Sonntag, 13. Juni 2021

Dem Altkanzler Schmidt seine Frau ihr Blumengarten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Hamburger sollte man wenigstens ein Mal im Loki-Schmidt-Garten gewesen sein. Hat mir jemand erzählt, der mit dem Fahrrad keine fünf Minuten braucht und nicht eine geschlagene Stunde durch die Stadt kacheln muss dafür. Blümchenfotografie ist dazu nicht unbedingt eine meiner großen Vorlieben, ich freue mich wenn's irgendwo nett aussieht, aber was das nun ist, was da gerade blüht, war mir schon immer relativ egal. In Biologie war ich folglich eine völlige Niete, kann gerade eben Laub- von Nadelbäumen unterscheiden und wenn etwas stachelig ist, dann entweder Rosen oder Kakteen, da ist der Unterschied auch für mich erkennbar.  

Es ist außerdem durchaus möglich, dass ich da vor Jahrzenten schon gewesen bin, als das noch der Neue Botanische Garten der Universität Hamburg war. Nannte sich Klassenausflug und hat nicht geholfen. Nachdem der Park vor acht Jahren zu Ehren der Naturschützerin Hannelore 'Loki' Schmidt umbenannt wurde spukte der Name doch öfters in meinem Kopf rum, schon aus Sympathie zu der Dame und wenn das Wetter gerade taugt, kann man seinen Hintern auch mal wieder bewegen. Vielleicht hilft es ja diesmal.

Man tut da auch ganz viel für die pflanzliche Allgemeinbildung, es sind einzweidreiganzviele Schildchen im Boden, die über die dort wachsenden Gewächse informieren. Meist in Kurzform, Name, lateinischer Name, feddich, wobei die Zuordnung auch nicht immer einfach ist. Ach, das sind also Goldtröpfchen? Die sehen gar nicht aus wie Goldtröpfchen. Eher die anderen Dinger da hinten und die sind auch Goldtröpfchen? Was ist dann das andere mit dem Goldtröpfchenschild? Und wo ist eigentlich das Schild zu dem grünen Buschwerk aus dem so viel lila Blütengedöns unten raushängt? 

Eigentlich egal, weil mir der Name garantiert wieder entfallen wäre. Viel blöder ist eigentlich, dass der Busch nicht wirklich fotogen ist, weil er mitten auf dem Weg und direkt vor einem Gebäude steht und im Detail nicht halb so interessant ist. Blütengedöns halt.

Immerhin, das ist das wirklich erstaunliche, erkenne ich tatsächlich einige Pflanzen ohne das dazugehörige Schild. Wobei es nicht so erstaunlich ist, Bambus ausgerechnet im Bambusgarten zu finden, aber : Seerose! Bin ich mir ziemlich sicher sogar, weil die Dinger genau so aussehen wie in Minecraft. Daddeln bildet, hätt man gar nicht losfahren müssen. 

 

Fotos dazu: Nikon D7200, Nikkor 18-200, Tokina 100mm Makro 

Musik dazu: Lissie - Live at Shephard's Bush Empire