Die in den sechziger Jahren im Norden Winterhudes errichtete Bürostadt City Nord, vom Rest des Stadtteils durch den Stadtpark getrennt, bestand hauptsächlich aus den Verwaltungen großer Konzerne. Das sollte die Wohngebiete entlasten und gleichzeitig moderne Arbeitsplätze im Grünen schaffen bzw. erhalten, da viele Konzerne sich durch den Platzmangel mit Abwanderungsgedanken befassten.
Fürs Image ist es heute besser Büros am Hafen zu haben, möglichst mit Blick auf die Elbe, Großraumbüros waren irgendwann auch nicht mehr gefragt, so dass etliche Gebäude inzwischen abgerissen und durch Neubauten ersetzt wurden. Zwischenzeitlich sollten einige der Klötze sogar unter Denkmalschutz gestellt werden, was durch die Eigentümer verhindert wurde um eine nötige Modernisierung nicht zu gefährden.
Die Vorstellung hier arbeiten zu müssen fand ich immer ganz schrecklich, ein ganzes Ghetto an Schlipsträgern, eingesperrt in Sachbearbeitersilos. Wenn alle gleichzeitig aus den Bunkern strömen muss es hier furchtbar eng sein, am Wochenende ist es toter als tot. Der menschenleerste Ort der Stadt, trotz der vielen Grünflächen. Die einzige Ecke in der es hier noch zuckt ist eine alte Ladenpassage am Mexikoring, in der sich ein Kulturzentrum befinden soll. Aufgefallen ist mir bisher nur die Werbung für ein Lifestylemöbelhaus mit angeschlossenem Restaurant.
Eigentlich nicht gerade mein Traumziel für einen fotografischen Ausflug, daher habe ich mir nur einen kurzen Nachmittag die Zeit dort vertrieben. Angesichts der doch nicht ganz uninteressanten Motive sollte ich vielleicht einen weiteren Tag einplanen, die besten entdeckt man häufig erst beim zweiten Mal.
Fotos: Spiegelung am Überseering - Neubau HDI/Senvion - Vattenfall - Neubauten Überseering - Neubauten New York Ring Fassade Edeka - Abandoned Places: Oberpostdirektion - Fassade RWE Gebäude - Fassade ehem. Oberpostdirektion - Neubau New York Ring - O² Kubus
Musik: Pearl Jam - Backspacer
bääää, was ne grauenhafte vorstellung da arbeiten zu müssen. wenn man sich die türme ansieht muss man wohl eine stunde vorher da antanzen um es rechtzeitig zum arbeitsplatz zu schaffen und um in der mittagspause das grün vor der bürotür zu genießen muss man wahrscheinlich die hälfte der zeit für den weg einplanen, jedenfalls wenn man in den oberen stockwerken arbeitet.
AntwortenLöschenIch hatte mal das Vergnügen, im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs, eines dieser Gebäude von innen kennenzulernen. Gott sei Dank hat das mit dem Job nicht geklappt.
LöschenImmerhin sind die Wege geschickt angelegt, alles in der oberen Ebene mit Brücken statt Fußgängerampeln, so dass die Horden nicht gleich auf die Straße stolpern.
Sehr geile Fotos! Das letzte ist echt der Hammer, ich rätsel immer noch wie das gebaut ist. Muss ich wohl selbst mal hin.
AntwortenLöschenGruß, N.
Die haben da irgendwelche beschichteten Scheiben verwendet, dadurch gibt es da krasse Spiegelungen.
LöschenKlasse Aufnahmen, die gefallen mir sehr!!!
AntwortenLöschenDa wünsche ich mir sofort ne 13x18er Linhof oder eine ähnliche - - -
Die Detailaufnahmen mit der betonten grafischen Gestaltung ist eindrücklich gelungen.
Vom Konzept her entspricht die City Nord ja fast 1:1 der Charta von Athen. Fragt sich bloss, warum man da noch in 1960er Jahren so gebaut hat; da waren die ersten Nachteile doch bereits in der Diskussion...
Herr Ärmel
Danke :)
LöschenDeine Fassadenfotografien waren die Inspiration, sonst hätte ich wahrscheinlich keine große Lust gehabt mich mit der City Nord zu beschäftigen. Das mit der Charta von Athen stimmt natürlich, steht jedenfalls in Wikipedia *g*
Die Nachteile eines 30 Jahre alten Konzepts haben sich dann 30 Jahre später auch gezeigt, Politiker denken halt nur in Schritten von max 4 Jahren, mehr ist nicht drin.
Nachtrag:
AntwortenLöschenDem Herrn Pappenheimer habe ich das ebenfalls auf diesem Weg mitgeteilt.
Ihr beiden seid die letzten Bewohner von Tante Guurgels Bloggerplanet des Wahnsinns, bei denen ich noch kommentiere.
Ich habe diese zickigen Tante Guurgel Macken jetzt definitiv satt.
Mit meinem wordpress Konto kann ich nicht kommentieren, da es "ungültige Zeichen" enthielte.
So dann muss ich "beweisen, dass ich kein Roboter bin". Und überdies anschliessend noch blöde Buchstabenkombinationen tippen, die manchmal garnicht lesbar sind.
Onkel Wortpresse hat sicherlich auch nachteile, aber was die Tante da veranstaltet ist die typische Gringoparanoia.
Und was die Kommentarverfolgerei betrifft, kanns dümmlicher und umständlicher garnicht mehr gehen. So will ich meinen, doch sicher bin ich nicht wenn ich an Morgen oder gar Übermorgen denke.
Aaarrrgghhhhh
Lesen werde ich deine Berichte und gugge werde ich deine guten Fotografien auch weiterhin, versteht sich. Darauf will ich nicht verzichten!!!
Herr Ärmel (https://fotografieundtext.wordpress.com/)
Ja, das wäre natürlich schade, wenn ich auf Deine Kommentare verzichten müsste. Ich muss schon auf Kommentare aus Portugal verzichten, die scheitern schon bei der Eingabe *fg*. Gurgel war schon immer zu umständlich und vor allem zu bevormundend, es landen ja sogar Kommentare trotz erfolgreicher Antiroboterprüfung im Spamordner. Nervt mich auch alles tierisch.
LöschenÄrmel sagt:
LöschenVerzichten ist nicht schön.
Kompromissvorschlag: ich kommentiere anonym und verfolge jedoch die Kommentare nicht mehr. Gugge sporadisch nach, kann also einige Tage dauern.
Mal sehen, wie das funzt.