Sonntag, 31. Juli 2011

Mit Robbengarantie















Die Niederländer trauen sich was, die geben hier tatsächlich eine Robbengarantie. Allerdings zählt die nicht für Arjen, sonst hätte garantiert schon ein Vertreter von Bayern München auf der Matte gestanden.

Nein, es geht nicht um Fußball, es geht um Seehunde. Die sollten wir auf jeden Fall zu Gesicht bekommen, auf einer dreistündigen Bootsfahrt durch das Wattenmeer. Dazu spannende Geschichten vom Kapitän der Silverwind. Ersatzweise der Stortebeker, die ich schon vom Coolnessfaktor des Namens präferiert hätte.
So enterten wir kein Piratenschiff, sondern eine Touristenschaukel mit Restauration. Bar, Bier vom Fass, Kaffee, Kuchen, Snacks. Und frittiertes Gedöns mit dem Namen Bitterbollen, knusprige Kugeln mit fragwürdigem Inhalt. Die Prinzessin war nach einem Versuch so clever, lieber das mitgebrachte Salamibrötchen zu verzehren. War auch nicht ganz so heiß.

Die lustigen Geschichten des Kapitäns gab es leider nur in der Landessprache zu hören, aber so weit weg von Plattdeutsch ist das nicht, ein paar Dinge bekam ich halbwegs übersetzt, blöderweise selten die Pointe.  Nach 90 Minuten dann erste Aufregung an Deck, jemand schien einen Seehund gesehen zu haben. Bis dahin waren Möwen, die Fähre von Schiermonnikoog und eine Gruppe Plattbodenschiffsausflügler auf einer Sandbank die einzigen Motive (außer der Prinzessin natürlich, aber dieses Modell steht anderen nicht zur Verfügung), jetzt wurden Kameras und Ferngläser gezückt, was auch  nötig war. Denn die waren fern, die Robben. Ferner als Arjen in der Arroganz-Arena. So hab ich mich wieder mit Möwen beschäftigt, was ich auch in Hamburg schon einmal mache, wenn der Rest nicht viel verspricht.

Unsere holländischen Tischnachbarn, die völlig unbeeindruckt sitzen blieben, versprachen uns für die Rückfahrt weit bessere Aussichten. Mehr Wasser unter dem Kiel, weniger Entfernung zur Sandbank. Was dann wirklich noch zutraf, andernfalls hätte ich mich durch die Robbengarantie auch ziemlich verarscht gefühlt. 













Samstag, 30. Juli 2011

Little Boxes
















Die Bauweise holländischer Ferienhausparks erinnert, auf den ersten Blick, enorm an das Kaff Agrestic aus der Serie Weeds. Ein Haus sieht hier aus wie das andere, auch wenn sich das Innenleben teilweise deutlich unterscheiden muss, trotz der Einheitsgröße von 92 qm. Meine Befürchtung, die Nachbarn würden aus allen Richtungen schon morgens von der Terrasse grüßen, erwies sich glücklicherweise als unbegründet. Büsche und Bäume sorgen für genügend Privatsphäre, auch in den eigenen, sehr großzügig angelegten Gärten.

Die Einkaufsmöglichkeiten sind eher spartanisch, für die holländischen Grundnahrungsmittel (Brot, Butter, Appelstroop, Chocoladehagel) ist aber gesorgt, ebenso für eine reichhaltige Auswahl an Bieren. Der Kauf von Milch gestaltet sich für deutsche Touristen scheinbar schwieriger, denn der überaus freundliche Kassierer gestattete sich lachend die Frage, warum Deutsche eigentlich immer Buttermilch kaufen. Uns fiel die Antwort darauf relativ leicht, es war schlicht keine andere mehr da. Sein Tipp, die Buttermilch würde sich wunderbar mit Sprudel mischen lassen, stieß allerdings auf sehr viel Argwohn (Buttermilch mit Sprite?), bis er uns die Flaschen mit Erdbeersirup zeigte.

Die üblichen Anfangsschwierigkeiten mit der Sprache eben, ich war halt lange nicht mehr hier.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Stadtansichten: Poppenbüttel














Endlich komm ich bei diesem Supersommer mal wieder zu einer Stadtteilexkursion, endlich mal wieder Fotowetter. Und dann ausgerechnet Poppenbüttel? Ja, bin ich dem Stadtteil irgendwie schuldig, der in den letzten Jahren, immer wenn ich auswärtige Besucher über den Ring 3 lotsen musste, für sehr viel Gelächter sorgte, mindestens jedoch für eindeutig zweideutige Kommentare.
Jahaha, Poppenbüttel, sehr witzig. Dabei hat der Name überhaupt nichts mit poppen zu tun, eher mit Popen. Wobei Scherzbolde natürlich auch sehr schnell wieder einen Zusammenhang herstellen könnten.
Poppo war früher ein gebräuchlicher Name für Kirchenvertreter, von denen einer dieser Siedlung ihren Namen gegeben haben soll, irgendwann zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert, so genau weiß man das nicht.

