So fühlen sich also Niederlagen an. Die letzte ist so lange her, dass mir direkt die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, man hakt so etwas ja auch irgendwann ab. Scheiße war das schon immer, aber auch mehr oder weniger normal bevor wir zu dieser Übermannschaft mutierten. Man kann sich vielleicht damit trösten, dass wir das Spiel gar nicht verloren haben, nur das Elfmeterschießen. Das hat ja bekanntlich auch immer viel mit Glück zu tun und das haben wir schon aufgebraucht als Carlo in der 120. Minute zum Ausgleich traf, womit glaube ich niemand mehr wirklich gerechnet hat.
Der großartig großspurige Plan, schon vor dem Halbfinale Hotelzimmer in Berlin zu buchen, ist somit hinfällig. Man sollte an so etwas nicht einmal denken, auch nicht als bisher ungeschlagener Zweitligaspitzenreiter.
Wer ist jetzt Schuld an dieser Misere, ist es überhaupt eine, oder wächst sie sich vielleicht sogar zu einer noch größeren aus? Durch die extrem lange Odyssee per U-Bahn, Nachtbus und Taxi nach dem Spiel konnte ich mehr Meinungen hören als mir lieb war. Auch wenn die sich weitgehend mit meiner eigenen decken, möchte ich hier nur die einzig mögliche Antwort zitieren, die USP heute an der Kollau an den Zaun gehängt hat:
Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen! Wir werden immer an eurer Seite stehen! Immer weiter vor!
In diesem Sinne: Forza Sankt Pauli, lasst uns Fürth schlagen. Pokal ist nice to have, Aufstieg ist geiler.
Was sonst noch erwähnt wurde:
Ja, die Millionen die man im Halbfinale wieder hätte verdienen können. Fahrradkette. Wäre ein finanzieller Bonus gewesen den man ohnehin nicht einplanen kann, ist jetzt halt nicht. Im Fußball denke ich als letztes an die Kohle, wird ohnehin alles dominiert davon. Ich wär gern nach Berlin gefahren und größere Chancen als in diesem Jahr werde ich in meinem Leben nicht mehr bekommen.
Was vollkommen dämlich war (wieder einmal):
Wochentags um 20:45 ein Pokalspiel ansetzen, bei dem man mit Verlängerungen rechnen muss, wer kommt auf solche Ideen?
Was mir noch auf den Sack ging außer Sascha Stegemann:
Auch zehn Jahre nach Norbert Meier ist dieses Sterbender-Schwan-Gen noch stark vorhanden bei Düsseldorfer Spielern. Lag das vielleicht gar nicht an Nobbi?
Bei einer Schweigeminute hält man einfach die Fresse, ganz egal was man über Beckenbauer denkt.
Becherwerfer, kein Verständnis seit 2011 (eigentlich auch vorher schon nicht, ich benutz die Dinger um was zu trinken)
Fotos dazu: Gegengerade Millerntor - FC St.Pauli - Fortuna Düsseldorf, Endstand 5:6 n.E.
Links dazu: An Dramatik kaum zu überbieten (Stefan Groenveld) Langer Abend am Millerntor (Übersteiger) Bittere Achterbahnfahrt (Millernton)
Musik dazu: Deichkind - Niveau Weshalb Warum