Donnerstag, 30. Juni 2011
Nur nicht aufregen
„Sie brauchen mit Sicherheit eine größere Manschette.“ Die Apothekerin blickt abschätzend auf meine Oberarme. „Wenn Sie einverstanden sind tausche ich die beiliegende Manschette gegen eine in Größe L.“
Natürlich bin ich einverstanden, schließlich kaufe ich gerade ein Blutdruckmessgerät zu Apothekenpreisen. Mein Hausarzt hat die Kosten auf etwa 30 Euro geschätzt, plus/minus 5 Euro, für einen Preis von 52 Euro hätte ich schon gerne die passende Manschette inklusive. Bei Amazon oder einem der anderen Elektrodiscounter kostet das Ding bestimmt nur die Hälfte, aber ich will nicht warten, nicht lange in der Gegend rumfahren und ich will Beratung.
Die fällt relativ knapp aus, denn außer diesem Gerät gibt es in der Apotheke nur noch eins fürs Handgelenk und die Dinger funktionieren bei mir aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nicht. Auf die Anprobe der Manschette können wir ebenfalls verzichten, größere gibt es angeblich nicht, die muss ganz einfach passen. Alles eingetütet, 60 Euro gelatzt und fertig.
So bin ich 10 Minuten später auf dem Weg nach Hause und hab das blöde Gefühl, mal wieder alles falsch gemacht zu haben, was man so falsch machen kann.
Das verstärkt sich noch, als ich zu Hause mit dieser dämlichen Manschette kämpfe, um das Teil irgendwie um meinen Oberarm zu kriegen. Wenn das bei mir schon nicht passt, was macht dann ein Herr Klitschko? Der dürfte meinen Armumfang bei weitem übertreffen, bestimmt gibt es die Dinger auch in XL, nur in meiner Apotheke nicht. Irgendwie sitzt das alles schief, so kann das nicht funktionieren. Sagt auch das Gerät, das auf dem Display einen Error nach dem anderen anzeigt.
Tief durchatmen, alles entwirren, logisch denken, nicht aufregen. Alles nicht gut für den Blutdruck. Nach 10 Minuten hab ich endlich den Nippel durch die richtige Lasche gefummelt, die Manschette sitzt halbwegs vernünftig um den Oberarm, der gemessene Wert ist wohl realistisch. Um den Blutdruck wieder zu erhöhen guck ich gleich mal im Internet nach Preisen und bin überrascht. Ich hab nicht nur den Testsieger bekommen, die Apotheke war auch noch 9 Euro billiger als Amazon, nur hätte ich bei denen keine größere Manschette bekommen, so etwas wird nicht einmal angeboten.
Da sag noch einer was gegen unsere Apotheken, die sind besser als ihr Ruf.
Schreibmusik: Thea Gilmore - John Wesley Harding (hat überhaupt keinen Ruf in Deutschland, wird Zeit, dass sich das ändert)
Sonntag, 26. Juni 2011
Schietwetter-Samba
Ein lauschiger Sommerabend unter den Schatten spendenden Bäumen von Planten un Blomen, dazu ein reichhaltiges Picknick mit gesunden Spezialitäten, einem(!) kühlen Bier und viel guter Musik. Genau die richtige Freizeitbeschäftigung für Rekonvaleszenten, jedenfalls bis ich eine fundierte gegenteilige Meinung eingeholt habe, also mindestens mal bis Montag.
Gottlob spenden Bäume nicht nur Schatten, sie bieten an nicht ganz so freundlichen Sommertagen auch ein wenig Schutz vor erhöhter Luftfeuchtigkeit, damit muss man in Hamburg halt immer rechnen. Nicht gerechnet habe ich mit angenehmen Sitzplätzen, aber das durchwachsene Wetter hat wohl viele potenzielle Besucher abgeschreckt. So musste ich nicht einmal mit den Picknickdecken vorlieb nehmen, wir haben uns einfach ein paar der im Park verteilten Holzsessel geschnappt und alle schön um die Fresskörbe drapiert. Sehr erfreulich, denn auf dem Boden rumkriechen war schon immer der unangenehme Teil eines Picknicks.
Die gute Musik erklang aus dem nur wenige hundert Meter entfernten Musikpavillon, ab und zu unterbrochen von Dezibelrekordversuchen irgendwelcher Harley-Honks auf den umliegenden Straßen. Für die angenehme Beschallung verantwortlich war das Jazzbüro Hamburg, das dort die15. Hamburger Jazz Open veranstaltete. So konnte man wunderbar entspannt den Tag genießen, ab und zu mal in Richtung Bühne wandern und auf den Hauptgrund für unsere Anwesenheit warten, den Drehleierzauberer Matthias Loibner aus Graz.
Für viele der Anwesenden waren die freien Improvisationen des Dieter Glawischnig Hamburg Ensembles wohl etwas gewöhnungsbedürftig. Zugegeben, als Hintergrundmusik kann Avantgarde schon sehr anstrengend sein, direkt vor der Bühne macht das aber einen Heidenspaß. Gegen den Herrn Dhonau am Schlagzeug wirkt Animal jedenfalls reichlich blass.
