Sonntag, 5. April 2015
Mehr Spaß mit Eiern
Da hier letztlich der böse Verdacht geäußert wurde, ich würde mit dem Essen nur spielen, folgt hier der Beweis: alle für die Fotos verwendeten Nahrungsmittel werden ihrer ordnungsgemäßen Bestimmung zugeführt. Früher oder später.
Mit so einer Palette bunter Eier kann man immerhin locker eine micronesische Kleinstadt ernähren, jedenfalls wenn sich die Jungs erst einmal durch die Schale geackert haben.
Fotos: Tokina 100mm 2.8 Makro
Bier: Buddelship Kohlentrimmer (Schwarzbier, 5.3%)
Musik: The Subdudes - Primitive Streak / Behind The Levee
Freitag, 3. April 2015
Spaß mit Eiern
Früher™ wurden an Ostern viele Eier noch liebevoll in Heimarbeit angemalt, entweder um sie im Anschluss zu verspeisen, oder schlicht als billige Osterdekoration. In den letzten Jahren allerdings hat die Legehennenmafia das als lukrativen Geschäftszweig für sich entdeckt und lässt in Micronesien handbemalte Eier in großen Mengen produzieren. Eine schweißtreibende und gefährliche Arbeit, natürlich unterbezahlt und jenseits aller europäischen Sicherheitsstandards, das versteht sich von selbst. Einen kleinen Einblick in die mühevolle Produktion bunter Eier bekommt ihr mit einem Klick auf das entsprechende Beweisfoto + F11.
Frohe Ostern :-)
Fotos: Tokina 100mm 2.8 Makro
Ostermusik: Tamikrest - Chatma
Montag, 30. März 2015
Stadtansichten: Winterhude (4) - City Nord
Die in den sechziger Jahren im Norden Winterhudes errichtete Bürostadt City Nord, vom Rest des Stadtteils durch den Stadtpark getrennt, bestand hauptsächlich aus den Verwaltungen großer Konzerne. Das sollte die Wohngebiete entlasten und gleichzeitig moderne Arbeitsplätze im Grünen schaffen bzw. erhalten, da viele Konzerne sich durch den Platzmangel mit Abwanderungsgedanken befassten.
Fürs Image ist es heute besser Büros am Hafen zu haben, möglichst mit Blick auf die Elbe, Großraumbüros waren irgendwann auch nicht mehr gefragt, so dass etliche Gebäude inzwischen abgerissen und durch Neubauten ersetzt wurden. Zwischenzeitlich sollten einige der Klötze sogar unter Denkmalschutz gestellt werden, was durch die Eigentümer verhindert wurde um eine nötige Modernisierung nicht zu gefährden.
Die Vorstellung hier arbeiten zu müssen fand ich immer ganz schrecklich, ein ganzes Ghetto an Schlipsträgern, eingesperrt in Sachbearbeitersilos. Wenn alle gleichzeitig aus den Bunkern strömen muss es hier furchtbar eng sein, am Wochenende ist es toter als tot. Der menschenleerste Ort der Stadt, trotz der vielen Grünflächen. Die einzige Ecke in der es hier noch zuckt ist eine alte Ladenpassage am Mexikoring, in der sich ein Kulturzentrum befinden soll. Aufgefallen ist mir bisher nur die Werbung für ein Lifestylemöbelhaus mit angeschlossenem Restaurant.
Eigentlich nicht gerade mein Traumziel für einen fotografischen Ausflug, daher habe ich mir nur einen kurzen Nachmittag die Zeit dort vertrieben. Angesichts der doch nicht ganz uninteressanten Motive sollte ich vielleicht einen weiteren Tag einplanen, die besten entdeckt man häufig erst beim zweiten Mal.
Fotos: Spiegelung am Überseering - Neubau HDI/Senvion - Vattenfall - Neubauten Überseering - Neubauten New York Ring Fassade Edeka - Abandoned Places: Oberpostdirektion - Fassade RWE Gebäude - Fassade ehem. Oberpostdirektion - Neubau New York Ring - O² Kubus
Musik: Pearl Jam - Backspacer
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Fotosafari,
Hamburg,
Stadtansichten
Standort:
Winterhude, Hamburg, Deutschland
Freitag, 27. März 2015
Stadtansichten: Winterhude (3) - Stadtpark
Sechs Spielplätze, ein Planschbecken für Kinder und eins für Modellbootfreunde, mehrere Cafés und Restaurants, eine Freiluftbühne für grandiose Konzerte, ein Planetarium um bei chilliger Musik in die Sterne zu gucken, zwei Biergärten und zweiundzwanzig Skulpturen, Rhododendrenpfad und Rosengarten, ein See um einfach so zu baden, ein Freibad um dafür Eintritt zu zahlen, Minigolf, Ruder- und Tretbootverleih, mehrere Sportplätze und genug freies Feld für Beachvolleyball, Fußball oder was einem sonst so einfällt an Freiluftsportarten.
