Dienstag, 31. Mai 2011

Tierisch viel zu tun














Digital macht Laune, da kann man sich endlich den Blödsinn erlauben, mal eben 40 Fotos einer Schafherde zu schießen. Die Viecher sind natürlich sofort abgehauen als ich an den Zaun kam, doch nach ein paar Minuten trauten sich diese beiden ganz langsam wieder näher ran, der zweite immer schön im Windschatten seines mutigeren Kumpels. Bis ich mich dann wieder bewegt hab.
Dass Möwen sich auf den unmöglichsten  Stellen niederlassen, obwohl sie keine Krallen haben um sich festzuhalten, ist mir tatsächlich erst auf diesem Foto bewusst geworden.
Auf dem vierten Bild sind tatsächlich Schweinswale zu sehen, glaubt es oder nicht, eine ganze Herde neben der Fähre. Zwei Fotos von Schweinswalen, etwa 30 von der Wasseroberfläche, hätte ich analog nie gemacht.
Eine ganze Menge Viecher, die einem da über den Weg laufen oder schwimmen. Manchmal bleibt auch was hängen.

Digital, das ist der Nachteil, bleibt sehr viel hängen, was die Auswahl schwierig macht. Deswegen mach ich jetzt auch weiter, Bilder aussortieren. Und dabei Musik hören, und zwar 
Brian Wright & the Waco Tragedies - Bluebird
























Sonntag, 29. Mai 2011

Zum Abschied Wasser satt
















Norwegen hat uns die Abreise leicht gemacht, den ganzen Tag über goss es wie aus Eimern. Leider setzte sich das auch in Dänemark und Deutschland fort, 13 Stunden lang Scheibenwischer bei der Arbeit zu betrachten macht wenig Spaß, vor allem wenn man die Nacht davor schlecht bis überhaupt nicht geschlafen hat.
Meine Hoffnung setzte ich auf die kurze Überfahrt mit der Rekordfähre Fjord Cat von Kristiansand nach Hirtshals, immerhin hatten wir die Komfortklasse mit schicken Ruhesesseln gebucht, da sollte ein wenig Schlaf nachzuholen sein.
Über dem Skagerrak tobten jedoch Windstärken zwischen 7 und 8, mit entsprechend hohen Wellenbergen. Nix mit Powernapping, dafür allgemeine Belustigung der sitzenden Passagiere, die feixend mit ansahen, wie anscheinend volltrunkene Personen versuchten Sandwich oder Hotdog unfallfrei von der Bordkantine zurück auf ihren Platz zu bringen. Herr L. (der jüngere) schaffte es sogar, seinen sicher angelandeten Hotdog bei diesem Seegang zu verzehren, ohne auch nur die geringste Spur von Senf oder Ketchup auf seinem Sweatshirt zu hinterlassen, was mir selbst kaum an einem Imbisstisch gelingt. Mr. T ertrug heldenhaft den Schmerz, der durch drei extrem heiße Kaffeebecher in seiner rechten Hand verursacht wurde, doch beidhändiges tragen war einfach nicht drin, da er sonst quer auf den eben noch feixenden Sitzenbleibern gelegen hätte. Bei der Kaffeetemperatur wäre ihnen das Grinsen schnell vergangen.
Meine Wahl fiel auf ein eher mittelprächtiges Baguette mit Ei, Krabben und allerlei Grünzeug, das Ding war wenigstens fest verpackt und sah auch nicht so aus, als würde da ein halber Liter Remoulade auslaufen wenn man reinbeißt. Als Nachtisch ein Eis war auch noch drin, irgendwo muss man ja die letzten löchrigen Münzen lassen. 
Mein Gang sorgte ebenfalls für viel Erheiterung auf zahlreichen Gesichtern, was ich durchaus verständlich fand, denn so gehe ich normalerweise erst nach mehreren Gläsern Bier aus der Ægir Brauerei in Flåm. Das konnten diese nichtsahnenden Sitzenbleiber jedoch nicht wissen, daher lächelte ich einfach freundlich zurück.

Das Bild ist entstanden auf der "Raucherlounge" nach der Ausfahrt von Kristiansand, als der Katamaran richtig aufdrehte, da war's noch verhältnismäßig ruhig auf dem Wasser. Mein spezieller Dank geht hier an Herrn L. (den älteren) und Mr.T, die mir empfahlen meine gute St.Pauli Mütze lieber im Innenraum zu lassen. Den Rest meiner gletschergeschädigten Brille konnte ich gerade noch festhalten.
Sehr spaßige Fahrt, wie der ganze Urlaub. Norwegen rockt.

