Donnerstag, 13. Oktober 2016

Altstadt mit Seefahrern
















Lagos, das ist diese furchtbare Stadt an der Küste, mit sehr vielen Stränden und entsprechend vielen hässlichen Hotelburgen und Appartementruinen, von denen man nicht immer genau sagen kann, ob sie gerade gebaut oder abgerissen werden. Da muss man nur hin, wenn man Abends an der Meia Praia ein exquisites mehrgängiges Menü vom Chefkoch kredenzt bekommt, weit weg von den staubigen und verstopften Straßen.

Dass die Stadt weit mehr zu bieten hat und durchaus einen zweiten Blick wert ist habe ich erst vor zwei Jahren gemerkt, nachdem die beste Gastgeberin von allen mich zu einem Eis in der Altstadt eingeladen hatte. Selbstverständlich in der besten Eisdiele der Stadt, unter "best of" geht in der Familie nix wenn es um das leibliche Wohl geht. Spätere Recherchen fanden dann noch eine alte Stadtmauer und diverse andere Motive vor, so dass ich den Entschluss fasste, bei meinem nächsten Besuch ein paar Stunden mehr dort zu verbringen.

Damit nicht jeder Hans und Franz mit seiner Karre in der Altstadt herumgurkt, was angesichts der engen Gassen innerhalb kurzer Zeit zu einem kompletten Verkehrsinfarkt führen würde, ist diese geradezu umringt von Parkhäusern. Meist unterirdisch, wodurch das glücklicherweise nicht so auffällt. Ein Auto wäre hier auch völlig blödsinnig, denn das schöne Mosaikpflaster im historischen Zentrum der Stadt ist den Fußgängern vorbehalten.

Am Denkmal Heinrichs (Seefahrer) und der Igreja de Santa Maria vorbei, über den Praça Gil Eanes (Seefahrer), die Rua Soeiro da Costas (Seefahrer) und den Praça Luís de Camões (Dichter, ausnahmsweise) führt uns der Weg irgendwann auf die andere Seite der Stadtmauer. In einen Park ohne Schatten, aus dem es für eine längere Strecke keinen Ausweg zu geben scheint, denn die lückenlose alte Stadtmauer ist sehr lang und sehr gut erhalten. Zu allem Überfluss geht es auch noch bergauf, so dass ich lieber auf eine vollständige Erkundung des Walles verzichte und wir bei der nächsten Gelegenheit wieder hinter ihn flüchten.

Eine weise Entscheidung, denn hier oben ist Lagos noch viel interessanter, die Backpackerhostels ziehen entsprechendes Publikum an, das wiederum sorgt für haufenweise günstige Restaurants und gemütliche Kneipen, in denen man für schmale zehn Euro ein vollständiges Barbecuemenü incl. Glas Bier bekommt. Wahrscheinlich ist sogar der Homemade Apple Crumble im Garden lecker, aber da die beste Gastgeberin von allen gerade so einen gebacken hat verzichte ich auf den Vergleichstest und bestelle mir für 'nen Fünfer einen leckeren Mojito. Eventuell sollte man diese Gegend mal am Abend besuchen, da wäre ja auch noch diese Burrito Bar, die so gut sein soll..

Am Ende des Stadtbummels geht es noch kurz mit der Motorkutsche zum Ponta da Piedade, den ich eigentlich schon lange vom Boot aus hätte fotografieren müssen, wenn mir nur eine halbwegs seetaugliche Begleitung dafür einfallen würde. Vielleicht sollte ich den Pappenheimer doch einfach mal mitschleppen...


Seefahrerfotos: Lagos, Heinrich der Seefahrer, Igreja de Santa Maria, Praça Luís de Camões, Altstadtgassen, Stadtmauer, Ponta da Piedade mit Blick auf Meia Praia, Portimão und Ferragudo, Meia Praia Lagos
Seefahrerbier: Firestone Walker Union Jack, West Coast IPA, 7.5%
Seefahrermusik: Roger McGuinn - Cardiff Rose


























8 Kommentare:

  1. nettes städtchen, gefällt mir. vor allem diese glänzenden mosaiksteingassen wirken sehr gepflegt, hier wäre das garantiert schon mit kaugummi vollgerotzt wie der jungfernstieg.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die Portugiesen schmeißen ihren Müll gerne aus dem Autofenster und in den Mosaiksteingassen kann man halt nicht fahren *g*
      Das mit dem fehlenden Kaugummi ist mir allerdings ebenfalls aufgefallen, ich habe aber in Portugal auch nie einen kauen sehen.

      Löschen
  2. hast du die ganzen namen geguugelt??
    ich bin impressed über die vollständigkeit deiner reiseberichte :-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mit dem Finger auf der Landkarte bzw. mit dem Mauszeiger über Googlemaps. Ab und zu Straßenschilder fotografieren kann auch helfen :)

      Löschen
  3. Vertraue nie dem ersten Eindruck. Das fällt mir bei der Betrachtung Deiner Bilder ein.
    Inch

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dann ist es ja gut wenn der zweite Eindruck einen besseren macht :)
      Wird bei den meistens Städten ähnlich sein wenn man sich nicht auskennt und nur die Vororte durch das Autofenster betrachtet.

      Löschen
  4. Deine Fotos vom Ponte sind schon mal besser als bei Wikipedia, aber wieso brauchst du für eine seetüchtige Begleitung für die Bootstour? Ich denk die Portugiesen sind ein Volk von Seefahrern *fg*

    Gruß, N.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich kenne leider keine portugiesischen Seefahrer, nur eine Dame mit scheinbar heftiger Seekrankheit, aber vielleicht parke ich die nächstes Mal für die eine Stunde in einem Café *g*.

      Löschen