Tierfotografie in freier Wildbahn
erfordert eine Menge Geduld und Ausdauer, ganz besonders bei 30 Grad
im Schatten, und erst recht wenn es keinen Schatten gibt. Wenn ich
aber schon mal das Glück habe ein Storchennest mit Jungtieren in
fast greifbarer Nähe zu finden, dann nutz ich das auch aus (sowie
die engelsgleiche Geduld meiner Gastgeberin).
Leider waren die Kollegen in den
anderen Nestern der Umgebung deutlich erfolgreicher was die
Futtersuche angeht, jedenfalls war die Start/Landefrequenz dort
sichtbar höher. Dazu kam noch dauernde Ablenkung durch fliegende
Fische im Rio Arade, so dass ich die einzige Wachablösung
innerhalb von gut zwei Stunden beinahe verpasst hätte. Bei zeitweise
acht Störchen am Himmel wäre ein Stativ nicht verkehrt gewesen, zumal
meine gefiederten Freunde mich gerne mit vorgetäuschten
Landemanövern verarscht haben, nur um danach wieder ihre Kreise über
dem Ort zu ziehen oder hinter der nächsten Hügelkette zu
verschwinden.
Überhaupt hat mich die Art der
Futtersuche schwer verwundert, ich war immer der festen Überzeugung,
Störche würden über feuchte Wiesen staksen um Frösche, Mäuse und
anderes Getier zu sammeln, und nicht wie Raubvögel in großer Höhe
über der Gegend kreisen.
Das Gekreise schien bei unserem
Exemplar jedenfalls nicht sonderlich von Erfolg gekrönt, er
hinterließ nach weiteren 90 Minuten vier hungrige Schnäbel und
einen in der Hitze fast kollabierenden Fotografen, der sich fortan
lieber mit der eigenen Ernährung beschäftigte.
Gin Tonic statt Froschfutter und
Birnen-Ingwer-Torte statt Mäuseleichen. Letzteres war möglicherweise
ein Fehler, denn dadurch mangelt es jetzt ein wenig am nötigen
Hunger für den abendlichen Besuch am Arbeitsplatz des Chefkochs. Dem Hunger werde ich jetzt mit Hilfsmitteln auf die Sprünge helfen, sonst wird das nix.
Die Fotos sind toll - da hat sich das Warten doch gelohnt. Ausserdem bist du ja wohl noch ein paar Tage dortselbst - also nicht so schnell aufgeben ;-)
AntwortenLöschenNun jammere mal nicht so rum! Es soll Gegenden geben, da ist es kalt. Und regnet. Und Störche fliegen da auch nicht vor der Nase rum!
AntwortenLöschenViel Spaß noch und ach ja: Tolle Fotos!
@Herr Ärmel, ich war zwar mit der Anflugsequenz nicht zufrieden, das geht besser, aber da war verflucht wenig Schatten auf der Mauer. Irgendwann fragt man sich ob man noch einen Storch braucht wenn man von der Sonne schon eine Meise hat.
AntwortenLöschen@Inch, ach, was? Kalt und Regen? Wo?
Ach hier, ja. Heute fällts mir wieder ein. Mist.