Donnerstag, 25. März 2010
Mit Ständer in der Speicherstadt
Der letzte nächtliche Spontanausflug in die Hamburger Speicherstadt muss ungefähr um Weihnachten 2008 gewesen sein. Leider hatten weder Freund xs4all noch ich ein anständiges Stativ dabei, was uns zu diversen Improvisationen zwang, dummerweise sind Mauervorsprünge, Brückengeländer und andere Hilfsmittel für Langzeitbelichtungen selten bis nie in der richtigen Höhe und sowieso nie an der richtigen Stelle. Glücklicherweise hat uns niemand bei den Aktionen beobachtet, es wäre mir äußerst peinlich gewesen das Herumhantieren mit fremden Mülltonnen erklären zu müssen. Die Ausbeute an brauchbaren Fotos war dann auch sehr begrenzt, es war also eine besser geplante Wiederholung nötig.
Bevor die Tage jetzt wieder länger werden musste ich mich langsam mal aufraffen, denn die Erfahrung hat mich gelehrt dass ich mitternächtlichen Ausflügen mit der Kamera eher abgeneigt bin. Prokrastination ik hör dir trapsen. Also Stativ in den Kofferraum gepackt und auf einen günstigen Moment gewartet. Im Klartext heißt das, es müssen drei entscheidende Faktoren zusammentreffen. Feierabend möglichst vor 20 Uhr, gutes Wetter und ein Sieg über den inneren Schweinehund. Wobei gutes Wetter im Hamburger März eindeutig das geringste der Probleme ist.
Gestern hatte ich Glück, der Arbeitstag war entspannt genug, der Schweinehund hatte keine Chance und ich war um 21 Uhr in der Speicherstadt. Da gabs um diese Zeit sogar Parkplätze, und selbst Touristen kommen auf einem Mittwoch Abend im März nur vereinzelt vor.
Die beiden Mädels, die am Kehrwiederstieg neben mir standen und sich mit ihren Digitalknipsen gegenseitig die Augen verblitzten, kamen aber eindeutig aus dem tiefsten Süden. Österreich, vielleicht sogar Wien. Nachdem die Portraitfotos vor Hafenhintergrund im Kasten waren, wendeten sie sich meinem Motiv zu. Fleetfotografie mit Blitz, die ersten drei Fotos hatten sie mir damit schon versaut. Nur gut das ich so entspannt war. Natürlich war die Enttäuschung groß woa ma jo goanix sieht ofam Büld, was bei einer geschätzten Blitzreichweite von 3 Metern eigentlich jedem einleuchten sollte. Aber wenn irgendwo Automatik draufsteht, dann muss man sich ja mit nichts weiter mehr befassen. Da die Aktion drohte sich länger hinzuziehen, hab ich dann kurz versucht zu erklären warum das nichts werden kann. Ich bin allerdings nicht sicher ob man mich verstanden hat, denn sie hom gut redn, sie hom ja oach an Ständer war alles was man mir entgegnete.
Ich hab keine Ahnung ob die mein breites Grinsen richtig einordnen konnten oder mich einfach nur für total bescheuert hielten. Ich muss noch bei Google nachschlagen ob Ständer in Österreich wirklich ein gebräuchlicher Ausdruck für Stativ ist. Würde mich etwas beruhigen.
Schreibmusik: Lee Clayton - Naked Child
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Ich erinnere mich mit einer Mischung aus Schrecken und Amüsiertheit, an die Suchaktion nach Deiner Karre im Anschluss an das Herumhantieren mit fremden Mülltonnen. :-)
AntwortenLöschenGlücklicherweise hatte ich im Vorfeld für ausreichend "Proviant" gesorgt. *g*
Btw... gelungenes Foto !
sehr schönes Bild, mir könnte es aber eine winzige Nuance heller sein. Aber ich bin auch nachtblind. Ich hoffe, dass ich bei meinem nächsten Besuch einen Nachtführung durch die Speicherstadt bekomme.
AntwortenLöschenIn der Firma fand ich es auch zu dunkel, hier auf meinem Monitor ist es deutlich heller. Allerdings hat es auch ein wenig unter der Verkleinerung gelitten.
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