Vor schätzungsweise 25 Jahren standen ein paar völlig bekiffte Menschen staunend vor der Amsterdamer Altstadt, bestimmt eine halbe Stunde, wenn nicht noch länger (der Zustand lässt keine genauen Angaben zu) aber: War das toll! Diese ganzen Details. Die kleinen Legoautos, die durch die Straßen fuhren, die Touristengondeln, die durch die Grachten schipperten, die öffnenden und schließenden Brücken und da kommt die Feuerwehr und das Männchen mit der roten Brille kommt doch bestimmt gerade aus nem Koffieshop und der Mann da hinten muss schon das dritte Mal jetzt die entgleiste Eisenbahn wieder auf die Schienen setzen und das ALLES AUS LEGO! War das toll!
Amsterdam war für uns jedenfalls DIE Attraktion im Legoland Billund, noch vor dem Flughafen oder den großen Schiffshebewerken, den Hafenkränen und was sich sonst noch alles so bewegt hat. Schätzungsweise 25 Jahre später und völlig nüchtern hat sich daran nichts geändert, Amsterdam ist immer noch toll.
Der Park allerdings, der hat schon etwas gelitten inzwischen, jedenfalls für Fans der kleinen bunten Steine. Die Fläche hat sich zwar mindestens verdreifacht, doch ausgewirkt hat sich das nur auf die Anzahl der Achterbahnen, Wildwasserbahnen, Kanubahnen, Karussells und Nochmehrachterbahnen. Würde man nicht hin und wieder über ein paar verstreute Figuren und Bauwerke aus Legosteinen stolpern, wäre es ein Park wie jeder andere.
Für die Kinder ist das natürlich trotzdem toll, schon allein weil man Wochentags im Mai keine Wartezeiten befürchten muss, egal wie begehrt die Attraktion ist. Der Stöpsel hat das Glück, dass er mit seinen genau 100cm in fast jedes Fahrgeschäft darf und er will auch in jedes rein, solange er die Hand seiner großen Schwester dabei ganz feste drücken kann. Das lässt sich in knapp acht Stunden auch locker bewältigen, weil die Wartezeiten überall unter fünf Minuten liegen.
In der Hauptsaison dürfte das anders sein, denn an der Kasse werden auch VIP Tickets angeboten, durch die man Wartezeiten vermeiden kann. Da so etwas nur zu Lasten derer gehen kann, die sich so ein Ticket nicht leisten können, ist das ein Grund diesen Park in Zukunft zu meiden.
Daran ändert auch die Bar von Mos Eisley nichts, der Park hat sehr viel von seinem alten Charme eingebüßt. Mit Legobauwerken alleine könnte man so etwas wohl auch kaum noch betreiben, denn so sehr Kult die bunten dänischen Bausteine auch sein mögen, was den Detail- und Einfallsreichtum angeht ist das Hamburger Miniaturwunderland inzwischen um Längen voraus und Achterbahnen gibt es an jeder Ecke.
Fotos dazu: Legoland Billund, Dänemark / Nikon D7200
Musik dazu: Ray Wylie Hubbard - Crusades Of The Restless Knights / Dangerous Spirits
Du hast doch wohl nicht etwa vor 25 Jahren GEHASCHT?
AntwortenLöschenIch bin entsetzt! Oh mein Gott...
Bytheway, das Wunderland hat ganz wunderbares neulich gebaut.
Kennste wahrscheinlich schon:
https://www.reddit.com/r/de/comments/bqlb6r/das_miniaturwunderland_hat_zum_thema_grundgesetz/
Grüße aus dem Regenwald!
Ich doch nicht, wo steht das denn bitte?
LöschenUnd das Filmchen vom MiWuLa kannte ich tatsächlich noch nicht, aber die Jungs machen viele gute Aktionen, die sind schwer in Ordnung, wenn auch Fans des falschen Vereins.
Die Aufnahmen von Amsterdam sind super, allein dafür würde sich ein Besuch lohnen. Für Kinder ist der Teil des Parks sicher nicht so interessant, aber wenn man wie ich mit Lego aufgewachsen ist hat das immer noch seinen Reiz.
AntwortenLöschenGruß, N.
Geht mir ähnlich, ich finde Lego immer noch toll. Hatte leider auch einen nicht geringen Einfluss auf Generationen von Architekten, die den damaligen Mangel an Fensterbauteilen heute überkompensieren.
Löschenda wollte ich schon immer mal hin weils halt mehr gibt als nur achterbahnen und karusells, aber für einen tagesausflug ist mir das zu weit weg, da müsste man schon in der gegend urlaub machen. mit deinen fotos schaffst du es tatsächlich noch mir dänemark schmackhaft zu machen *g*
AntwortenLöschenIn der Gegend Urlaub machen ist wirklich ein guter Tipp. Wir waren allerdings am Limfjord, das ist 200 Kilometer weg.
LöschenIch hatte Lego von Anfang an. Da gabs noch wenige verschiedene Steine. Aber wenigstens die Garage mit dem Schwingtor. Und Autos und Bäume in übersichtlicher Vielfalt.
AntwortenLöschenAls meine Kinder klein waren, hatte ich den grossen Überblick über die Ausweitung des Programms längst verloren. Zudem haben Mutter und Vater einen schunghaften Legohandel betrieben. Die Woche über billig angekauft, im Leinensack durch die Waschmaschine und wochenends portionsweise wieder verkauft. War renatbel damals. Windeln waren teuer *ggg*
Ja an das Schwingtor kann ich mich auch noch erinnern, hatte aber nur der Nachbarsjunge. Bei mir war's der Grundkasten mit dem die heutigen Architekten geübt haben und weil es immer zu wenig Fenster gab müssen die das heute irgendwie kompensieren *g*.
LöschenIch glaube auch an diese Theorie, dass Architekten so konstruieren und entwerfen, wie sie als Kinder gespielt haben.
LöschenDas geht, glaube ich, auf Mies van der Rohe zurück. Der hat als Kind oderJugendlicher nachweislich mit Märklin Metallbaukästen gespielt.
Da es dort nur ein Gitterfenster, und das nur als Extrazubehörteil gab, würde das wieder deine Fenstertheorie stützen...
Mies van der Rohe? Das war der mit den schicken Bushaltestellen oder?
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