Um 19 Uhr dann der ersehnte Auftritt des exzessiven Herrn Loibner aus Österreich, auch "Jimi Hendrix der Drehleier" genannt. Vorher kannte ich nur einen kurzen Clip bei Youtube, der natürlich nicht einmal entfernt den Sound wiedergeben kann, den Loibner mit Drehleier und Laptop auf die Bühne bringt. CD ist bestellt, ich hoffe Katzengold und Mooreiche halten auch in der Studioversion dem Liveerlebnis stand. Großartig, ganz fantastisch, den muss ich dringend noch einmal sehen.
Für den Headliner des Tages hätte es gerne etwas wärmer sein können. Samba mit João Bosco und der NDR Bigband, bei Nieselregen und geschätzten 18° Lufttemperatur, schien nicht sehr erfolgversprechend. Aber die inzwischen zahlreich angetretene brasilianische Gemeinde trieb die Temperaturen vor der Bühne doch ein paar Grad in die Höhe.
Zu guter Letzt hab ich es endlich auch mal geschafft mir die Wasserlichtkonzerte anzusehen, seit Jahren schon geplant und nie dazu gekommen.
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Freitag, 24. Juni 2011
Der Dingens kommt
Live und akustisch, der Dingens, der nicht so ganz berühmte Bruder des anderen Dingens, der aber ebenfalls bei dieser berühmten Rockband spielte, wie hieß sie doch gleich, achja, Dire Straits.
Auf den Tourplakaten des berühmteren Bruders steht 16 Jahre nach deren Ende noch immer "The Voice and Guitar of Dire Straits", auch wenn der Herr Knopfler (Mark, berühmt) so gut wie immer die großen Hallen füllt und jede Menge Soloalben verkauft. Die Veranstalter fürchten wohl immer noch, dass der Name alleine nicht zieht, man muss den potenziellen Konzertbesucher darauf hinweisen, dass er wenigstens Sultans of Swing, vielleicht sogar Telegraph Road oder Romeo and Juliet zu hören bekommt.
Der andere Herr Knopfler (David, weniger berühmt) spielt nicht ganz so umwerfend Gitarre, schreibt nicht ganz so umwerfende Songs und spielt deshalb eher nicht in großen Hallen, aber was auf den Plakaten auf keinen Fall fehlen darf ist der Hinweis auf die Zeit mit Dire Straits. Die war für David zwar sehr kurz und hat gerade mal für die ersten beiden Alben gereicht, dazu wird auf seinen Konzerten mit ziemlicher Sicherheit weder Sultans of Swing noch Telegraph Road zu hören sein, doch es könnte ja trotzdem die eine oder andere Karte mehr verkauft werden.
Angesichts der überschaubaren Größe der Musikkneipe Bierstein in Ahrensburg stehen die Chancen auf ein ausverkauftes Konzert sicher nicht so schlecht, da ich den David eigentlich mag werde ich mir das vielleicht sogar ansehen, einige Monate kann ich noch überlegen.
Hier spielt erst einmal ein anderer David die Gitarre, David Lindley - El Rayo-X.
Donnerstag, 23. Juni 2011
Kein Entkommen
Der eindeutig männliche Oberkörper dieser Statue lässt darauf schließen, dass es sich nicht um Amalie Sieveking handelt, die hier den Weg zum Ausgang weist.
Diesen Weg wollte ich eigentlich heute morgen beschreiten, jedenfalls hatte man mir das in Aussicht gestellt, aber frag zwei Ärzte und du bekommst drei Antworten. Der Assi wollte mich ja gestern schon rausschmeißen, in völliger Unkenntnis der Tatsache, dass sein fabelhaftes Langzeit-EKG erst seit zwei Stunden um meinen Hals baumelte. "Naja, dann eben morgen früh."
Irgendwie hab ich das Gefühl, der mag mich nicht. Vielleicht sollte ich weniger mit den hübschen Schwestern schäkern, aber nee, das ist keine Option, so derbe viel Vergnügungsmöglichkeiten gibt es hier ja nicht. Außerdem ist Schwester Dorothea wirklich...wow. Sowas von.
Trotzdem wäre ich gerne verschwunden, die Taschen gepackt, frisch geduscht, Klamotten an, nur noch auf die entscheidende Unterschrift gewartet. Die nicht kam, weil Herr Oberarzt mich doch lieber noch einen Tag beobachten möchte und das EKG noch nicht ausgewertet ist und der Blutdruck noch zu hoch und überhaupt....eher morgen früh.
Mit sowas hab ich ja ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Der bisher einzige Krankenhausaufenthalt meines Lebens zog sich ähnlich hin. Erst einmal drei Tage, dann doch bis zum Wochenende, dann eventuell nach dem Wochenende und am Ende waren es 14 Tage Aufenthalt. Und das nur wegen eines gebrochenen Sprunggelenks.
Momentan gibt's scheinbar kein Entkommen hier, da kann ich nur hoffen das Schwester Dorothea wenigstens wieder Frühschicht hat.
