Donnerstag, 30. Oktober 2025

Wie Phönix aus der Asche

 










Diese Situationen im Stadion, in denen man nur seinen Nachbarn ansehen muss, um eine ziemlich genaue Vorstellung davon zu bekommen wie man selber gerade aus der Wäsche guckt. Weit aufgerissene Augen, der zum Schrei geöffnete Mund, die Mischung aus explodierender Freude und ungläubigem Staunen über das Wunder, mit dem man überhaupt nicht mehr gerechnet hat, nicht mehr rechnen konnte, denn eigentlich war es vorbei, nach 122 Minuten. Den letzten Freistoß vor dem unweigerlich folgenden Abpfiff reinzubeten hat nicht geklappt und der Ecke danach traut man nicht mehr wirklich was zu.

Aber bevor ich wieder einmal enttäuscht auf meinem Sitz zusammensacken kann, reißt es mich und ungefähr 29.000 andere Menschen in die Höhe, als Mathias Pereira Lage den Ball in der buchstäblich allerletzten Sekunde in die Maschen drischt und ich weiß schon jetzt, dass ich das Gesicht meines Nebenmannes in diesem Moment nie vergessen werde.  

Wir hätten uns das natürlich alles ersparen können, wären die Jungs in der Lage gewesen dem frühen 1:0 einen zweiten oder dritten Treffer hinzuzufügen, oder hätten sie nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit nicht so schlafmützig agiert. Vielleicht wären wir dann mit einem 1:0 nach neunzig Minuten glücklich nach Hause gegangen.

Dann hätten wir uns auch nicht über den Schiedsrichter aufregen müssen, der Hoffenheim in der Verlängerung einen Handelfmeter schenkt, eine absolut lächerliche Fehlentscheidung, was ungefähr 29.000 andere Menschen ähnlich aufregt wie meinen Nachbarn und mich, aber halt nicht zu ändern ist und Hoffenheim die Führung bringt.

Aber dann hätten wir auch diesen magischen Moment in der 122. Minute nicht gehabt, der uns achtzehn(!) weitere Momente der Aufregung und Extase beschert und irgendwie will man das ja auch als Fußballfan, geht ja keiner ins Stadion um einzuschlafen.

Wenn am Ende der Sieg dabei herausspringt ist das ja auch positiver Stress, nech? Mir ging's am Ende jedenfalls besser als vor dem Spiel, von den Stimmbändern mal abgesehen. Gegen Gladbach würde ich aber möglichst unaufgeregte 3 Punkte bevorzugen. 

 

Was sonst noch gut war:  

Dass auch Ben Voll Elfmeter halten kann ist beruhigend, dass bei uns alle gute Elfmeterschützen sind sogar noch beruhigender. 

Was sonst noch abenteuerlich war:

Der fuckin DOM wird schon wieder aufgebaut und ich bin mit dem Auto hier, wie ungefähr 100 andere uninformierte, die über das Gelände eiern und einen freien Platz suchen. Nach unfreundlichen Diskussionen mit irgendwelchen Schaustellerspackos entscheide ich mich für das Parkhaus in der Seilerstraße, erwarte Preise wie im Puff und bekomme die am Ende auch, kann dafür aber zwei Jungs mitnehmen, die nach dem letzten Elfmeterschießen schon Probleme mit dem Nachtbus hatten. Man muss das Positive sehen.

 

Fotos dazu: Gegengerade Millerntor - FC St-Pauli - TSG Hoffenheim, Endstand 10:9 n.E.

Links dazu: Platz in der Ruhmeshalle (Millernton) Unvergessliche Pokalnacht (Stefan Groenveld)

Musik dazu: Massive Attack - Blue Lines /  Protection

 









 

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Kühlschrank to go

 













So manch einer wird das Problem kennen: Man sitzt bei sommerlichen Temperaturen im Garten und hat sich gerade ein kaltes Bier eingeschenkt, da fällt einem ein, dass man ja noch den Rasen mähen wollte. Eine Stunde später ist der Rasen gemäht – und das Bier pisswarm und ungenießbar. Oder man sitzt vor dem Rechner und hat beim Zocken alle Hände voll zu tun, sich der Monsterhorden zu erwehren, während die Eiswürfel im Gin Tonic fröhlich vor sich hinschmelzen und das Getränk verwässern.

Für Liebhaber eiskalter Erfrischungen ein untragbarer Zustand. So kam ich schon auf die Idee, den doch eher selten genutzten Flachbettscanner gegen einen Tischkühlschrank einzutauschen. Aber mal ganz abgesehen vom zusätzlichen Stromverbrauch – will man wirklich am laufenden Band einen Kühlschrank öffnen und schließen, nur um einen Schluck zu nehmen?

Hätte ich mich letztes Jahr auf Teneriffa stärker für die stylischen Trinkflaschen der Mädels interessiert, in denen die Eiswürfel auch nach zwei Stunden am Pool kaum an Masse eingebüßt hatten, wäre ich wohl schon früher auf die Lösung gekommen. Denn die Firma Stanley stellt neben diesen schicken Trinkflaschen auch allerlei andere Gefäße her, die Getränke zuverlässig kühl halten.

Unter anderem den Stanley Adventure Vacuum Stein Bierkrug mit einem idealen Fassungsvermögen von 0,7 Litern – darin bleibt das Bier auch nach einer Stunde Rasenmähen eiskalt, und die Eiswürfel überstehen sogar den zweiten Gin Tonic.

Ob das bei sommerlicher Hitze ebenso gut funktioniert, werde ich leider erst nächstes Jahr testen können. Aber da kein vernünftiger Mensch sein Trinkgefäß in die pralle Sonne stellt, bin ich da durchaus optimistisch.

 

Foto dazu: Stanley Beer Stone / Samsung A33

Musik dazu: Frightened Rabbit -  Painting Of A Panic Attack