Dienstag, 13. August 2024

Shirley und die Mexikaner

 









Keine Konzerte und keine Festivals seit dieser sch.. Pandemie und eigentlich auch nicht mehr fit genug um stundenlang übers Festvalgelände zu stolpern, ohne Stützpunkt und Erholungspausen auf Campingstühlen, das erscheint mir ein gewagtes Unterfangen. 

Aber Versprechen muss man halten, das hat mir Muddi schon früh beigebracht und ich hab Frau J. versprochen am Sonntag mit ihr aufs Wutzrock zu gehen. Da wir jetzt Bundesligist sind und Spieltage nicht mehr zwangsläufig mit Festivaltagen kollidieren fällt das als Ausrede aus, gebraucht hätte ich aber eh keine, denn die Wutz tut mir dieses Jahr einen großen Gefallen und setzt die beiden Bands, die ich unbedingt sehen will, auf einen sonnigen Sonntagnachmittag.

Es ist tatsächlich schon unfassbare sieben Jahre her, dass ich Shirley Holmes auf dem Immecke Open Air gesehen habe. Die haben den Laden komplett gerockt  wenn ich damals nicht gelogen habe (und ich lüge nie, ich übertreibe nur manchmal ein wenig wenn mich etwas begeistert hat) 

Nach sieben Jahren gibt es nicht nur jede Menge neue Songs, die konnten auch noch sieben Jahre üben und wie jeder Fußballer weiß, je mehr Spielpraxis desto BÄM! Was für ein fettes Brett die hier wieder abliefern, es ist ein Fest und die neuen Songs gefallen mir so außerordentlich gut, dass ich mir beim Merch die neue CD nicht verkneifen kann. Immerhin schon zwei Scheiben von Shirley Holmes im Schrank jetzt, das sind zwei mehr als z.B. von den Toten Hosen.

Kann ich mir locker leisten, denn bei den T-Shirts sieht es mager aus, meiner Sammlung könnte ich nur noch eine Kindergröße hinzufügen aber ich trag die Dinger halt auch. Immerhin trifft man dort auf das Schwein, ein Festivalmaskottchen?  Das ist irgendwie neu für mich, genau wie die vielen neuen Kompostklos und das geradezu unnatürlich saubere Festivalgelände. Nirgendwo liegt etwas herum, nicht einmal vor den Zelten, als hätte Else Kling hier gerade durchgewischt. Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich, dass das Schwein dafür verantwortlich ist, denn wie jeder weiß (oder wissen sollte) sind Schweine sehr reinliche Tiere.

Die Fanfaren Zapatas treiben uns dann langsam aus dem Schatten eines Baumes und mich vor die Bühne, für die neben Molotov geilste Band Mexikos. Panteón Rococó haben anscheinend keine neue CD im Gepäck, deshalb gibt es einfach das volle Programm an Knallern von La Carencia über Esta Noche bis Soy Peligroso, einmal dreißig Minuten ohne Pause durchfeuern und dann mal gucken wie die Leute das finden. Granate. Live sind die wie immer eine Bank, dazu auch noch modisch ein sehr gutes Vorbild.

Dass ich nochmal ein volles Konzert durchstehe hätte ich nicht gedacht, aber die sind einfach zu gut um hier zu verschwinden, außerdem ist der Absperrzaun vor der Bühne durchaus als Rentnerstütze geeignet. Zumindest für 75 heiße Minuten inklusive textsicherem Mitsingpublikum, Yoyoyoyohoyoyowechselgesängen und allem Gedöns.

Geile Livemusik, was hab ich das vermisst in den letzten Jahren. Danke Wutzrock.


Fotos dazu: Shirley Holmes, Das Schwein, Panteón Rococó, Pommes,Dove Elbe - Nikon D7200

Musik dazu: Panteón Rococó - Compañeros Musicales / Infiernos

 




















 

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