Freitag, 15. Oktober 2021

Die Lebkuchenstadt









 

Was ich bisher über Nürnberg wusste: 

Eine Spezialität der Stadt sind ganz kleine Bratwürste und irgendwo mittendrin steht eine Burg, auf der ich vor ungefähr 30 Jahren mal ganz kleine Bratwürste gegessen habe, die ziemlich gut geschmeckt haben. Eine andere Nürnberger Spezialität sind Lebkuchen und zwar die allerbesten Lebkuchen der Welt, was ich nicht beurteilen kann, da ich Lebkuchen nicht mag, auch nicht die allerbesten der Welt. Die Lebkuchenconnaisseure und -connaisseusen in der Verwandtschaft sind sich in diesem Fall allerdings einig, deswegen gebe ich das mal so weiter.

Berühmte Söhne der Stadt sind Albrecht Dürer und Max Morlock, dem einen haben sie ein mittelprächtiges Denkmal und eine Bratwurstküche spendiert, dem anderen gleich ein ganzes Stadion und ich fand Fußball auch schon immer wichtiger als Malerei, da hab ich schon Verständnis. Warum eine ganze Gasse in der Altstadt nach meinen Schwiegereltern benannt wurde, konnte ich aber immer noch nicht herausfinden.

Was ich dieses Jahr über Nürnberg erfahren habe:

Man kann die kleinen Bratwürste auch mit Zwiebeln in Essigsud kochen, dann nennen sie sich Sauere Zipfel und manchen Menschen schmeckt das, erstaunlicherweise sogar mir, zum Bier. Möglicherweise hätten mir ja sogar Sommerlebuchen in den Geschmacksrichtungen Limette, Mango, Maracuja oder Orange geschmeckt, aber wer den Namen seines Produktes nicht einmal richtig schreiben kann, der macht beim Backen bestimmt auch ganz viel falsch, das muss jemand anders testen.

Vor der gewaltigen Frauenkirche steht ein schöner Brunnen, der nicht nur so aussieht, sondern ganz einfach auch so heißt: Schöner Brunnen. Das ist völlig in Ordnung, schließlich hat man sich beim Brunnen selber schon genug Mühe gegeben, da muss man nicht noch lange überlegen wie man das nennen könnte.

Die eigentliche Überraschung für mich allerdings war die Pegnitz. Dass hier so etwas wie ein Fluss durch die Stadt mäandert war mir doch bisher glatt entgangen. Ein fließendes Gewässer kann jede Stadt enorm aufwerten und Nämberch, wie der Franke sagt, ist ohnehin schon recht hübsch, mit den vielen historischen Fachwerkhäusern und der Kaiserburg. Dazu noch ein nettes Flüsschen mit vielen Brücken und Cafés direkt am Wasser, was will man mehr.

Hätten die noch einen coolen Fußballverein könnt man beinahe hier leben.


Fotos dazu: Weißgerbergasse-Altstadt-Kaiserburg-Pegnitz-Schreckliches Denkmal-Schöner Brunnen-Frauenkirche / Nikon D7200

Musik dazu: Tinariwen - Amassakoul / Imidiwan

 





















 

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