Mittwoch, 15. Juni 2016

Harburger Binnenhafenfest 2016





Am letzten Tag noch auf das Harburger Binnenhafenfest, wenn die schon um 18 Uhr die Bürgersteige hochklappen? Lohnt sich das? Für eine Runde mit der OMKA um die Schlossinsel und zwanzig neue Fotos, von Ecken die man gefühlt schon zweihundert Mal fotografiert hat? Das Programm sagt: Ja, lohnt sich, um 16:30 spielen Nervling. Erstens machen die gute Musik und zweitens kann man von Moira gar nicht genug Fotos haben, also hin da.

Das Wetter hat scheinbar alles in Richtung Ostsee getrieben, nicht einmal Stau an den berüchtigten Stellen, nach Harburg in zwanzig Minuten und dann ist Sackgasse, weil die Veritaskaibrücke gerade erneuert wird. Großartig. Nicht einmal zu Fuß kommt man auf die andere Seite, also wieder in die Karre und durch die Baustellen irgendwie außen rum ins Parkhaus, das wieder mit Sondertarifen zum Hafenfest lockt. Für zwei Euro Tagespauschale kann man hier nirgends besser parken, zu Fuß sind es gerade mal zwei Minuten zum Kanalplatz.

Dort liegt die Omka gerade am Ponton und ich kann mit Käpt'n Stefan ein paar Minuten schnacken, bevor er die nächste Runde durch den Hafen macht. Mitfahren werde ich lieber später, das Boot ist mir zu voll und ich will erst einmal über das Gelände schlendern und ein paar Motive suchen. Eines davon wäre die Küche des Transit Wohnschiffes, die an ihrem Stand syrische und albanische Spezialitäten anbietet. Albanisch kenne ich noch nicht und syrisch ist genial lecker, doch der Stand wird derart belagert, dass ich mir Foto und Futter für den Rückweg aufspare.

Die neue Fußgängerbrücke wäre eine willkommene Abkürzung, doch das Wunderwerk der Technik will nicht so recht funktionieren und wenn der HPA Techniker das irgendwann im Griff hat, macht er sie ohnehin für den Schiffsverkehr auf. Wir gehen außen rum über die Klappbrücke und landen auf dem Deck der Greundiek, für ein nicht allzu kaltes Bier im Schatten und einen Klönschnack unter OMKA-Fans.

Mehrfach und nachdrücklich werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass im Bauch des Schiffes ganz tolle, ganz winzige Schiffsmodelle aus Streichhölzern ausgestellt sind, aber ich kann mich nicht so recht entscheiden, solange da kein Streichholzmodell der OMKA steht reizt mich das nicht. Außerdem ist es da unten garantiert dunkel und für winzige Streichholzschiffe bräuchte ich das Makro, Licht, ein Stativ und viel mehr Zeit, außerdem kriege ich gerade Hunger.

Man empfiehlt mir den Stand gegenüber, da gäbe es Teigwaren aus Ungarn, mit Sauerrahm, Käse, Schinken, Knoblauch oder darin eingebackener Wurst, was sich dann Deutsch-Ungarische Hochzeit nennt. Hochzeiten brauche ich nicht, das ungarische Original mit ordentlich Knobi und Käse/Schinken reicht, ist ganz lecker (ohne direkt vom Hocker zu hauen) und macht ordentlich satt. Sieht schlecht aus mit Syrisch oder Albanisch heute.

Abgesehen vom Riesenrad mit dem peinlichen Namen, das hier zum ersten Mal steht, birgt die weitere Festmeile keine großen Überraschungen. Von den nötigen Wurst-, Bier-und Caipiständen abgesehen war Harburg schon immer mehr Kultur als Kommerz, lockt mit Kunst und maritimen Altertümern, ist nicht so überlaufen und nicht so laut und nervig wie der große Hafengeburtstag. Hier fehlen die Millionen Touristen, Harburg ist familiär. Ein wenig provinziell vielleicht, aber mit Herz und Engagement.

Auf der Bühne stehen deutsche Cowboys und machen deutschsprachige Cowboymusik mit lustigen Texten, das zwingt mich zur Umkehr. OMKA fahren. Leider ist von der nichts zu sehen, nicht einmal der Mast am Horizont. Da die neue Fußgängerbrücke heute nicht mehr für Fußgänger geöffnet wird muss ich zwei Kippen später wieder zurück, wenn ich was von Nervling sehen will. Der Weg wird langsam anstrengend bei der Hitze...

Lohnt sich aber, Nervling haben gerade eine Weltreise hinter sich, ganz viele neue Lieder und Geschichten im Repertoire und eine neue CD draußen, die ich mir nach dem Konzert ganz sicher kaufen würde, doch nach einer halben Stunde muss ich wieder zurück, will ich noch eine Runde um die Insel drehen. Was für eine Latscherei heute und das bei diesem kleinen Fest.

Mit der Hafenrunde wird es dann auch nichts, als ich am Kanalplatz ankomme ist die OMKA schon einen guten Meter vom Anleger weg für die letzte Fahrt. Angesichts der inzwischen aufgezogenen dunklen Wolken verzichte ich auf hektisches Armwedeln oder Pfeifen und verziehe mich in Richtung Parkhaus, was sich fünf Minuten später als weise Entscheidung entpuppt.

Nächstes Jahr gehe ich da wieder Samstags hin, der Sonntag ist echt zu kurz, man hat nicht mal genug Zeit zum Streichholzschiffchen gucken...

Festfotos: Kanalplatz Harburg, Johanna, Greundiek, Undine, Kulturkran, Super Fischbrötchen, Lotsenboot Marxen vor Wohnschiff Transit, Kulturkran, Cowboys, Schlossinselneubauwohnidylle mit Pferd, Klappbrücke Lotsekanal, Betörende Moderatörin, Schiffseigners Swimmingpool, Transit Kitchen, Nervling, OMKA.
Festbier:  Kehrwieder SHIPA Enigma, 7.5%
Festmusik: Widespread Panic - Ball / Über Cobra













































































Beinahe hätte ich es vergessen, der Käpt'n bat mich noch ein Video zu verlinken und dem Mann kann ich ja nichts abschlagen.

4 Kommentare:

  1. aha. jetzt weiß ich immerhin auf welchen frauentyp du stehst *g*.

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    1. Jetzt erst? :p
      Viel verwunderlicher ist das er vor Cowboymusik flieht *g*

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    2. Ihr seid beide echte Experten *g*

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  2. Hatte ich nicht darum gebeten mal Bescheid zu sagen wenn du mit dem Kahn wieder unterwegs bist? Ich will da auch mal mit endlich.
    Gruß, N.

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