Sonntag, 19. November 2017
Unterhaltungswert hat das streckenweise schon
Ich würde ja wegbleiben. Wenn das irgendwie der Mannschaft einen Heimsieg garantiert, ich würde wegbleiben. Sofa am Sonntag ist auch ganz schön und so wahnsinnig viel Spaß macht das ohnehin gerade nicht am Millerntor. Aber als ich das letzte Mal weggeblieben bin gab es eine 0:4 Klatsche gegen Ingolstadt, an mir kann es also nicht liegen.
Was ist es dann? Der Rasen? Hat da jemand Chlorophyll mit Chloroform verwechselt? Dünstet der irgendwas aus, das die Mannschaft bei jedem Spiel für eine halbe Stunde lähmt? Oder ist es die atemberaubende Stimmung am Millerntor, die unsere Spieler so aus der Fassung bringt? Das kann ja heute nicht so doll gewesen sein eigentlich, das Aux Armes klang selbst auswärts schon mal besser.
Wollten wir nicht eigentlich den Gegner früh anlaufen und so zu Fehlern zwingen, weil das gegen Union so gut geklappt hat? Macht in den ersten halben Stunde nur Regensburg. Haben wir nicht das Abwehrverhalten bei Standards geübt, weil das gegen Union nicht so gut geklappt hat und wir deshalb trotzdem verloren haben? Hat nicht geholfen, wir kassieren wieder ein Tor nach Standard. Und noch eins wegen Blödheit gleich hinterher.
Grauenhaft ist wahrscheinlich eines meiner meistgenutzten Adjektive in diesem Jahr, sorry dafür, aber es ist einfach grau-en-haft. Rumstehen wie Falschgeld, keiner weiß was der andere macht, immer einen Schritt zu spät und der Ball ist der Feind. Mit Fußball hat das nix zu tun, beim Fußball spielt man mit dem Ding und tritt den nicht blind in irgendeine Richtung, in der vagen Hoffnung er möge nicht gleich wieder zurückkommen.
Die erfüllt sich halt nicht immer und dann steht es schnell mal 0:2. Gegen Jahn Regensburg. Da werden Erinnerungen wach, an das wahrscheinlich grauenhafteste (sorry) Auswärtsspiel ever, dabei hatte ich das bis auf den Biergarten fast schon verdrängt. Doch, das sieht heute ähnlich beschissen aus wie damals.
Bis Lasse dieses "ich hab langsam keinen Bock mehr auf den Scheiß" Ding in den Winkel nagelt und dann sind alle wach. Auf einmal geht das, man kann wieder was mit dem Ball anfangen, weil einer vormacht wie es geht. Sogar nachlegen geht, Ausgleich zur Pause geht, die (fast) komplette zweite Hälfte geht, nur ins Tor geht nicht mehr. Unterhaltungswert hat das streckenweise schon, man kann häufig von seinem Sitz aufspringen , "Aaaah" und "Ooooh" rufen, wenn wieder eine gute Chance versemmelt wird, kann sich fünf Minuten abregen bevor man sich erneut aufregen muss, aber wenn am Ende keine drei Punkte bei rumkommen ist der Spaßfaktor trotzdem nur so lala.
Weil: Ich muss Muddern morgen anrufen, zum 86. gratulieren. Lässt sich nicht vermeiden. Und am Ende wird sie wieder tröstend sagen "Naja, wenigstens haben sie nicht verloren."
ICH KANN ES NICHT MEHR HÖREN!
Was sonst noch gut war:
Nicht das Schiedsrichtergespann, außer in einer Szene vielleicht, in der sie zwar auch nicht gut waren, aber ohne die wir höchstwahrscheinlich verkackt hätten.
Was sonst noch schlecht war:
Die Friteusenwurst mit Ketchup in dem Laden mit den "Champignongs", ein Merkmal das ich im Kopf behalten kann.
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Jahn Regensburg, Endstand 2:2
Bier dazu: Distelhäuser Distel Blond, 5.1%
Musik dazu: Nils Petter Molvær - Khmer / Solid Ether
Labels:
Currywursttest,
Fußball
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