Poppenbüttel ist heute der bevölkerungsreichste Stadtteil des Alstertals, bekannt vor allem durch das AEZ -  das Alstertal Einkaufszentrum, eine der ersten großen Kommerzmeilen, 1970 erbaut und inzwischen mehrfach überarbeitet. Wie es sich für einen Stadtteil im Alstertal gehört, ist das Angebot eher im hochpreisigen Sortiment zu suchen, ebenso wie Grundstücke und Wohnungen, wie alles, was an Alster oder Elbe liegt.
Wer Poppenbüttel nur durch den viel befahrenen Ring 3 und das AEZ kennt, der verpasst allerdings eine ganze Menge mehr. Die schattigen Wege am Hochufer der Alster, die bei anständigem Wetter nur so von Kanuten wimmelt, die Parks und Seen an der Poppenbüttler Schleuse oder am Gut Hohenbuchen, die Deputathäuser, die Anfangs des 20. Jahrhunderts für Landarbeiter errichtet wurden, saftige Wiesen am Poppenbüttler Graben, der Antje-Brunnen, Hügelgräber und sogar eine Burg. Die allerdings momentan von Bäumen völlig verborgen wird, daher gibt es davon kein Foto.

Poppenbüttel mag für Menschen jenseits des Weißwurstäquators einen merkwürdigen Klang haben, ist aber tatsächlich ganz schick, in etlichen Ecken. Und wer sich da eine nette Hütte hinstellen konnte, der wird über müde Witze auch nur müde lächeln.

Hier gibts grad keinen Pop aus Poppenbüttel, hier läuft der Großmeister der Slide, Sonny Landreth - Levee Town












Mittwoch, 27. Juli 2011

Ab in den Süden
















Das ist nicht etwa eine Empfehlung für Urlauber, obwohl bei der momentanen Großwetterlage in Norddeutschland durchaus empfehlenswert, sondern der Weg, den Herr Holzapfel und ich heute im Millerntorstadion beschritten haben. Auf der Südtribüne, mit direktem Blick auf die Gegengerade, laufen die letzten Tage der Filmnächte am Millerntor.
Meiner Meinung nach der einzige korrekte Ort, um sich den Film Gegengerade von Tarek Ehlail anzusehen, auf den ich bisher verzichtet habe. Aus Gründen.

Ich bin kein Fan von Fußballfilmen, weil sie selten die Wirklichkeit abbilden, selten auch nur halb so spannend sind wie ein richtiges Spiel und zu oft mit zu vielen Klischees arbeiten. Aber in diesem Film geht es eigentlich nicht um Fußball, nur, worum geht es?
Um ein Abbild der Fanszene auf Sankt Pauli? Am Rande. Um die Geschichte dreier Freunde, die zusammen ins Stadion gehen, sich mit Nazis und Bullen Polizisten prügeln und Autos abfackeln? Am Rande. Um Gentrifizierung, Kommerzialisierung, den Stadtteil und seine Bewohner? Am Rande.
Man hat einen Haufen Stars (Adorf, Bleibtreu, Horwitz) und ein paar bekannte Namen (Moschitto, Avelon, Möhring) verpflichtet, dazu etwas C-Klasse Prominenz (Katy Karrenbauer und Sexy Cora), hat eine relativ dünne Hintergrundgeschichte in Fragmente zerstückelt und zeigt dazwischen Fans auf den Rängen, vorgeblich beim Aufstiegsspiel des FC St.Pauli in die 1.Bundesliga.

Der Film will zu viel und scheitert dabei an allen Ecken. Magnus, Arne und Kowalski wirken auf mich wie Fremdkörper im Stadion, wenn auch nicht so extrem wie Claude-Oliver Rudolph, der ausnahmsweise mal keinen Luden oder Schläger mit Sonnenbrille mimt, sondern einen Arzt im Stadtteil, der auch schon mal Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen  ausstellt, damit jemand ins Stadion gehen kann. Einen fiesen Immobilienhai gibt es auch, dazu einen korrupten Staatsanwalt, prügelnde und brandschatzende Bullen Polizisten, Schlägereien mit Nazis, ein paar Prostituierte auf dem Kiez (für das Lokalkolorit) und jede Menge Astra.
Hätte man die unwichtigen Nebenstränge der Handlung weggelassen und die Freundschaft der drei Jungs etwas mehr in den Mittelpunkt gestellt, dann hätts was werden können. Aber die drei blieben irgendwie so blass, dass ich den (vorhersehbaren) Ausgang der Geschichte nicht wirklich mit Spannung erwartet habe. Auf Bleibtreu als schmierigen Immobilienhai hätte ich ebenso verzichten können wie auf Claude-Oliver Rudolph, dabei hat der mich diesmal nicht so schwer genervt wie sonst.
Das lag weniger an Claude-Oliver, den Part des obersten Nervtöters übernahm in diesem Film nur eindeutig André Eisermann als "Stadionsprecher". 

