Freitag, 9. September 2011

Für Nussallergiker nicht geeignet















Zum Essen eingeladen werden ist an und für sich schon eine feine Sache, wesentlich schöner ist es, wenn man sich auch noch das Restaurant aussuchen darf. Griechisch stand nach zwei Wochen Urlaub dort unten ganz sicher nicht zur Debatte, aber den Hauschinesen hatte ich in letzter Zeit zu oft besucht, als das der mich noch reizen könnte. Ich vertraute einfach mal auf meine Überredungskunst, denn mir stand der Sinn eher nach leckeren Speisen aus Indien, woran der Herr Wagner mal wieder nicht ganz unschuldig war, der mir mit der Beschreibung des besten Mango Lassi diesseits von Kalkutta den Mund wässrig zu machen wusste. Wobei die Worte "Mango Lassi" bei mir im Normalfall völlig reichen, auch wenn man sie schreibt wie einen berühmten Fernsehhund.
Außerdem benötigte ich dringend einen Ersatz für meinen alten indischen Lieferservice, der ein so köstliches Kashmiri Biryani in die Aluschale zu zaubern wusste, dass ich seither einfach keine Notwendigkeit mehr sah ein indisches Restaurant aufzusuchen. Leider hat ihn das nicht vor der Pleite retten können.

Die Speisekarte des Raj Mahal schien dem Abhilfe verschaffen zu können. Ein Scheitern meiner Überredungskunst wäre fatal gewesen, nach etlichen Tagen geistiger Vorbereitung hab ich einfach keinen Appetit mehr auf etwas anderes. Glücklicherweise musste ich mich nicht mal wirklich anstrengen, sieht man mal von der Suche nach einem Parkplatz in der Gegend ab.

Da ich mir die Ecke vor Tagen schon bei Streetview angesehen hatte (geistige Vorbereitung!) war ich vom äußeren Erscheinungsbild nicht sehr überrascht, vor zwei Jahren befand sich da noch ein Thai/China/Vietnam Restaurant, wahnsinnig viel verändert hat sich das nicht. Rustikal auch die Innenausstattung, die man so in jedem Schweinske findet, Holztische und Papiertischdecken, Stühle, Bänke, fertig.  Und völlig leer. Kein einziger Gast an einem Wochenendabend.

Das darf auf keinen Fall so bleiben. Alle hin da. Das Mango Lassi ist umwerfend, drei Stück hab ich geschafft. Leider ist es auch extrem gehaltvoll und sehr sättigend, was sich bei den aufgefahrenen Portionen bitter gerächt hat. Auf eine Vorspeise werde ich nächstes mal verzichten, auch wenn wir uns das Chicken Tikka geteilt haben, diese monströse Portion Chicken Biryani schaff ich nur, wenn ich den ganzen Tag gehungert habe. Und alles voll mit Nüssen und Mandeln, das trainiert enorm die Wangenmuskeln.

Training für die Hörmuskeln: The Wolfgang Press - Funky Little Demons

10 Kommentare:

  1. ist indisch nicht sehr scharf? von wegen curry und so.. kann ich ja nicht vertragen. aber sieht wirklich sehr lecker aus.

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  2. nöö, indisch ist nicht NUR scharf. aber ich kenne es als aromatische küche, will sagen, die arbeiten mit mehr als salz,pfeffer und petersilie. und mehr als nur curry *gg*

    ist wie alles eben geschmackssache. meiner ist es auf jeden fall, ich liebe die indische küche.

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  3. *looool* Kashmiri Birjani? War der mit Hanf veredelt? *g*

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  4. Cisne, denk an die Strichliste. Ist nur ein Wochenende :)

    Meike, die Inder sind eher harmlos. Gibt auch ein paar schärfere Currys, aber lässt sich mit Thai nicht vergleichen. Immer schön Lassi trinken dabei, dann gehts.

    Anonym, das Kashmiri Biryani wurde mit Shrimps veredelt. Was, zugegeben, etwas seltsam ist, da es mit Sicherheit keine Shrimps in Kaschmir gibt. War mir aber egal.

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  5. mjam. sieht wirklich appetitlich aus und ICH mag die indische Küche. So sie gut gemacht ist, wir haben am Ort einen so genannten indischen Lieferdienst, die gehören für Ihre Verbrechen in der Küche angezeigt. Wenn ich mal wieder nach HH komme, musst du mir den Laden zeigen.

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  6. Inzwischen hinkst Du etwas hinterher, wollten wir nicht auch mal in die Meatery? Irgendwas mit Steaks ist mir noch in Erinnerung. Wird Zeit, mal wieder nach Hamburg zu kommen ;)

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  7. Irgendwie "lese" ich Dir immer nur "essend". Da stimmpp was niech... denk an Deine Pumpe *mahn*

    Deine Überredungsknste werden bei der Zweitperson nicht für ein weiteres Mal ausreichen *g*

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  8. Ach, Menno, K-üüüüü-nste... (bau doch mal 'ne Edit ein)

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  9. Ich hab nie gesagt, dass ich fortan völlig auf leckeres Essen verzichten werde, immerhin hab ich mich inzwischen an Mineralwasser gewöhnt. Fortschritt in kleinen Schritten zwar, aber unverkennbar ein Fortschritt.
    Das Pech mit den Überredungskünsten hab ich öfter, weil die Leute sich häufig Sachen bestellen, zu denen ich nicht unbedingt raten würde.

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