Montag, 11. November 2013

Hopfenschampus















Bier oder Champagner, das ist inzwischen nur noch eine Geschmacksfrage, zumindest seit Aldi Schampus für den kleinen Geldbeutel anbietet und man woanders Bier in einer ähnlichen Preisklasse bekommt. Zwanzig Euro für eine Flasche Sorachi Ace der Brooklyn Brewery zum Beispiel, immerhin 0.75. Vor einigen Jahren noch hätte ich amerikanisches Bier nicht mit der Kneifzange angefasst, aber inzwischen sind die uns mit ihren ganzen Mikrobrauereien einen Schritt voraus was die Herstellung vieler feiner Biersorten angeht. Keine Chemie mehr drin, dafür ausgesuchte Malz- und Edelhopfensorten, Holzfasslagerung und viele engagierte Hobbybraumeister, die sich irgendwann gedacht haben, eine eigene kleine Brauerei wäre nicht verkehrt, wenn das Zeug beim Nachbarn schon so gut ankommt. Die sind scheinbar inzwischen so gut geworden, dass sich Importeure in Deutschland damit auf den Markt trauen.

Bei den vergleichsweise kleinen Mengen und dem aufwändigen Transport sind natürlich keine Sonderpreise zu erwarten, aber bevor ich zwanzig Euro in eine Flasche amerikanisches Edelbier investiere werde ich mir in den Kopf schießen, ganz egal wie berühmt der Braumeister da drüben ist und für welches Edelrestaurant er spezielle Sorten kreiert hat. Wenn man die einschlägigen Presseberichte liest drehen die da drüben wieder mal völlig am Rad, nur weil es ein paar Einheimische geschafft haben anständiges Bier zu brauen. Und weil die so eine Welle machen schwappt der Craftbeerhype natürlich bis nach Europa, wo jetzt auch alle "Craft Beer" brauen wollen. Dumm für die ganzen kleinen Brauereien, die das schon ewig machen, aber den Begriff noch nicht kannten. Wer zu früh kommt den bestraft das Leben manchmal auch.

Die kleine Pulle hopfenbetontes Pale Ale (deutsche Handarbeit) für knapp drei Euronen war allerdings eine Überraschung, hätte ich geahnt wie der Stoff schmeckt, ein paar mehr hätte ich mir gegönnt. 


Sehr gute amerikanische Handarbeit: Ry Cooder & Corridos Famosos - Live At The Great American Music Hall

12 Kommentare:

  1. Grundsätzlich magst Du Recht haben, ich kann da kaum mitreden und freue mich auf weitere Testberichte von Dir. Äppler allerdings...

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  2. Moinsen,

    habe nach langer Überlegung dieses WE trotz des stolzen Preises von 5(!) euronen pro 0,75l Flasche 2 Sorten von maisels & friends verkostet. Pale Ale und Weißbier. Tja, was soll ich sagen.... überlege gerade, wo ich heute noch Nachschub für den Abend her bekomme... ich war höchst angenehm überrascht und finde die deutlich spürbare Qualitätssteigerung gegenüber dem "normalen" Bier den Mehrpreis wert. Achja, hatten bei auch 7,1 Vol% - eine wie ich finde angenehme Größenordnung.

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    1. Mir persönlich ist alles über 6% beim Bier erst mal suspekt, ab 9% wirds meistens gruselig. Ausnahmen waren aber auch dabei, und nen 5er für 0,75l finde ich noch okay wenn es taugt. Die eine oder andere Pulle werde ich sicher noch verkosten, so etwas kann einem schon das Industriebier verleiden.

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  3. Die Pulle oben rechts sieht mehr nach Whisky aus, Ola Dubh klingt auch mehr nach Whisky, aber nicht nach USA.

    Gruß, N.

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    1. Im Whiskyfass gelagertes Bier, in diesem Fall war da vorher 12 Jahre alter Whisky drin, gibts auch in 18 und 24 soweit ich mich erinnere. Reizt mich aber nicht die Bohne.

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  4. Mit dem Bier ist es wie mit dem Tabak. Ich bin da festgelegt. Andere Sorten kommen nur in Notsituationen in Frage

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    1. Meine Zigaretten schmecken immer sehr ähnlich, egal welchen Tabak ich verwende *g*

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  5. Dann hattest Du noch nie Bulgartabak!!! Ich sach nur: Juwel72. Gibt es zum Glück nicht mehr.

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