Samstag, 8. August 2015

Unterm Regenbogen
















Von Lehrern erwartet man allgemein eine gewisse Intelligenz und Aufgeklärtheit, schließlich sollen sie den Kindern möglichst mehr beibringen als schreiben, lesen und rechnen. Auf das Leben soll die Schule vorbereiten, hat man uns früher immer gesagt. Das ist in den -zig Jahren nach meiner Schulzeit sehr viel bunter geworden, eine Tatsache der man Rechnung tragen sollte, wir nutzen keine Schulbücher mehr aus dem letzten Jahrhundert (hoffe ich) und das sollte auch für den Unterricht gelten. Ein Lehrer aus Baden-Württemberg ist anderer Ansicht und hat gleich 68.000 Unterstützer für seine kruden Ansichten bekommen. Da sieht man mal wohin das führt, wenn die Bildung versagt.

Selbstverständlich gehört sexuelle Vielfalt auf den Stundenplan, wenn man Lebensrealitäten ausblenden will kann man den Sexualkundeunterricht auch gleich ganz knicken. Darum weiß ich auch gar nicht, warum so etwas überhaupt diskutiert werden muss. Allenfalls muss man darüber diskutieren, was homophobe Realitätsverweigerer im Schuldienst zu suchen haben. Finde ich bedenklicher als Nazilehrlinge bei Porsche. Jemand, der so offensichtlich nichts kapiert, soll jetzt wem was beibringen? Vielleicht hätte man mit der PISA Studie bei den Lehrern anfangen sollen, bevor man deren Schüler beurteilt.

Immerhin hat dieser Vogel damit unfreiwillig zur Mottofindung des diesjährigen Christopher Street Day beigetragen, obwohl natürlich andere ebenso berechtigte Forderungen gestellt wurden, über die man eigentlich auch nicht groß diskutieren müsste. Hochzeitstorten für alle, z.B.

Nun ist ja meiner Meinung nach jeder der freiwillig heiraten will sowieso ganz gewaltig mit dem Klammerbeutel gepudert bis über beide Ohren verliebt und nicht mehr Herr seiner Sinne, aber wenn es denn unbedingt sein soll, dann bidde. Mit allen Rechten und Pflichten, ihr wollt es doch so. Da gibt es ebenfalls überhaupt nichts zu diskutieren, das Gejammer der christlich-konservativen "aber-der-herr-hats-nich-gewollt" Fraktion zählt ohnehin nicht als Argument. Dass Paare keine Ehe eingehen können, nur weil sie zufällig dem gleichen Geschlecht angehören, ist derart offensichtlicher Blödsinn, dass man wahrscheinlich schon in 20 Jahren den Kopf schütteln wird über diese kleingeistige Rückständigkeit. Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass man dafür noch auf die Straße gehen muss, wir leben im im 21. Jahrhundert, verdammt. Statt froh und glücklich zu sein, dass es in dieser Gesellschaft überhaupt noch Menschen gibt die sich lieben...

Vielleicht hat mir der CSD dieses Jahr auch so viel Spaß gemacht, weil er in großen Teilen wieder etwas mehr von politischer Demonstration hatte, trotz des zugegeben wieder einmal grandiosen Showteils.

Regenbogenfotos: Christopher Street Day Hamburg, Showteil ;) Klick + F11 ändert die Sicht der Dinge
Regenbogenbier: Buddelship Spider Monkey, Coffee IPA, 7.1%
Regenbogenmusik: Moloko - Do You Like My Tight Sweater / Catalogue / Live at Brixton    



 































































18 Kommentare:

  1. Oh Mann, das mit dem Lehrer habe ich gar nicht mitgekriegt. Kann man da als Eltern klagen, gegen so etwas?
    Super Fotos übrigens, ich hab es in diesem Jahr verpasst, hier in L.E,

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    1. Keine Ahnung was man da machen kann, aber mein Kind würde der nicht unterrichten, das steht mal fest.
      Ich überlege sogar nach Lübeck zu fahren zum nächsten CSD hier, könnte bei der Kulisse was hergeben. Die einzige Veranstaltung, bei der sich die Leute vor die Kameras werfen *g*

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  2. Issn typischer Westaufreger, das Thema: Meine Tochter kam in der 4. Klasse eines Tages aus dem Sachkundeunterricht heim: Mit Binde, Kondom, Menstruationskalender usw. (Kennlernpaket der Hebamme) und war aufgeklärt.
    Die Begriffe Homosexuell und Lesbisch waren ebenfalls gefallen.
    Das einzige Problem, das entstand, war - dass die Jungs für ein paar Tage nun das "Baumaterial" für Wasserbomben gratis im Unterricht erhalten hatten. Bis der letzte sein Kondom verschossen hatte, das zog sich hin.
    Die Eltern wurden vorher nicht lang und breit gefragt, schlafende Hunde somit nicht geweckt und fertig. Das war allerdings in den Nullerjahren. Ob das heute noch so ginge - keine Ahnung.
    Inzwischen ist das Thema dank "Tschenderscheiß" so idelogisch hochgekocht, dass ich nicht übel Lust hätte einen Heterosexday zu initiieren, wo dann alle Heteros ähnlich kostümiert herumtollen, wie die vom CSD - ob dann immernoch medial tolerant abgefeiert würde - bliebe abzuwarten.