Freitag, 27. Mai 2011

Eiszeit














Spärliche Vegetation, Heidekraut, Moos und windschiefe Bäumchen, Moor, nackter Fels und Bäche aus Schmelzwasser von den Gipfeln der rechts und links aufragenden Berghänge. Würde nicht die Straße durchs Hunnedalen auf menschliche Zivilisation hinweisen, eine Herde Mammuts wäre nicht weiter aufgefallen. Doch in dieser Gegend leben tatsächlich Menschen, zumindest zeitweise, darauf deuten vereinzelt auftauchende Hütten hin, auch gerne mal ein paar Meter den Berg hoch, ohne erkennbare Wege. Mit etwas Glück haben die sogar Elektrizität, der Mensch der dort den Kühlschrank anliefern musste ist allerdings nicht zu beneiden.

Der Endpunkt Sirdal verfügt glücklicherweise über eine Tankstelle, die erste seit gefühlten 100 Kilometern. Man sollte in Norwegen nicht nur Boote grundsätzlich auftanken bevor man eine längere Tour beginnt.
Von Sirdal aus geht es in 27 Kurven hoch bis auf 932 Meter und danach wieder runter auf Null, nach Lysebotn, dem Endpunkt des Lysefjords. Normalerweise ist der Ort nur mit dem Schiff zu erreichen, nur von Mai bis Oktober ist es möglich über den Pass zu kommen und das auch erst seit 1985, als diese Straße gebaut wurde um dort oben ein Wasserkraftwerk zu errichten.

Auf dem Scheitelpunkt der Strecke haben Trolle (oder Norweger) tausende von kleinen Steinhaufen aufgetürmt, eine Sitte, die ich schon vor Jahren am Trollstigen beobachten konnte. Damals wusste ich auch noch um die Bedeutung, aber jetzt, so ohne Wikipedia...
Die Dinger sind an den unmöglichsten Ecken aufgetürmt, auf Inseln die nur im Hochsommer oder im tiefen Winter erreichbar sind, oder auf Felsformationen, für die schon eine größere Klettertour erforderlich ist um dort hinauf zu gelangen.

Der Schnee wäre ideal für eine Schneeballschlacht gewesen, außer zwei holländischen Touristen war nur keiner verfügbar, da oben begegnet man fast niemandem. Menschenleer die Gegend, abgesehen vom Øygardstøl. Am Eagle's Nest, auf 800 m Höhe, trifft sich die Sportlerfraktion. Die Wanderer brechen von hier aus auf zum Kjerag Bolten, die Radfahrer wagen sich an eine Schussfahrt runter zum Lysefjord. Die zwei Holländer auf ihren Mountainbikes waren deutlich schneller unten als ich, bei der Rückfahrt hab ich sie dann aber abgehängt. Ist mir ja ein Rätsel, wie man sich so etwas antun kann. Skifahren macht auch nur Spaß bergab, hätte ich zurück laufen müssen, ich wäre nie im Skiurlaub gewesen.

Lysebotn selber ist wenig reizvoll, ein paar Häuser, eine Kirche, Campingplatz und der Anleger für die zweimal täglich fahrende Fähre, die obendrein noch ziemlich teuer ist, weil man meist gleich zurück fährt. Niemand interessiert sich für Lysebotn, der Weg ist das Ziel. Für die Passagiere der Fähren, die sich den Fjord vom Schiff aus ansehen. Für Freunde des Verbrennungsmotors, die gerne die Landschaft drumherum erkunden. Oder für die Wanderer, die irgendwo in schwindelerregenden Höhen auf norwegischen „Wanderwegen“ zum Kjerag oder zum Preikestolen klettern. Den Marsch zum Preikestolen hab ich lieber den jüngeren und fitteren überlassen. Genauer gesagt zwei jüngeren und einem fitteren, ich bin mehr der Verbrennungsmotorfreund. Leider hat mich niemand auf Norwegen aufmerksam gemacht, als ich solche Wanderungen  noch im Laufschritt absolvieren konnte.