(P.S.: Vielen Dank für die aufmunternden Kommentare in den letzten Blogposts, leider kann ich selber dort nicht antworten, aus irgendwelchen Gründen lässt die UMTS Verbindung das nicht zu.)
Mittwoch, 22. Juni 2011
Der grüne Herr
Was es nicht alles gibt in Krankenhäusern, früher liefen gerade mal Schwestern und Ärzte rum, heute gibt es für jede Aufgabe einen Spezialisten. Transportspezialisten, die bettlägerige Patienten oder leere Betten von A nach B und zurück transportieren, zum Beispiel. Oder Verpflegungsspezialisten, die täglich bei den Patienten nachfragen, was man denn gerne zum Frühstück hätte und welches Mittagsmenü sie notieren dürfen.
Scheinbar sind die Ansprüche an solche Spezialisten nicht allzu hoch, denn die Transportfachleute ballern mit den Betten an jede Ecke und die Verpfleger erst...
Aus meiner Hühnersuppe mit Nudeln wurde ein Gemüseeintopf mit Rindfleisch, statt der bestellten zwei Brötchen zum Frühstück gab es nur eins, dafür mit jeweils zwei Portionen Butter und Marmelade, Honig, Wurst und Käse, ausreichend um mindestens vier zu belegen. Der Kaffee zum Abendbrot (nur Milch, ohne Zucker) entpuppte sich als Tee, schwarz mit zweimal Zucker. Verpflegungsspezialist ist wohl kein Lehrberuf, nehme ich an. Gott sei Dank verteilen sie nicht auch die Medikamente.
Heute Vormittag bekam ich dazu Besuch von einem netten älteren Herren, der sich mir mit einem "Guten Tag, ich bin der grüne
"Ahja" sag ich, "was genau macht denn so ein grüner Herr?"
"Er unterhält sich ein wenig mit den Patienten. Weiter eigentlich nichts."
Also kein Seelsorger, was für'n Glück. Einfach nur ein netter älterer Herr, der ehrenamtlich in der Klinik herumläuft um die Patienten mit einem Gesprächsangebot ein wenig aufzumuntern. Tolle Sache.
Hat gut funktioniert, auch wenn wir recht schnell beim Fußball gelandet sind und er sich als HSV Fan (mit sehr viel Sympathie für St.Pauli) entpuppte. Es gibt richtig nette Rothosen.
Ganz besonders, wenn sie mehr grün als blau-weiß daherkommen.
(Das Foto zeigt natürlich nicht den grünen Herrn, mit diesem Knöpfchen kann man die hübschen Schwestern rufen)
Dienstag, 21. Juni 2011
Jump start my heart
turn it up, turn it up!
Gestern Abend noch sehr lange den Saxofonklängen von Clarence Clemons gelauscht, dem Big Man der E-Street Band, der gerade an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben ist. Zwei Stunden später hab ich gedacht, ein Notarzt für mich selber wäre vielleicht auch nicht ganz verkehrt. Wenn der eigene Kreislauf plötzlich so vehement dazu auffordert, dann muss das wohl mal sein.
Da standen sie dann um mich rum, 2 Sanitäter, 2 Ärzte und 2 Jungs von der Berufsfeuerwehr, hier ein Kabel, da ein Kabel, ein Schlauch in die Nase und einen in die Vene, Sauerstoff, EKG, Trage, das Wohnzimmer war voll. Was für ein Bohei, meine Güte, nicht einmal zum Rettungswagen durfte ich laufen. Dabei fühlte ich mich nach der Erstversorgung wieder ziemlich sicher auf den Beinen, sicherer jedenfalls als auf dem Tragegestell im engen Treppenhaus. Bequem ist es auf diesen Dingern nicht, das kann ich euch sagen. Wenigstens stehen morgens um 4 Uhr noch keine Nachbarn auf den Balkonen, so ein Großeinsatz mit drei Wagen für nur eine Person erscheint vielleicht doch etwas protzig.
Immerhin hatte ich das A-Team der Hamburger Rettungssanitäter erwischt, mit Blick auf meine Garderobe kamen gleich sehr beruhigende Bemerkungen, „wenigstens einen anständigen Fußballgeschmack haben Sie, Nord, Süd oder Gegengerade?“
Haupttribüne stand nicht zur Diskussion, augenscheinlich traute man mir weder VIP Plätze noch Becherwürfe zu. „Da kann ich ja von Glück sagen, dass ich heute nicht an eine Raute geraten bin“ entgegnete ich ihm. „Nee,“mischte sich Frau Doktor grinsend ein, „bei uns sind Sie schon ganz richtig.“
Mittlerweile hab ich ein exklusives Einzelzimmer mit Dusche beziehen können, die Schläuche und Kabel sind alle wieder ab, die Schwestern ausnahmslos jung und hübsch und genug elektronisches Spielzeug um die Zeit totzuschlagen ist auch vorhanden.
Trotzdem werde ich versuchen, hier so schnell wie möglich zu verschwinden. Die wünschen um 20:30 schon gute Nacht, das find ich gruselig.
Und bei der nächsten Aufrüstung sollte ich mir überlegen, ob zwei Herzen nicht sinnvoller sind als zwei Köpfe und drei Arme. So wie's aussieht taugt die Pumpe aber noch.
