Sonntag, 2. November 2025

Ein anderer Fußball ist nötig

 










Das ist so ungefähr das, was ich mir vor der Saison vorgestellt habe. Hinten stabil stehen, dem Gegner keine Räume lassen und dann explosives Umschaltspiel, für das wir ja in reichlich schnelle Beine investiert haben, Kontertore allez. 

Blöde is nur, wenn die anderen das besser beherrschen, heute: Borussia Mönchengladbach. Über 90 Minuten stabilere Defensive, eine Fünferkette, die sich bei unserem Ballbesitz in aller Ruhe formieren kann, weil wir zu langsam sind, in fast allen Belangen. Hauptsächlich im Kopf hab ich das Gefühl, aber da hängen die Beine ja leider mit dran.

Nach 15 Minuten gibt's ausgerechnet von Niko das 0:1 geschenkt, aber so ärgerlich das ist, es bleibt eigentlich noch genug Zeit das zu korrigieren, doch je länger ich den Jungs auf dem Rasen zusehe, desto mehr kommen die Zweifel. Der Pokalfight am Dienstag war zwar auch mehr ein emotionaler als fußballerischer Höhepunkt, aber das hier ist irgendwie keins von beiden. Die harmlosen Versuche, irgendwie mal in den 16er, oder überhaupt zu einem Abschluss zu kommen, kann man an einer Hand abzählen.

Einzig Haris Tabakovic sorgt noch für einen Höhepunkt, mit dem 0:2 kurz vor der Halbzeit. Zumindest im Gästeblock ist Stimmung. Zur zweiten Hälfte gibt's dann frisches Sturmpersonal vom Trainer, für Dapo, Danel und Mathias sollen es Abdoulie, Martijn und Andreas richten und für kurze Zeit flackert etwas wie Hoffnung auf, aber Gladbach verwaltet das ganz geschickt und ist immer wieder gefährlich bei Kontern, die dann letztlich auch unser Schicksal besiegeln.

Gladbach wechselt individuelle Qualität ein, Shuto Machino hätt ich ja auch gern bei uns gesehen, aber wer hat schon mal eben 8 Mille in der Tasche. Gladbach hatte und deswegen darf Machino das 0:3 machen und die Vorlage zum 0:4 geben. Ende Gelände.

Das 0:3 gegen Hoppseinheim in der Liga war schon schwer erträglich, heute grenzt das an Folter. Zu Hause vier Dinger gegen den Tabellenletzten kassieren ist schon ätzend genug, aber dieses harmlose, ideenlose und ungenaue Gebolze ist so grausam, dass mein Nachbar sich einen JoJo Eggestein herbeiwünscht, der zwar langsam war, aber Schnittstellenpässe mit der Hacke spielen konnte. Ja, früher war vielleicht nicht alles besser, aber manches manchmal schon..  

Es ist noch nicht so lange her, da waren alle voll des Lobes über die Mannschaft, die so bravourös um den Punkt gegen Dortmund gekämpft hat, das reifere Bundesligateam im Derby war, das Spiel gegen den FC Sandro Wagner gedreht hat, ich frag mich was aus denen geworden ist.

Von den Namen her sind es immer noch die gleichen Leute auf dem Platz und wenn es um die theoretische Möglichkeit geht, irgendwann in Berlin um so eine Vase zu spielen, merkt man es denen auch noch an, aber wenn wir in der ersten Liga bleiben wollen ist ein anderer Fußball nötig. Möglichst zeitnah.

 

Was sonst noch gut war:  

Dass es nur Gladbach war und nicht Bayern 

Keine Wartezeit an der Bushaltestelle, die 16 ist ne gute Alternative, auch wenn der Arsch nach einer Stunde Linienbus was anderes sagt.   

 

Fotos dazu: Gegengerade Millerntor, FC St.Pauli - Borussia Mönchengladbach, Endstand 0:4

Links dazu: Zu Tode betrübt (Stefan Groenveld) Alarmierend (Millernton)

Musik dazu: Wolf Alice - The Clearing 

 







 

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