Sonntag, 18. Februar 2024

Drei Stufen höher auf der Traumleiter

 










Herrgottsakrament, was für ein Spiel! Man fühlt sich manchmal zurückversetzt in alte Zeiten, als wir gegen tiefstehende Gegner keine Lösungen gefunden haben. Genau so sieht das gerade aus. Hätte ich mich etwas näher mit Braunschweig beschäftigt, statt nur auf die Tabelle zu gucken, dann hätte ich die vielleicht ernster nehmen sollen.

Hinten stehen die sich auf den Füßen, da ist kein Durchkommen und in ein paar Momenten merkt man schon, dass die im Umschaltspiel verdammt gefährlich werden können.

Als Dapo in der 32. das 1:0 macht ist das eine kleine Beruhigung für die Nerven, wie üblich machen wir das 2:0 nicht und kassieren fast den Ausgleich, den Nikola ganz stark verhindert. Mit Glück und einsnull in die Pause, das hab ich mir alles sehr viel einfacher vorgestellt in meinem jugendlichen Leichtsinn.

Wo ist nur diese Leichtigkeit hin, mit der wir bisher scheinbar jeden Gegner beherrscht haben, zumindest über weite Strecken? Wenn die, wie Braunschweig, aus dem Keller kommen wollen, dann wehren die sich. Nennt man Abstiegskampf, muss man mit klar kommen. 

Gelbe Karten verteilt der Schiri jedoch nur an unsere Jungs, zuerst an Jackson und dann an Elias, dem er dummerweise schon in der ersten Hälfte den Karton gezeigt hat und der deshalb jetzt vom Platz muss. Das bringt meinen Nachbarn endgültig auf Zinne, der ohnehin kein besonderer Freund von Schiedsrichtern ist und jetzt ein neues Hassobjekt gefunden hat. Stegemann heißt der Übeltäter, der hat uns ja schon im Pokal verpfiffen.

Selbstverständlich sehe ich das genau so, Elias ist vollkommen unschuldig, eigentllich wurde er sogar selber gefoult, jedenfalls war da GAR NICHTS, zumindest so lange wie ich da gerade hingesehen habe als - was auch immer - passierte. Ganz normaler Zweikampf, der Schiri ist einfach ein Idiot. Finden auch weite Teile des Stadions wie man hören kann und wie wir wissen, haben weite Teile des Stadions immer recht, weil sehr viele Augen einfach mehr sehen als nur zwei, egal wo sie gerade hingucken. Der Nachbar würde gerne einen Bierbecher werfen sagt er, aber auf die Distanz traut er sich einen Treffer nicht zu.

Fünfundzwanzig schreckliche Minuten in Unterzahl, Braunschweig wechselt viel frisches Personal ein und macht Druck ohne Ende, ein ganz und gar unerquickliches Erlebnis. Würde einer der gelegentlichen Entlastungsangriffe zu einer echten Entlastung führen, zum Beispiel durch ein 2:0, hätte niemand etwas dagegen, vom Gästeblock mal abgesehen.

Am Ende ist es Wurscht, weil Nikola uns erneut glänzend den Arsch rettet schafft Braunschweig den Ausgleich nicht mehr und die drei Punkte bleiben hier.

Vor zwei richtig schweren Auswärtsspielen nicht ganz unwichtig, erst wenn die einigermaßen unbeschadet überstanden werden fang ich an zu träumen..


Was sonst noch gut war:

Fahne des Tages auf der Gegengerade

Dapo und Nikola

Der Captain ist wieder an Bord

In den Farben getrennt, aber scheiß DFL! 

Endlich wieder ein RICHTIG lautes Stadion. dass dafür eine gelb/rote Karte notwendig ist aber eher doof.


Was zum Schiri noch zu sagen wäre:

Fragt man jemanden, der sich damit auskennt (z.B. Millernton) dann hieß der Schiri gar nicht Stegemann sondern Heft. Guckt nan dann die Sportschau, sieht man ein tatsächlich gelbwürdiges Foul von Saad und wie das so ist, wenn man schon eine hat..

Nichtsdestotrotz fand ich den schwach und seine Kartenziehung auch eher so random, so oft wie Dapo gefoult wurde.


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor: FC St.Pauli - Eintracht Braunschweig, Endstand 1:0

Tore dazu: Afolayan (32.)

Links dazu: Arbeitssieg, der (Millernton) Zu 10. 'n Dreier bei 98dB in der 90. (Stefan Groenveld)

Musik dazu: Meute - Live in Paris

 












 

 


Donnerstag, 15. Februar 2024

Die meisten Unfälle passieren auf Baustellen

 








Level 67, du meine Güte! Ziemlich lange nicht gestorben in Minecraft, was keinesfalls heißt ich hätte es nicht versucht. Bei einer dieser schwachsinnigen Aktionen (bei denen man sich hinterher fragt wie man so blöde sein konnte) habe ich immerhin festgestellt, dass man sogar den Sturz in absurd tiefe Höhlen überleben kann, wenn die Stiefel mit Federfall IV verzaubert sind.

Dieses Wissen hätte mir zwar bei meinem alten Baumhaus nichts gebracht, weil ein Sturz von der Wolkengrenze selbst für eine gute Rüstung etwas zu anspruchsvoll gewesen wäre, hat sich aber bei aktuellen, nicht ganz so gewaltigen Bauprojekten als durchaus hilfreich erwiesen, denn die meisten Unfälle passieren bekanntlich im Haushalt und auf Baustellen.

Etwa wenn man gerade dabei ist, die Decke der geplanten Amphibienhöhle zu verkleiden und das Bambusgerüst mal wieder kürzer ist als gedacht. Es klatscht zwar immer noch gut wenn man aufkommt, hat aber nur noch geringe Auswirkungen auf die Gesundheit.