Mir tat nach fast zwei Stunden jedenfalls gewaltig der Hintern weh, trotz der am Eingang verteilten Kuscheldecken, die ausnahmsweise nicht als Wärmespender gebraucht wurden. Der Herr Holzapfel ist da weitaus trainierter, aber der sitzt ja auch immer beim Fußball.

Ein positives Fazit gibt es dennoch, ich hab jetzt einen Deniz Naki Pfandbecher. Auf der Gegengerade gibt es die nämlich leider nicht.

Ach ja, der Soundtrack ist natürlich einsame Klasse, die Fangesänge und der ganze Rest. Trotzdem ist mir nach dem Abend mehr nach Pop, deswegen läuft hier Hatful of Rain: The Best of Del Amitri

Sonntag, 24. Juli 2011

Achtung! Kostenlos!
















Geiz ist scheinbar immer noch geil, auch wenn Saturn seine Werbung minimal geändert hat, kostenlos zieht immer. Daher muss man das auf Flyern deutlich hervorheben, ganz besonders wenn die restliche Gestaltung der Dinger sehr zu wünschen übrig lässt.
Achtung mit Ausrufezeichen ist ja eher als Warnung zu betrachten, aber irgendjemand muss den Papierkram ohnehin entsorgen, mit dem hier inzwischen regelmäßig von Super- und Sonderpostenmärkten, Pizzabringdiensten und Altkleidersammlern die Treppenstufen gefüllt werden, seit auf jedem zweiten Briefkasten „Keine Werbung“ steht.
Morgen möchte jemand also meinen Elektronikschrott entsorgen, für mich völlig kostenlos, was es allerdings auch wäre, würde ich das Zeugs zum örtlichen Schrottplatz bringen. Sparen könnte ich einzig und allein das Benzingeld, denn den Schrott soll ich möglichst an die Straße stellen und den Flyer anhängen. Wenigstens bei Großgeräten ist man gewillt, mir unter die Arme zu greifen.

So wenig professionell der Flyer auch gestaltet ist, man gibt sich im Text auffällig viel Mühe, einen halbwegs seriösen Eindruck zu hinterlassen, steht sich dabei aber laufend selber im Weg. Es gibt eine Entsorgernummer, eine Abfallerzeugernummer, eine Webadresse, eine Mailadresse und die Telefonnummer des Hamburger Vertreters.
Da mein elektronischer Abfall schon vor Monaten auf den Recyclinghof gewandert ist, hätte ich den Zettel normalerweise einfach entsorgt, doch die wenig vertrauenerweckende Mailadresse hat mich neugierig gemacht. Alibaba5050? Welche Firma lässt solche Kontaktadressen zu? Immerhin besitzen die eine Domain, also gleich mal gucken.

Auf der Webseite finden sich dann auch weder die Telefonnummer des Hamburger Vertreters, noch eine Mailadresse von Alibaba5050. Weder die Entsorgernummer noch die Abfallerzeugernummer, dafür ein im Oktober letzten Jahres abgelaufenes Zertifikat, eine Preisliste für die Entsorgung und eine für gebrauchte Unterhaltungselektronik, denn der Schrott wird nicht einfach eingeschmolzen, was noch tauglich ist wird wieder verhökert.
In Neuruppin jedenfalls scheint es dafür noch einen Markt zu geben, dabei hab ich immer gedacht, nach dem Gebrauchtwagenfiasko vor 20 Jahren wären die im Osten schlauer geworden.

Schreibmusik: Das neue Album eines meiner Lieblingsgitarristen, Dave Alvin - Eleven, Eleven

Samstag, 23. Juli 2011

Nur das halbe Vergnügen
















Auf dem Weg in die Firma hab ich doch tatsächlich die ersten Bühler Zwetschgen des Jahres bekommen, aber wenn sich die eine Hälfte des Kauapparates mit brutalen Schmerzen gegen jede Art kleinster Berührung wehrt, dann ist das nur das halbe Vergnügen.
Verputzt hab ich den Pflaumenpfannkuchen trotzdem, aber Nachschub gibt es erst, wenn mein Zahnarzt wieder aus dem Urlaub gekommen ist.
Momentan ist das alles kein Zustand hier, da kommen nicht einmal Urlaubsgefühle auf.

Freitag, 22. Juli 2011

Kein Klassenunterschied
















Es war kaum anzunehmen, dass der Abstieg in die zweite Bundesliga auch nur den kleinsten negativen Effekt auf den Kartenverkauf beim FC St.Pauli haben würde. Den Fans des magischen Vereins ist es nämlich relativ egal, ob Bayern oder Burghausen zu Gast sind, wichtig ist der Heimverein. Dauerkarten werden vererbt, da ist auf absehbare Zeit nichts möglich. Für eine der 1000 teuren Saisonkarten, die vor ein paar Tagen erst unter das Volk gebracht wurden, hätte ich mich auf eine Tribüne setzen müssen. Also bleibt auch diese Saison nichts weiter, als sich alle paar Wochen wieder um Restkarten für die jeweils nächsten drei Heimspiele zu bemühen. Per Hotline, mit der ich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht habe, man muss nur aufpassen, dass man den Stichtag nicht verpasst. 

