Das diesjährige Immecke schien ein kleiner Ableger vom Hippiefestival auf Burg Herzberg zu sein, so viele Blumenkinder sieht man sonst nur dort. So war das schon immer mit den Hippies, die wussten wo es gemütlich ist, und oft, wenn auch oft zu spät, hab ich mir das angesehen.
Dieses Jahr immerhin schon das dritte mal in Folge, da kann man mich wohl schon als Stammgast bezeichnen, außerdem wird sich das den nächsten Jahren nicht ändern, wenn mir nicht der Himmel auf den Kopf fällt. In den letzten Jahren ist der südwestfälische Regenwald beinahe ein zweites Zuhause geworden, man besucht liebgewonnene Menschen, feiert zusammen Ostern oder Pfingsten und trifft sich am Sonntag wieder auf dem kleinen Open Air, trinkt etwas zusammen, wandert auf die Wiese zur Entspannung, trifft dort wieder andere Menschen und wandert irgendwann mit denen wieder zurück zur Bühne im Sägewerk, weil die Sonne furchtbar sticht oder die nächste Band anfängt zu spielen.
Oder man wandert auf die Wiese, weil die nächste Band ganz furchtbar spielt, was dieses Jahr ziemlich häufig der Fall war, doch Musik hat hier noch nie die erste Geige gespielt.
Lebenswichtig war diesmal das Catering, denn leider mussten wir am Sonntag auf Hippolytes fabelhaften Pfefferpotthast verzichten und waren so auf den Pappenheimer angewiesen. Außer leckerem Kaffee mit Milchschaum und geschmacksförderndem Grappa fallen dem leider häufig nur lustige und völlig sinnbefreite Sachen ein. Dieses mal überraschte er uns mit 18 gekochten Eiern zum Frühstück, leider hat der den Bedarf von vier erwachsenen Personen etwas unterschätzt, sonst hätte er keine Wachteleier genommen.
Natürliche Konsequenz: Alles hat sich erst einmal Wertmarken geholt und ist sofort an die Currywursttheke gestürzt. Die war zu diesem Zeitpunkt schon völlig überfordert, denn außer uns hatten scheinbar ziemlich viele Menschen nur Wachteleier gefrühstückt. Bratwurst mit Mayo hab ich vorher noch nicht probiert, muss ich auch nicht wieder haben. Dumm gelaufen, dass die Currywurst dieses Jahr heiß ist hab ich nicht erwartet.
Dafür war das Bier kalt und günstig, die Sonne warm und hell, die Umgebung traumhaft ländlich wie immer, und so viele interessante Menschen unterwegs, dass ich gute Bands nicht wirklich vermisst habe. Obwohl ich persönlich Querfälltein ziemlich gut fand, aber freestylegerappter Hiphop übers Fisten kam bei den älteren Herrschaften nicht so an. Schließlich sind hier auch Kinder.
Die wurden später ähnlich wie die Hunde mit allerlei Geräuschschutz versehen, als sich die älteren Semester bei den Immecke Allstars vergnügten. Sogar den Pappenheimer hab ich dabei ertappt, wie er zu einem alten Thin Lizzy Titel anfing sich auffällig rhythmisch zu bewegen. Manchmal ist "alte Hacke" doch eben einen Zacken besser als das neumodische Geschrammel.
Zumindest konnte die "beste Coverband der Welt" die Leute mitreißen, mit 25 Jahren Bühnenerfahrung hat man den jungen Hüpfern einfach eine Menge voraus, nicht nur an Technik. Der Sänger hatte jedenfalls trotz stattlichem Bierbauchs dreimal mehr Charisma und Power als sein Kollege in der folgenden Band, deren Namen ich nicht mehr gugeln werde, weil sie ungebeten zu viele Zugaben gegeben haben.
Und zwar so erschöpfend, dass wir nicht mehr so viel Energie für den Headliner aufbringen wollten. Ja, Skatoons, Hamburg, Sankt Pauli, ich weiß..
Die sind schon nicht schlecht, aber für Ska kann ich mich meist sowieso nicht länger als eine halbe Stunde begeistern und die Party ist für mich vorbei wenn ich gehe, und nicht wenn der letzte das Licht ausmacht. Als Verwalter des Ersatzschlüssels war mir freier Zugang zum Heim des Pappenheimers gewährt, ein Taxi zu bekommen hat keine fünf Minuten gedauert und der Exilwestfale hat sogar freiwillig bezahlt, damit er endlich einmal vorne sitzen konnte. Dabei kann man sich ohne den Pappenheimer prima die Rückbank teilen, für zwei Personen ist da wahrlich Platz genug.