Sonntag, 19. Juni 2011
Ausgestrahlt
Ein lauschiges Plätzchen mit vielen netten Häusern und gepflegten Gärten, nur einen Steinwurf vom Ufer der Elbe entfernt, wäre in Hamburg kaum zu bezahlen. Unterhalb von Geesthacht war das einmal anders, doch nachdem das AKW Krümmel abgeschaltet bleibt, werden die Grundstückspreise auf der anderen Elbseite langsam aber sicher auch steigen. In die Infrastruktur wird auf jeden Fall kräftig investiert, in Marschacht gibt es jetzt schon mehr als nur eine Einkaufsmöglichkeit und auch Häuser werden wieder reichlich gebaut.
Die verbesserten Möglichkeiten konnten wir heute schon einmal ausnutzen, um kurzfristig noch etwas Bier und Grillkäse zu besorgen.
Beim Verdauungsspaziergang auf dem Deich zeigte sich dann, dass in Krümmel doch noch nicht alle Lichter ausgegangen sind. Wenigstens kann Vattenfall für die Festbeleuchtung nicht mehr den dort einmal produzierten Atomstrom nutzen.
Dreißig Jahre nach meiner ersten Anti Atom Demo, dass ich das noch erleben darf.
Klingt auch ohne Atomstrom gut: Captain Overdrive - Blackout Steammachine (2007)
Samstag, 18. Juni 2011
Manchmal, aber nur manchmal
denke ich, die Ärzte hätten sich ihre Ironie sparen können. Beschissen parken und andere blockieren ist eine Sache, mehrfache Aufrufe von der Kasse des Supermarktes einfach rotzfrech ignorieren, weil man mit den Einkäufen noch nicht fertig ist, eine andere. Der angeschlagene und notdürftig geflickte Außenspiegel, sowie zahlreiche Schrammen an der rechten Seite des Prius, wiesen schon auf reichlich Erfahrung mit misslungenen Einparkversuchen hin, umso überraschender, dass die "Dame" meinte, auch noch dämliche Kommentare über die Fahrkünste ihrer Mitmenschen ablassen zu können.
Einziger Vorteil der gut fünfzehnminütigen Wartezeit, ich konnte mir in aller Ruhe ein paar nette Texte überlegen, mit denen man im Zweifelsfall noch haarscharf an einer Beleidigungsklage vorbeischrammt - und ich konnte reichlich davon anbringen.
Ich hätte ihr trotzdem lieber einen Eispickel verpasst. In die Frontscheibe natürlich, man muss ja die Verhältnismäßigkeit wahren.
Donnerstag, 16. Juni 2011
Da prickelt nix
Die Bier, was so schön hat geprickelt in meine Bauchnabäl, war noch nie mein Ding, mal ganz davon ab, dass in einen Bauchnabel allenfalls Champagner gehört.
Mit Weizen kann man mich jagen, ganz egal ob Kristall oder die trübere Brühe, Schöfferhofer oder Erdinger und wie sie alle heißen. Das hat mit Bier nichts mehr zu tun, eher trink ich Kölsch.
Da das Ursprungsprodukt bei den vielen neumodischen bunten Biermischgetränken aber sowieso nicht rauszuschmecken ist, egal ob Pils oder Weizen, hab ich zu meiner Überraschung irgendwann festgestellt, dass man das Schöfferhofer Grapefruit, gut gekühlt, durchaus trinken kann. Lässt sich von den wenigsten Mischungen behaupten.
Neulich hab ich dann von denen die neue Kreation entdeckt, Birne-Ingwer. Hui.
Birne ist ja, wenn's wirklich nach ner schönen Williams schmeckt, alleine schon fast unschlagbar. Ingwer geht sowieso immer, wieso nicht auch mit Birne. Also mal gucken, was das Labor da so geschaffen hat, zwei Flaschen mitgenommen.
Eine war dann für die Spüle. Schrecklich. Nicht Birne & Ingwer, eher Mäurer & Wirtz. Wie kann man dieses Zeug ernsthaft auf den Markt bringen, hat sich der Geschmackstester vorher bei einem Chili-Con-Carne Wettbewerb vollgefressen? Alle Geschmacksnerven tot, ja?
Für die Nerven im Gehör: Captain Overdrive - Wasteland - von der CD Captain Overdrive (2003)
Montag, 13. Juni 2011
Immecke Open Air 2011
Am Vortag konnte man noch Werbung am Himmel betrachten, ausgerechnet in der Gegend, in der jedes Kind das Immecke kennt. Immerhin gibt es das eintägige Open Air im Sauerland schon seit 21 Jahren.
Gelebt hat es früher von den Local Heroes, der Coverband "Die Juhnkes", inzwischen gibt es einen Bandaustausch mit Schottland und Frankreich und dazu alles was man so für kleines Geld einkaufen kann.