Damit wir in Zukunft alle mit vollverzauberten Superrüstungen herumlaufen und einfach blind in dunkle Höhlen springen können, bauen wir jetzt eine Markthalle mit angeschlossener Bücherei. In der wird zukünftig ein Haufen von Bibliothekaren verzauberte Bücher verkaufen, während die übrigen Berufsstände für das nötige Einkommen sorgen, damit wir uns diese auch leisten können.

Denn so nett das mit dem Dorf in den Pilzen auch ist, so nervig ist es den richtigen Handwerker in dem Gewusel zu finden. Abgesehen davon sind freilaufende Dorfbewohner auch auf harmlosen Pilzinseln stets durch ihre eigene Dummheit gefährdet, weshalb es Sinn macht wenn die einfach in ihren Zimmern bleiben.

Wird auch bestimmt gemütlich.

Screenshots dazu: Minecraft Forge 1.19.2 

Musik dazu: Sofi Tukker - Soft Animals / Treehouse


 

Sonntag, 4. Februar 2024

Moderne Zeiten

 










Vor dem Spieltag einen Blick auf die Tabelle werfen weckt irgendwie zwiespältige Gefühle, bei einem Sieg könnten wir sechs Punkte vor einem direkten Konkurrenten stehen und SO ETWAS HABEN WIR JA NOCH NIE GESCHAFFT! Also früher™ jedenfalls war das so wahrscheinlich wie ein Sieg beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht. Da ich mich mit Fürth bisher wenig beschäftigt habe, gucke ich mir gleich mal deren Spiel gegen Paderborn an und bewundere das Milchgesicht, das bei Fürth im Tor steht. Was der alles hält ist erstaunlich, manche Foristen halten ihn schon für den kommenden Nationaltorwart, da werden wir ziemlich gute Abschlüsse brauchen um den zu überwinden.

Nach den schweren 120 Minuten im Pokalspiel wäre ich mit einem Unentschieden nicht ganz unzufrieden, der Gedanke hält sich nach dem Anpfiff aber keine fünf Minuten, weil wir da gefühlt schon mit 3:0 hätten führen können. Wir lassen den Gegner nicht zur Entfaltung kommen, dominieren das Spiel, erarbeiten uns viele Chancen und schießen keine Tore, also alles wie immer. Bis der zukünftige Nationaltorwart einen Ball nicht festhalten kann, Elias den Abpraller eiskalt verwandelt und Dapo eine Minute später das Ergebnis mit einem abgefälschten Ball auf 2:0 schraubt. 

Völlig irre was hier abgeht, völlig irre auch der Spinner, der unbedingt einen Böller auf den Rasen werfen muss und danach das Stadion verlassen darf. Noch ein paar solcher Idioten und das Fangnetz hängt bei uns, weil wir unsere eigenen Leute schützen müssen. Kannzenichglaubensowas.

Weil alles wie immer ist, fangen wir uns natürlich eine Minute vor der Pause noch einen völlig unnötigen Gegentreffer und weil Fürth sich in der zweiten Halbzeit ein Herz fasst und spielt wie ein Tabellenzweiter, erzielen sie natürlich auch noch den Ausgleich. Das wäre ungefähr das Ergebnis, das ich vor Anpfiff genommen hätte, fühlt sich aber richtig beschissen an, weil wir eigentlich in der ersten Hälfte schon mit vier oder fünf Toren hätten führen müssen.

2:2 und noch 30 Minuten zu spielen, davon dürfen wir 20 Minuten zittern und bangen, weil Fürth einem dritten Treffer irgendwie näher scheint, die restlichen 10 Minuten zittern und jubeln, weil Elias in der 81. seine zweite Bude macht. 

Jessesmariaundjosef, wir können's immer noch. Auch nach 120 Minuten im Pokal und mit leicht hängenden Köpfen nach einem verlorenen Elfmeterschießen, wir können nicht nur Spiele gewinnen, wir gewinnen sie auch gegen richtig gute Gegner und dann, wenn es drauf ankommt. Moderne Zeiten.

Wo das nur alles hinführen kann, ich mag's mir gar nicht vorstellen.

Oder doch. Ist einfach ein zu schöner und verlockender Gedanke.


Was sonst noch gut war:

Dapo. Von dem dürften einige Fürther Spieler geträumt haben.

Keine Karte für Hürzi.

Demo gegen Faschopack nach dem Spiel, an der ich nur deshalb nicht teilnehme, weil ich das körperlich gerade nicht packe und das ärgert mich selber am meisten.

Fürth auch stabil gegen Nazis.

Was sonst noch schlecht war:

Außer dem Böllerheini eigentlich nichts.

Was gut und schlecht war:

Nicht genug Guthaben auf der HVV Prepaid, also Anreise mit Auto. Dreißig Minuten bis Millerntor inkl. Parkplatz ist geradezu fantastisch bequem, 45 Minuten rumstehen bis man da wieder weg kommt eher grenzwertig. Werd wohl die Prepaid wieder aufladen, der nächste DOM kommt bestimt. 


Fotos dazu: Gegengerade Millerntor - FC St.Pauli - SpVgg Greuther Fürth, Endstand 3:2

Tore dazu: Saad (30./81.) Afolayan (33.) / Sieb (44.) Asta (59.)

Links dazu: Geile Reaktion eines Topteams (Stefan Groenveld) Siegen - aus neuer Perspektive (Magischer FC) Tatort Millerntor (Übersteiger) Drei Punkte und ein Statement (Millernton)

Musik dazu: Rachid Taha - Diwan / Diwan 2