Sonntag, 11. November 2012

Blitzeschneller Marktbesuch














Super, ein Markt mit regionalen Spezialitäten, Sonntags von 12 bis 18 Uhr, ideale Zeit. Stand in der Morgenpost, als einer der 5 Tipps für das Wochenende, auf der großen Doppelseite. Regional! Vielleicht ist ja die Marmeladenfrau dabei, momentan schaff ich es nicht zum Markt in der Fabrik. Auf dem Hansaplatz in St.Georg, den man wohl wieder einmal versucht damit aufzuwerten, vielleicht vermag der Trubel eines Marktes ja die Junkies, Trinker und Prostituierten zu vertreiben, damit man endlich die Mieten erhöhen kann. Die Altbauten sind ja nicht schlecht dort.
In der Langen Reihe, wo es keine Junkies, Trinker und Prostituierten gibt, werden Ladenmieten jetzt schon gerne von 1400 auf über 4000 Euro im Monat erhöht, von alteingesessenen Bücherhandlungen wird man sich wohl oder übel verabschieden müssen, die können das nicht aufbringen. Vielleicht schaffen es die Edelrestaurants und Boutiquen, für die neuen solventen Mieter, wenn die Gentrifizierung abgeschlossen ist. 

Auf dem Weg zum Markt standen die Damen des horizontalen Gewerbes Spalier, glücklicherweise sprach mich keine an, ich hätte nicht einmal höflich ablehnen können, denn Gespräche mit Prostituierten kosten hier bis zu 800 Euro inzwischen. Ohne großes Stöhnen, zahlbar an die Staatskasse.
Auch wenn ich derartige Dienste nicht in Anspruch zu nehmen gedenke, irgendwie wird es unter dieser SPD Regierung immer schilliger hier. 
Die Trinker saßen wie immer unter dem Hansabrunnen, wer hätte sie auch stören sollen? Die 20 Besucher des großen regionalen Spezialitätenmarktes? Wurst, Käse, Brot, Senf und Apfelsaft, ganze fünf Marktstände verloren sich auf einer Platzhälfte. Wenn so etwas im Mittelteil der Zeitung als Tipp für das Wochenende steht, dann fühlt man sich bei dem Anblick ein wenig verarscht. Die Morgenpost wird wirklich immer schlechter.

Ein paar neue Senfsorten konnte ich mir allerdings nicht verkneifen und der Fünf-Sprachen-Käse war auch ziemlich lecker. Leider lässt die olfaktorische Wahrnehmung unter freiem Himmel sehr zu wünschen übrig, im Kühlschrank musste ich den erst mal luftdicht verpacken. Durch den kurzen Kaufrausch hat sich der Marktbesuch doch tatsächlich auf eine gute halbe Stunde ausgedehnt, nochmal fall ich aber nicht drauf rein.

Marktbesuchmusik: Indian Summer Reloaded auf Radio DBWG mit switch, weil ich die Sendung verpasst hab. Das nenn ich Service.



6 Kommentare:

  1. Scheint ja ne kleine Region zu sein, von der die Zeitung da sprach. 5 Stände? Zum Glück gings erst 12:00 Uhr los.

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    1. Schleswig-Holstein ist eigentlich gar nicht so klein, und der Senfhändler kam aus dem Wendland, in der Gegend sollte es auch mehr geben.

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  2. Na das hört sich bis auf die Bordsteinschwalben ja fast wie eine Aktion die hier auf dem Dorf stattfinden könnte an. 5 Stände, da lohnt sich das hingehen ja ungemein, ich hoffe der Senf ist es wert gewesen ;)

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    1. Bis jetzt nicht, der Orangen-Honig-Senf ist jedenfalls nicht der Burner.

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  3. öhm, nen regionalen biomarkt findest du jede woche am spritzenplatz, das ist doch nichts besonderes. da gibt es übrigens auch marmeladen.

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    1. Ja, Ottensen. Habe ich in der Woche Zeit in Ottensen auf den Markt zu gehen? Ich könnte Dir mal eine Einkaufsliste schreiben, aber dadurch bringe ich mich um das Vergnügen des Einkaufs an sich.

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