Und jetzt bin ich wieder zu Hause und gönne mir die Musik, die zum Festival gepasst hätte:
The Band - Music From Big Pink
Manchmal gab es die auch auf dem Immecke, immer wenn eine Band drei Stücke unplugged in der Scotch Corner spielte.
Das passte wunderschön zur Stimmung auf der Wiese, wodurch wir gleich sitzen geblieben sind. Auch Hippies werden älter.
oh wie peinlich, ich hab deinen geburtstag ganz vergessen. du warst letztes jahr schon nicht da, langsam wird das zur gewohnheit.
AntwortenLöschenherzlichen glückwunsch nachträglich, auch von männe.
Danke, ich wollte das nicht an die große Glocke hängen, ich leg da ohnehin nicht so viel Wert drauf. War die letzten zwei Jahre aber keine Flucht sondern Zufall.
AntwortenLöschenNäxtes Jahr fällt Pfingsten auf den 19.05. Da isser dann da, Meike. ;-)
AntwortenLöschenD.h. falls er die Dreifach-Party (Dorfscheff, Immecke u. meinen 50.) überlebt. *fg*
Das sind ganz wunderbare Fotos! Und das Festival scheint auch ganz nett zu sein. Und so ist es in oder auf Burg Herzberg auch? Hm. Dahin wollen mich die Kumpels schon seit Jahren mit hinnehmen. Ich hab da nur zuviel Angst vor zu viel Blues. Ja, und auch ein bissl davor, zu viele alte Bekannte wieder zu sehen.
AntwortenLöschenAch ja: Und herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag!
@Inch: Danke.
AntwortenLöschenIch bin selber leider noch nie auf dem Herzberg gewesen, obwohl mich meine Kumpels schon seit Jahren mitschleppen wollen. Ich kenne aber die Fotos und Berichte, und von der Stimmung soll es ähnlich sein, auch nicht so überlaufen wie die großen Veranstaltungen
Rock am Ring oder Hurricane, alles etwas gemütlicher und entspannter. So wahnsinnig viel Blues gibts eigentlich auch nicht, man hat ja immer zwei Bühnen (und einen Äppelwoistand) zur Auswahl, wenn die Musik gerade nicht zusagt.
Vielleicht treffen wir uns ja mal dort, wenn unsere Kumpels gleichzeitig Erfolg haben sollten mit ihren Überredungskünsten, dann gibts nicht nur alte Bekannte *g*
:D
LöschenWar ein wirklich schönes Wochenende. Ich freue mich auf 2013, hoffentlich mit Frühstück beim Pappenheimer ;-)
AntwortenLöschenFrüüüüüüüüüüüüüühstück ??
AntwortenLöschenWääääät?
Nee, also ährlisch... ^^
Mist.
AntwortenLöschenIch vergaß selbstlobend zu erwähnen, daß der Kühlknecht selbstredend sowas von knallevoll mit Früüüühstüxscheiss geproppt war, daß es uns zwang, eiskalte Coolness-Logisti'k (.-p) schalten und walten zu lassen, zwecks Wohltemperierung der Elemente.
Kontinuierlicher Eisfachtransfer rockt ! *fg*
Ansonsten war Selbstbedienung angesagt - wenn der große runde Zentraltisch mit Läpptöpfen und ehemaligen Bierbehältnissen übersät ist, verspüre ich auch wenig Lust, die Runde zur Ordnung und zum Frühstück zu rufen. ;-p
Immerhin gab es 18 (minus 2 für den edlen Spender) Wachteleier. Vallah!
Sage keiner, es gäbe nix zu fressen bei mir ! Ischwör!
Wie sagte der Exilwestfale kurz bevor er aufbrach: "Sein Kühlschrank ist jedenfalls noch voll, nächste Woche muss er nichts einkaufen."
AntwortenLöschenAußerdem WANN bitte soll man bei Dir frühstücken? Wir kommen ja auch ohne Frühstück schon überall drei Stunden zu spät.*g*
Wachteleier? Was dem Pappenheimer doch immer einfällt *g*.
AntwortenLöschenThanks for the nice pics und den amüsanten Immecke-Bericht.