Heute sollte es wieder soweit sein, um 10 Uhr wurde das Rennen eröffnet. Bewaffnet mit Kaffee, Handy, Telefon und Mitgliedsausweis stürzte ich mich in das Vergnügen.
Besetzt. Wahlwiederholung. Besetzt. Wahlwiederholung. Besetzt. Wahlwiederholung. Kenn ich alles, zu Bundesligazeiten hat dieses Spiel regelmäßig 45 Minuten gedauert, also Geduld.
Besetzt. Wahlwiederholung. Besetzt. Wahlwiederholung.
Bingo! Nach 30 Minuten schon, das Handy ist in der Warteschleife. Sollte die zweite Liga doch den Unterschied ausmachen? Egal, gleich gibt es Karten. Gleich. Kann ja nur ein paar Minuten dauern.
Wieso gibt es bei einer St.Pauli Kartenhotline eigentlich so unerträgliche Fahrstuhlmusik? Wer ist dafür verantwortlich? Kann man das nicht ändern? Dudeldudeldudel, ich hätte gerne Das Herz von Sankt Pauli oder irgend etwas von Slime, The Wakes, es gibt doch genug Auswahl, gerade bei diesem Verein.
Wenn man schon länger als fünf Minuten in der Warteschleife verbringen muss, dann wenigstens bei anständiger Musik, verdammt.
Dudeldudeldudel. Was kostet der Anruf eigentlich? Die Webseite sagt 42 Cent die Minute. Zehn Minuten sind rum, macht 4.20 Euro. Was dauert da so lange, bestellt da jemand noch ne Pizza? Was ist da eigentlich noch an Guthaben auf meiner Karte drauf? Ich schätze mal so 10 bis 12 Euro. Höchstens. Der Akku hält auch keine 30 Minuten mehr, aber das ist das geringere Problem.

Nach 15 Minuten bilden sich langsam Schweißperlen auf der Stirn. Was, in Gottes Namen, machen die da? Telefonsex? Dudeldudeldudel, ich kann diese Musik nicht mehr hören, mein Guthaben neigt sich rapide dem Ende zu und nach 25 Minuten in der Warteschleife ist es auch soweit, das Handy schaltet sich ab.
Verdammte Hacke! Ich war so nahe dran. Also wieder das Telefon gegriffen.
Besetzt. Wahlwiederholung. Schauerliches Fluchen. Besetzt. Wahlwiederholung. Morddrohungen. Besetzt. Wahlwiederholung. Ich geh niemals nie nicht wieder zu einem Heimspiel, wenn ich heute keine Karten bekomme. Alles Verbrecher. Besetzt. Wahlwiederholung.
Nach 20 weiteren Minuten wieder in der Warteschleife. Dudeldudeldudel. Aaaaargh, kann bitte jemand diesen Saxofonisten erschießen? Bitte!

Macht natürlich keiner, ich muss mir das noch einmal für geschlagene 10 Minuten antun, bevor endlich die Dame in der Leitung ist, die mir Linderung verschaffen kann.
Und das auch tut. Dreimal Stehplatz Gegengerade, Aachen, Duisburg und München sind gesichert. Ohne Schmerzen geht das einfach nicht, bei diesem Verein, auch nicht eine Klasse tiefer.

Den Ohren die nötige Erholung verschafft gerade das John Butler Trio - Live at Red Rocks.
Jetzt fehlt mir nur noch etwas gegen die seit Stunden übler werdenden Zahnschmerzen, die natürlich auf das Wochenende gewartet haben um mal wieder richtig zuzuschlagen.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Überwacht und abkassiert




Ein kleiner Vorgeschmack auf die von den Herren Ramsauer, Seehofer und Co. propagierte PKW Maut befand sich heute in meinem Briefkasten, wenn auch nicht ganz unerwartet. Musste man vor einigen Jahren noch an norwegischen Mautstationen manuell seinen Obolus entrichten, ist das mittlerweile fast überall automatisiert. An Mautstraßen wird man kurz mit Schildern darauf hingewiesen, das Auto fotografiert oder gescannt (bemerkt hab ich nie etwas) und irgendwann gibt es die Rechnung nach Hause. Auf der Webseite kann man sich dann auch noch, sollte man die ganze Sache bezweifeln, die Fotos ansehen. Mit Fallnummer und Kennzeichen einloggen und voilà, von vorne, von hinten, gestochen scharfe Aufnahmen - allerdings ohne Insassen. Wobei ich mich schon frage, ob der abgedunkelte obere Bereich auf den Originalen ebenfalls vorhanden ist.

