Samstag, 7. November 2015

In einer anderen Welt














Meine Hände sind gefesselt, zusammen mit zwei anderen Typen sitze ich auf der schaukelnden Pritsche eines Pferdewagens, auf dem Weg zu unserer Hinrichtung. Warum? Weiß ich selber nicht, ich bin rein zufällig irgendwo in die Revolutionswirren dieser Gegend geraten. Der Knabe neben mir sabbelt ohne Unterlass, muss wohl noch einiges loswerden bevor der Kopf rollt. Sein Gegenüber ist gezwungenermaßen schweigsam, man hat ihm vorsichtshalber einen Knebel in den Mund gestopft, denn angeblich kann seine Stimme töten.

Endlich in der Festung angekommen geht alles so schnell, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann. Als dieses riesige Feuer speiende Vieh auftaucht und die Soldaten gleich im Zehnerpack röstet bricht das totale Chaos aus. Drachen! Was für Monster!

Ich habe das unfassbare Glück, dass sich unter den Zivilisten ein Nordmann befindet, der sich seines Stammesgenossen erbarmt und mich von den Fesseln befreit. Gott sei Dank kennt er sich hier aus, ich muss nur hinter ihm herlaufen, so schnell wie möglich, keine Chance sich umzusehen und ehrlich gesagt möchte ich auch gar nicht wissen wo der Drachen gerade ist, es reicht dass ich ihn hören kann, ich muss hier weg...

Der einzig wahre Platz ist manchmal unter der Erde, wir schlagen uns durch den Keller der Festung und ein paar muffige Verliese. Das heißt, mein neuer Kumpel schlägt sich, ich gucke lieber zu. Mit dem rostigen Dolch den ich unterwegs aufgelesen habe wäre ich keine große Hilfe, weder bei den vier- noch bei den zweibeinigen Kanalratten die uns unterwegs begegnen. Irgendwann erreichen wir den Ausgang, ein rostiges Gitter ist das letzte Hindernis vor der frischen Luft eines schneebedeckten Berghanges. Zeit zum Atem holen.

Mein freundlicher Lebensretter verabschiedet sich Richtung Heimatdorf und lädt mich ein ihn zu begleiten, wahrscheinlich wäre es auch vernünftig ihm zu folgen, aber ich habe nicht einmal genug Gold in der Tasche um irgendwo etwas zu essen, geschweige denn für ein Zimmer im Gasthof oder, viel wichtiger, ein paar halbwegs anständige Klamotten. Ich muss nochmal zurück in die Festung, da liegt eine Menge Zeug rum, dass nach diesem Schlachtfest garantiert keiner mehr braucht.

Eine Stunde später habe ich immerhin eine abgewetzte Lederrüstung, ein Eisenschwert und einen Jagdbogen, für das Überleben in der Wildnis dürfte das vorerst reichen. Mal sehen wie weit das ist zu Fuß, bis zu diesem Dorf von meinem Kumpel. Vielleicht hätte ich mir seinen Namen besser merken sollen...

Mehr als zwei Jahre sind seit meinem letzten Anziehpuppenspiel für Jungs vergangen und mehr als fünf Jahre Spielentwicklung liegen zwischen Oblivion und seinem Nachfolger Skyrim, was man der Grafik mehr als deutlich anmerkt. Da ich meinen letzten Rechner schon mit einigen Hintergedanken zuammengebastelt habe was dieses Spiel angeht, ist natürlich alles an zusätzlichen Modifizierungen installiert was die Skyrim-Community hergibt. Realistisches Wasser, 4k Texturen für Gesichter und Landschaft, zusätzliche und verfeinerte Wettereffekte, dann alle Regler auf max - und löpt wie geschmiert. 

Seitdem befinde ich mich in einer anderen Welt, was angesichts der Wetterlage und der langen Abende wieder richtig Spaß macht, jedenfalls mehr als die Welt draußen. Digitale Schneestürme sind nicht kalt und digitales Wasser nicht nass, auch wenn es noch so realistisch durch die Höhlen und über die Hänge plätschert, aber diese Detailverliebtheit selbst in den kleinsten Bereichen ist schon überragend, man wird förmlich hinein gesogen in diese andere Welt.     

Es ist ganz und gar fantastisch, was man da zu sehen bekommt am Rand des Himmels. So fantastisch, dass man ab und zu einfach stehen bleibt, um die Lachse an den Stromschnellen springen zu sehen. Man sollte nur keinen Bären übersehen dabei.