Mr. T, der den Gang zur Kanzel schon vor einigen Jahren hinter sich gebracht hat, nutzte die sich bietende Chance beim Angelduell aufzuholen bravourös. Mit Dorsch, Schellfisch und drei Makrelen liegt er jetzt mit 5:4 sogar knapp vorne. Obwohl noch zur Diskussion steht, ob ein ausgewachsener Dornhai einen Sonderpunkt verdient, oder eher nicht gezählt wird, weil wir für den kein brauchbares Rezept hatten. Was ein Glück für den Dornhai war.
Heute wird das Duell wohl entschieden werden. Ich werde das am letzten Tag in Norwegen ganz entspannt verfolgen und das machen, was der Herr L. (der jüngere) seit einer ganzen Woche schon macht.
Ein Buch lesen.









Donnerstag, 26. Mai 2011

Um die Ecke















Warum in die Ferne schweifen, wenn die Wetterlage zu unsicher ist für längere Touren. Einfach mal um die Ecke gucken, das reicht hier oben völlig. Der Rest war entweder angeln oder chillen, also hab ich mich alleine aufgemacht die nähere Umgebung zu erkunden. Am besten irgendwelche Serpentinen hoch und runter, macht Spaß und gibt immer was zu sehen. Wenn niemand dabei ist, kann es auch niemanden nerven, wenn ich alle 100 Meter anhalte, nur weil mir irgend ein Motiv ins Auge springt.
Die nähere Umgebung gab zwar einiges her an Motiven und aberwitzigen Straßenführungen, war aber relativ schnell abgehakt. Also musste das nächste Tal durchquert und der nächste Pass überquert werden. Wintersportdörfer sind schön weit oben und gut zu erreichen, also hoch nach Muledingens, einem Nest irgendwo bei Dirdal, dessen Name mir nicht mehr einfällt. Auf unseren Karten  ist es nicht mehr verzeichnet, wenn mehr Schafe als Menschen auf der Straße sind, dann braucht man dafür wohl eine Wanderkarte. Großartiger Ausblick auf den Høgsfjord von dort oben und eine schöne Strecke, die am Gipfel leider von einer Schranke versperrt wurde. Die Sackgasse war zwar angekündigt, doch die Straße ging eindeutig noch sehr viel weiter. Wäre zwar interessant gewesen zu wissen wie weit, und warum dann nicht weiter, aber man muss das ja auch wieder hochlaufen, also habe ich darauf verzichtet das näher zu erforschen.

Zurück und auf ins nächste Tal. Zwischendurch den ein oder anderen Wasserfall, ein paar Brücken, ein paar Stromschnellen, Berge, Wald, Wiesen und Schafe. Es sind 16 auf dem Bild, falls jemand Langweile hat, nur zu. Ein Ziegenbock ist übrigens nicht dabei.
Irgendwann war ich nicht mehr „um die Ecke“ sondern 60 Kilometer entfernt in Byrkjedal, nicht weit entfernt von der Gloppedalsura, der Heimat von Barney Geröllheimer einem hundert Meter dicken Geröllfeld auf der Endmoräne eines Eiszeitgletschers. Einige der dort liegenden Felsbrocken sollten laut Reiseführer die Größe eines Einfamilienhauses haben, ich schätze ein paar davon würden auch als Mehrfamilienhäuser durchgehen.
Das ganze Zeugs war einmal ein natürlicher Damm, der einen See in diesem Tal aufgestaut hat, bis  er vom Frost gesprengt wurde. Dürfte einen ziemlichen Lärm veranstaltet haben die Aktion, ist aber schon etwas länger her.

Morgen will ich mir endlich den Lysefjord und Umgebung ansehen, ein Kaffee in der Hotspot Area  des örtlichen McDonalds wird drin sein müssen, zumal Herr L. (der jüngere) dringend die Adressen für seine versprochenen  Postkarten benötigt.
Wie gut, dass ich niemandem eine Postkarte versprochen habe, an diese Daten käme ich nicht mal online.      







