Sonntag, 17. Juli 2022

Jedem Anfang wohnt ein Feuerzauber inne

 










Es ist gerade erst zwei Monate her seit dem letzten Heimspiel und einerseits kommt es mir vor als wär es gestern erst gewesen, andererseits ist heute so viel anders als gestern noch, ohne einen Buchtmann auf der Bank, ohne Makienok, ohne Dittgen, Kyereh und Burgstaller und deshalb auch nicht gerade mit dem optimistischen Gefühl, heute auf jeden Fall drei Punkte einfahren zu können, weil man die Wundertüte nicht so recht einschätzen kann, die uns Bornemann gepackt hat. 

Und jetzt ist auch noch Ewald weg, der wie kaum ein anderer zu diesem Verein gepasst hat und von dem ich gedacht hab, sollte uns eines Tages der Himmel auf den Kopf fallen wäre zur Not immer noch ein Ewald Lienen an Bord, als so eine Art Schutzheiliger des Vereins. Schön, dass er sich wenigstens noch mit einer echten Ewaldehrenrunde verabschiedet hat, war 'ne schöne Zeit. Meistens jedenfalls.😊

Die Neuzeit beginnt mit Orientierungsproblemen, dabei sitzt die Mehrzahl der neuen Spieler noch auf der Bank. Wer ist denn jetzt eigentlich dieser Eggestein, der die Tore von Burgi machen soll?  Der Skipper weiß Bescheid, unser Sturm trägt blaue Schuhe. Da Matanovic auch mit Bart immer noch aussieht wie George McFly, muss der andere also Eggestein sein. Dann wäre da noch Saliakas und die Hoffnung, dass mit dem auch über rechts mal was geht und der Rest kommt mir doch noch bekannt vor nach ein paar Minuten.

Ganz besonders auffällig ist Jakov und das ist blöd, weil mein geschätzter Nachbar zwar gerne und oft auch unberechtigt über Jakov meckert, aber mit der Bemerkung "jetzt muss er nur noch ausrutschen, dann hat er alle Katastrophen durch" leider recht hat. Sind wir zu laut im Stadion oder wieso kommt es zu solchen Abstimmungsproblemen? Braucht Jakov ein Hörgerät oder Dennis ein Megaphon? Wieso ist Nürnberg ein Aufstiegskandidat, wenn die zu blöde sind solche Slapstickeinlagen zu nutzen? Und vielleicht war es doch ganz gut, dass wir den Daferner nicht geholt haben aber Mats hätte ich immer noch gerne zurück, am besten JETZT.

Inmitten dieses spielerisch eigentlich nicht sehr erbaulichen Abschnitts fangen wir jedoch plötzlich an Tore zu schießen, so ganz unverhofft und beinahe am Fließband. Ein Freistoß, ein Elfmeter und ein Kullerball der Marke "mein Name ist Daschner, lassen sie mich bitte kurz durch, dankeschön" und innerhalb von 15 Minuten steht es 3:0.  Damit hat nun wirklich niemand rechnen können, aber für unser Rentnerbänkchen kann ich sagen: Ein Halbzeitstand von 3:0 ist totaaal super für Herz und Kreislauf, es regt an und nicht auf, ist enorm beruhigend und senkt den Blutdruck, man hat gleichzeitig etwas Gymnastik weil man dreimal aufspringen, klatschen und woohoo schreien kann, also könnten wir das in Zukunft immer so handhaben? 

Zwei gingen vielleicht auch, aber dreinull ist schon echt super für Menschen mit koronaren Problemen.

Dabei hätte es auch gerne in der zweiten Halbzeit bleiben können, man muss nämlich keine unnötigen Gegentore kassieren, sonst würden sie ja nicht UNNÖTIGE Gegentore heißen. Andererseits kann man natürlich auch froh sein, wenn man dreimal im Spiel tierisch Bockmist baut und der Gegner nur einmal danke sagen kann. Für Jakov tät's mir leid weil ich den Jungen mag und der auch oft genug gezeigt hat, dass er es besser kann, aber ich hätte doch gerne eine stabilere Innenverteidigung ohne brenzlige Eigentorversuche. Könnte irgendwann wichtig werden.

Wahrscheinlich, das ist die Hoffnung, wird sich das alles noch zurechtruckeln, mit der Abstimmung, den Spielzügen und auch mit den Menschen am Millerntor, das angesichts einer sehr komfortablen Halbzeitführung noch nicht ganz so euphorisch roart wie eigentlich erwartet und die beiden Gegentore in der zweiten Hälfte nur erstaunt zur Kenntnis nimmt.

3 von 40. Wenn wir die haben denk ich noch mal nach.  

Was sonst noch gut war:

Es ist immer schön, Teil einer schicken Choreo zu sein, blöd ist halt nur dass man vom Gesamteindruck nicht viel mitbekommt, aber dafür gibt's ja Stefan Groenveld, der das dann für die Nachwelt festhält.   

Der HVV ganz ohne Baustellen und Schienenersatzverkehr.

Was sonst noch schlecht war:

Meine definitiv letzte Bratwurst im Stadion, es sei denn man führt eine vegane Variante ein, dann musste für diese Unverschämtheit wenigstens kein Tier sterben. Dass so etwas überhaupt als Lebensmittel zugelassen wird ist unbegreiflich.

 

Fotos dazu: Gegengerade Millerntor - FC St.Pauli - 1.FC Nürnberg, Endstand 3:2

Links dazu: Erfolgreiche Standortbestimmung vom Millernton

Tore dazu: Jackson Irvine, Leart Paqarada, Lukas Daschner 

Musik dazu: LTJ Bukem - Logical Progression













 


















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