Mittwoch, 14. Juli 2010

Happy to be blöd

















Lifestyle war gestern, heute geht es direkt an den Kopf, Mindstyle ist angesagt. Endlich haben auch Esoteriker und andere Verwirrte ein Magazin, der Heinrich Bauer Verlag bringt Happinez in ihr Leben. Ein Heft für Menschen, die interessiert sind am Entdecken ihrer Innerlichkeit, ohne gleich einen Chirurgen bemühen zu müssen. Das ganze in hochwertigster Haptik und Optik, garniert mit spannenden Artikeln über Weisheit, Psychologie und Spiritualität. Damit auch niemand diesen Blödsinn übersieht, wird das Blatt bei Rewe auch gleich an exponierter Stelle aufgestellt, die knallig bunte Aufmachung soll dann sicher für die nötige Aufmerksamkeit bei der Zielgruppe sorgen.
Für nur 4.95 Euro gibt es auch gleich ein Gimmick der Sonderklasse in der ersten Ausgabe, Karten der Weisheit zum heraustrennen, für mehr Liebe im Leben. Gimmicks, lieber Bauer Verlag, haben auch YPS nicht helfen können, ich bin aber schon gespannt was uns in den nächsten Ausgaben erwartet. Vielleicht ja  ein Starschnitt in Lebensgröße von Backwahn Osho, die Gebetskette zum selberknüpfen oder endlich die berühmten Löffel, mit denen man die Weisheit fressen könnte. Für echten Mindstyle der Happinezleser wären allerdings mindestens Suppenkellen vonnöten fürchte ich.
Selbstverständlich wird auch dem fortgeschrittenen Esoteriker einiges an käuflichen Utensilien geboten, vom indischen Brautbecher bis zum Wandbehang "Weihrauch" lässt das Angebot keine Wünsche offen, seine heimische Spökenkiekerbude zu schmücken.
Irgendwie tröstlich aber, dass der Mist da unverändert schon seit Wochen steht, wenn nicht jemand täglich das Regal neu auffüllt, dann war das bis jetzt kein Verkaufsschlager.

Schreibmusik: The Alarm - Eye Of The Hurricane

3 Kommentare:

  1. Für die exponierte Stelle (während der Markteinführung) zahlt der Verlag ne Stange Geld. Mich würde das dennoch nicht anspringen. Spirituell bin ich nämlich weitgehend gar nicht.

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  2. hehehe, der trick mit der exponierten Stelle hat bei mindestens einem funktioniert, der sich das magazin anscheinend eingehend angeschaut (oder es gar gekauft????) hat :)

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  3. Man kann sich den Schwachsinn auch im Internet anschauen, oder einfach mal ein paar Seiten durchblättern, was zur Meinungsbildung völlig ausreichend ist. Mein investigativer Drang geht jetzt nicht so weit, das ich so etwas kaufen müsste.

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