Sonntag, 28. Juli 2024

14 Jahre Wartezeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verdammt lang her, dass wir die erste Liga gerockt haben. Naja, mehr oder weniger, leider meist weniger, weshalb ich nicht so wahnsinnig gute Erinnerungen an diese Saison habe. Dreimal Auswärts, in Hannover gewonnen durch ein Tor von Ebbe, da war man noch optimistisch, in Köln verloren und dazu unangenehme Begegnungen gehabt, weshalb ich nie wieder auswärts auf einer Heimtribüne sitzen werde und Dortmund, naja, das subrosa am Abend war geil, das Stadion beeindruckend und Sukuta-Pasu hatte den schlechtesten Auftritt eines Fußballers den ich je gesehen habe.

Und zu Hause? Schwierig. Man konnte sich für drei Heimspiele morgens um 6 in eine Schlange vor dem Stadion stellen und hoffen, dass noch was übrig ist wenn man am Schalter steht. Den Arsch abgefroren hab ich mir unter anderem für eine 2:4 Niederlage gegen Mainz, bei der es gefühlt noch einmal 10 Grad kälter war, das berüchtigte Bierbecherwurfspiel gegen Schalke, das Aytekin über Jahre hinaus zu meinem bestgehassten Schiedsrichter machte und die überraschend deutliche Revanche gegen Köln.

Natürlich auch den peinlichen Auftritt gegen Bayern, den so viele Stani angelastet haben, dabei muss man einfach nur mal gucken, wer da gegen wen gespielt hat. Liest man heute mal die Aufstellungen, waren wir mit acht Toren noch gut bedient.

Immerhin hat uns diese Saison den Derbysieg in Stellingen gebracht und dann den Abstieg, um den Titel des Stadtmeisters zu behalten bis uns der Vorstadtverein in die zweite Liga folgt. Bei mir folgten Saisonpaket auf Saisonpaket, bis ich das Glück hatte dadurch auf den vorderen Plätzen der Warteliste zu landen und eines dieser teuren Plastikkärtchen zu ergattern.

Nach 14 Jahren Wartezeit darf ich damit wieder Erstligafußball am Millerntor gucken, mal abwarten wie groß das Vergnügen dieses Mal sein wird.

 

Foto dazu: Samsung A33

Musik dazu: Orange - Oya

Mittwoch, 17. Juli 2024

Darmstadt für Fortgeschrittene Teil 7: Der Große Woog


 

 

 

 

 

 

 

 

Bei meinem ersten Darmstadtbesuch beklagte ich ja schon das Fehlen von anständigen Gewässern, ganz egal ob See, Fluss oder wenigstens ein größerer Bach. Gewässer in einer Stadt sind super, egal ob Containerschiffe oder Enten darauf schwimmen. Auf Gewässern kann man keine schrecklichen Häuser bauen, aber Biergärten und Cafés an die Ufer. Vielleicht hätte man den namensgebenden Darmbach lieber elbstylemäßig ausbaggern sollen, statt ihn im Untergrund der Stadt versickern zu lassen, denn nichts geht über Biergärten am Wasser.

Abhilfe schaffen könnte allenfalls der sagenumwobene "Große Woog", den ich bisher nur aus Erzählungen des Pappenheimers kenne und an dessen Ufern es die eine oder andere Lokalität mit Seeblick geben sollte.

Vom Hochzeitsturm auf der Marienhöhe konnte man nur ein Fitzelchen der Wasserfläche erspähen und bei näherer Betrachtung ist das kein Wunder. Das Ding ist maximal ein Viertel der Binnenalster, mit einer durchschnittlichen Wassertiefe von zwei Metern, also größer als ein Teich, aber lange noch kein See. Dank eines dichten Grüngürtels und sehr viel Maschendrahtzaun sieht man auch nicht mehr davon, wenn man zu Fuß im umliegenden Park unterwegs ist. 

Wer hier baden möchte muss über Zäune klettern oder Eintritt bezahlen, entweder im Naturfreibad oder im denkmalgeschützten Familienbad, in dem man bitte nicht bekifft auf den Sprungturm steigen soll. Keine Ahnung ob das dem DLRG Vorkämpfer zum Verhängnis wurde, dessen verwitterte Gedenktafel am Sprungturm nicht mehr restlos zu entziffern ist, aber prinzipiell würde ich dem zustimmen, ich kletter da nicht mal nüchtern rauf.  

Abgesehen von den (höchstwahrscheinlich vorhandenen) Freibadpommesbuden ist das Cafè Woog im Osten der einzige Standort mit Außengastronomie am Wasser. Die äußerst euphorische Rezension, die der Pappenheimer am Tag zuvor in irgend einem Käseblatt gefunden hat, verspricht gar ungeahnte Genüsse und dafür bin ich immer zu haben.

Für die Garnelen im Kunafateigmantel auf der Abendkarte sind wir jedoch zu früh und weil ich mich mal wieder nicht zwischen Poke Bowl und Quinoasalat entscheiden kann, nehme ich kurzerhand den Käsekuchen und der ist gar nicht mal so gut.

Um es mal so zu sagen: Da spring ich lieber bekifft vom Zehner..

 

Fotos dazu: Großer Woog/Blick auf die Insel, Café Woog, Familienbad/Jugendherberge/Sprungturm - Nikon D7200

Musik dazu: The Pogues - Red Roses For Me/Rum, Sodomy & the Lash 

 




 

Mittwoch, 10. Juli 2024

Darmstadt für Fortgeschrittene Teil 6: Vortex Garten

 









Bei unserer illegal gemieteten Souterrainwohnung ist die Nutzung des Gartens leider nicht inbegriffen und ob der Hund des Hausherrn immer und bei jedem kläfft, oder nur weil er uns gut riechen kann, werden wir nicht rausfinden. Für die abendliche Gutenachtzigarette müssen wir uns jedenfalls in öffentlichen Parks rumtreiben und solange die Witterung es zulässt ist das hier oben ja kein Problem.

Leider nicht geeigent ist der Vortex Garten, obwohl wir dafür nur ein paar Meter laufen müssten, doch der ist nur tagsüber geöffnet und man mag dort keinen Alkohol, keine Rauchwaren und auch keine Handys. Von Fotoapparaten allerdings steht da nichts, daher nehmen wir einfach mal an, dass niemand etwas dagegen hat wenn wir die Skulpturen, Brunnen und dergleichen ablichten.

Laut Wikipedia sind Vortexpiralen das Motiv des Gartens, hätte ich das gewusst wären die mir vielleicht eher im Gedächtnis geblieben als die lustigen Betonhühner, aber wer weiß schon wie Vortexspiralen aussehen.

Fotos dazu: Vortex Garten Darmstadt - Nikon D7200

Musik dazu: The Pogues - If I Should Fall From Grace With God