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    1. Naja, der "Tschnderscheiß" wird ja nur so hochgekocht, weil es immer noch solche ideologisch verbohrten Spinner gibt, für die das unglaublich bedrohlich erscheint alles. Ob es reicht wenn die "Begriffe mal fallen" im Unterricht wage ich zu bezweifeln, solange Schwuchtel noch zum Sprachgebrauch auf dem Schulhof gehört sicher nicht, das muss mal in die Köpfe.

      Einen kostümierten Heterosexday gibt es doch, sogar mehrere Tage gleich, nennt sich Karneval und ist politisch eher so naja, was für einen Heterosexday passt, denn Heterosexuelle sind keine verfolgte Minderheit, die in ich-weiß-grad-nicht-wie-vielen ((zähle die Flaggen auf dem einen Foto)) Ländern mit Knast oder Todesstrafe bedroht werden, nur weil sie sich lieben. Absurder geht es kaum noch. Heteros können auch alle drei Jahre neu aufs Standesamt rennen und ewige Treue schwören, aber das schwule Paar, das schon seit 30 Jahren zusammenlebt, hat dieses Recht nur eingeschränkt? Für was sollen die armen Heteros denn demonstrieren? Frag mal in der richtigen Ecke, dann kommt dabei vielleicht so etwas bei raus wie "Mutti zurück an den Herd", aber sicher nichts Vernünftiges.
      Ich weigere mich diese ganze Hinterwäldlersteinzeitkacke mitzumachen, man muss sich gesellschaftlich auch mal selber weiterentwickeln wollen und nicht nur mit dem Finger auf die ganzen anderen Doofen zeigen.

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  3. sagenhafte bilder, aber es ist klar zu erkennen warum es mit der schwulwerdung bei dir nicht klappt, du fotografierst eindeutig lieber mädchen. oder was danach aussieht *fg*

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  4. Jo, starke Serie, meinen Glückwunsch. Kann ich leider nicht mithalten, fast alles versemmelt beim CSD. Ich habe vielleicht 10 taugliche Fotos, beim Rest sitzt der Fokus irgendwo, aber nicht da wo er sollte, oder es ist irgendwie verwackelt, ich könnte kotzen. Das Objektiv gebe ich zurück, das ist Vollschrott.

    Gruß, N.

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    1. Von einem 250 Euro Kitobjektiv darfst Du halt keine Wunder erwarten und wenn Dir 100 wackelnde Köpfe entgegenkommen kann der Fokus schon mal daneben sitzen, bei solchen Veranstaltungen schmeiß ich auch viel weg.
      Guck mal eher auf Deine Verschlusszeiten wenn Du mit langer Brennweite fotografierst, dann verwackelt auch nichts.

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  5. Ich will auch heiraten dürfen, die Cheerleaderin auf Bild 9 zum Beispiel oder das Mädel mit dem Zylinder. Waren die wirklich so schnuggelich oder haste da was gemacht? *g*

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    1. "Machen" tut man ja immer ein wenig, aber die beiden waren schon ziemlich schnuckelig, ja.

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  6. hihi, der jüngling auf dem einen foto wirft dir aber auch ganz schnuckelige blicke zu sehe ich gerade erst. deine chancen stehen wohl nicht schlecht *g*

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    1. Von den drei Grazien wäre er die beste Wahl gewesen *g* aber die flirten alle nur mit der Kamera ;)

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  7. Ich bin ja selber auch son Ehegedöns. Das war damals eine saupraktische Methode, einen total bescheuerten Nachnamen loszuwerden.
    Es hat bis heute gehalten, Änderungen sind nicht abzusehen, und das sollte verdorri nochmal jeder versuchen dürfen, der sich das wünscht.

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    1. Ich weiß nicht, ein bescheuerter Nachname ist mir für so einen Schritt doch etwas zu dünn als Argument. Wenn der wirklich ganz schrecklich ist kann man den auch so ändern lassen.
      Es ist ja nicht so, dass ich mit der Ehe keine Erfahrungen hätte, vielleicht bin ich deshalb manchmal etwas sarkastisch bei dem Thema. Aber wer will der soll dürfen.

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  8. Ich finde deine Fotografien klasse!!! Ich würde so manches davon an die Wand hängen - bloss welches???

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    1. Danke für das Kompliment ;)
      Für die Wand... kommt darauf an, für welches Etablissement *g*

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  9. Ihr Kommentar wird nach der Freigabe sichtbar. Was habe ich diesmal bloss wieder falsch gemacht??

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    1. Nichts. Googles Spambot ist nur einfach zu dämlich sich zu merken, dass ich schon geschätzt 50 Kommentare vom Herrn Ärmel freigeschaltet habe.

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