Grillen zum Beispiel, sehr gerne genommen, weil man mit vier Grillparteien im Anschluss zwei Grilltore und zwei Mannschaften bilden kann. Jedenfalls wenn die geschätzt fünfhundert anderen Griller abgezogen sind. Trotzdem bleiben bei einer Größe von fast 150 Hektar auch an sonnigen Wochenenden reichlich ruhige Ecken übrig, zum Sonnenbaden oder Gitarrespielen, ohne dabei von Joggern oder Spaziergängern übermäßig gestört zu werden.
Einhundert Jahre alt ist der Hamburger Stadtpark im letzten Jahr geworden, als Ausgleich geschaffen für die vielen bebauten Flächen in der Stadt während der Industrialisierung, 1914 eröffnet und in weiteren 18 Jahren fertiggestellt. Von den ursprünglichen Gebäuden sind außer dem Planetarium nur noch zwei weitere Backsteinbauten erhalten, der Rest wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Trinkhalle dient heute als Café, das Landhaus Walter als Biergarten, Restaurant und Bluesclub, in dem man sogar am Heiligabend ganz fantastische Konzerte sehen kann.
Für Winterhuder und angrenzende Stadtteilbewohner die schnellste Möglichkeit ins Grüne zu kommen. Als Stadtrandbewohner ist man nicht auf einen Park angewiesen, Konzerte sind daher meist die einzigen Ereignisse, die mich in den Stadtpark treiben. Oder Fotosafaris, was ebenfalls eine Menge Spaß machen kann.
Fotos: Festwiese und Planetarium vom Modellbaubecken aus gesehen, Planetarium, Festwiese, Stadtparksee, Freiluftschach, Zentaur am Stadtparksee, Trinkhalle, Diana mit Hunden, Ententeichbiotop
Musik: Mark Lanegan - Phantom Radio / No Bells On Sunday

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Fotosafari,
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Stadtansichten
Standort:
Stadtpark, 22303 Hamburg, Deutschland
Mittwoch, 25. März 2015
Stadtansichten: Winterhude (2) - Jarrestadt
Ende der 20er Jahre wurde sie gebaut, die kleine Stadt in der Stadt, gelegen zwischen Osterbek- und Goldbekkanal, geplant vom damaligen Hamburger Oberbaudirektor Fritz Schumacher. Klinkerbauweise mit rotem Backstein natürlich, wie fast alles von Schumacher. Modern sollte es sein, hell, freundlich, familiengerecht, mit Küche, Bad, grünen Plätzen und Innenhöfen, in der Nähe des ebenfalls unter Schumachers Ägide entstandenen Stadtparks - und dazu bezahlbar. Moderner Städtebau als Antwort auf die Wohnungsknappheit und die schlechten Wohnbedingungen in dieser Zeit. Die besten Architekten der Stadt sollten sich einem Wettbewerb stellen, fünfzehn Architekten bzw. Architekturbüros waren am Ende beteiligt, u.a. Schumacher selbst, der die Schule Meerweinstraße entwarf. Die günstigen Mieten sollten dann allerdings den Mitgliedern der Baugenossenschaften vorbehalten bleiben, Qualität hatte auch damals schon ihren Preis.
Achtzig Jahre später, inzwischen unter Milieu- und Denkmalschutz, bröckelt der Backstein langsam vor sich hin, sind die Eckgeschäfte in der Jarrestadt fast alle verschwunden, die kleinen Schaufenster mit vergilbten Gardinen verhängt, der nächste Supermarkt außerhalb der Siedlung. Was damals modern und geräumig erschien ist heute überholt, Bad, Küche, fließend Wasser sind Standard und zwei bis zweieinhalb Zimmer mit 50 bis 60 qm² Wohnungsgröße eher was für Singles, Pärchen oder Alleinerziehende.
Auf den ersten Blick erschien mir die Jarrestadt nie besonders attraktiv, fährt man an diesen dunklen Backsteinklötzen vorbei, möglichst auch noch im Winter oder bei anderen schlechten Wetterbedingungen, wirkt das nicht besonders einladend. Erkundet man das Areal bei Sonnenschein zu Fuß sieht das schon ganz anders aus. Es ist sehr grün und es ist vor allem sehr ruhig im Gewirr der vielen kleinen Einbahnstraßen, da merkt man erst was kein Durchgangsverkehr ausmachen kann. Es ist auch, den fünfzehn Architekten sei Dank, nicht das befürchtete langweilige Bauklotzsystem modernerer Siedlungen, sondern eine fabelhaft rundeckigverwinkeltgerade Mischung. Man kann also auch in Legosteinbauweise durchaus abwechslungsreiche Gebäude und Fassaden gestalten.
Fotos: Hamburg Winterhude, Jarrestadt, Kranzhaus der Schiffszimmerergenossenschaft
Musik: Nils Petter Molvær - Khmer / Hamada
Labels:
Fotosafari,
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Stadtansichten
Standort:
Winterhude, Hamburg, Deutschland
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