Sonntag, 22. April 2018
Das Problem mit der Lernfähigkeit
Der Mensch ist ja eigentlich lernfähig, nur beim Fußball funktioniert das dummerweise nicht. Nicht bei den Fans, die sich wieder in Scharen auf den Weg nach Regensburg gemacht haben und scheinbar auch nicht bei den Spielern, was noch viel schlimmer ist. (Na gut, bei Nazis funktioniert das auch nicht, aber das ist ein anderes Thema.)
Nein, wir haben nichts erwartet, höchstens auf einen erkämpften Punkt gehofft und auf ein kleines Zeichen der Mannschaft, das Hoffnung für die letzten drei Spiele macht. Was wir kriegen sind drei mehr oder weniger dämliche Tore und zwei weit dämlichere rote Karten für Allagui und Sahin. Was tatsächlich manche Menschen jubeln lässt, weil uns das im Falle Allagui eher stärken als schwächen wird. Klingt logisch, am Ende ist es schließlich egal wer die Tore nicht schießt.
Was könnte denn Hoffnung machen? Die "Aufwachen" Rufe am Ende des Spieles, denen sich die Spieler eine Minute ausgesetzt sahen? Die hätten schon seit Wochen hellwach sein müssen. Vielleicht so ein bisschen Statistikblödsinn: In Regensburg scheint, trotz des Namens, immer die Sonne wenn wir da spielen, wir spielen immer grottenschlecht, kassieren grundsätzlich drei Tore und steigen am Ende doch nicht ab.
Vielleicht könnte man etwas Hoffnung aus der Tatsache schöpfen, dass es zwar wie 2012 mit einer äußerst verdienten Niederlage geendet hat, aber zumindest in der ersten Halbzeit phasenweise gar nicht so grottenschlecht war. Zwischen dem 1:0 und dem 2:0 hätten wir auch zwei Buden machen können, mit etwas mehr Glück oder etwas weniger Unvermögen, je nach Betrachtungsweise. Auf jeden Fall hätten wir mit etwas weniger Unvermögen die Tore verhindern können. Lasse ist der einzige, der mir da gerade Hoffnung macht. Innenverteidigung ohne Sobiech, da hab ich schon immer steinharte Magenwände bekommen.
Wer soll die Tore machen? Schneider nicht, der ist wie Park gerade etwas überfordert. Bleibt nur noch Atze, der nach dem Spiel seine niedergeschlagenen Kollegen mit Umarmungen tröstete. Der kann dann die Bälle festmachen, die Schnecke verwandelt. Oder Buchtmann und Flum. Außerdem muss Kauczinski endlich eine Alternative für Buballa finden, Schülerfußball geht in dieser Situation gar nicht mehr - und wann kann Waldi wieder spielen und hat der 'nen Vertrag für die...
nein, ich spreche es nicht aus. Da woll'n wir nich hin, da war'n wir schon. Sind noch drei Spiele in denen wir von dem scheiß Relegationsplatz runter müssen. In diesen drei Spielen erwarte ich allerdings eine bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaft, die bereit ist mehr als neunzig Minuten den Rasen zu pflügen und dem Gegner nicht einen Ball kampflos zu überlassen. Ich erwarte mehr als neunzig Minuten vollen Einsatz für diesen Verein.
Aber diese Hoffnung hab ich ja eigentlich immer. Da ist es wieder, das Problem mit der Lernfähigkeit des Menschen.
Was sonst noch schlecht war:
Nichts eigentlich, blöderweise wirklich nur das Spiel. Nicht einmal die Musik im Stadion war schlimm, sieht man von der furchtbaren Hymne mal ab, aber von der hat man kaum was gehört. Danke USP.
Was mal wieder höchst albern war:
Der dauerwinkende und hüpfende Tanzbär und die zwei Mara-Thonis (Arsch?) Geigen? Oder was sollte das sein?
Das Fußballdartgebolze unter Schirmherrschaft von sechs der zweiundzwanzig Oberpfälzer Bierprinzessinnen mag auch albern sein, aber hey, der eine Typ hat 99 Liter Bier gewonnen. Marlene Mortler freut das bestimmt, so greift er wenigstens nicht zum Hanf.
Was sonst noch gut war:
T-Shirt-Wetter aka Affenhitze.
Der Gästeparkplatz in angenehmer Nähe zum Gästeblock.
Der schattige Platz in den oberen Sitzreihen.
Das eiskalte Radler im Gästeblock. Radler mit Weltenburger Kloster ist ohnehin der Hit. Im Kloster allerdings noch weit mehr, weil dunkel und mit krasser Limettenbrause.
Die Halbzeittapete der Regensburger Ultras.
Was am allerbesten war:
Dass seit langer Zeit mal wieder ein paar beste Freunde zusammen losgezogen sind um die Welt äääh, das Legobaukastenstadion zu erobern und wenn das schon nicht klappt, wenigstens ein paar Bier und eine Pulle Sauschwanzlbeisser zusammen zu leeren.
Dass die Entscheidung für meinen Lieblingschinamann an gleich zwei Abenden fiel und ich an einem einzigen Wochenende meine zwei Lieblingsgerichte serviert bekam. Mjam.
Fotos dazu: Continental-Arena / Koon Po Ha / Meduzin (geleert) / Spieler beim Warm-up / Maskottchen (brauchen kein Warm-up) / Stehblockgästeknast / Halbzeitbiergewinnspiel / Der Boller von Regensburg / PAG Tapete / Spieler in die Kurve / SSV Jahn Regensburg - FC St.Pauli, 3:1
Musik dazu: Sinéad O'Connor - Collaborations / Throw Down Your Arms (Special Ed.)
Labels:
Affenhitze,
Auf Tour,
Freunde,
Fußball,
Lecker Futter
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
zur Info: Das waren keine Mara-Thonis, sondern die Türme des Regensburger Doms. Auch beknackt!
AntwortenLöschenGrüße vom Roten Stern
Sorry, habe mir die Bilder jetzt erst genau angesehen und im Stadion konnte ich nicht so weit gucken.
AntwortenLöschenDeshalb die Korrektur: Die Mara-Thonis sind die Türme des Doms...
Das mit dem Dom hatte bei uns auch jemand vermutet, ich fand nur die sechs Wirbel an der Seite irritierend, das sah für mich aus wie der Kopf eines Saiteninstrumentes. Wobei die Geige gleich wieder ausscheidet, die hat ja nur vier.
AntwortenLöschenEigentlich ist es mir aber auch völlig egal, solange bei uns keine Plüschzecke über den Rasen rennt sollen sie machen..