Mittwoch, 17. April 2013

Jetzt auch noch Dosenwurst















Die Vorliebe der Deutschen für Currywurst treibt echt seltsame Blüten. Vor Jahren hab ich sogar mal so ein Tütenfixgedöns für Currywurst entdeckt, wo man außer einer Bratwurst und etwas Wasser nichts weiter hinzufügen sollte, keine Ahnung ob es das noch gibt. Für Kochlegastheniker ideal, vom Schwierigkeitsgrad her immerhin schon eine Stufe höher als Tubendrücken, man muss auch in der Küche mit den simplen Dingen anfangen. Um die Antwort vorwegzunehmen, nein, ich hab es nicht getestet. Das ist selbst mir zu peinlich für den Warenkorb.

Die bisher eindeutig unterste Stufe des Currywurstverzehrs ist der Mikrowellenfraß aus der Plastikschüssel gewesen, dass es den Kram immer noch gibt ist nur mit den vielen sich selber versorgenden Schulkindern zu erklären, die so etwas als Überbrückung vorgesetzt bekommen bis Mutti oder Vati von der Schicht kommen. Oder die sich, wenn sie Pech haben, davon dauerhaft ernähren müssen, weil weder Mutti noch Vati sich an den Herd stellen. Hat aber im Currywursttest nichts verloren, weil das weder mit Curry noch mit Wurst etwas zu tun hat.

Ähnlich erschreckend finde ich eigentlich Wurst aus der Dose, obwohl das nicht ungewöhnlich ist und keinesfalls ein Merkmal für schlechte Qualität sein muss, wenn sogar Birnes Hofschlachter seinen Saumagen in Dosen verschickt. Aus diesem einfachen Grund (und der geschickten Aufmachung mit Sternchen plus Versprechen auf "Best German Quality") hab ich zugegriffen, gleich zweimal. Best Bratcurry X-Treme und Best Oriental Currywurst, mit Sucuk. Letztere war dann gar nicht mal so übel für Dosenfutter, nur die Sauce etwas zu salzig für meinen Geschmack, allerdings ess ich Sucuk dann doch lieber ohne Ketchup. Enttäuschend dagegen die Bratcurry, dünne Schrumpfbratwurststücke in dünner Suppe, da drück ich nach dem Grillen lieber auf die Tube. Mit der Currywurst von McDonalds kann sie zwar konkurrieren, aber das ist eher ein Armutszeugnis für den Burgerbrater.

Die Firma bietet ihre Saucen auch im Alleingang an, ohne wurstähnliche Bestandteile, unter anderem eine "Best Highway To Hell Sauce" und damit dürften sie genau die richtige Zielgruppe ansprechen. Wer ein paar Tage Schlammbad in Wacken auf sich nimmt ist vielleicht nach zwei Tagen Ravioli dankbar für die Abwechslung. Und für einen Aschenbecher hat die leere Dose auch gleich die richtige Größe.

Dosencurrytestmusik: Daby Touré & Skip McDonald - Call My Name

8 Kommentare:

  1. Ich verneige mich in Ehrfurcht!
    Irgendwie und -wo bewundere ich Deine Aufgeschlossenheit sowie die unerschrockene Kaltblütigkeit mit der Du die diversen Currywurstderivate deinen kritischen Tests unterziehst...

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    1. es spricht zumindest für leichte masochistische Ader und einen sehr robusten Magen :)
      Aber danke für das Vorkosten so bleibt uns dieses zumindest erspart....

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    2. Mein Magen ist allerdings höchst robust, sonst würde ich mir solche Aktionen sicher sparen. Und hey, andere Leute essen Kängurupimmel und Maden hab ich mir sagen lassen, da geh ich lieber zu McDoof auf ne schlechte Curry.

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  2. in der hand gehabt hab ich die dose auch schon, im gegensatz zu dir warnt mich nur meine innere stimme und ich stells wieder ins regal *g*

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  3. es gibt helden, die erschlagen drachen, retten jungfrauen und ganze universen.
    andere stellen sich diversen kulinarischen herausforderungen.
    muss es auch geben ;-P

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    1. Ach das mit den Drachen, Jungfrauen und Universen hab ich alles schon hinter mir, sogar mit Göttern und Halbgöttern hab ich mich angelegt, und was hats gebracht? Sie suchen mich weil ich n Raumschiff geklaut hab ^^.
      Helden werden echt überschätzt, Currywurst testen ist hingegen schwer angesagt. Bald.

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  4. Also ehrlich: Warum tust Du Dir das an?

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    1. Das war jetzt nicht wirklich schlimm ;)
      Ab und zu nehm ich halt Kram mit für den kleinen Hunger zwischendurch, und Milchschnitten mag ich nicht.

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