Bis zu diesem Zeitpunkt hab ich gedacht, der Halter eines Fahrzeuges ließe sich nur ausfindig machen, wenn ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung vorliegt. Scheinbar sind deutsche Behörden aber auch bei ganz profanen Rechnungen auskunftsfreudig und auskunftspflichtig.
Nicht, dass ich etwa vorgehabt hätte die Rechnung zu prellen, schließlich möchte ich öfter nach Norwegen. Ich wunder mich nur gerade, wer da so alles die Finger im Spiel hat.
Vegamot AS aus Gjesdal in Norwegen möchte von mir 13.02 Euro, für die Benutzung einer gebührenpflichtigen Straße. Euro Parking Collection in London ist anscheinend der Geldeintreiber, auf jeden Fall der Rechnungsteller, der laut Webseite auch grenzüberschreitend Bußgelder kassiert. Abgeschickt wurde die Rechnung in Zürich-Mulligen, wo sie bei Unzustellbarkeit  auch wieder landen soll. Die Gebühr darf ich immerhin auf ein deutsches Konto überweisen.
Paneuropäische Wegelagerer, kein Wunder, dass die zwei Monate gebraucht haben. Weitere Verzögerungen soll es  möglichst nicht geben, daher droht man vorsorglich 300 Kronen Bußgeld für den Fall einer nicht fristgerechten Zahlung an.
Das System macht, bei aller Abneigung, den Eindruck, als würde es ziemlich gut funktionieren, wenn auch ein wenig zeitverzögert. So vier bis fünf Rechnungen dürften aber noch kommen und demnächst dann garantiert auch bei uns.
Würde ich jedenfalls drauf wetten, wenn auch nicht auf das Jahr und die Regierungsmannschaft.

Auf das Jahr 1994 würde ich wetten, das war ein gutes Jahr, da gab es Mark Lanegan - Whiskey For The Holy Ghost

Samstag, 16. Juli 2011

Freie Bahn mit Marzipan
















Das wäre also geschafft, das erste Heimspiel Auswärtsspiel Auswärtsheimspiel der neuen Saison, mit neuem Trainer, in Teilen neuer Mannschaft und neuem Stadion, für ein Spiel, in der Marzipanstadt. Mit ausgesprochenem Regionalligaflair, das Stadion an der Lohmühle in Lübeck, aber da müssen wir nur ein paar Jahre zurückdenken, da sah das am Millerntor nicht sehr viel anders aus.
Die Anreise nach Lübeck ist ja ein Klacks, da bin ich mit dem Auto fast schneller als mit der Bahn auf dem Kiez, wenn's nicht grad staut. Wobei sich der Stau in Grenzen hielt, sieht man mal vom überfüllten Parkplatz an der Lohmühle ab. Der war schon eine Stunde vor dem Spiel hoffnungslos dicht, aber wozu gibt es Baumärkte mit großen Parkplätzen, alles direkt am Stadion.
Das nächste Hindernis war der Einlass. Man hätte durchaus ein paar Eingänge mehr schaffen und ein paar Ordner mehr beschäftigen können, immerhin konnte man mindestens 8000 Fans erwarten, letztendlich waren es immerhin knapp 10.000, die den Weg nach Lübeck gefunden haben. 
Ferienzeit, gutes Wetter, Holsten als Stadiongetränk und Ingolstadt waren wohl doch ein paar Hindernisse zuviel, dabei hätte man angesichts der ungewohnt frühen Anstoßzeit von 13 Uhr auch noch einen anschließenden Strandbesuch in Travemünde in Betracht ziehen können.
Petrus hat es heute auch noch wirklich gut gemeint, eine Woche Dauerregen und grauer Himmel, pünktlich zum ersten Spiel knallt die Sonne. Wenn das kein gutes Zeichen ist.
Einzig meine seit drei Wochen andauernde (selbstauferlegte) Enthaltsamkeit (in fast allen Belangen) stieß mir heute etwas sauer auf. Auf Holsten zu verzichten fiel mir dabei nicht einmal besonders schwer, 0.3 Liter sind einfach keine stadionkompatible Größe für Getränke, egal ob Mineralwasser oder Bier, schon überhaupt nicht bei Temperaturen, die einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf einfordern. Aber das ausgerechnet in meiner unmittelbaren Nähe am laufenden Band exquisit duftende Kräuter verbrannt wurden, das war schon hart. 

Ebenfalls in unmittelbarer Nähe, USP. Fiel dieses mal mehr durch einen Massenstart von Luftballons und das Verteilen von Flyern auf, als durch monotonen Dauersupport. War aber wohl eher der Akustik geschuldet, dass davon nicht so viel ankam bei uns.  Ich bin in der Hinsicht eh nicht so empfindlich, leben und leben lassen, wichtig is auf'm Platz.