Kein normaler Mensch würde 500 Kilometer zu einem Festival fahren, auf dem man nicht eine einzige Band kennt und der Headliner "John Q Irritated" heißt, aber das gilt natürlich nur für Außenstehende. Wer einmal die familiäre Atmosphäre unter dem Dach des Sägewerks genossen hat, der kommt gerne wieder. Es ist völlig unerheblich wer da spielt, man kommt um Freunde zu besuchen, ein wenig vorab zu feiern und dann einen netten Pfingstsonntag auf dem Gelände zu genießen, dafür zahlt man auch gerne 18 Euro Eintritt für ein wenig Livemusik und 2 Euro für das Bier, von der Flasche in den Becher, halbwegs gut gekühlt.
Man schlendert ein wenig herum, hört mal etwas zu (wenn die Band grad passt), trifft unterwegs einen Haufen Leute (wenn man mit der Dorfprominenz unterwegs ist einen großen Haufen Leute, den ganzen lieben Tag), setzt sich in den Umbaupausen auf die große Wiese zum chillen und guckt dem Viehabtrieb zu. Jeder kennt hier jeden, die Drogenfahnder kennen ihre Pappenheimer, die Pappenheimer allerdings auch ihre Drogenfahnder, man grüßt sich sogar hier und da. Trotz recht hohem Alkoholgenuss bleibt alles friedlich, schließlich steht man ein paar Tage später wieder zusammen an der Werkbank. Bier ist hier Grundnahrungsmittel, weit mehr als in vielen anderen Provinzen die ich bereist habe, damit kann man hier umgehen, auch wenn es nicht immer so aussieht.
So verging nach und nach die Zeit, mit Nice Gap aus Sundern, die schon in Frankreich spielen durften durch den Bandaustausch, durchaus altherrenkompatibler Rock. Mit
Für die hüpfende Jugend dann etwas Ska aus dem Siegerland, Kinder mit schwarzen Hemden und weißen Krawatten, Destination Anywhere, taugt zum Bier so gut wie als Hintergrundmusik auf der Wiese, hüpfen wollte von uns keiner mehr, war zeitweise aber gut was los vorne.
Und wenn man dann so überhaupt nicht mehr damit rechnet, dann gibt es immer eine schöne Überraschung. Dieses mal hieß sie Captain Overdrive, angekündigt war Funk Rock aus Gießen, dazu noch rein instrumental, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Posaune. Bei dem Namen war ich ehrlich gesagt ziemlich skeptisch. Captain Overdrive. Aber wenn sich schon jemand mit ner Posaune an die Front traut...
Nach 5 Minuten haben die uns weggeblasen, heilige Scheiße, waren die gut. Den Bassisten hatte ich irgendwann vorher schon in der Scotch Corner bemerkt, als Begleiter des schrägen "Schotten" aus Manchester, ich kann das ja immer gut ab, wenn jemand sein Instrument beherrscht.
Nichts gegen so ein bisschen Ska und Punkgeschrammel, aber interessanter ist es immer noch, wenn man die Gitarre nicht nur spielt um Lärm zu machen. Sowohl der Exilwestfale, als auch xs4all und ich waren hellauf begeistert. Endlich Musik für Erwachsene. Ein höllischer Groove und eine saugeile Show, die waren eindeutig zu früh im Programm, die waren nicht mehr zu toppen.
Selbstredend haben wir nach dem Konzert sofort die erhältliche CD mitgenommen. Und während die Metaljugend des Dorfes zu Thunder and Blitzkrieg abging (den Namen würde ich dringend überarbeiten, aber das gilt für viele der Bands), haben wir uns mit den Captain Overdrive Jungs am Bierstand ein wenig unterhalten. Nur der Exilwestfale fehlte leider, der wurde inzwischen von jemand anderem auf dem Gelände gefunden und konnte seine CD deshalb nicht signieren lassen. Die kommen noch groß raus und dann guggstu :P
Die Kings and Boozers hatten ein wirklich beeindruckendes Intro, Morricone kommt immer gut. Aber noch eine Band mit irischem Folkpunk brauche ich nicht wirklich, das ist inzwischen ziemlich beliebige Partymusik geworden. Danach hätte man eigentlich gehen sollen, schon um schlimmeres zu verhüten, denn mit fortschreitendem Abend fällt einigen das gehen ja nicht mehr so leicht.
Wie immer hatte natürlich jemand zu viele Wertmarken gekauft, die unbedingt noch in Bier umgesetzt werden sollten. Zudem versprachen die Instrumente der letzten Band wieder interessantere Klänge, ein Trio mit Schlagzeug, Gitarre, Sousaphon. Wenigstens die ersten zwei Songs reinhören wollten wir, eine Chance, die der Exilwestfale ebenfalls nicht ergriff. Aber der musste am nächsten Tag ja das Fahrzeug lenken, daher hat er wieder was verpasst.
John Q Irritated aus Nürnberg waren die zweite Überraschung, leider kam das Mardi Gras Feeling um diese Zeit nur noch bei sehr wenigen an. Die Erwachsenen waren im Bett und der Rest besoffen, da fanden sich vielleicht noch 50 Nasen vor der Bühne ein, sehr schade für die Jungs.
Inzwischen bin ich wieder im Norden und muss mich in der nächsten Woche erst einmal von Pfingsten erholen. Wird nicht leicht sein, die nächsten Wochenenden werden sehr viel kürzer.
