Termine Termine Termine, das Wochenende ist voll davon, weshalb der Ausflug in den südwestfälischen Regenwald dieses mal ein ausgesprochen kurzer ist. Abzüglich An- und Abreisetag bleibt uns nur der Freitag für allerlei Vergnügungen, deshalb ist natürlich auch dieser Tag randvoll mit Terminen, sogar früh aufstehen muss man dafür.
Als erstes steht ein Besuch der Märkischen Spezialitäten-Brennerei auf dem Plan, dort wird außer diversen fruchtigen Spirituosen auch Whisky produziert, den ich unbedingt verköstigen will. Der Dorfscheff höchstselbst erklärt sich bereit eine der motorisierten Kutschen zu lenken, damit die Schar der Wochenendgäste sich ohne Angst vor der Staatsmacht
Der Single Malt rinnt trotz seiner 55% erstaunlich milde durch die Kehle und kann geschmacklich mit so einigen Schotten durchaus mithalten. Ein paar Jahre mehr im Fass würden ihm sicher gut tun, aber diese Zeit bekommt er wohl nicht, denn die ersten drei Fässer sind schon komplett ausverkauft. Geht scheinbar weg wie geschnitten Brot, und nicht nur der Whisky, denn auch mit den restlichen Spirituosen sieht es ähnlich aus, die Regale sind sehr spärlich bestückt. Vom Ingwerbrand ist nur noch eine Flasche am Lager, die ich ohne eine vorherige Kostprobe leider verschmähen muss und der Hippo muss auf eine große Pulle des begehrten Pflaumenlikörs verzichten, davon sind nur noch wenige Probierfläschchen vorhanden. Nach unserem Besuch deutlich weniger, denn sowohl der Pappenheimer als auch meine Wenigkeit sind vom Aroma dieses Stöffchens derart angetan, dass wir die Vorräte trotz des exorbitanten Preises gnadenlos plündern.
Umgerechnet hätte man sich davon wahrscheinlich auch eine Pulle Höhlenwhisky gönnen können, wären nicht andere schneller gewesen. Als Pflaumenersatz nimmt Hippo einen Whiskylikör mit, der mir auf den zweiten Schluck doch etwas dünn daherkommt, ich war ohnehin nie ein großer Fan von Drambuie und ähnlichem Gedöns. Mit edlen Tropfen soll man nicht panschen.
Praktischerweise kooperiert die Brennerei mit der direkt in der Nachbarschaft angesiedelten Privatbrauerei Vormann, der wir die traditionell zur Immeckevorglühparty angeschafften Holzfässer mit hervorragendem Altbier (ja, es gibt hervorragendes Altbier!) zu verdanken haben. Praktisch auch für uns, weil Herr Sleeper für seine Kronkorkensammlung ein paar seltenere Stücke erstehen kann, sobald die gekauften Flaschen geleert sind. Praktisch weiterhin, weil der Herr Vormann so nett ist und in der eigentlich noch nicht geöffneten Brauereigaststätte anruft um uns anzumelden. So kommen wir nicht nur zu einem frischen Alt vom Fass (welch Paradoxon!), auch ein paar heiße Frikadellen auf die Hand sind drin, man hat eh grad zu Mittag gekocht.
Auf dem Rückweg fährt der Dorscheff für uns Touristen ein paar Extrarunden über die Dörfer, durch den tiefsten südwestfälischen Regenwald und über erstaunlich hohe Brücken, die sogar noch über die A46 und ihre ebenfalls erstaunlich hohen Brücken führen und bei denen ich mich immer gefragt habe, wie man da oben wohl hinkommt. Herr Ärmel und ich sind uns recht schnell einig, dass man hier noch einmal mit genug Zeit für eine Fotoexkursion auftauchen müsste, leider drängt heute die Zeit, wir müssen zum Sport.
Wir müssen Sport fotografieren, denn im Regenwald ist Marathon angesagt an diesem Abend. Die kurze Distanz, für die Kurzen. Von all den Freunden und Bekannten im Ort sind genug Kurze auf der Distanz, die man vielleicht mal einfangen könnte. Da Hippos Junior felsenfest davon überzeugt ist, mindestens unter die ersten drei zu kommen, kann das ja nicht so schwer sein. Warum man diese Veranstaltung gerade für Kinder am Abend durchführen muss ist mir allerdings nicht klar, das bedeutet hohe Isozahlen für schnelle Verschlusszeiten und verdirbt mir etwas den Spaß an der Sache, zumal sich die ganze Aktion mehr und mehr verspätet.
Herr Ärmel dagegen hat sehr viel Spaß an der Warterei, er hat ein neues Hobby entdeckt, packt seine Spiegelreflex auf den Tisch und macht Selfies mit dem Schmattfohn. Natürlich nicht das alberne Zeugs, das gerade als großer Hype durch das Netz geistert, sondern künstlerisch wertvolle Selbstporträts unter Zuhilfenahme diverser Gerätschaften und örtlicher Begebenheiten. Wenn das mal kein neuer Trend wird..
Am Ende habe ich etwa 100 mittelprächtige Marathonfotos mit irgendwelchen unbekannten Kindern auf der Karte, aber Hippos Junior ist nicht dabei. Bei drei weiteren Fotografen, inklusive des Erzeugers, besteht ja noch eine Chance. Vielleicht in schwattzweiß beim Pappenheimer.
Vielen lieben Dank wieder einmal an Gastgeber, Chauffeure, Exzellentspeisenzubereiter und die anderen Gäste, nächstes mal vielleicht mit etwas mehr Zeit und nicht an Heimspielwochenenden ;)
Schnapsmusik: Todd Snider - Songs For The Daily Planet / Viva Satellite
brennereien und brauereien, so sehen also deine wochenendtouren aus im regenwald. die pflaume würde ich trotzdem gerne mal probieren ;)
AntwortenLöschenDas sind 5 Winzfläschchen, ich fürchte die halten nicht lange vor.
LöschenNö, das Spiel war gut. Exorbitant geiles Sommerwetter haben wir hier auch, nur bin ich zu lahm um das auszunutzen.
AntwortenLöschenDer Whisky ist 3 bis 4 Jahre gelagert worden, länger sicher nicht. Im Netz habe ich "Experten" gefunden die eine Flasche ergattert haben und sich jetzt ernsthaft fragen ob sie ihn gleich trinken sollen, oder lieber noch ein paar Jahre im Keller lagern.
Klasse Fotos und toller Bericht. Dem herzlichen Dank an unsere wie immer aufs intensivste um unser Wohl besorgten Gastgeber schliesse ich mich hier mal schnorrig an.
AntwortenLöschenBlogmässig gehts bei mir gerade drunter&drüber. Muss zurück auf den Schwarzen Berg, um mir den richtigen Überblick zu verschaffen...
Neue Schmattfon Selfies kündige ich schon mal an - sogar nacktewelche wirds geben ;-)
Nacktewelche? *schock*
LöschenNach der Rasur oder wie?
Für Ganzkörperselfies bräuchte man entweder ein Fisheye oder unerlaubte Hilfsmittel, wenn ich die Regeln richtig interpretiere *g*
Uiuiui - wo denkst du denn hin? Nacktselfies ohne Hut natürlich *ggg*
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