Global Players - Spielzeug aus Afrika, so heißt eine Ausstellung die noch bis Ende Mai im Hamburger
Museum für Völkerkunde zu sehen ist. Die ARD Korrespondentin Birgit Virnich hat auf ihren Reisen durch den afrikanischen Kontinent Spielzeug gesammelt, das die Kinder in Slums und Flüchtlingslagern aus Draht, Holz, Dosen und allen möglichen Abfällen zusammengebastelt haben. Darunter befinden sich Minimalspielzeuge, wie Fußbälle aus Stoffresten oder Autos aus Taschenrechnern und Kronkorken, aber auch wirklich erstaunliche Kunstwerke. Der Hubschrauber wurde von "General Scarborough", einem 15jährigen Kindersoldaten aus Monrovia, aus Resten alter Badelatschen zusammengebaut. Ich war in solchen Dingen immer eher ungeschickt, so etwas hätte ich vielleicht mit Aufbauanleitung und vorgefertigten Teilen zusammengestöpselt, aber aus Badelatschen?
Die Kinder zeigen eine unglaubliche Kreativität und Fantasie, komplett aus Draht gefertigte LKW Modelle werden mit liebevollen Details verziert, es fehlen nicht einmal die Instrumente, auch die Rückspiegel sind vorhanden. Innen natürlich ebenfalls. Auch wenn das in den Vitrinen sehr filigran und zerbrechlich aussieht, es ist durchaus alltagstaugliches Spielzeug wie man in einem Video sehen konnte. Reifen aus Tomatenmarkdosen sind nahezu unverwüstlich, selbst in schwerem Gelände.
Manchmal ist es auch mehr als Spielzeug, dann werden die kleinen Kunstwerke an Touristen verkauft und sichern so die Existenz, wenigstens für einen kurzen Zeitraum. Funktioniert natürlich nur an Orten, an denen es noch Touristen oder wohlhabendere Menschen gibt. Die Klapperschlangen aus Holz und Kronkorken würde ich sofort mitnehmen, oder diesen unglaublich coolen Drahtesel.
Ich hab mit dem blöden Metallbaukasten früher nicht annähernd so tolle Dinger zusammengebaut.
Schreibmusik: The Neville Brothers - Yellow Moon & Brother's Keeper
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