Schreibmusik: Calvin Russell - In Spite Of It All
Sonntag, 12. Juni 2011
Au Backe
Alter Falter, was für ein Abend. Es geht einfach nichts über ein gepflegtes Fest beim Dorfscheff, da freu ich mich jedes Jahr drauf wie Bolle. Der alte Häuptling hatte auch wieder schwer aufgefahren, die Paellapfanne mit Patatas Picantes und exquisiten hausgemachten Saucen sowie leckere Apfelringe ließen mich beinahe zum Vegetarier mutieren.
Blöderweise konnte ich von den Fässern Vormann Alt nur das erste richtig genießen, da mich urplötzlich brutale Zahnschmerzen aus dem Geschehen rissen. Während der Rest der Bande fröhlich mit Hopfenkaltschale weiterfeierte, durfte ich alles andere an Drogen austesten was greifbar war. Zwei mal Ibuprofen 600 - ohne Wirkung. Danach Paracetamol - ohne Wirkung. Da man auf dem Dorf selbstverständlich für alles eine Lösung hat, durfte ich mit der Hausherrin noch zur örtlichen Krankenschwester fahren, um mal etwas schwerere Medikamente zu besorgen. Leider ohne Wirkung, ebenso wie die von meinem exzessiven Gastgeber empfohlene Dosis seines hauseigenen Schmerzmittels.
Immerhin konnte ich meinen geistigen Zustand dadurch etwas an die Biertrinkerfraktion anpassen, nur auf den Beinen war ich noch etwas sicherer.
Da die Nachtruhe halbwegs erträglich war und sich der Schmerz inzwischen verflüchtigt hat, hoffe ich wenigstens das Immecke schmerzfrei zu überstehen. Wenn alle Stränge reißen hat aber noch jemand einen Nachbarn mit Zahnarztpraxis.
So ist das auf dem Dorf, man hat für alles eine Lösung.
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Samstag, 11. Juni 2011
Heißkaltes Frühstücksvergnügen
Man muss nur genug jammern, dann bekommt man von liebevollen Gastgebern wie dem Weckterroristen zum Frühstück tatsächlich einen Eiskaffee kredenzt. Damit lässt sich sogar Ixis Knutschfleck ertragen, kurzfristig.
Als Grundlage für den restlichen Tag wird das nicht ausreichen, aber zu den zwei Holzfässern Vormann Alt (nebst diversen anderen Spezialitäten aus der Flasche) sollen später auch Delikatessen aus dem Ofen gereicht werden.
Wird auch bitter nötig sein, so wie ich die lustigen Partys des Dorfscheffs kenne.
Freitag, 10. Juni 2011
Pfingstochsen unterwegs
Man sollte Gegenden vermeiden, in denen überwiegend Fahrzeuge mit den Kennzeichen PI, IZ oder gar HEI unterwegs sind. Kostet Nerven so etwas, ließ sich aber leider nicht vermeiden, da ich beim Exilwestfalen ins Auto steigen sollte. Der weigerte sich leider, mich vor der Haustür abzuholen, folglich musste ich mich 90 Minuten durch Hamburg quälen, landete auf der proppenvollen A7, verließ die sofort wieder, um dann hinter Pferdetransportern, Treckern und Fahrern mit oben genannten Kennzeichen über die Dörfer zu schleichen.
Das alles ohne anständiges Frühstück und, was viel schlimmer wiegt, ohne Kaffee. Den wollte ich, in Form eines großen Caramel Café Frappé, unterwegs beim Hansebäcker abgreifen. Bin eh grad schwer süchtig nach dem Zeug, dazu wäre es bei der momentanen Wetterlage eine angenehme Erfrischung gewesen. Klappt natürlich nicht, wenn auf der ganzen Strecke nach Elmshorn keine Filiale vom Hansebäcker zu finden ist, was meine Laune noch weiter verschlechterte. Scheiß Verkehr und Durst, dazu nicht das geplante Lieblingsgetränk, sowie die Aussicht auf weitere Staus. Schließlich ist Pfingsten, da planen vernünftige Menschen keine Reise durch halb Deutschland.
Durch den Abstecher auf die Autobahn wusste ich immerhin, dass die A7 zwischen Quickborn und Elbtunnel komplett dicht ist. Also beim Exilwestfalen in die Karre gesprungen, durch die Stadt gefahren und erst Othmarschen auf die Autobahn, eine Auffahrt vorm Elbtunnel, da ist aus dem Stau meist schon zähfließender Verkehr geworden.
Naja, der Rest lief dann reibungslos, wie eigentlich immer, nur etwas langsamer. Mit dem obligatorischen Besuch beim Burger King in Kamen, der blöderweise keinen Eiskaffee im Angebot hat, nur labbrige Burger. Auf eiskalten Frappé werde ich die nächsten Tage weiterhin verzichten müssen, hier auf den Dörfern gibt es nur Bier.
Das aber wenigstens reichlich.
