Dienstag, 7. Januar 2014

Wo viel Licht ist, ist starker Schatten















Das Motiv des Abends war es nicht gerade, das Fleetschlösschen. Die Hinterseite am Wasser ist wesentlich fotogener, sieht man vom Hafencityhintergrund einmal ab. Leider brennt auf besagter Hinterseite nicht eine einzige Funzel, dafür steht man vorne unter den grellen Straßenlaternen der Brooktorkreuzung. Vierspurig mit reichlich zusätzlicher Beleuchtung, Halogenscheinwerfer aus allen Richtungen. Viel zu viel Illumination hier.

Nach dem ersten Foto stell ich eigentlich schon fest, dass mir das alles nicht gefällt, weder das Motiv noch die Lichtverhältnisse. Trotzdem finde ich es irgendwie rotzfrech, als einfach jemand sein Stativ mit den Worten "Ich stell mich mal ins Bild" nur knappe zwei Meter vor mir aufbaut. Wtf? Mit Ansage? Hat der 'nen Schatten? Ich hab zwar längst zugemacht, aber das weiß der doch nicht, normal fragt man vorher.   

Während ich mein Stativ zusammenklappe und schultere habe ich Zeit nach einer passenden Antwort zu suchen. Spontan fällt mir auf solche Frechheiten selten etwas ein, aber der Spacko hantiert mit seiner Kamera lange genug um dieses Manko wett zu machen. Im Gehen bleibe ich einen Meter vor seiner Linse stehen und dreh mich kurz um. "Das finde ich gut, so direkt mit Vorwarnung. Muss ich mir für die Zukunft merken, dann kommt das für die Leute nicht so überraschend wenn auf einmal jemand im Bild steht. Angenehmen Abend noch."  

Das Gesicht von dem Vogel in diesem Moment, das wäre das Motiv des Abends gewesen. Auf die richtig guten Schnappschüsse ist man leider nie vorbereitet.

Schussfahrt: The Blues Brothers - Live from Chicago's House of Blues

6 Kommentare:

  1. Schon recht dreist diese Aktion und genau richtig reagiert. Ich glaube ich hätte die Zeit vor seiner Linse noch für ein Zigarettenpäuschen genutzt.
    Hattest Du Dich in Lügenscheid nicht über zu wenig Licht beschwert? *fg*

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    1. Nicht über zu wenig, nur über das falsche. Ich habe das richtige Licht aber noch gefunden, jetzt fehlt mir nur die Zeit für eine finale Bearbeitung.

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    2. Hihi: Mit den Worten: Ich stell mich mal ins Bild und dann Fluppe an und genüßlich rauchen. Bei Beschwerden hättest Du auch aus dem Bild raus gehen können und genüßlich ins selbe ausdampfen können

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    3. Oder ein wenig mit der Taschenlampe rumfuchteln, mit der ich eine halbe Stunde später verzweifelt meine Augenmuschel gesucht habe, leider vergeblich.

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  2. Es gibt sogar immer noch Zeitgenossen, die unangemeldet vor die Kamera treten, sich leicht niederbeugen, den Kopf wie Tennisspielzuschauer hin und her pendeln lassen und dabei Ausschau halten, wann das Vögelchen losfliegt und auf welchem Ast es sich wohl niederlassen mag. Meist Zwangskommunikatoren, die nur auf ein bisschen dummes Gesabbel aus sind. aaarrgghh_________

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    1. Es ist auf jeden Fall erstaunlich, wie viele Leute hier am Abend mit Stativ und Kamera unterwegs sind, früher habe ich die nie bemerkt. Eigentlich immer nette Begegnungen, aber ab und zu trifft man halt auch auf Zwangskommunikatoren und andere Gestörte *g*

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