Das war in der ersten Halbzeit nicht so doll, ich hab tatsächlich einmal auf die Uhr gesehen. Das letzte mal bei einem Spiel auf die Uhr gesehen hab ich in der ersten Halbzeit gegen Hannover, das Spiel war ähnlich grottig. Da hab ich aber, zugegeben, öfter geguckt. Die kurze Vorbereitungszeit hat man der Mannschaft angemerkt, da ging noch nicht viel zusammen. Keine großartigen Chancen kreiert, gab's mal eine, dann vergeben. Ob Takyi jetzt als Stürmer spielt oder im Mittelfeld, auf seinem Grabstein wird irgendwann stehen: "Er machte zu wenig aus seinen Möglichkeiten." Dafür war Naki ziemlich agil, dem scheint es wieder richtig Spaß zu machen. Noch spaßiger gewesen wäre es, hätte er wenigstens eine seiner drei dicken Chancen verwertet. Agilität ist schlecht, artet sie in Hektik aus. 
Die Verlesung der Mannschaftsaufstellung kam einigermaßen flockig rüber, trotz der neuen Namen. An zwei der neuen Namen werden wir noch viel Freude haben, wenn die so weitermachen. Lasse Sobiech und Philipp Tschauner, wenn die ihre Leistung bestätigen und vielleicht noch ausbauen können, dann wird keiner mehr den Abgängen hinterhertrauern. Beide mit guter Übersicht, ließen nichts anbrennen hinten, Tschauner sicher bei Ecken und gut auf der Linie, hat ein paar schöne Dinger entschärft. Die Jungs können sich bei diesen Leistungen auf eine nette Atmosphäre am Millerntor einstellen.

Die zweite Hälfte war dann schon besser anzusehen, insbesondere nach der Freistoßgranate von Boller zum 1:0. Dra di ned um, der Kommissar geht um. Irgendwann werde ich ein Boller-Shirt tragen, und wenn ich mir eins nähen lassen muss. Kennt jemand einen guten Schneider?
Unser neuer Trainer trifft lustige Entscheidungen, der macht Stani nicht nur durch die Frisur Konkurrenz. Takyi rausnehmen war die richtige Entscheidung, aber Fabio dafür einwechseln? Catenaccio? Das 1:0 halten um jeden Preis? In der 62. Minute? Das ist Ingolstadt, nicht Barcelona. Aber vielleicht erklärt mir das mal jemand. Ich hab eher mit Ebbers gerechnet, mit dem ich vorher nicht gerechnet habe, weil der ja angeblich verletzt war. Sah beim Aufwärmen aber ganz lebendig aus.
Boller hat sich dann erbarmt und noch einmal trocken abgezogen, mit dem 2:0 waren dann alle zufrieden, außer dem Herrn Möhlmann vielleicht, und den knapp 80 mitgereisten Ingolstädter Fans. Respekt für die weite Anreise. Hätten sie bei den Wechselgesängen mitgemacht (ein paar waren tatsächlich dabei), noch mehr Beifall wäre gewiss gewesen. Die Ingolstädter Hymne ist allerdings grausam, ehrlich. Da sollten sie dringend dran arbeiten, aber wer nicht, außer uns *g*.

Schöner Besuch mal wieder in der Marzipanstadt, mit 3 Punkten, bei schönem Wetter, allerbester Ausflug. Fand auch Herr L. (der Jüngere), den ich als Backup mitnehmen konnte, falls das Spiel irgendwelche ungünstigen Auswirkungen auf meinen Blutdruck gehabt hätte. Jetzt hat er auch wieder einen St.Pauli Schal und muss beim nächsten mal nicht wieder so lange suchen.

Und meinem Blutdruck geht's prima, Fußball ist gesund. 
Musik ist auch grad prima, sogar Weltklasse, Justin Adams & Juldeh Camara aka JuJu - In Trance



Donnerstag, 14. Juli 2011

Irischer Muntermacher
















Der deutsche Werberat müsste einschreiten, hinge diese Werbung am Regal eines Getränkehändlers, schließlich dürfte einem das Befolgen dieses Ratschlags einen schnellen Weg in den Alkoholismus garantieren. Dass ausgerechnet das irische Gebräu eine muntermachende Wirkung haben soll, dürfte nicht nur die deutsche Konkurrenz bezweifeln, denn allgemein wird Bier ja eher die gegenteilige Wirkung zugesprochen.
Da ich mindestens drei Guinness trinken muss, bevor das Zeug überhaupt anfängt mir zu schmecken, bin ich glücklicherweise nicht gefährdet.

