Sonntag, 18. November 2012

Stadtansichten: Altona Altstadt



Eigentlich sollte es heute wieder mal ein paar schicke Nachtaufnahmen geben, das wurde allerdings vom Nebel verhindert, den Versuch hab ich vorher schon abgebrochen. Stattdessen habe ich das Archiv sortiert und deshalb gibt es heute die wahrscheinlich letzten Sonnenbilder des Jahres, aus Altona.

Bis 1864, ältere Menschen werden sich erinnern, gehörte Altona noch zu Dänemark, um 1710 herum war es sogar nach Kopenhagen die zweitgrößte dänische Stadt. Aus dieser Zeit stammt angeblich auch der Name, weil sich eine dort befindliche Kneipe "al to nah" an den Grenzen der Stadt Hamburg befand. Möglicherweise war das dänische Bier besser oder billiger, auf jeden Fall war es unliebsame Konkurrenz. Den ganzen geschichtlichen Kram kann man besser bei Wikipedia nachlesen, das will ich hier nicht wiederholen.

Ebenso wie das im Westen angrenzende Ottensen ist Altona ein Stadtteil, den man am besten per Pedes erkundet. Gestartet bin ich am Altonaer Rathaus, ehemals Bahnhof und inzwischen Sitz des Bezirksamts. Der daneben befindliche Platz der Republik mit dem Stuhlmannbrunnen wird gerne von Freunden des Boulespiels genutzt, oder zum Sonnenbaden. Von dort sind es nur ein paar Meter über die Straße auf den Altonaer Balkon, mit fantastischem Blick auf Elbe und Köhlbrandbrücke. Auf dem Weg nach unten zum Fluss bietet sich die erste Gelegenheit für einen Snack und ein erfrischendes Bier, wenn der Sinn eher nach Fisch steht  gibt es unten an der Großen Elbstraße massig Auswahl, sofern man die Öffnungszeiten der ansässigen Unternehmen einigermaßen auf der Pfanne hat. Vom Bismarckhering bis zum Hummer ist hier alles zu bekommen was einmal im Wasser gelebt hat. Entsprechend sind natürlich auch die Preisspannen, vom Fischbrötchen auf die Hand bis zum Nordsee-Steinbutt in Kowalkes Fischereihafen Restaurant sind es nur ein paar Meter, aber sehr viele Euro.

Neben alten Kneipen und (wenig) alter Bausubstanz macht sich dort immer mehr moderne Architektur breit, ein weiteres Kreuzfahrtterminal sorgt für Touristen und Luftverschmutzung, dafür ist die Dachterrasse des Bürohauses Dockland frei zugänglich und inzwischen bei gutem Wetter zum Publikumsmagneten geworden. Wie ich irgendwann feststellen musste ist das Ding an wirklich interessanten Tagen wie Silvester leider geschlossen.

Die wenigen erhaltenen Teile der Altstadt  findet man oberhalb der Elbe, u.a. mit der Palmaille eine der ältesten Straßen der Stadt, 1638 ursprünglich als Spielfeld für eine dem Croquet verwandte Spielart angelegt. Leider sind im Laufe der Zeit von den ehemals 400 angepflanzten Linden eine ganze Menge verschwunden. Auf alte Grabstätten hat man eher geachtet, erstaunlicherweise hat der Jüdische Friedhof sogar die braunen Horden unbeschadet überstanden. Durch den nördlich davon gelegenen Walter Möller Park (benannt nach dem ersten Hinrichtungsopfer der Nazis) geht es zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt, der ehemaligen Volksküche der Speiseanstalt für Dürftige und Arme, der Altonaer Stadtmission und dem Thedebad, das schon lange kein Bad mehr ist und aktuell mal wieder renoviert wird. Folglich muss ich zumindest da noch einmal hin wenn ich besseres haben will als ein Baustellenfoto.

Altonaer Stadtrundgangmusik: Stevie Ray Vaughan - The Fire Meets The Fury











































9 Kommentare:

  1. Coole Fotos. Beim Rathaus Altona fällt mir eine Hochzeit im ekelhaften Monat Februar ein ;-)

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    1. Es gibt sicherlich Gründe, warum man im Februar heiratet. Ich kenn zwar keine, aber es MUSS welche geben..

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    2. ...und wenns denn organisatorische waren :-)

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  2. Jep, schöne Bilderchen mal wieder. Ich denke ich muß HH nächstes Jahr, wenn ich eh an der Küste bin mal einen Besuch abstatten.

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    1. Die Küste kann unter Umständen recht weit weg sein, aber sag rechtzeitig an..

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  3. Ein paar spannende Ecken scheints da aber immer noch zu geben, wie z.B. auf Bild 8

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    1. In der Ecke gibt es spannende Sachen wie den Fischmarkt, gute Musikschuppen wie z.B. Hafenklang, Cosma Shivas Kneipe wenn man mal von Cosma Shiva einen Drink serviert bekommen will und ne Menge mehr. Ach ja, den Schellfischposten, wo Ina Müller ihre Saufsendung inszeniert. Außerdem kann man von dort mit der Fähre nach Blankenese fahren.
      Altona ist schon nicht übel, und Ottensen direkt daneben ist ein Vorteil, der Jüdische Friedhof unbedingt sehenswert, sehr eindrucksvoll.

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  4. spannend ist altona vor allem durch die nähe zu ottensen (und durch den fischmarkt) davon fehlen mir persönlich die bilder, aber fischmarkt ist zu früh für langschläfer :))

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    1. Ich hab schon zwei Serien Fischmarkt, soviel dazu, das wird aber mal ein eigener Eintrag, wenn ich endlich anständiges Licht erwische.

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