Mittwoch, 11. Mai 2011

Spielt mir kein Lied, weil tot
















Seit  fast zwei Jahren tönt es in meiner alten Kiste nur noch aus der linken Seite, einzig ein durchfahrenes Schlagloch sorgte zwischendurch für ein paar Tage Stereosound. Das nächste Schlagloch setzte dem allerdings auch wieder ein Ende, eindeutig ein Wackelkontakt, also nichts kompliziertes.
Da ein Radio auf einem Arbeitsweg von knapp 10 Minuten eher überflüssig ist, bisher nicht weiter störend. Aber zwei Wochen im Urlaub? Da muss Abhilfe her, auch wenn der Zeitplan noch so eng ist.

Mein bewährter HiFi Spezi Rusche ist durchaus bereit kurzfristig zu helfen, wenn der Laden nicht grad brummt, aber so ein abgerutschtes Kabel wieder draufstecken ist immer drin.  Also 30 Minuten eingeplant, um wenigstens im Urlaub wieder CD zu hören, Verkehrsnachrichten brauchen wir in Norwegen eher nicht.

Der Chef selber hat sich dann persönlich gekümmert, Radio raus und festgestellt, alles in Ordnung mit den Kabeln, nichts locker, nichts kaputt. Meistens sind es die Kabel in der Türverkleidung, eventuell müsste man ein neues einziehen. Könnte er aber auch mal eben machen.
Türverkleidung runter, Kabel durchgemessen, alles in Ordnung, Lautsprecher defekt. Neuen angeschlossen, satter Klang, aber zu tief für die Tür. Der nächste Karton auf, zu klein. Nächster Karton auf, zu groß.
Fahr mal eben zu Conrad, sagt er, und drückt mir das alte Teil in die Hand. Vielleicht haben die was passendes. Spätestens jetzt hätte ich abbrechen sollen, aber wenn sich jemand schon so viel Mühe gegeben hat, dann bringe ich das einfach nicht übers Herz.

Auf dem Parkdeck von Conrad herrschte völlige Verwirrung, weil die Schranke zur Einfahrt geöffnet war, die zur Ausfahrt aber nicht. Da sich niemand eine Parkkarte gezogen hatte, kam nun auch keiner mehr runter. Es wäre aber schon jemand unterwegs um das Problem zu beheben.
Als sich die Schranke zur Einfahrt plötzlich ebenfalls schloss, reagierte ein schmächtiger älterer Herr eindeutig asiatischer Herkunft am schnellsten, zog sich einen Parkschein und verschwand unter lauten "Kein Ploblem, kein Ploblem" Rufen im Kaufhaus. Die Schranke war wieder auf und ich beschloss, ihm zu folgen und mich erst einmal um den Lautsprecher zu kümmern. 
Der Verkäufer bei Conrad schien ein Meister seines Faches zu sein, jedenfalls hielt er mir einen längeren  Vortrag über Baujahre, Maße, Anpassungsmöglichkeiten, Alternativen, die am Ende hinausliefen auf ein "gibts nich mehr, ham wir nicht da, am besten aussägen".
Aussägen, da war ich mir sicher, käme überhaupt nicht in Frage. Also unverrichteter Dinge wieder hoch auf das Parkdeck, ein Parkticket an der (dadurch natürlich wieder geöffneten) Schranke gezogen, bezahlt und weg.
Zurück bei Meister Rusche empfiehlt der mir, dann eben zu Toyota zu fahren. Zwei mal rechts abbiegen hinter der Aral, ist doch gleich um die Ecke. Vielleicht haben die ja zufällig...

Haben sie nicht, nur noch einen Verkäufer für komplette Fahrzeuge, der Ersatzteilservice macht leider schon um 16 Uhr Feierabend, aber am nächsten Tag könnte man das sicher bestellen.

Der fleißige Herr Rusche war inzwischen nicht untätig, da gäbe es Adapter, die müsste er auch erst bestellen, doch dann könnte man die kleineren...Nee, echt nicht. Ich hab ihn den Kram wieder zusammenbauen lassen. Drei Stunden Zeit verschenkt und nichts geschafft.

Gibts eben nur einen Lautsprecher auf der Tour. Murphy, Du Arsch. Ich hätte es wissen müssen. Mal kurz vorher was erledigen, das kann niemals klappen. Das ist wie Computer zusammenschrauben am Sonntag.

Lohnt sich leider nicht J.J.Cale - Naturally auf CD zu brennen für die Fahrt.

2 Kommentare:

  1. kauf dir nen gettoblaster und stell ihn auf die Rückbank :) so bin ich jahrelang gefahren. hat den vorteil, das das Ding transportabel ist und du ihn mit in die hütte nehmen kannst

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  2. Dafür darf ich dann jeden Tag die Akkus laden, oder ich bräuchte einen mit Anschluss für den Zigarettenanzünder, muss dann aber auf das Navi verzichten. Trotzdem hätte die Idee was, nur bleibt mir ziemlich sicher keine Zeit auch noch einen Ghettoblaster zu besorgen. Wir werden es überleben.

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