Sonntag, 10. Juli 2011

Kurzurlaub in Griechenland
















Am Stadtrand zu wohnen hat einige Vorteile, auch wenn das häufig benutzte Argument "man ist schnell im Grünen" in einer Stadt wie Hamburg nicht unbedingt zieht, die Stadt ist schließlich mit Grünanlagen reich gesegnet und muss sich in dieser Hinsicht vor dem Umland nicht verstecken. Vom östlichen Rand Hamburgs nach Griechenland ist es allerdings ein Katzensprung, denn Griechenland beginnt, keine fünf Kilometer entfernt, in Ahrensburg.
Auf den ersten Griechen trifft man schon kurz hinter dem Ortsschild, direkt an der B75 gelegen. Nimmt man den stets gut gefüllten (und ziemlich großen) Parkplatz des Rhodos als Maßstab, dann ist entweder das Essen dort gut, oder die Lage einfach unschlagbar.
Kommt man mit der U-Bahn, dann hat man am Bahnhof Ahrensburg West gleich zwei Möglichkeiten. An das Akropolis direkt gegenüber habe ich keine guten Erinnerungen, was an der fürchterlichen Ouzovergiftung nach einer ausufernden Betriebsfeier lag. Da es dem Wirt damals zu umständlich war, permanent die Gläser nachzufüllen, stellte er nach der zweiten Runde einfach ein paar Flaschen auf den Tisch. Nach diesem Tage habe ich sowohl Ouzo als auch Betriebsfeiern vermieden, wann immer es ging.
Schräg gegenüber befindet sich der "Der Grieche", auch geführt unter dem Namen Ahrensburger Grill. Ein Imbiss mit angeschlossenem Restaurant, dessen schmale Preise nur noch von seinen gigantischen Portionen übertroffen werden. Wer immer noch Zweifel hat, dass man für 10 Euro eine vierköpfige Familie sättigen kann, der sollte hier nach einem Kochkurs fragen.
Nimmt man die Regionalbahn statt der U1, auch kein Problem. Raus aus dem Bahnhof, über die Straße, rein ins Rigani, im großen Biergarten findet man wahrscheinlich auch an heißen Tagen immer noch einen Platz. Dann wären da noch die Tavernas Kreta und Greco, irgendwo in der Stadt gelegen, möglicherweise gibt es sogar im Osten der Kleinstadt noch den einen oder anderen Griechen.

Eher unwahrscheinlich aber, dass wir jemals eines dieser Restaurants besuchen werden, denn nichts geht über Elenas Garten. Richtig heißt dieser Garten Taverna Santorini, ein kleiner Familienbetrieb mitten in der Stadt, ziemlich versteckt gelegen. Hier kocht der Chef noch selber und das macht er wirklich ausgezeichnet, von den frittierten Muscheln bis zum Lammfilet vom Grill, der entscheidende Unterschied zu den anderen Griechen aber heißt Elena. Die Dame des Hauses ist verantwortlich für die Bedienung, oder besser gesagt, für die Show. Immer fleißig wuselnd unterwegs zwischen den Gästen, hört man ihre Stimme mal aus dieser, mal aus jener Ecke, die Frau hätte auch wunderbar eine der Rollen in "My big fat greek Wedding" ausfüllen können. So fühlt man sich in der (ansonsten sehr ruhigen) Abgeschiedenheit des Gartens nach wenigen Minuten wie auf einem Kurzurlaub in Griechenland.
Und so einen Kurzurlaub benötige ich momentan häufiger. Was für ein Glück, dass ich den nie alleine antreten muss, denn gegen einen Abstecher in Elenas Garten hat keiner etwas einzuwenden.

Schreibmusik: Fotheringay - Same / Fairport Convention - Unhalfbricking

Freitag, 8. Juli 2011

TÜV Prüfung bestanden, vorerst

Bildquelle: Wikipedia

















Gestern habe ich es lieber vermieden, mich im Internet genauer über Herzkatheteruntersuchungen zu informieren. So ungefähr wusste ich ja wie das abläuft, auf Details war ich dann nicht weiter scharf, man macht sich sonst nur selbst verrückt.
Etwas Ablenkung verschaffte mir die nette Taxifahrerin, die mich mit einem 40 Minuten anhaltenden Wortschwall auf dem Weg ins UKE vorzüglich mit allerlei Geschichten über Operationen, Therapien, Krankheits- und Heilungsverläufe in ihrer Familie zu unterhalten wusste. Was mich nur in meiner Meinung bestärkte, Krankenhäuser möglichst zu meiden.
Am Ende war es mal wieder alles halb so wild, hätte ich das vorher geahnt, dann müsste ich jetzt nicht auf ein Foto aus der Wikipedia zurückgreifen, aber wahrscheinlich hätte meine Knipse die Sterilschleuse nicht passieren dürfen. Schade, die Technik in so einem Herzkatheterlabor hätte einige nette Motive geboten, dazu wäre ein fotografierender Patient sicherlich für den Arzt auch mal eine Abwechslung gewesen.

Trotz der recht entspannt verlaufenden Untersuchung hoffe ich, dass ich nie wieder die Gelegenheit bekomme dort Fotos zu machen. So langsam habe ich die Schnauze nämlich gestrichen voll von Spritzen, Braunülen, Kathetern und ähnlichem Zeugs.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Da helfen keine Pillen














So schnell kann das gehen, vor einem Jahr noch blasses Erstaunen auf der Segeltour, weil ich zum Frühstück als Einziger keine Pillendose auf den Tisch brachte. Schließlich, so Herr T. damals, nehmen alle in unserem Alter Pillen. Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings noch völlig fit, oder richtiger ausgedrückt, ich fühlte mich so.
Keine 13 Monate später später bin ich jetzt auch Pillenfresser geworden, drei Stück, regelmäßig jeden Tag zum Frühstück. Wenn es die Lebensqualität verbessert, fällt es sicherlich leichter sich damit abzufinden, selbst erklärten Pillenverächtern wie mir, aber das klappt leider doch nicht so, wie vom Doc erwartet.