Dienstag, 24. Mai 2011

Luxus mit kleinen Abstrichen














Die erste Woche mit spontanen Abstechern und eher grob geplanter Route war anstrengend, hat aber trotzdem unglaublich viel Spaß gemacht. Zumal wir uns den Luxus erlaubt haben, auf keinen Fall an der Unterkunft zu sparen. Eigene Zimmer, Küche und Dusche im Haus sind nach langen Touren sehr empfehlenswert. Um diese Jahreszeit ist es glücklicherweise kein Problem in Norwegen eine angenehme Wohnmöglichkeit zu finden, es gibt überall freie Hütten auf den Campingplätzen, von der spartanisch eingerichteten Billigversion für Wanderer, mit lediglich zwei Schlafstellen unter dem Dach, bis hin zum Blockhaus für 6 Personen, mit Küche, Bad und mehreren Zimmern. Einige unserer Schlafgelegenheiten hatten fast schon Ferienhauscharakter.
Und sie hatten Internetzugang, selbst in der abgelegensten Ecke.

Ausgerechnet unser fest gebuchtes Ferienhaus, das wirklich fast alles an Annehmlichkeiten für die zweite Woche bereithält, ist in dieser Hinsicht eine Pleite. Trotz freier Zimmerwahl für die inzwischen auf 6 Personen angewachsene Bande, 2 Wohnzimmern, davon eines mit Fjordblick, Riesenküche, Sauna, Motorboot (nicht das auf dem Foto) und eigener Grillhütte vor dem Haus (besonders praktisch bei Stromausfall und strömendem Regen) und einem gewaltigen Balkon, der im ersten Stockwerk um das halbe Haus herumführt, gibt’s statt 5 Sternen nur 3 ½.
Kein Internet gibt dicke Abstriche.

Die selten dämliche Webseite, die behauptet hat in Norwegen wäre Prepaid Internet über UMTS auch für Touristen überhaupt kein Problem, muss das in Oslo ausprobiert haben. In Sandnes ist es schon schwierig jemanden zu finden, der weiß was das ist. Der Mensch bei Staples wollte uns einen Router verkaufen und der Mann im Hi-Fi Laden kannte ein großes Einkaufszentrum vor der Stadt, in dem es möglicherweise drei Geschäfte gibt, die sich damit auskennen. Etwas fitter war die ältere Dame in der Tourismuszentrale, die von einem McDonalds mit Hotspot wusste und von einem Geschäft für Mobile Phones.
In dem hätten wir dann einen Stick mit Simkarte kaufen können, für 500 Kronen. Die Karte alleine nur nach telefonischer Nachfrage, das würde aber zwei Tage dauern mit den Papieren. Hätte ich das alles letzte Woche geahnt, dann wäre so ein Ding hier schon vor unserer Ankunft im Briefkasten gewesen, schließlich hab ich gute Verbindungen nach Oslo.

So wird das wohl vorerst der letzte Eintrag aus Norwegen bleiben, ich kann leider nicht darüber schreiben, wie sich das Angelduell zwischen Mr.T und der einzigen Dame im Haus entwickelt (Zwischenstand 2:0 für die Dame), ihr werdet nicht erfahren ob ich es tatsächlich gewagt habe auf den Preikestolen zu wandern, auch nicht wie lange die letzte Flasche Jack Daniels noch gereicht hat und mehr Fotos von Wasserfällen, Fjorden und Gletschern wird es wohl auch nicht geben.
Jedenfalls nicht hier im Blog, denn schießen werde ich noch einige. Morgen ist Lysebotn und der Lysefjord geplant, vielleicht komm ich für die letzten beiden Einträge ja bei McDonalds vorbei. Dem mit dem Hotspot.


Sonntag, 22. Mai 2011

Tal der Wasserfälle (Nachtrag)















In der Hoffnung, dass es demnächst wieder ein Netz gibt, mach ich hier mal etwas offlineblogging. Wir fahren immer noch durch die Hardangervidda, auch die Etappe von Kinsarvik nach Sandnes führt noch zum Teil durch dieses Gebiet. Die Fahrtzeit haben wir recht großzügig kalkuliert, als erstes stand ein Besuch der weltbesten Burgerbude in Ölen an, um den unglaublichen 250er zu verschlingen. War gut, aber nicht ganz so unglaublich wie wir ihn in Erinnerung hatten. Wahrscheinlich waren wir damals einfach nur ausgehungert. Mr.T wollte auf jeden Fall einen Abstecher zum Buar-Gletscher machen, während ich mich als gletschergeschädigter mehr auf Oddadalen gefreut habe, das Tal der Wasserfälle. Gleich fünf ziemlich große Wildbäche stürzen sich da mehrere hundert Meter die Hänge hinunter, ein Fest für Wasserfallsammler wie mich.
Ganz besonders, weil man da ganz locker mit dem Auto vorbeifahren kann. Keine Wanderung, keine nachgebenden Schneeflächen und nicht auf Felsen rumklettern, nur parken und gucken.

