Noch 'ne Erfahrung gesammelt

Mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt, dass in deutschen Supermärkten Literflaschen San Miguel stehen. Wie man auf die Idee kommen kann diese Plörre hier zu verkaufen erschließt sich mir zwar nicht, aber wahrscheinlich rechnet man mit Rückkehrern vom Ballermann, die ihre Urlaubserinnerungen damit auffrischen wollen. In Spanien trink ich das Zeug notgedrungen auch, wenn es eiskalt ist geht das durchaus, aber hier gibt es wahrlich andere Möglichkeiten des Biergenusses.   
Und heute entdecke ich den neusten Schrei, Bier in bunten Aluminiumflaschen, Isleña, the beer of Ibiza. Ich zitiere mal die Webseite: Es ist die Entwicklung eines neuen Levels im Biermarkt, einer neuen Mischung aus Design & Geschmack, Spirit & Style, Luxus & Image mit allen richtigen Zutaten, inklusive Frieden und Toleranz! 
Ganz ehrlich, hätte ich das vorher gelesen, ich hätte vom Kauf doch Abstand gewonnen. Das klingt als hätten ein paar bekiffte Werbefuzzis einen esoterischen Heimbierbraukursus für Anfänger besucht und mit ihrem breiten Kopf beschlossen, sich mit diesem Wissen selbständig zu machen. Genau so schmeckt die dünne Brühe auch, aber das hab ich geahnt.
Gekauft hab ich die eigentlich nur, weil der Kronkorken ins Auge stach, mit dem Spruch "don't  collect things, collect experiences", denn das passt so schön - nicht.  Denn den Verschluss bekommt der Kronkorkensammler, und die Erfahrung hab ich gesammelt. In dem Fall ist der Kronkorkensammler eindeutig besser dran gewesen.

Für die Urlauber auf Ibiza hoffe ich nur, da gibt es auch noch San Miguel. Dieses Bier wird manchmal echt unterschätzt.