Mittwoch, 8. Juni 2011
Güten Appetit
Man muss nur mal in einem anderen Stadtteil einkaufen, schon findet man überraschende neue Sachen im
Oder Leute wie mich, die einfach neugierig sind, ob der hohe Preis wenigstens annähernd gerechtfertigt ist. Zitrone und dunkle Schokolade sind dabei natürlich herausragende Argumente. Dank schickem Design und schwerer Gläser macht die Packung schon in der Hand den Eindruck, man würde gerade etwas ganz besonders hochwertiges erwerben.
Am Ende sind es aber nur 2 mal 90 Gramm Cheesecake auf einer Kekskrümelschicht, von Lemon Curd oder Schokolade bedeckt. Ziemlich süße Angelegenheit, macht deutlich mehr her als Dany + Sahne, doch von Begeisterungsstürmen über die angeblich besten Desserts der Welt war ich weit entfernt.
Das Hauptproblem dabei wird aber sein, dass es in Hamburg das weltbeste Lemon Curd sowie den weltbesten Cheesecake schon gibt, da kann so ein Fertigprodukt natürlich nicht dran klingeln. Trotzdem wäre ich durchaus geneigt, das eine oder andere Gü Gläschen noch zu testen. Hot Cocolate Melting Middles zum Beispiel.
Falls ich da noch einmal drüber stolpern sollte. Suchen werd ich nicht danach.
Nicht lange gesucht hab ich bei der Musikauswahl heute, Thea Gilmore - Songs From The Gutter
Sonntag, 5. Juni 2011
Schon wieder keinen Elch geschossen
Bei meinem ersten Besuch in Norwegen hab ich ein wunderschönes Bergpanorama, an einem wunderschön bewaldeten Platz, mit einem wunderschönen Straßenschild - nicht fotografiert. Den Ehrgeiz unbedingt einen lebenden Elch vor die Linse zu bekommen hatte ich eigentlich nie, mir würde das Schild mit dem Elch durchaus reichen, aber natürlich nicht irgend eins. Das Motiv muss mindestens so gut sein wie das, was ich damals verpennt habe. Dummerweise treiben wir uns nur in Gegenden rum, in denen Elche eher Mangelware zu sein scheinen, dementsprechend selten wird dort vor Elchen gewarnt.
Heute wäre der Tag gewesen, mal ein lebendes Exemplar abzulichten. Der Nachwuchs wollte in den Wildpark Schwarze Berge, einen besseren Urlaubsabschluss hätte ich mir gar nicht vorstellen können, als mit der Prinzessin zum Tiere füttern. Auch wenn ich jetzt wieder 300 Fotos mehr zu sortieren habe (nicht von Tieren). Elche haben die da auch, sogar zwei Jungtiere. Schien laut Lageplan auch nicht mal so unendlich weit weg zu sein, also hab ich Elche fest eingeplant.
Zuerst allerdings musste dem Wettergott Tribut gezollt werden, das Alsterwasser war schön kalt, der Nachwuchs erfreute sich an Würstchen und Apfelschorle, dann gab es Tierfutter für die Lütten und los...
Natürlich sind wir nicht zu den Elchen gekommen, ich hätt es mir eigentlich denken können. Kleinen Mädchen macht es eben mehr Spaß Hängebauchschweine, Meerschweinchen und Ziegen zu füttern. Zwischendurch die obligatorischen Ruhepausen mit kaltem Alsterwasser (sehr gute Versorgung vor Ort), da schafft man grad mal den halben Park. Die Luchse zeigten dem Pöbel eh nur faul die Hinterseite, die Dachse hielten Mittagsschlaf und das Rudel Wölfe hatte nicht die geringste Lust mal etwas aus dem Schatten zu treten, was ich durchaus verständlich fand. Auch nicht weiter schlimm, an meinem Topmodel kam ohnehin niemand vorbei.
Wenigstens weiß ich jetzt wo ich Elche finden kann, sollte ich wirklich mal welche fotografieren wollen. Aber außer in Norwegen oder Schweden taugt das irgendwie nix.
Die Musik taugt dagegen sehr gerade, es singt Frau Patti Smith - Wave
Freitag, 3. Juni 2011
Welchen Virus hätten S' denn gern?
Ist Porree eigentlich noch als Gemüsebeilage geeignet, oder sind auf diesem Lauchgewächs auch schon EHEC Erreger gefunden worden? Potenziert sich die Gefahr, wenn der Lauch zusammen mit Tomatensauce (EHEC) und Fleischklößen (BSE/Antibiotika/Geflügelpest/Schweinegrippe/Sonstiges) serviert wird, oder sollte ich die Nudeln besser nur mit Olivenöl und Parmesan servieren? Gab es nicht vor kurzer Zeit auch Probleme mit Käse aus Italien? Und was war damals in Spanien im Olivenöl?
Ach. egal. Ich brate alles so lange durch, bis sämtliche Keime hinüber sind. Das sind die Vitamine dann leider auch, aber die kann man ja in Pillenform einwerfen.
Es lebe die moderne Ernährung.
