Mittwoch, 16. Januar 2013

Das Moor hat seine Schuldigkeit getan














Ab in die Tretmühle. Kaum bin ich wieder halbwegs fit, tut man alles um diesen Zustand wieder zu ändern und beglückt mich mit verlängerter Schicht. Die Software aus Polen erledigt den Rest, kaum eine Fehlermeldung, kaum ein Datenbankabsturz bleibt mir heute erspart, dazu unverhoffte neue Effekte wie ein selbstständiger Maschinenstart, für den ich kurz vor Mitternacht den Programmierer aus dem Bett klingeln darf, weil der Vorgang sich einfach nicht abschalten lässt. Wenigstens hat man mir freiwillig ein paar Telefonnummern überlassen, man traut dem Braten vernünftigerweise selber nicht so ganz.

Trotzdem, es macht irgendwie Spaß, nach vier Wochen auf der Couch kommt hier wenigstens keine Langeweile auf. Den Stress bin ich gewohnt, das wird sich irgendwann alles einspielen. Meiner verspannten Schulter geht es jedenfalls nach zwei Tagen Bewegung deutlich besser, sitzen geht auch, das Spezialkissen von Herrn H. auszuleihen war eine gute Idee.

Trotzdem gibt es ein Haar in der Suppe, denn schlagartig ändert sich hier auch das Wetter, man könnte wunderbar fotografieren gehen - nur, wann? Und wohin? Am Wochenende ist das unter Garantie wieder vorbei mit Schnee und Kälte bei meinem Glück, so wahnsinnig viel ist es eh nicht.

Ein Ort fällt mir ein als ich meine Zeitung hole, das Stellmoorer Tunneltal erstreckt sich bis nach Ahrensburg und ist über eine Brücke über die Bahnlinie leicht zu erreichen. Ich bin ohnehin zu früh dran und beschließe, mir vor der Arbeit ein wenig die Beine zu vertreten. Ich hab zwar nur die Kompaktknipse in der Tasche und auch nur eine knappe Stunde für Hin- und Rückweg, aber wenn das Motiv etwas taugt könnte man ja mit passender Ausrüstung wiederkommen.
Eine angenehme Ruhe herrscht hier, wenn nicht gerade jemand atemlos vorbei hetzt, oder ein Zug über die nahe gelegene Bahnstrecke rauscht, hört man nur Holz und Eis, wie sie bedrohlich um die Wette knirschen. Die eingesunkenen Teile des Weges sind mit dicken Brettern überbrückt, man sieht es an den Spuren im Schnee, dass sie nicht benutzt werden. Nasse Füße bekommt man bei dem Wetter hier nicht, die gefrorenen Pfützen werden von der leichten Schneedecke bedeckt. Im Sommer ist es hier schon ganz nett, mit Schnee und Eis find ich es beinahe noch schöner.

Werde ich wohl wiederholen müssen, irgendwann. Mit etwas mehr Zeit, etwas mehr Schnee und etwas weniger Hundegassigehern und Joggern ließe sich aus der Ecke noch einiges rausholen. Nach einer weißen Zugabe sieht es leider nicht aus, aber vorerst ist mir sowieso mehr nach ausschlafen, wenn man wochenlang nur rumgegammelt hat sind zwölf Stunden ackern doch enorm anstrengend.

Nicht anstrengend: The Republic Tigers -Keep Color





9 Kommentare:

  1. Na denn... Frohes Schaffen ! *g*
    In dem Moor waren wir schonmal zusammen, gell ?

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    1. Jepp. Wir sind sogar bis zur "Burgruine" gelaufen damals.

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  2. Na dann willkommen zurück im Alltag ;)
    Das Moor lohnt dann wirklich mit Ausrüstung und keine Sorge am WE liegt auch noch Schnee.

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    1. Wenn es nur der ist der jetzt schon liegt lohnt das nicht. Ich hätte gerne 10 cm Neuschnee, keine Fußabdrücke und blauen Himmel *g*

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  3. Ah ja! Winter ist schon was feines. So mit Schnee und so

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    1. Ich hätt gern etwas mehr davon, auch wenn es unpraktisch ist, es sieht einfach besser aus. Ich hab allerdings gut reden, so ohne aufgescheuerte Haxen.

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  4. Prima, dass du wieder on the road bist!

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    1. Bisher leider mehr on the work, aber das wird schon.

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  5. jaaa, solche brücken kenn ich auch, nur haben wir weniger schnee, dafür mehr sand. *gg*

    freut mich das es dir besser geht

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