Donnerstag, 1. Mai 2014

Der Frühling bleibt bunt (2)















Elchschilder in Norwegen. Es gibt tausende davon, aber das eine, das ich gerne fotografieren würde, das habe ich verpasst. Weil ich der Meinung war, es gäbe tausende davon, und bestimmt welche mit noch besserem Hintergrund. Gab es natürlich nicht, daher habe ich bis heute nur ein verwackeltes, verbeultes und aus dem fahrenden Auto geschossenes, ohne idyllisches Fleckchen Wald mit Blockhütte dahinter. Verpasste Motive kommen nicht wieder.

Mit Rapsfeldern geht es mir ähnlich, es gibt tausende davon, aber nur eins das ich fotografieren will. Das liegt äußerst idyllisch direkt neben der A21 nach Kiel, irgendwo zwischen Hamburg und Bad Segeberg. Umsäumt von Bäumen, auf einer leichten Anhöhe, auf der oberhalb der gelben Rapsblüte auf einem kleineren Feld noch irgend etwas anderes blüht, in einem leuchtend tiefen Blau. Sehr krasse Kontraste.

Jahrelang bin ich da vorbeigefahren und in jedem Frühling habe ich mir gedacht, das sollte ich unbedingt fotografieren, da ist sogar eine Parkbucht. Wenn der Himmel dann auch noch blau ist, mit vielen schicken Wolken, dann muss man das endlich mal angehen. Also heute.

Bis zur Abzweigung Neumünster bin ich gefahren, an mindestens fünfzig Rapsfeldern vorbei, aber keins davon lag idyllisch auf einer Anhöhe, und blau war nach zwei Stunden nicht einmal mehr der Himmel, geschweige denn irgendwelche Blüten. Dafür durfte ich zweimal durch die kilometerlange dämliche Baustelle eiern, immer hinter Geschwindigkeitsbeschränkungsbeachtern, vorbei an ungefähr drei halbwegs lohnenswerten Rapsfeldmotiven und selbstverständlich ohne die Möglichkeit genau da zu halten.

Daher gibt es zur Untermalung dieses unglaublich lohnenswerten Ausflugs ein mit sehr schlechter Laune geschossenes blödes Rapsfeld, für das ich keine zehn Kilometer hätte fahren müssen. Immerhin habe ich dabei wieder etwas gelernt in meiner Laufbahn als Amateurfotograf:

Der beste Abstand zu einem Rapsfeld ist mindestens ein Kilometer. Denn egal ob man zehn Meter davor steht oder zehn Meter drin, das Zeug wächst nicht halbwegs so gleichmäßig wie man sich das aus der Entfernung immer vorstellt. Es ist völlig egal auf was man fokussiert, man hat immer irgendwo gelbes Gewusel vor der Linse. Auf Fotos taugt das Zeug nur als Teppich.

Auf den Ohren immer noch Marcus Wiebusch - Konfetti mit dem Song des Jahres, jetzt schon: Der Tag wird kommen.



5 Kommentare:

  1. *Rapsrapsrapsrapsrapsrapsrapsrapsraps...* ;-)

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    1. Btw... Du hast mal wieder nen extremen Gelbstich im Bild ! ;-p

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    2. Mist. Ist mir überhaupt nicht aufgefallen.

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  2. Das blaue wird wohl Luzerne sein, evtl auch Lupine. Aber Luzerne wird häufiger angebaut, jedenfalls hier in Sachsen. Und ich finde, das macht sich ganz gut zum Rapsgelb

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    1. Tja, hat sich aber wohl nicht rentiert, wo Raps doch so in Mode gekommen ist.

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