Die Nummer 1 im Oddadalen wird rechtzeitig angekündigt, der Latefoss verfügt über einen großzügig angelegten Parkplatz mit angeschlossener Souvenirbude, in der vom boxenden Elchkugelschreiber über Krebsscherenfeuerzeuge bis zum Wikingerschwertflaschenöffner der größte Schwachsinn angeboten wird den man sich vorstellen kann.
Wir haben uns für ein Eis entschieden, so ziemlich das einzige nicht schwachsinnige Angebot.

Kaiser Wilhelm der Zwote hat am Ufer des Baches ebenfalls seine Spuren hinterlassen, in Form eines Denkmals für den hier in den Bach gestürzten Kaiserlichen Lieutenant zur See Gustav von Hahnke, der wohl besser auf See geblieben wäre. Mit Wildbächen kannte er sich scheinbar nicht so gut aus, möglicherweise waren die Straßenverhältnisse seinerzeit auch etwas schlechter.

Kaum dem Wasserfalltal entronnen, führte die Route auch noch am Langfoss vorbei. Wasserfälle, die schon Kilometer vorher angekündigt werden, sind selbstredend Pflichtprogramm, auch wenn die Zeit langsam eng wird, aber wenns schon an der Straße liegt...

Bayern sind augenscheinlich etwas weniger beeindruckt von tosenden Wassermassen, haben sie doch eigene vorzuweisen. Die Bewohner des oben parkenden Wohnmobils mit südlichem Kennzeichen kümmerten sich jedenfalls mehr um den Bewohner der örtlichen Gewässer, den Lachs. Durchaus mit Erfolg, auch wenn das gefangene Exemplar einer üppigeren Beilage bedurft hätte um zwei Personen zu sättigen.
Nach den ganzen Burgern wird es langsam Zeit die Ernährung umzustellen, inzwischen kann ich die nicht mehr sehen. Demnächst wird geangelt.







Samstag, 21. Mai 2011

Durch die Wildnis














Take nothing but photos, kill nothing but time, leave nothing but footprints, enjoy :)

Dieser schöne Satz stand als Abschluss unter einer Seite mit Benimmregeln für Kanufahrer und Touristen, angenagelt an eine der zahlreichen Brücken, über einem der zahlreichen Wildbäche der Hardangervidda. Da stecken selbst notorische Kettenraucher den Filter ihrer aufgerauchten Zigarette lieber in die Jackentasche, statt den wie üblich in die Gegend zu schnippen.

Die Hardangervidda ist mit 8000 km² die größte Hochebene Europas, 3400 km² davon sind als größter Nationalpark Norwegens weitgehend geschützt, wobei ein Gesetz von 1957 sogar Camping in dieser Wildnis erlaubt, in relativ engen Grenzen. Natürlich konnten wir uns nur einen Bruchteil dieses gewaltigen Naturparks ansehen, statt mehrere Tage durch die Gegend zu wandern mussten wir uns mit kurzen Abstechern jenseits der Straßen begnügen, aber auch da gibt es genug zu sehen. Keine Berglemminge, Rentiere oder Polarfüchse, leider auch keine Moltebeeren, für die ich wieder zwei Monate zu früh hier bin, aber Wasserfälle, Seen, Wasserfälle, Fjorde, Wasserfälle, Berge, Stabkirchen und nicht zuletzt Wasserfälle, bis hin zum Vøringsfossen mit 185 Metern Fallhöhe.

Wasserfälle fand ich schon immer genial, für einen Flachlandbewohner ist das halt ein außergewöhnlicher Anblick. Daher gibt es jetzt, oh Wunder, ein paar zur Auswahl. Aufgelockert durch Wildbäche, Seen, Berge und seltsame verfallene Kunstwerke wie das Stream Nest in Osa.

Wann (und ob überhaupt) es mehr von der Reise zu sehen gibt ist recht unsicher, denn das Haus in der nächsten Woche hat keinen Internetanschluss. Für Prepaid werden wir wohl erst einmal ein paar Läden abklappern müssen.