Mittwoch, 1. Juni 2011
Gletscherpornografie und der ganze Rest
Einen geradezu obszönen Anblick bietet der Nigardsbreen an dieser Stelle, was ich vor Ort nicht einmal wahrgenommen habe, so abgelenkt war ich vom Rest der Umgebung. Inzwischen sind die 1500 Bilder eingedampft auf 550, immer noch zu viel für einen Urlaub, da muss noch mindestens die Hälfte raus, sonst wird das zu anstrengend. Doppelte Wasserfälle und so...
Deswegen gibt's hier auch keine Wasserfälle mehr zu sehen, nur lauter Kram. Und eine Liste der Dinge resp. Menschen aus der Reihe "Was ich nie vergessen werde, was ich beim nächsten mal nicht vergessen darf."
In die erste Kategorie fällt Astrid, die unglaublich nette Besitzerin von Jostedals Camping. Bevor wir überhaupt etwas fragen konnten hat sie gleich alles erklärt. Einkaufsmöglichkeiten, Öffnungszeiten, was man sich alles ansehen sollte, wie man da hin kommt, wie lange man laufen muss und was die Gletscherwanderung kostet und zu welcher Tageszeit Führungen angeboten werden. Alles andere gab es auf die Hand, inklusive Passwort fürs Internet und den Rat: "Kaufen Sie auf keinen Fall Wasser. Wir haben das beste Wasser hier, drehen Sie nur den Hahn auf. Fresh from the Glacier." Da schwang eine Menge Stolz in den Worten mit.
Kann ich nachvollziehen, denn was ich auch nicht vergessen werde ist Gletschereis. Dieser Block aus allerfeinsten, kristallklaren Eissplittern, fein ziselierte Gespinste, unter hohem Druck zusammengepresst und in der Sonne leuchtend. Crushed Ice Premium Version. Gibt es in keiner Bar, dabei schmeckt damit sogar norwegische Villa Brause. Mr.T wollte ursprünglich ja ein paar Gläser und seine Flasche Jameson mitnehmen, in diesem Falle hätte ich sogar eine Ausnahme gemacht und tatsächlich Whisky mit Eis getrunken.
Die zuckerigen Pfannkuchen, mit süßem Slaggermoschü gefüllt, auf der Fähre nach Gudvangen. Äußerst lecker, wahrscheinlich höllisch viele Kalorien, sättigend, doch als Grundlage für Brauereibesuche u.ä. nicht ausreichend.
Tom, der Kellner aus Görlitz, der uns sehr nett beraten hat was die Biersorten im Furukroa betrifft. Der uns letztendlich auch sehr höflich mit einer Runde Linie Aquavit hinauskomplimentiert haben soll, was ich erst später erfahren habe. Ich dachte tatsächlich, wir sind inzwischen besoffen genug und gehen freiwillig, zumal wir im Toget Café gegenüber unbedingt etwas essen mussten.
Die nette Blondine aus dem Toget Café, die uns auch am nächsten Tag noch freundlich lächelnd begrüßte. Wir haben sicher furchtbar gelallt und geschwankt am Vortag, aber das restliche Benehmen hat nicht gelitten (oder das Trinkgeld ist sehr üppig ausgefallen). Gutes Hamburgertallerken gibt's da.
Wenn man auf Fähren hinter augenscheinlich besoffenen oder ähnlich unzurechnungsfähigen Fahrern stehen muss, unbedingt mehr Sicherheitsabstand einhalten, ganz egal wie wild der Leichtmatrose mit den Händen wedelt beim einweisen.
Was ich nächstes mal nicht vergessen darf.
Einen zusammenfaltbaren Flaggenmast oder eine andere adäquate Befestigungsmöglichkeit, denn selbst auf großen Schiffen ist so etwas Mangelware. Oder man kommt nicht ran.
Wenn drei Leute unbeschadet über eine Schneedecke gelaufen sind, kann der vierte trotzdem einbrechen wenn darunter ein Hohlraum ist.
Rettungsleinen für Brillen kosten 1 Euro, eine Reparatur trotz Versicherung fast 300.
Sollte ich noch einmal in meinem Leben den Pass nach Lysebotn nehmen, auf jeden Fall Aufkleber mitnehmen. Auf dieses vollgepappte Schild gehört unbedingt noch ein Aufkleber "St. Pauli Fans gegen Rechts", sollte man immer in der Tasche haben. Wer konnte das ahnen, in der Flåmsbana z.B. hätte so eine Aktion, außer dem Sticker, auch noch einen schlechten Eindruck hinterlassen, daher hab ich von vornherein drauf verzichtet.
Das erste Warnschild vor Elchverkehr mit einem anständigen Bildhintergrund wird fotografiert, egal ob da gerade ein Parkplatz ist oder nicht und egal ob ich noch zwei Wochen in Norwegen verbringe. Danach gibt es nur noch Schilder mit Rentieren, Radfahrern oder Kühen.
Auch wenn der weltbeste Hamburger aus der weltbesten Hamburgerbude in Ølen vielleicht doch nicht der weltbeste Hamburger ist, er schlägt immer noch alles um Längen was McD und BK so anzubieten haben, vallah! Außerdem sollte ich entweder lernen wie man Jordbær richtig ausspricht oder gleich Strawberry sagen.
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