Freitag, 22. März 2013

Original, originaler, am originalsten. Und kultig!















Currywursttest, nächste Runde. Wahre Dramen müssen sich hier abgespielt haben, im Imbiss bei Schorsch. Mit denen hatte Schorsch selber allerdings nichts zu tun, denn der war schon lange in Rente als sein Nachfolger die winzige Bude an seine Angestellten verpachtete, den Imbiss ein paar Jahre später dann selbst übernahm und die ehemaligen Pächter vor die Tür setzte. Die haben sich gerächt indem sie sämtliche Möbel herausrissen (was bei der Größe des Ladens nicht sehr viel gewesen sein kann) und direkt daneben einen Konkurrenzimbiss eröffneten. So ungefähr soll sich das abgespielt haben, da gibt es durchaus unterschiedliche Aussagen, je nachdem wen man gerade fragt.

Tatsache ist jedenfalls, dass nun im Grünen Jäger auf Sankt Pauli zwei "legendäre" Currywurstbuden direkt nebeneinander existieren, die beide im Besitz von Schorschs Original Currywurstsaucenrezept sind und die demnach beide mit dem "Original" auf Kundenfang gehen. Man braucht in Hamburg also nicht unbedingt eine Currywurstfehde mit Berlin, Stress können wir auch ganz alleine.

Original ist auf jeden Fall die originale Bude in Hausnummer 14, auch als "schmales Handtuch" bezeichnet, in der man seine Currywurst am besten bei angenehmem Wetter an einem der Stehtische draußen genießt, denn im Laden selber finden maximal sechs bis sieben Personen nebeneinander am Tresen Platz, der achte kann zum mitnehmen bestellen. Bei neuen Gästen ist Aufrücken angesagt, bei gehenden Gästen Bauch einziehen, sonst kommt niemand durch. Je nach Gast kann man das entweder als "kultig" oder als unangenehm empfinden, bequem ist es ganz sicher nicht.

Ein Doppeltest hätte sich da angeboten, nur war leider immer einer der beiden Imbisse geschlossen wenn ich da mal vorbei kam. Gestern der Nachfolger mit dem selten dämlichen Namen "CurryCultTreff", also gab es nur eine Wurst bei Schorsch, immerhin vor Jahren Favorit der Financial Times. Auf Pommes als Beilage muss man da verzichten, bei den beengten räumlichen  Verhältnissen ist es sicher besser nicht mit heißem Fett zu hantieren.

Bleiben Brot oder Kartoffelsalat (auch ein Original latürnich, nach Originalrezept), wobei Brot eindeutig die bessere Wahl gewesen wäre und auch von allen anderen Kunden bevorzugt wurde. Damit kann man nämlich die Reste der wirklich guten, tomatig-fruchtig-scharfen Sauce aufwischen, den eher mittelprächtigen Kartoffelsalat macht sie jedenfalls nicht besser. Die Wurst ist fest und knackig, wie man es von einer guten Bratwurst erwarten kann, die Schärfe der Sauce variabel, wer mag kann sich auch die Schnauze verbrennen.

Wer nur mal eben eine anständige Currywurst verhaften will und auf Beilagen verzichten kann macht hier nichts verkehrt, wer das bessere Original bietet muss ich ein anderes mal herausfinden. Bis dahin Platz 3, hinter den Piraten und Edelcurry.

Original Engelsstimme: Dido - Girl Who Got Away


5 Kommentare:

  1. Ich seh ihn schon vor mir auf den Bestsellertischen und in den Auslagen der Buchgeschäfte: "Der Zaphod" - Bibel und ultimativer Reiseführer in die Paradiese der Körriewurst. Wo treiben wir den Sponsor auf, der dir die Fahrten finanziert? *fg*

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    1. Ich bleib lieber unabhängig, obwohl ich einen Sponsoren wüsste. Ich darf nur nicht erwähnen, dass ich von dem jetzt schon jeden Monat einen Gehaltsscheck bekomme *g*.

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  2. So schön Du sie auch beschreibst, ich werde nie ein Fan dieses Dingens werden. Ich halte lieber mit der Thüringer Bratwurst dagegen, obwohl es die hier natürlich gar nicht gibt sondern nämlich ausschließlich und nur in Thüringen. Woll!

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    1. Thüringer Bratwurst in Thüringen zu essen steht auch noch auf meinem Zettel, nur, welchen Imbiss nimmt man da? Oder ist das egal und in Thüringen ist jede Original Thüringer Bratwurst extraklasse? Dann bräuchte man ja nur kurz von der Autobahn abfahren und den nächsten Laden aufsuchen :D

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