Screenshots: The Elder Scrolls V: Skyrim
Bier: Rhöner Simco Serenade, 4.9%
Musik: Hazmat Modine - Extra-Deluxe-Supreme












10 Kommentare:

  1. Verstehen tu ichs ja nicht (muss ich ja auch nicht).
    Aber die Bilder sind beeindruckend. Vielleicht sollte ich mit einer Buddel Bier in der Hand dir mal über die Schulter schauen bei deinen Abenteuern *ggg*

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  2. da hast du dir aber einen netten schnucki zusammengebastelt, dem würde ich gerne mal real begegnen *g*
    weihnachten bekomme ich einen neuen pc, dann kann ich das hoffentlich auch spielen, wir müssen vorher noch mal drüber reden was ich da brauche :)).
    oblivion war schon cool, aber das sieht noch mal eine ganze ecke krasser aus. vor allem die drachen reizen mich, ich will auch mal gegen drachen kämpfen :))


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    1. Ja, gegen Drachen kämpfen ist cool. Vor allem wenn er Deinen leblosen Körper noch etwas in seinem Maul schüttelt, bevor der Leichnam in die Büsche fliegt. Wenn man Glück hat werden solche Sequenzen kurz aus der 3D Perspektive wiederholt, das sieht beeindruckend aus *fg*

      Bis Level 25 gibt es bei Drachen zwei Möglichkeiten: verstecken oder weglaufen (wenn eine Höhle o.ä. in erreichbarer Nähe liegt) und drinnen ein oder zwei Stunden warten bis er weg ist.
      Oder halt hoffen, dass man nicht vor zwei Stunden das letzte mal gespeichert hat.

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    2. wie oft tauchen denn drachen überhaupt auf? ich habe gedacht die kommen erst am ende der handlung oder wenn man dragondingens installiert, dieses addon dazu.
      und wie ist denn das überhaupt so mit dem schwierigkeitsgrad? schwerer als oblivion? kann man das auch einstellen? wo sind die unterschiede (außer bessere grafik)?
      so viele fragen ^^

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    3. Der erste schon recht früh im Hauptteil der Story, den soll man töten, was nicht besonders schwer ist weil man die halbe Garnison zur Verstärkung hat und der da halt auch sterben soll, damit die Handlung vorwärts geht. Da muss man einfach nur überleben, also wegbleiben und etwas mit dem Bogen schießen *g*. Danach hauptsächlich auf Berggipfeln, oder wenn sie mal wieder eine Stadt, ein Dorf oder einen Bauernhof überfallen.
      Anfänglich ist es deutlich schwerer als Oblivion, kann aber in der Erinnerung auch täuschen. Bären und Säbelzahntiger sind jedenfalls keine Punktelieferanten und zu Mammutherden sollte man Abstand halten, zumal die häufig von Riesen bewacht werden. Wenn die mit der Keule drohen bist Du zu nahe dran.
      Das Skillsystem ist einfacher, aber sehr effektiv eigentlich. Allerdings sollte man anfänglich alle Skills auf Angriff und Verteidigung setzen, sonst hat man auf Dauer keine Chance, mit Schmiedekunst oder Alchemie kann man sich später immer noch intensiv beschäftigen.

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    4. wie sieht es mit rüstungen und waffen aus? ich habe irgendwo gelesen das man sich seine rüssi selber schmieden kann, aber das gilt wohl nicht für das design oder? dabei wäre so ein editor wie beim charakter echt mal geil.

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    5. Fast hätte ich es vergessen. Nein, selber designen kann man nicht, man kann vorgegebene Rüstungen selber schmieden und verbessern wenn man die entsprechenden Rohstoffe hat, Leder herstellt und Erze abbaut etc. und auch verzaubern wenn man die entsprechenden Zauber lernt. Sind ein paar kleidsame Sachen dabei, allerdings trage ich seit etlichen Wochen eine eher unscheinbare Bosmer Rebellenrüstung, weil ich nichts besseres finde seit ich die mit ein paar Schmiedetricks auf "episch" verbessert habe *g*
      Soll aber nichts heißen, ich bin gerade mal auf Level 30. Neulich habe ich einen Orkhelm gefunden, wenn ich dazu noch Rüstung, Armschutz und Stiefel finde und die verbessern kann wäre das ein möglicher Fortschritt.

      Für zartgliedrige Elfen gibt es selbstverständlich auch leichte vergoldete Rüstungen in denen man tanzen gehen könnte *g*

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  3. Auf dem letzten Bild hast du dich wohl auch sehr zurückgehalten statt dem Bogenschützen zu helfen *fg*

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    1. Unter dem Torbogen war es relativ sicher, die Bogenschützen waren nach seinem zweiten Anflug eh keine Hilfe mehr *g*.

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