Deshalb darf ich mir morgen einen Katheter durch die Venen schieben lassen, denn man möchte meine Pumpe etwas intensiver begutachten. Schöne Scheiße, das. Als bekennender Angsthase (eher würde ich mit beiden Klitschkos gleichzeitig in den Ring steigen, ich bevorzuge in solchen Fällen eindeutig Vollnarkose) würde ich eine vierte Pille präferieren, käme ich dafür am Katheter vorbei. Aber wat mutt, dat mutt, wie man hier oben sagt.
Es wird Zeit, dass vermehrt wieder angenehmere Themen in diesem Blog Einzug halten. Zum Saisoneröffnungsspiel des magischen FC gegen Kopenhagen werd ich es jedoch wohl nicht schaffen.

Samstag, 2. Juli 2011

Rund um das Terrorcamp



























 


Es gibt so unglaublich schwachsinnige Ideen, dass man deren Urheber nach guter mittelalterlicher Sitte ins Rad flechten sollte, ohne Verhandlung. Eine dieser Ideen hatte der Herr Holzapfel, der mich zu einem Großeinkauf im St.Pauli Fanshop überredete, um das gesparte Geld anschließend in ein Essen beim Koreaner zu investieren. "Du wolltest doch sowieso Karten für das Spiel gegen Brøndby Kopenhagen holen, dann kannste das auch heute machen und wir gehen hinterher lecker Bulgogi futtern."
Was wir beide dabei nicht auf dem Schirm hatten, waren die Vollsperrungen rund um das Millerntor, die uns mehr als eine Stunde auf dem Holstenwall stehen ließen, nur unterbrochen von Ausweichmanövern für die im Minutentakt fahrenden Rettungswagen. In dieser Zeit hätte er locker aus dem Auto aussteigen, einkaufen und noch dreimal ums Stadion joggen können, er hätte mich 100 Meter weiter wiedergefunden.

Zu verdanken hatten wir das der alkoholisierten Hossa-Hamas, wie die Teilnehmer des Schlagermove vor kurzem wieder so treffend vom Herrn Wagner betitelt wurden. Eine Veranstaltung, die ich bisher als buntes und lautes Spektakel gesehen habe, ähnlich vielleicht dem Christopher Street Day, nur mit noch schlechterer Musik. Das Musikprogramm hat mich in den letzten Jahren auch immer von geplanten Fotoexkursionen abgehalten, was ich nach dem heutigen Tage als glückliche Fügung sehe.

Der Fußmarsch vom Michel zum Fanshop glich einem Spießrutenlauf der Extreme, zwischen sturzbesoffenen Irren in Glitzerjacken und ihren zahlreichen Hinterlassenschaften. Wer nicht mehr laufen konnte lehnte schwankend an Wänden und Pfeilern und ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen, bei einem ging es gleichzeitig in die Hose. Zwischendurch immer wieder Rettungswagen mit Blaulicht und Sirene, für die komplett Bewegungsunfähigen, die selbst den Vorgang der ungeplanten Magenentleerung nicht mehr auf die Reihe bekommen haben. Mehr Alkoholleichen pro Quadratmeter kann es selbst auf dem Oktoberfest nicht geben, ganz sicher nicht um diese Tageszeit. Sollten zu diesem Zeitpunkt tatsächlich irgendwelche Aliens ihr Augenmerk auf diese Stadt gerichtet haben, dann hatten sie hoffentlich die Menschenaffen bei Hagenbeck auf dem Bildschirm, andernfalls sehe ich wenig Hoffnung für eine spätere Kontaktaufnahme. Zivilisation ist etwas anderes.

Auf dem Heiligen-Geist-Feld hätten sich Plateausohlen als überaus praktisch erwiesen, mehr Scherben liegen dort nicht einmal nach Spielen gegen Hansa Rostock. Selbst eine Kombination aus Heimspiel, DOM und Hafengeburtstag kann unmöglich für ähnliche Zustände sorgen, davon bin ich überzeugt.
 
Abbitte leisten muss ich bei den Bewohnern Sankt Paulis, die ich immer belächelt habe, wenn sie sich in den letzten Jahren über die unzähligen Veranstaltungen beschwert haben. Schließlich sollte man wissen, dass die Meile und ihre Umgebung kein Kurort ist.
Aber DAS hat wirklich niemand verdient.

Beim Koreaner hab ich dafür auch ordentlich reingehauen, sehr viel hat der Holzer da nicht gespart. Die Erinnerung an den großen Jürgen Marcus Hit „Eine neue Leber ist wie ein neues Leben“ bekämpfe ich seit Stunden mit der ausgezeichneten neuen CD von Dave Stewart -  The Blackbird Diaries. Erfolgreich.