-Stück Fraktion bin, wenn man sich einen Soundtrack zusammenstellen will haben die modernen Zeiten schon ihre Vorteile. Ganz besonders in meiner Situation, denn das Netbook kann ich auf der Couch bedienen. Knapp vierhundert Songs aus den fünf Staffeln sind verzeichnet, den Schrott wie Survivor, Lady Gaga und Bon Jovi  abgezogen bleiben dreihundert, die eigene Sammlung hat zwischen Tricky, Bon Iver, Etta James, Radiohead, Wolfmother und den Wiener Philharmonikern genug zu bieten um die gröbsten Lücken zu stopfen, die ollen Kamellen hab ich sowieso im Schrank, bleiben gut hundertfünfzig Titel übrig, das sollte mich eine Weile beschäftigen.

Hab ich gedacht. Doch heutzutage sind selbst solche Vorhaben keine abendfüllende Beschäftigung, selbst wenn man das Netbook nur nebenbei bedient. Zwanzig Stunden Musik in nicht einmal zwei Tagen, ich hab alles durch. Das kommt auf den Stick fürs Auto, damit komm ich mindestens zweimal in den Regenwald und zurück. Und ich weiß schon jetzt, bei welchen Songs ich das Radio lauter drehen werde. Zum Beispiel beim "40 Day Dream" von Edward Sharpe & The Magnetic Zeros. Vielleicht sollte ich mir von denen wirklich mal die ganze Platte besorgen, aber jetzt ist erst mal gut mit Kaufrausch und Sammelwut. 

Ich leg mich lieber wieder vor die Glotze.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Windschutzscheibenpost















Wenn hier etwas unter dem Scheibenwischer klemmt, dann ist das im Normalfall ein Ticket der städtischen Wegelagerer, aber hinten in der Ecke ist kein Parkverbot, und die Karre steht dort seit Tagen. Außerdem ist das viel zu groß für einen Strafzettel, der wär vom Balkon aus nicht zu erkennen. Da hinten parke ich sonst nie, aber seit ich die Brötchen zu Fuß hole brauch ich kein Auto, da hinten steht der gut.
Wahrscheinlich ein Rest von der Silvesterknallerei denk ich, und bin völlig überrascht heute kein Böllerpapier, sondern eine St.Pauli Serviette mit netten Neujahrsgrüßen zu finden, in einer Plastikhülle sicher vor dem Regen geschützt.
Kaum zu glauben, dass die vier Tage lang völlig unbehelligt am Auto hing. Denn natürlich hab ich da angerufen, und die Serviettenschreiberin entpuppt sich als nettes Mädel aus dem Mudder Hartmann Club, die das Ding am Silvesterabend dort deponiert hat. Wozu so ein großes Vereinswappen auf der Heckscheibe doch gut sein kann.
Lustigerweise wohnt sie hier exakt so lange wie ich, seit fast 30 Jahren nur ein hundert Meter entfernt. Möglicherweise sind wir uns tatsächlich nie über den Weg gelaufen in der Zeit, aber es ist ja nie zu spät sich mal kennenzulernen.
Da müssen wir wohl demnächst mal nen Kaffee zusammen trinken, oder ein Bier. Was für ein Glück, dass der Pappenheimer nicht alles ausgetrunken hat.

Dienstag, 1. Januar 2013

Frohes neues Jahr















Das neue Jahr ist noch keine 24 Stunden alt, hält aber trotzdem schon eine ganze Reihe überraschender neuer Erkenntnisse für mich bereit:

1. Ich muss die Brille aufsetzen bevor ich was im Kühlschrank suche.
2. Buttermilch im Kaffee schmeckt ziemlich grausam.
3. Feuerwerk fotografieren kann ich immer noch nicht vernünftig.
4. Wassertropfen auf dem Objektiv kann man nachträglich durch Sektflaschen tarnen.
5. Photoshoppen ist auch nicht so ganz mein Ding. Reicht nur für einen Tropfen.

Ich wünsche allen Lesern fürs neue Jahr spannendere neue Erkenntnisse. Dazu natürlich noch viel Glück und viel Segen, Gesundheit (ganz wichtig), Lottogewinne, gute Freunde, wenig Stress (ein bisschen soll ja gesund sein) und das Euer Lieblingsfußballverein alle Spiele gewinnt, außer es ist Hansa Rostock oder sie spielen gegen den magischen FC.

Haut rein, und passt auf Eure Ärsche auf im neuen Jahr *g*