Dienstag, 13. Februar 2018

28/40

















Man sollte vor solchen Spielen keine Zeitung lesen, vor allem nicht den Sportteil schlechter Zeitungen. Die texten einen da mit den unmöglichsten Statistiken voll, schlechtestes Heimteam gegen stärkstes Auswärtsteam, bester Sturm der Liga blabla, schießt gerne in den ersten 20 Minuten die Tore, während unsere Jungs häufig gerade die Anfangsviertelstunde verpennen, alles total übel, Chancen haben wir nur zwischen Minute 54 und 76, mit etwas Glück auch in der Nachspielzeit. Eigentlich könnte man gleich zu Hause bleiben, zumal es draußen kalt ist und dicke Schneeflocken vom Himmel fallen.

Meine innere Statistik gibt allerdings zu bedenken, dass wir gegen offensiv starke Mannschaften meistens besser aussahen, öfter Räume bekamen - und in manchem Spiel diese auch nutzten. Im Normalfall haben wir ja zudem eine Defensive, die in Normalform nicht so einfach auszuhebeln ist, auch nicht von Nürnberger Wunderstürmern. Wenigstens einen Punkt gegen den Tabellenzweiten würde ich schon gerne mitnehmen, mit etwas Glück gelingt uns ja wieder ein später Siegtreffer wie gegen Ingolstadt. Im Fußball ist schließlich fast alles möglich, wenn man nicht gegen Bayern spielen muss.

Das Glück jedoch ist heute etwas ungleich verteilt, sonst hätten wir glaube ich 3:2 gewonnen, oder 4:3, oder wenigstens 1:0. Doch trotz aller erkennbaren Bemühungen und der überraschenden Erkenntnis, dass Aziz Freistöße schießen kann (und gar nicht mal so schlechte) - der Ball will ums Verrecken nicht über die Linie, nicht aus der Distanz (was sie heute endlich öfter versuchen) und nicht aus dem unübersichtlichen Getümmel des Strafraumes. Zum Haare raufen, hätte ich noch genug davon.

Am Ende bleibt es dann halt bei einem mageren 0:0, immerhin war es nicht langweilig, trotz ohne Tore und verpasster Gelegenheiten. Vor dem Spiel hätte ich das Ergebnis unterschrieben, dann kann ich jetzt nicht meckern, manchmal pisst der Fußballgott halt gerade woanders in den Schnee.


"Hätten wir das gewonnen wären wir wieder oben dran gewesen" meint Kollege M. nach dem Spiel, "aber Fahrradkette. Hauptsache, wir haben mit unten nichts zu tun." Das finde ich überraschend optimistisch. Mit "oben dran" befasse ich mich schon lange nicht mehr, nicht solange "unten drin" nicht viel weiter weg ist.

Wir haben jetzt 28 von 40 nötigen Punkten. Sollten wir die 40 noch vor dem 30. Spieltag erreichen, dann langt mir das für diese Saison voll und ganz.

Was sonst noch schlecht war:
Die Eisfläche vor dem Stadion, genannt Heiligengeistfeld. Walk like a Penguin.

Was sonst noch gut war:
Babelsberg Support im Stadion
Dass die Nazis am Jungfernstieg kräftig Gegenwind bekommen haben vor dem Spiel, hat bestimmt wieder ein paar besorgte nasse Hosen gegeben. 



Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - 1.FC Nürnberg, 0:0
Getränk dazu: Bulmers Pear Cider
Musik dazu: LTJ Bukem -  Journey Inwards / Producer 01

































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