Montag, 21. Oktober 2013

Die wahrscheinlich glücklichsten Kühe Deutschlands















Neulich hat der Pappenheimer festgestellt, dass wir uns jetzt seit über 10 Jahren persönlich kennen. Die gegenseitigen Besuche sind seitdem eher mehr als weniger geworden, das Sauerland zu etwas wie einer zweiten Heimat für mich und trotzdem habe ich über 10 Jahre gebraucht um es endlich auf den legendären "Bersch" zu schaffen, von dem ich in diesen Jahren unendlich viele legendäre Geschichten gehört habe, die sich hauptsächlich um mehr oder weniger legendären groben Unfug drehten - und natürlich ebenso legendäre Partys, was durchaus Hand in Hand gehen kann.


Die Bewohner dieses Berges haben sich in einer stillen Ecke ein autarkes Refugium geschaffen, der für die notwendigsten Gerätschaften (Kühlschrank, Musik und Laptop) benötigte Strom wird durch Windkraft und Solarzellen erzeugt und in kalten Nächten schmeißt man den Ofen an. Selbstverständlich alles selbst gezimmert und gebaut, inklusive der Stromgeneratoren, für andere Wege sind Taschenlampen erforderlich. Das ist ungefähr die Kurzfassung. Dazu kannte ich ein paar Details in unscharfen Schwarzweißfotos, in dunklen und verräucherten Nächten aufgenommen, die den mystischen Ruf dieses Ortes wahrscheinlich untermauern sollten.


Erstaunlicherweise gibt es Taxifahrer, die einen dort in der Nähe absetzen. Erstaunlicherweise, weil die wenigsten Taxifahrer mit geländetauglichem Material unterwegs sind. Ein paar Kilometer den Berg hoch und einspurig sind eine weitere unangenehme Kombination, Gott sei Dank hält sich der Verkehr hier in Grenzen, wer diesen Weg mit seiner eigenen Karre fährt muss schon einen triftigen Grund haben. Also eigentlich nur die Bewohner und Menschen, die überhaupt wissen dass dort jemand wohnt.

Ebenso abenteuerlich der anschließende Fußmarsch, bei dem mich der Pappenheimer mehrfach vor den Tretminen der anwesenden Wiederkäuer warnte, nur um bei der ersten Gelegenheit zielsicher in eine solche zu treten. Der weitere Weg hielt noch ein paar weitere Gefahren bereit, doch auf eine erneute drastische Vorführung dieser Fallen hat er gottlob verzichtet.

Verzichtet habe ich auf die Fotoausrüstung, weil ich auf einer Geburtstagsfeier nicht mit dem ganzen Gerödel herumlaufen wollte, bedauert habe ich es schon auf dem Weg. Am Arsch der Welt hat man ja oft einen traumhaften Ausblick, ganz egal wo der gerade ist, hier ist es der Ausblick auf saftige Wiesen und grüne Wälder bei schönstem Sonnenschein und ich hab nur die Kompaktknipse dabei.


Erwartet habe ich eine dunkle Blockhütte irgendwo im dunklen Wald, durch die in kalten Nächten der Wind pfeift und man trotz Ofen seine Jacke lieber nicht auszieht. Gefunden habe ich ein kleines Paradies mit viel Platz für allerlei Aktivitäten, himmlische Ruhe, lauter nette Menschen und glückliche Kühe. Was ganz sicher nicht alleine an den saftigen Wiesen liegt, denn im Regenwald werden Kühe auch ganz liebevoll massiert und mit Bier abgefüllt, nur machen die hier nicht so ein Bohei darum wie die Japaner mit ihren Kobe-Rindern.


Trotz tierischer Unterstützung ist es uns leider nicht gelungen die beiden Fässer Bier komplett zu leeren, was ganz besonders schade ist, weil doch erstmals in der Geschichte die Unabhängigkeit von konventionellen Stromquellen aufgegeben wurde, um den Betrieb der Zapfanlage auch unter widrigen Bedingungen zu gewährleisten. Schuld daran ist nur der Pappenheimer, der unbedingt noch ein paar Flaschen gärenden Traubenmosts öffnen musste statt sich auf  Gerstensaft zu konzentrieren.

Vielleicht hätte man etwas mehr trinken können, hätte man nicht so viel essen müssen. Die gewaltigen Mengen an diversen Braten und die Vielfalt der selbstgemachten Salate hätten sogar auf Familienfeiern meiner Schwiegermutter schwer Eindruck hinterlassen, da konnte nicht einmal der Pappenheimer widerstehen. Für eventuelle nächtliche Fressattacken der Spaßzigarettenraucher standen gleich zwei Torten bereit, eigentlich fehlten nur etwa zehn Leute mehr um das alles verputzen zu können.

Dann wäre es mit dem Bier allerdings eng geworden.

Wochenendchillout: Fanta 4 - Live und direkt / 4:99








9 Kommentare:

  1. Das scheint ja eine gelungene Feier gewesen zu sein.
    Klar sind die Kühe hier im Regenwald glücklich und wie man auf Bild 7 sieht, auch stets zu einem Smalltalk unter ihresgleichen bereit :p

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  2. Och, ich muss wirklich mal wieder raus. Mal unter Kühe und so

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  3. *grmlnmpf*

    irgendwann, iiirgendwann........

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    1. Für alle Sehenswürdigkeiten braucht man ein paar Tage und eine gute Kondition. Idealer Einstieg ist immer Pfingsten, also falls Du tatsächlich mal..

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  4. Das erste Bild ist wirklich goldig! :D

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  5. ihr habt die kühe nicht wirklich mit bier abgefüllt oder? ich glaube ich will die antwort lieber nicht wissen ^^

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    1. Ach Meike... *fg*
      http://schnittmengen.blogspot.de/2013/10/kobe-rind-made-in-germany.html

      :-)

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    2. Es war keine Kuh, es war ein Bulle. Und bei seiner Gewichtsklasse dürften zwei Bier einigermaßen verträglich sein, war jedenfalls ratzfatz weg, hat ihm geschmeckt. Die Tiere wollen halt auch mal Spaß haben.

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