Mittwoch, 2. August 2023

Wir starben vor Madagaskar

 








Frau K. ist abenteuerlustig. Eigentlich müssten wir mal in die Unterwelt absteigen um Netherquarz und Leuchtsteine zu besorgen, aber dafür ist sie dann doch nicht abenteuerlustig genug. Ihr ist mehr nach Wracktauchen, Schatzkisten suchen und die weitere Gegend erkunden, also die etwas harmlosere Art des Abenteuers, in dem man nicht dauernd von irgendwelchen Monsterhorden belästigt wird.

Das klappt anfänglich ganz wunderbar, wir finden ein Wrack, eine Schatzkarte im Wrack, nach etwas Buddelei die dazugehörige Schatzkiste und nach ein paar geruderten Seemeilen ein weiteres Wrack, leider mit der gleichen Schatzkarte, was uns immerhin die Buddelei erspart. 

Ein drittes Wrack in unmittelbarer Nähe, wieder die gleiche Karte, aber diese Küste scheint ein für Seefahrer gefährliches Gebiet zu sein, da wird man vielleicht noch mehr finden, also suchen wir weiter. Den Blick immer schön auf den Meeresboden gerichtet, damit uns auch kein Mast entgeht und dann beinahe gegen die Bordwand eines Dreimasters gestoßen, der nicht aussieht wie ein Wrack. 

Ganz im Gegenteil, es ist an Bord äußerst lebendig. Nachdem wir vorsichtig dreimal um das Ding herumgerudert sind, werden wir von oben mit einem Pfeilhagel begrüßt. Plünderer! Ein Piratenschiff! Wie großartig, das verspricht eine Menge Spaß. Wenn dort die üblichen 5 bis 10 Typen herumlungern wie in jedem anderen Plünderer-Außenposten, dann sollte das kein Problem sein. Den Kahn müssen wir uns unbedingt genauer ansehen.

Der Entervorgang verläuft relativ unspektakulär, wir erschießen jeden der über die Bordwand guckt und der Rest macht auch keine Probleme. Selber plündern ist angesagt, unter Deck finden wir zwar keine sagenhaften Schätze, dafür verlieren wir das Orientierungsvermögen. Es ist recht eng und verwinkelt hier unten, während oben schon wieder das Leben tobt wie man hören kann.

Wir entern das Deck, erledigen im Handumdrehen die neue Besatzung, killen den Captain und lösen einen Überfall aus. Das kommt etwas überraschend und hätten wir die drei gefangenen Dörfler unter Deck gefunden, die das Schiff gleichzeitig zu einem Dorf machen, hätten wir das vielleicht auch geahnt, genutzt hätte es nicht viel.

Nachdem der erste Schreck überwunden ist verschanzen wir uns im Heck, das nur zwei Aufgänge hat und sich gut verteidigen lässt, erledigen mit Pfeil und Bogen die gefährlichsten Gegner aus der Distanz und was am Ende übrig ist wird unter Deck mit dem Schwert erledigt. Die Taktik klappt erstaunlich gut, vor jeder angekündigten Angriffswelle postieren wir uns wieder am Heck, warten auf die Horde der Gegner und erledigen den Job wie zwei gut eingespielte Minecraftprofis. Eine epische Schlacht! Das hätte man auf Twitch streamen sollen.

Die epische Blamage folgt auf dem Fuße, denn die letzte Angriffswelle inklusive Zauberern, Hexen, Verwüstern und was das Arsenal noch zu bieten hat, erscheint direkt über unseren Köpfen im Heck und noch bevor mir der Gedanke kommt, einfach über Bord zu springen, bin ich auch schon tot. Immerhin erfahre ich, dass mich ein Plagegeist getötet hat, bei Frau K. war's der Magier.

Hätten wir uns nicht aufgeführt wie die Minecraftprofis, sondern wie die Angsthasen die wir normalerweise sind, wären wir vor jeder neuen Welle einfach über Bord gesprungen und in die Boote geklettert. Diese Angsthasentaktik kann man natürlich nicht auf Twitch streamen ohne sich völlig zu blamieren, dafür ist sie durchaus erfolgreich.

Genau damit haben wir unsere Klamotten wiedergeholt und genau so werden wir vorgehen, sollten wir irgendwo noch ein Piratenschiff finden.

Screenshot dazu: Minecraft Forge 1.19.2, Repurposed Structures Mod

Musik dazu: RIP Randy Meisner: Eagles - Desperado / One of these Nights 

 



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